Attnang-Puchheim

Hausruckviertel in OÖ, März 2022

Attnang-Puchheim ist eine Stadtgemeinde im Hausruckviertel im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich, am Kreuzungspunkt der Westbahn (Priv. k.k. Kaiserin-Elisabeth-Westbahn) mit der Salzkammergutbahn (Priv. k.k. Kronprinz-Rudolphs-Bahn), mit über 9000 Einwohnern.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Geschichte von Attnang und Puchheim wurde bis 1870 im Wesentlichen von den Besitzern der Feste Puchheim beeinflusst. Heute ist das Schloss mit dem schönen Arkadenhof ein Kloster und im Eigentum der zur Seelsorge nach Puchheim berufenen Redemptoristen. Diese wurden 1851 durch Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, den damaligen Herren über Schloss Puchheim, herbeigerufen.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde am 21. April 1945 Attnang-Puchheim stark durch amerikanische Bombenangriffe zerstört, vor allem, da die Alliierten Nachschub für die angebliche Alpenfestung der Nazis befürchteten. Der Angriff von 300 Flugzeugen dauerte drei Stunden. Mindestens 700 Menschen starben im Bombenhagel (von 2340 Bomben mit 640 Tonnen Sprengstoff), darunter viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten und aus Schlesien, die in Zügen am Bahnhof getroffen wurden. Der Bahnhof fungierte außerdem als Umladebahnhof für eine geheime Raketentestanlage im KZ-Nebenlager Redl-Zipf. Der Angriff machte Attnang-Puchheim zur Stadt mit der höchsten Todesrate Österreichs im Zweiten Weltkrieg.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Am 21. April 1945, nur wenige Tage vor Kriegsschluss, wurde der Bahnknotenpunkt Attnang-Puchheim durch einen mehrstündigen Bombenangriff der US-Luftwaffe zerstört. Nicht nur die Bahnanlagen, sondern auch ein Großteil der Wohnviertel um den Bahnhof versanken in Schutt und Asche. Mehr als 700 Menschen fanden dabei den Tod.

Antworten auf die Frage nach dem Grund dafür gibt es viele, zum Beispiel das Gerücht einer geplanten Alpenfestung oder die Tatsache, dass Attnang-Puchheim als Bahnknotenpunkt eine Umschlagstelle für Truppen, Waffen- und Munitionstransporte war. In der Bahnhofstraße war außerdem die geheime Rüstungskommando-Außenstelle untergebracht. Sie war zuständig für das Rüstungswerk "Kalk" in den Stollen bei Ebensee und für "Schlier" in Redl-Zipf. Dort wurde Raketentreibstoff produziert und die Brennkammern der V 2 (Vergeltungswaffe) getestet. Alle Transporte liefen über Attnang-Puchheim.

Nicht zuletzt spielte auch noch das Wetter eine wesentliche Rolle. Da sich die Sicht für die aus Süditalien kommenden alliierten Bomber verschlechterte, nahm man nicht die Hauptziele wie Brenner, Passau oder Rosenheim ins Visier, sondern eines der Ersatzziele: Attnang-Puchheim.

Straße des 21. April: Der Straßenname soll an die verheerenden Ereignisse dieses Tages im Jahr 1945 erinnern.
Am 21. April 1945 werden der Bahnhof und die angrenzenden Ortsteile durch die Angriffe von ca. 300 US-Bombern vernichtet und dem Erdboden gleich gemacht.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Bereits zwei Tage nach dem Bombenangriff werden KZ-Häftlinge aus dem nahen Lager Ebensee, einer Nebenstelle des KZ Mauthausen, zu Aufräumungsarbeiten in Attnang-Puchheim gezwungen. Sie ebnen Bombenkrater ein, entschärfen Blindganger, schaufeln Schuttberge weg. Einer von ihnen ist der damals 36-jahrige Leo Kuhn, der wegen kommunistischer Untergrundtätigkeit im Könzentrationslager gelandet ist. Bedingt durch die unvorstellbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager wiegt der Mann schließlich nur noch 36 Kilo, dennoch muss er Schienen und Schwellen schleppen. Wer erschöpft aufgibt, wird erschossen.

Nach einer Woche ist das erste Gleis des Bahnhofs Attnang-Puchheim wieder provisorisch befahrbar. Zeitzeugen berichten von einer weiteren menschlichen Tragödie: Als einige ausgehungerte und völlig entkräftete Häftlinge in einem zerbombten Waggon Konservendosen entdecken, könhen sie der Versuchung nicht widerstehen. Sie werden von den Aufsehern ertappt und erschossen.

Seit Mai 2003 erinnert ein Mahnmal am Bahnhofsgelände an diese Opfer. Die graue Metallfigur, die eine rote Schiene schleppt, wurde von Schülern der Berufsschule Attnang-Puchheim gefertigt.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Pfarrkirche Attnang steht im Ortsteil Attnang in der Gemeinde Attnang-Puchheim in Oberösterreich. Die römisch-katholische Pfarrkirche Hl. Geist gehört zum Dekanat Schwanenstadt in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums des Ortes in der Zwischenkriegszeit wurde die alte Pfarrkirche (heute Filialkirche Alt-Attnang) zu klein. Außerdem wurde in der Nähe des Bahnhofs Attnang-Puchheim ein neues Ortszentrum geschaffen. Die Kirche wurde von 1935 bis 1951 mit kriegsbedingter Unterbrechung und Bombenschäden nach den Plänen des Architekten Hans Feichtlbauer erbaut und am 9. September 1951 mit Prälat Leopold Hager geweiht.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der dreischiffige Kirchenbau hat ein überhöhtes Chorquadrat und einen Westturm.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der Großteil der Innen-Ausstattung in moderner Form, aber aus einem Guss, stammt aus der Bildhauerwerkstätte Klothilde Rauch aus Altmünster.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Orgelempore in der Pfarre Attnang Hl.-Geist

 Attnang-Puchheim, März 2022

Seitenaltar und Kanzel in der Pfarre Attnang Hl.-Geist

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die sich dem Stil der Inneneinrichtung anpassenden Glasfenster stammen von der Wiener Firma Greyling und gehen auf Entwürfe der Wiener Malerin Lucia Jirgal zurück.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Den Mittelpunkt über dem Hochaltar bildet ein Kruzifix von Bildhauer Franz Forster aus St. Florian.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Seitenaltar und Kanzel in der Pfarre Attnang Hl.-Geist

 Attnang-Puchheim, März 2022

1853: Für das kleine, unbedeutende Pfarrdorf an der alten Poststraße setzt eine gewaltige Entwicklung ein: Der neue Verkehrsträger "Eisenbahn" macht es bald zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt.
Bereits seit 1850 gibt es die schmalspurige Kohlebahn von Thomasroith nach Attnang. Die mit Braunkohle befüllten Waggons rollen nur durch die Schwerkraft bis Attnang. An der Salzburger Straße (circa beim heutigen alten Feuerwehrdepot) in Alt-Attnang enden die Schienen. Von dort ziehen Ochsen oder Pferde die Wagen zurück nach Thomasroith. Später führt man die Gleise weiter bis zur Westbahn und stellt die Kohlebahn auf Dampfbetrieb um.
1860 wird der neue Streckenabschnitt der "Priv. k.k. Kaiserin-Elisabeth-Westbahn" von Lambach bis Frankenmarkt eröffnet. Weil man dieser neuen Entwicklung skeptisch gegenúber steht, richtet man die Haltestelle "Attnang" inmitten von Wiesen und Feldern im siedlungsfreien Raum zwischen den heutigen Orten Alt-Attnang und Puchheim ein. Für das Umdrehen der Dampflokomotiven gibt es bereits eine Drehscheibe.
1875: Die "Priv. k.k. Kronprinz-Rudolphs-Bahn" wird gebaut, sie führt von Stainach-Irdning bis Schärding. Attnang ist nun Bahnknotenpunkt. Die Bahnhofsanlage muss vergrößert werden, die benötigten Schottermengen entnimmt man dem Spitzberg
1890: Der Stationsname "Attnang" wird auf "Attnang-Puchheim" abgeändert.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Am 13. März 1938, dem Tag des Einmarsches deutscher Truppen in Österreich, gleicht der Attnanger Bahnhof einem Heerlager. Ab dem 1. September 1939, dem Beginn des 2. Weltkrieges, ist der Bahnhof Umschlagplatz für Transporte von Waffen, Munition und Militär, aber auch für Verwundete und Flüchtlinge.
1944: Am 25. Februar werden über den Bahnamlagen sogenannte "Christbäume" (Leuchtbomben) abgeworfen.
Im Februar 1945 wird der Attnanger Vorbahnhof in Betrieb genommen. Polnische Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus Ebensee wurden bei den Bauarbeiten eingesetzt. Seine Errichtung steht im Zusammenhang mit der geheimen Produktion von Waffenteilen in Ebensee und Redl-Zipf. Schon einen Monat später erfolgt ein Angriff durch Jagdbomber, dabei geht ein Zug mit 27 gefüllten Öltankwaggons in Flammen auf.

Einen weiteren Monat danach werden der Bahnhof und ein Großteil des Ortes völlig vernichtet:
Am 21. April 1945 werden bei einem schweren Bombenangriff binnen drei Stunden die Bahnhofsgebäude und Gleisanlagen samt 67 Lokomotiven und 560 Wagen vollständig zerstort. Am Bahnhof und auf dem unmittelbar nórdlich davon gelegenen "Kreuzland" kommen dabei mehrere hundert Menschen ums Leben. Von den insgesamt ca. 1000 Bombentrichtern in und um Attnang entfallen allein 400 auf das Bahnhofsgelände.

 Attnang-Puchheim, März 2022

 Attnang-Puchheim, März 2022

Hausfassade an der Puchheimer Straße

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der überschaubare Fußweg von Attnang-Puchheim Bahnhof zum Schloss Puchheim und der Basilika Maria Puchheim ist 1,6 km lang.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Hausfassade Freiwillige Feuerwehr Puchheim an der Puchheimer Straße

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die römisch-katholische Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim steht im Ort Puchheim in der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich. Die auf die "Mutter von der immerwährenden Hilfe" geweihte Kirche gehört zum Dekanat Schwanenstadt in der Diözese Linz. Die Klosterkirche der Redemptoristen und das baulich verbundene Schloss Puchheim stehen unter Denkmalschutz. 1951 erhob Papst Pius XII. die Kirche zur Basilika minor. 1968 wurde die Wallfahrtskirche zur Pfarrkirche erhoben.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Nordostansicht der Basilika mit Blick auf den Eingang zur St.-Georgs-Kirche.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Eine Schlosskirche, die dem hl. Georg geweiht war, wurde erstmals in einer Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1242 erwähnt. Bei einer Brandkatastrophe im Jahr 1585 brannte diese mit der Feste Puchheim ab. Anschließend wurde das Schloss Puchheim mit einer Schlosskirche errichtet. Im Jahre 1870 wurde ein Gnadenbild der Mutter von der immerwährenden Hilfe in der Georgskirche aufgestellt und dadurch wurde Puchheim ein Wallfahrtsort. Der neue Wallfahrtsort hatte eine große Ausstrahlung, so dass die St.-Georgs-Schlosskirche bald zu klein war und man baute daher westseitig des Schlosses eine fünfschiffige Wallfahrtskirche dazu.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die fünf Altäre sind Werke aus der Grödner Schnitzerwerkstätte Stuflesser. Im Zentrum des Hochaltares ist das Gnadenbild der „Mutter von der immerwährenden Hilfe“. Eine Kopie des Original-Gnadenbildes in der römischen Kirche des Erlösers und des heiligen Alfons von Liguori und hat wahrscheinlich ein Mönch im 14. Jahrhundert gemalt. Es wurde 1870 in der Schlosskirche hl. Georg 1870 aufgestellt und am 21. Juni 1891 in die neu erbaute Kirche übertragen.

Im Hochaltarraum wurde der Heiligsten Dreifaltigkeit sowie dem hl. Erzengel Michael mit dem Flammenschwert und dem hl. Erzengel Gabriel mit dem Ave gebührend Raum gegeben. Und doch haben sie hier nur eine untergeordnete Bedeutung: sie weisen und führen hin auf das Gnadenbild der » Mutter von der immerwährenden Hilfe«.

Der Hochaltar ist so wie die Kirche der »Mutter von der immerwährenden Hilfe« geweiht. Betritt man die Kirche durch das Hauptportal, so wird der Blick durch das beleuchtete Gnadenbild inmitten eines goldenen Strahlenkranzes auf blauem Untergrund sofort gefangengenommen. Der Betrachter muß verweilen; erst dann senkt sich der Blick auf den Hauptaltar, der das Gnadenbild förmlich in den freien Raum zu heben scheint.

Der Altaraufbau zeigt uns auf der Evangelienseite den hl. Apostel Petrus. Die Schlüssel in seiner Hand lassen uns an das Wort Christi denken: »Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben!« Auf der rechten Seite sehen wir den hl. Apostel Paulus. Das Schwert in seiner Hand soll uns an seinen Märtyrertod erinnern. Zwischen diesen beiden Aposteln blicken die vier hl. Evangelisten mit Buch und Feder und ihren Symbolen auf uns herab: Matthäus (Menschenantlitz), Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler).

Die Tabernakeltüren zeigen den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabetes: Alpha und Omega. Sie wollen uns sagen: Hier wohnt jener, der in der Geheimen Offenbarung von Sich selber sagt: »lch bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende... lch bin der Erste und der Letzte und der Lebendige«

Das Puchheimer Gnadenbild: Künstler aller Jahrhunderte haben immer wieder versucht, die Gottesmutter im Bild darzustellen. Eine fromme Legende berichtet, daß auch der Evangelist Lukas dies versucht habe. Schon im Altertum wurden sogenannte »Lukasbilder« verehrt.
Das Bild zeigt die erhabene Himmelskönigin in der Gestalt einer byzantinischen Kaiserin. In der von strenger lkonenmalerei her geprägten Darstellung sind auch menschliche Züge verflochten. Die freudenreiche Mutter des göttlichen Kindes und die angstvolle Schmerzensmutter werden dem Betrachter des Bildes in gleicher Weise gegenwärtig. Der goldene Hintergrund hebt die hl. Personen aus dem Irdischen ins Uberirdische, in die Verklärung des Himmels. Die griechischen Buchstaben über ihrem Haupte bezeichnen sie als »Mutter Gottes« und als »Jesus Christus«.

Das Gnadenbild von Puchheim ist eine der getreuesten Kopien des Original-Gnadenbildes, welches sich in Rom in der Kirche Sant Alfonso (Kirche der Redemptoristen) befindet. Es ist wie dieses auf Holz gemalt. Bevor das kopierte Bild nach Puchheim gebracht wurde, hat man es mit dem Original-Gnadenbild berührt.

 Attnang-Puchheim, März 2022

In den fünf Kuppeln des Hauptschiffes sind die fünf Hauptfeste der Gottesmutter dargestellt:
Mariä Geburt, die Verkündigung, Mariä Heimsuchung, der Tempelgang Mariens, die Krönung der Gottesmutter.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Unter Rektor P. Matthias Paprian wurde von 1886 bis 1890 die große Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim erbaut, die 1951 von Pius XII. zur Basilika minor erhoben wurde. Sie enthält eine Breinbauer-Orgel aus dem Jahr 1891. Mit 1.647 Pfeifen auf 24 Registern ist sie ein Instrument mittlerer, für die Periode der romantischen Orgeln des 19. Jahrhunderts durchaus großer Bauart. Orgelbau Kuhn aus Männedorf renovierte das Instrument im Jahr 2006. Das kostbare Instrument kommt auch konzertant zum Einsatz.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Altäre der Wallfahrtsbasilika: Alle fünf Altäre sind Werke der Schnitzerwerkstätte Stuflesser aus dem Grödnertal. Sie wurden nach den Entwürfen des Laienbruders und Künstlers Fr. Max Schmalzl angefertigt und sind dem Baustil der Kirche sehr qut angepasst. Durch die vorherrschend helle Farbgebung und reiche Vergoldung heben sich die Altāre sehr schön von den dunkleren Wänden ab.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Kanzel ist ebenfalls eine Grödnerarbeit. Auf der Kanzelbrüstung sind die vier großen lateinischen Kirchenväter dargestelit: der hl. Bischof Ambrosius (T 397), der hl. Bischof Augustinus (T 430), der hl. Hieronymus (T 420) und der hl. Papst Gregor I. (T 604).

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der Lourdes-Altar: Auf besonderen Wunsch der einstigen Schloßherrschaft wurde der Altar im linken Seitenschiff zu Ehren der Gottesmutter von Lourdes errichtet. Dieser Altar war sowohl für die Standesbündnisse der Männer und Frauen Bundesaltar als auch der besondere Altar der Rosenkranzbruderschaft, die im Jahre 1894 in Puchheim gegründet wurde. Die in Paris hergestellte Statue der Lourdes-Muttergottes wurde von Mitgliedern der Bruderschaft angekauft.
Die beiden anderen Statuen auf diesem Altar stellen die Patrone der beiden Standesbündnisse dar, den hl. Joachim mit dem Hirte stab und die hl. Anna mit dem Kind.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der Neumann-Altar : Der linke Seitenaltar ist dem neuen Heiligen der Redemptoristen, Bischof Johann NepomukNeumann, geweiht.

Der Altar links vorne war dereinst der Standesaltar der "Jungfrauen" und daher der hl. Philomena geweiht. Unter Papst Johannes XXIl. wurde die hl. Philomena vom Kultkalender der Kirche gestrichen. Anderseits wurde 1963 ein Redemptorist selig- und 1977 heiliggesprochen: Bischof Johann Nep. Neumann. Sein Bild kam nun an die Stelle des Philomena-Bildes. Es stammt ebenfalls von Otto Lux.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim, Kloster- und Pfarrkirche
1886 bis 1890: Erbauung der Marienkirche zu Ehren der "Mutter von der immerwährenden Hilfe"
1890: Einweihung der Wallfahrtskirche
1891: Bau und Segnung der Breinbauer-Orgel
1951: Erhebung zur Basilika minor durch Papst Pius XII.
1968: Pfarrkirche der neu errichteten Pfarre Maria Puchheim
1988-1990: Innen-Renovierung, Neuaufstellung der Krippe (18. Jh. Neapel)

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der Kreuzweg stammt aus der Schnitzereiwerkstätte Stuflesser in Gröden. Er wurde von einer Familie aus Tuffeltsham gespendet.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Deckengemälde und Wandbilder. Die künstlerische Ausgestaltung entspricht dem Zeitgeschmack des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts. Die Deckengemälde sind im Nazarenerstil mit seiner religiös-patriotischen Ausdrucksweise gehalten und leicht verständlich. Der bayerische Malerbruder Frater Max Schmalzl vom Redemptoristenkolleg Gars am Inn hat den Plan für die 90 großen und kleinen Deckengemälde und Wandbilder entworfen, deren Ausführung in Kaseintechnik den Tiroler Malern Michael Lackner und Thomas Köhle übertragen wurde. Die Dekorationsmalerei in Temperafarben führte Meister Josef Scherfler von Mauerkirchen in Oberösterreich aus.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Geschichte des Gnadenbildes
Das Original-Gnadenbild der Mutter von der immerwährenden Hilfe befindet sich in der Kirche des hl. Alfons von Liguori in Rom in der Via Merulana. Das Bild hat eine Größe von 53 x 41,5 cm und ist auf Nußholz gemalt. Eine alte Tafel in der Matthäuskirche erzählt die Geschichte des Gnadenbildes. Darnach wurde die bildliche Darstellung in der Puchheimer Kirche verwirklicht.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der leidende Heiland: Diese herrliche Ecce-Homo-Statue stammt aus der Kunstwerkstätte eines Grödner  Holzschnitzers und wurde 1875 im sogenannten "Bildergang" aufgestellt.

 Attnang-Puchheim, März 2022

In der Schlosskapelle, die dem heiligen Georg geweiht ist, wurden der 1936 verstorbene letzte spanische Thronprätendent der ersten carlistischen Dynastie, Alfonso Carlos (I.) von Bourbon und Österreich-Este und dessen Gemahlin Maria das Neves von Portugal sowie die Herzogin Maria Antonia von Bourbon-Parma 1959 und ihr Sohn, Prinz René von Bourbon-Parma 1962 bestattet.

Die letzte österreichische Kaiserin Zita von Bourbon-Parma besuchte 1982 nach langem Exil Österreich, nachdem Bundeskanzler Bruno Kreisky ermöglicht hatte, dass sie – entgegen der Gesetzeslage – auch ohne Thronverzicht einreisen konnte. Sie kam nach Puchheim um am Grab ihrer Mutter, Maria Antonia von Bourbon-Parma, zu gedenken.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die Schlosskirche ist dem Hl. Georg geweiht. Durch das Gnadenbild der "Mutter von der immerwährenden Hilfe" wird Puchheim bald zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Der große Zustrom der Gläubigen macht den Bau einer neuen Marienwallfahrtskirche notwendig Nach vierjähriger Bauzeit wird sie 1890 eingeweiht.

 Attnang-Puchheim, März 2022

In den Tagen nach dem Bombenangriff vom 21. April 1945 spielt die alte Georgskirche eine traurige Rolle: Mehr als 700 Menschen sind in Attnang-Puchheim ums Leben gekommen, nur ein Teil von ihnen kann identifiziert werden. Der damalige kommissarische Bürgermeister Ferdinand Kohlbacher berichtet: "Von jedem Toten wurde von der Hose, vom Rock, vom Kleid und sogar von der Unterwäsche ein Stück Stoff heraus geschnitten und auf eine Karteikarte geklebt. Mit Hilfe dieser Bekleidungskarten haben wir später die Toten identifizieren können."
Die unzähligen Bombenopfer werden auf dem Steinpflaster der Puchheimer Schlosskirche aufgebahrt.

Auszug aus der Chronik der Redemptoristen: Schließlich war auch der Bildergang und der Raum vor der Beichtkammer ganz mit Leichen bedeckt. Selbst der rückwärtige Teil der großen Kirche musste schlussendlich hergenommen werden. Vorne beim Seitenaltar reihte man die zugenagelten Särge".

Pater Stefan Hartmann: "Insgesamt waren es wohl an die 300, wenn nicht gar 400 Tote, die man in Puchheim aufgebahrt hat. In die Särge wurden oft nicht nur ein Leichnam, sondern gleich zwei Tote hinein gelegt. Bei besonders stark verstümmelten Leichen, die man nicht identifizieren konnte, hat man auch drei Leichen hinein gegeben. Viele Tote werden in einem Massengrab auf dem Ortsfriedhof bestattet. Ein Mahnmnal erinnert an sie.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Der heilige Georg, die bemerkenswerte Arbeit eines unbekannten Künstlers, aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

 Attnang-Puchheim, März 2022

 Attnang-Puchheim, März 2022

 Attnang-Puchheim, März 2022

Schlosskirche St. Georg
Bis 1585: St.-Georgs-Kirche als gotische Schlosskapelle
1585: Beim Neubau des Schlosses als protestantischer Betsaal eingerichtet
17./18. Jh.: Barockisierung und 1711 Weihe als katholische Kirche zu Ehren des heiligen Georg
1870: Aufstellung der Marienikone "Mutter von der immerwährenden Hilfe"
1959: Beisetzung von Prinzessin Maria Antonia de Braganca, Mutter von Ex-Kaiserin Zita, in der Familiengruft der Bourbonen
1983: Renovierung und Neugestaltung

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Der Herrschaftsbesitzer Erzherzog Maximilian Josef d'Este holt im Jahre 1851 den Orden der Redemptoristen nach Puchheim und überlässt den Patres einen Teil des Schlosses.

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Der Torturm des Schlosses Puchheim
1839 kam das Schloss in den Besitz von Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, ein Enkel von Maria Theresia. 1847 holte er die Jesuiten zur Seelsorge nach Puchheim, diese mussten jedoch im Zuge der Revolution von 1848/49 Puchheim wieder verlassen (der Orden wurde in Österreich aufgehoben). 1851 kamen auf Veranlassung des Erzherzogs die Redemptoristen von Altötting, in deren Besitz das jetzige Hauptschloss mit der 1890 westseitig errichteten fünfschiffigen Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim ist.

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Kurzer Exkurs in die Heraldik:
Erzherzogin Maria Theresia (Besitzerin des Schlosses Puchheim) heiratete 1846 den französischen Thronanwärter Heinrich, Graf von Chambord.
Links das Wappen der französischen Bourbonen (Heinrich V.),
rechts das Wappen des Hauses Österreich-Este (EH Maria-Theresia)
mit seinen Teilwappen Ungarn, Mailand, Venedig, Habsburg-Lothringen, Este, Galizien-Lodomerien, Kroatien, Böhmen.

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Die Puchheimer Au ist ein Naturschutzgebiet mit Teichen, Bäumen, Enten und Fischen.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Puchheimer Kelten Baumkreis mit zahlreichen verschiedenen Baumsorten.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Die jetzige Schlossanlage besteht aus dem eigentlichen Schloss mit der Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim und einem Vorschloss (Wirtschaftshof), in dem die Landesmusikschule, das Bildungszentrum Maximilianhaus, das Pfarrzentrum der Pfarre Maria Puchheim und die Galerie Schloss Puchheim untergebracht sind.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Kloster Schloss Puchheim
1136: Erste urkundliche Erwähnung
1585: Zerstörung durch eine Brandkatastrophe, Neuerrichtung als Renaissance-Schloss
1851: Erzherzog Maximilian von Österreich-Este beruft die Redemptoristen zu einer Klostergründung in seinem Schloss Puchheim, Adaptierung als Exerzitienhaus
1969: Durch Schenkung von Prinz Xavier de Bourbon wird das Schloss den Redemptoristen übergeben

 Attnang-Puchheim, März 2022

Das Vorschloss ist im Besitz der Stadt Attnang-Puchheim und der Diözese Linz, nachdem es von 1892 bis 1993 im Besitz der Familie Bourbon-Parma war.
Die als Naturdenkmal ausgewiesene Blutbuche, die im Innenhof des Vorschlosses von Puchheim steht, wurde in der Nacht vom 18./19. August 2017 vom Sturm weitgehend zerstört.

 Attnang-Puchheim, März 2022

Vorschloss Puchheim beherbergt das Bildungszentrum Maximilianhaus und die Landesmusikschule.

 Attnang-Puchheim, März 2022




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: