Pfarrkirche Oberaspang

Aspang Markt, Mai 2023

Aspang Markt liegt am Fuße des Wechsels an der B54 und der Aspangbahn. Nur wenige Kilometer vom Ortsgebiet befindet sich die Anschlussstelle zur A2. Im Rücken der Hochwechsel, eröffnet sich vor Aspang Markt das Pittental, welches in das Steinfeld und Wiener Becken führt. Aspang Markt hat sich in den letzten Jahrzehnten zum kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Wechselgebietes entwickelt.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

IM JAHRE 1888 WURDE VOM ASPANGER VERSCHOENERUNGSVEREINE DIESE SÆULE NEU HERGESTELLT UND MIT DEM EISENGITTER UMGEBEN

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

1727 auf dem Marktplatz von Aspang errichtet von Maria Elisabetha Gräfin von Pergen geborene Orlik

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Die Pfarrkirche Oberaspang steht neben dem Schloss Aspang am Kirchenplatz in der Marktgemeinde Aspang-Markt im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich. Die dem Patrozinium hl. Florian von Lorch unterstellte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Kirchberg im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Ursprünglich Burgkirche vom Schloss Aspang. Urkundlich wurde 1503 eine Florianikapelle genannt. Die Kirche wurde um 1500 unter Beteiligung des Baumeisters Sebald Werpacher erbaut und war eine Filiale der Pfarrkirche Unteraspang. 1590 bestand eine evangelische Pfarre. Mit 1951 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Die zweischiffige spätgotische Hallenkirche hat einem eingezogenen Chor und einen westlichen Fassadenturm. Die gotischen Rippengewölbe sind erhalten, aber die Ausstattung wurde barockistert.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Vermutlich im 12. Jahrhundert, nach Übersiedlung eines Großteils der Bewohner von Unteraspang nach Oberaspang, dürfte eine Kapelle, die Vorgängerkirche des heutigen Baues, errichtet worden sein (1503, anläßlich einer Visitation Florianikapelle genannt), die dann nach 1500 unter den Herren von Puchheim durch Zu- und Umbauten zu einer dreischiffigen, spätgotischen, sternengewölbten Hallenkirche mit einjochigem gotischem Chor mit 5/8-Schluß und westlichem Fassadenturm erweitert wurde. Der Außenbau samt dem krabbenbesetzten Hauptportal und dem Turm wurde Ende des 19. Jahrhunderts neogotisch verändert. Beiderseits des Chors entstanden ebenfalls neugotische Anbauten.

In die Kirche ragt eine weit vorgezogene, über mächtigen Arkaden liegende Orgelempore hinein, wodurch eine gewisse Breitenwirkung für das Mittelschiff entsteht, die für den Übergang von der Gotik zur Renaissance typisch ist. Der Raum wird von zwei konkav facettierten Achteckpfeilern getragen. Über den zwei Seitenkapellen befinden sich Emporen. Nach Abbruch der Schloßkapelle 1520 dürfte die Oberaspanger Kirche als Schloßkirche benützt worden sein, wobei die Empore wohl der Schloßherrschaft vorbehalten war.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Der reiche barocke Hochaltar um 1730 nimmt die gesamte Apsis ein, das breite Retabel mit rhythmischem Aufbau mit Doppelsäulen ist von einem figurenreichen Auszug bekrönt, der Altar mit seitlichen Opfergangsportalen zeigt das Altarblatt hl. Florian von Carl Rahl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und trägt die Statuen der Heiligen Thomas und Patrizius und oben Laurentius und Bartholomäus.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Der Mitte des 17. Jahrhunderts barockisierte, gotische Chor wurde 1750 mit einem Hochaltar ausgestattet, der die ganze Apsis einnimmt und dessen Hauptbild (Mitte 19. Jh. ?) von KARL RAHL den Kirchenpatron, den heiligen Florian, als römischen Offizier darstellt. Florian, römischer Verwaltungsbeamter, stellte sich als Christ freiwillig seinen Verfolgern, wurde gemartert und in der Enns ertränkt. Er wird besonders bei Feuer- und Wassergefahr angerufen. Daß er als Kirchenpatron erkoren wurde, ist verständlich im Hinblick auf die häufigen Überschwemmungen im Bereich von Unteraspang, vor denen die dortigen Bewohner nach Oberaspang flüchteten.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Die beiden gleichgestalteten barocken Seitenaltäre, Marienaltar und Kreuzaltar, entstanden um 1780. Auf dem Kreuzaltar sieht man neben dem sehr ausdrucksvollen Kruzifixus Maria und Johannes, auf dem Marienaltar steht die Gottesmutter, eine Holzplastik aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, zwischen den Statuen der hl. Barbara mit Kelch, Hostie und Schwert und der hl. Theresia von Avila, einer spanischen Mystikerin des 16. Jahrhunderts. Beide Figuren stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Weil Barbara Christin wurde, enthauptete sie ihr eigener Vater mit dem Schwert. Vor ihrem Tod betete sie um Bewahrung vor Pest, Tod und Gericht und wird deshalb als Fürbitterin um eine gute Sterbestunde verehrt. Sie gilt als Patronin der Bergleute und gehört zu den Vierzehn Nothelfern. Die Kanzel, aus marmoriertem Holz, ist ebenfalls um 1780 entstanden. Die Figuren am Kanzelfuß stellen die vier Evangelisten mit ihren Attributen dar.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Im kulissenhaften Aufbau, der, wie bei der Restaurierung 1955 festgestellt wurde, zweimal monochrom überstrichen war und nun wieder in seiner barocken Vielfarbigkeit glänzt, stehen mehrere Statuen: der hl. Thomas mit Pilgerkleid und Lanze, ihm gegenüber der hl. Patrizius, Bekenner und Bischof von Irland (ein Engel bringt ihm die Mitra; er wird als Viehpatron verehrt), ganz oben der hl. Laurentius, mit einem Rost als Attribut, weil er auf einem glühenden Rost gemartert wurde. Ihm gegenüber der Apostel Bartholomäus, mit seiner eigenen Haut in den Händen, die ihm bei lebendigem Leib abgezogen wurde. Die Häutung gilt als persische Todesstrafe. Bartholomäus hat sich bei seinen Reisen dort aufgehalten. Er ist Patron der Hirten und Landleute und zahlreicher Handwerksberufe wie Gerber, Buchbinder und Schuhmacher. Oben am Altar thront alles beherrschend und überragend die Dreifaltigkeit.

Vom Altar aus ist an der Innenseite des Chorbogens das Wappen des Karl von Pergen mit der Jahreszahl 1655 zu sehen. Pergen hatte zwei Jahre zuvor die Herrschaft Aspang gekauft. An den Wänden des Altarraums befinden sich zwei Epitaphien, links für Georg Leonhard Königsberg, gestorben 1622, rechts in rotem Marmor für Johann Baptist von Pergen, gestorben 1742. Beide waren Inhaber der Herrschaft Aspang.

Das Taufbecken wurde erst nachdem die Pfarre im Jahr 1951 die Selbständigkeit erlangte aufgestellt. Zwei Aspanger haben es nach eigenen Entwürfen hergestellt.
Das Chorgestühl trägt die Jahreszahl 1653, die Kirchenbänke sind 1893 angefertigt worden. Die Orgel ist von einem neugotischen Gehäuse umrahmt. Anläßlich der Renovierung 1995 wurde auch der frühbarocke Gewölbestuck gereinigt und neu gefasst.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Die Kirche in Ober-Aspang ist dem hl. Florian geweiht und war bis 1950 Filialkirche von Unter-Aspang. Erst seit 1951 ist Ober Aspang eine eigene Pfarre. Das große Altarbild stellt den Kirchenpatron, den hl. Florian als römischen Offizier dar. Im 12. Jhdt. wurde neben dem Schloss auch eine Kapelle errichtet. Nach 1500 wurde diese „Florianikapelle" durch Um- und Zubauten zu einer dreischiffigen Kirche erweitert. Diese diente nach Abriss der Schlosskapelle vornehmlich als Schlosskirche. Im heu-tigen Pfarrhof waren früher die Pfarrschule und später ein Armenhaus unterge-bracht.

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

 Pfarrkirche Oberaspang in Aspang Markt, Mai 2023

Der Ort Aspang-Markt liegt in der Region Bucklige Welt am Fuße des Hochwechsels. Er ist vollständig von der Gemeinde Aspangberg-St. Peter umgeben, zu der die Umlandorte des Markts gehören.

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