Bad Ischl

im Salzkammergut, Juni 2024

Bad Ischl ist ein österreichischer Kurort östlich von Salzburg. Er gilt als Tor zu den Alpenseen und Bergen im Salzkammergut. In der im Biedermeierstil erbauten Kaiservilla können die Räume besichtigt werden, in denen der Habsburger Kaiser Franz Joseph l. einst die Sommermonate verbrachte. Auf dem Anwesen befindet sich auch das Marmorschlössl, ein Teehaus, das der Kaiser für seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth (Sisi) errichten ließ.

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Die Stadt Bad Ischl ist ein österreichischer Kurort am Zusammenfluss von Traun und Ischl im Bezirk Gmunden, im südlichen Teil Oberösterreichs. Bad Ischl ist seit jeher Zentrum des Inneren Salzkammergutes und hat über 14.000 Einwohner.

Der Kaiserzug Bad Ischl fährt zu den schönsten Plätzen und zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Bummelzug wird umweltfreundlich elektrisch betrieben.

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1895 wurde das heutige Postamtsgebäude im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Es weist starke Ähnlichkeiten mit k.k. Postämtern in vielen Städten der ehemaligen Monarchie auf. Architekt von insgesamt 25 Postämtern war Friedrich Setz (1837 - 1907). Die von ihm geplanten Postämter waren über die ganze Monarchie verteilt, man findet sie heute noch neben Österreich in Polen, Ukraine, Italien und Slowenien.

An der Fassade oben stellen 4 allegorische Figuren Eisenbahn, Telegraphie, Handel und Schiffahrt dar. Offenbar gleichartige Figuren zieren auch die vom selben Architekten geplanten Postämter in Bregenz und Karlsbad, es handelt sich daher um „Massenware“, vermutlich aus Terrakotta oder einer Gussmasse. Das Haus war modern und äußerst leistungsfähig. Als 1897 ein verheerendes Hochwasser Ischl heimsuchte und von der Außenwelt abschnitt, wurden innerhalb von 6 Tagen 15 750 Telegramme verschickt!

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Die Trinkhalle ist eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Kuranlage und dient als Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude. Sie wurde ab 1829 von Franz Lössl im klassizistischen Stil als Solebadeanstalt erbaut und 1831 in Betrieb genommen. Der Neubau erhielt einen Umgang mit korinthischen Säulen. In den Anfangsjahren trug die Anlage die Bezeichnungen Solbad oder Wirerbad nach Franz Wirer, dem Wiener Leibarzt Kaiser Franz Joseph I. Wirer begründete den Ruhm Ischls als Sommerfrische und Kurort. Neben verschiedenen Bädern wurden Trinkkuren mit Molke verabreicht. Kurgäste trafen sich im Konversationssalon.

Trinkhalle: 1829 bis 1831 von Franz Lössl erbaut, unter Denkmalschutz stehend

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Die Trinkhalle wird von der Kurdirektion Bad Ischl genutzt; außerdem ist der Bad Ischler Tourismusverband darin untergebracht. Das Frauenmuseum Salzkammergut ist ein nachhaltiges Zukunftsprojekt der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024, dass aus der Ausstellung „Mein Kleiderkasten - weibliche Lebensfreude bis ins hohe Alter" entstehen soll.

Frauen und Kleiderkästen sind dynamische Phänomene, die sich im Laufe der Jahre verändern, sowohl aus der inneren als auch aus der äußeren Perspektive. Das Thema Kleidung ist ein Leben lang aktuell und erlaubt ganz neue Einblicke in die Altersforschung. Kein oberflächliches Thema, aber ein relativ wenig erforschtes. Im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 wird das ungewöhnliche „Paar": "Mode und Alter" vor den Vorhang gebeten. Die Ausstellung geht auf die sieben Schlüsselthemen der Studie „Modefreuden - Kleidung als Aussage über Identität und Lebensgeschichte älterer Frauen zurück, die die Sozialwissenschaftlerin Elizabeth Baum-Breuer von 2017 bis 2021 durchgeführt hat. Dafür interviewte sie Frauen aus unterschiedlichen Lebenswelten und deren treffende Zitate führen durch die Ausstellung. „Mein Kleiderkasten" wird nun in Bad Ischl zum vierten Mal gezeigt (nach Bad Erlach, Wien und Grundlsee). Mit jeder Ausstellung des Kleiderkastens gesellen sich mehr Frauen und zusätzliche Themen dazu. Fast alle diese Frauen sind älter als 65, die älteste ist 103 während vier jüngere die wichtige Brücke zu heranwachsenden Generationen bilden. Hier in der Trinkhalle wird ein zusätzlicher Fokus auf Frauen gesetzt, die in verschiedensten Bereichen Verbindung zum Salzkammergut und Relevanz für Kultur haben. Insgesamt werden nun 50 Frauen porträtiert.

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Kleiderkästen werden sortiert, ausgeräumt, gezielt oder spontan ergänzt. Lieblingsstücke gehegt und gepflegt, es kommen neue Stücke dazu, manchmal werden diese geschenkt, geborgt, gekauft, getauscht oder gefunden. Was das Äußere betrifft, so ist der Kleiderkasten vielleicht ein bemalter Bauernkasten, ein Kasten mit Spiegeltür oder Einbauschrank, möglich, dass er sich in einen begehbaren Schrank verwandelt hat oder ist zu einem minimalen Stangensystem „avanciert". Der Stellenwert an Mode im fortgeschrittenen Alter nimmt nicht ab und wie sich herausstellt, begleiten „Modefreuden" viele Frauen ein Leben lang.

Die Frauen der Ischler Ausstellung sind so sehr in Bewegung, dass sie sich ein Stück weit von dem Kleiderkasten emanzipiert haben. Anhand von Kleidungsstücken, Photos und Artefakten werden ihre Identitäten, Lebenswege, und kulturelle Beiträge illustriert. Alle diese Frauen haben oder hatten Berührungs-punkte mit dem Salzkammergut, viele der Frauen sind bekannte Persönlichkeiten, etliche leben in der Region, manche kommen als „Sommerfrischlerinnen", einige sind leider schon verstorben.

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Zweifelsohne sind in Kleidung und Mode die Mütter die wichtigsten Vorbilder, einerseits durch Stil und Eleganz und andererseits durch die Fähigkeit, auch mit bescheidenen Mitteln sich und die Kinder „tip-top" zu kleiden. Viele Frauen erzählten von Kleidern aus alten Vorhängen und Tischtüchern, sogar von Mänteln und Jacken aus Decken. In der negativen Richtung waren Mütter überhaupt nicht an Mode interessiert, hatten, laut ihren Töchtern, einen schlechten Geschmack oder waren übertrieben eitel. Doch können auch Prominente, Freundinnen, Töchter und Enkelinnen Vorbilder sein: Mode hat die schöne Eigenschaft, Generationen zu verbinden und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.

Ausstellung: Mein Kleiderkasten - WEIBLICHE LEBENSFREUDE BIS INS HOHE ALTER

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In altersspezifischen Lebensübergängen, wie beispielsweise dem Wechsel in eine andere Wohnumgebung, kann das „sich Herrichten" eine Strategie sein, die Herausforderung zu bewältigen. Auch wenn körperliche Veränderungen manchmal beschwerlich und irritierend sein können, werden ältere Frauen nicht „unsichtbar" - im Gegenteil. Immer mehr hat Schönheit etwas mit dem inneren Ausdruck zu tun, mit der Einstellung zu sich selbst, dem Umfeld und dem Leben.

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Stadtpfarrkirche St. Nikolaus - Erbaut im 13. Jhdt., spätbarocke Erweiterung 1769-80, Turm mit achteckigem Spitzhelm gotisch.

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Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus wird überragt von einem 72 Meter hohen Turm. Im Inneren fallen die Fresken, die Altarbilder, die Mosaike, der geschnitzte Kreuzweg und vor allem die einzigartige „Kaiser-Jubiläums-Orgel” ins Auge.

Der Außenbereich der Kirche zeigt die einfache Form des Klassizismus. Die an der Außenwand befindliche Statue des Kirchenpatrons trägt die Jahreszahl „1769“. Der riesige schwarze Doppeladler und die lateinische Inschrift über dem Hauptportal (auf Deutsch übersetzt: „Aus Frömmigkeit und Freigiebigkeit der Kaiserin“) geben einen Hinweis auf die maßgebliche Geldgeberin, Kaiserin Maria Theresia.

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Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: 1344 urkundlich erwähnt, Turm von 1490, Kirchenschiff 1771–1780, Fresken von Georg Mader (1877), Altarbilder von Leopold Kupelwieser (1847–1851)

Die Größenausmaße der Stadtpfarrkirche Bad Ischl sind: Gesamtlänge 52 Meter, Breite 22 Meter, Kuppelhöhe 20 Meter, Fassungsvermögen für 3.000 Personen, Turmhöhe 72 Meter.

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Die vier Gewölbegürtel, welche auf mächtigen Wandpfeilern ruhen, teilen die Kirche in vier Joche. In das erste Joch beim Haupteingang ist die Empore mit der Orgel eingestellt. Der Altarraum ist von einem Gurtbogen vom Kirchenschiff getrennt und schließt halbkreisförmig. Das große einschiffige und vierjochige Langhaus ist ringtonnengewölbt, der eingezogene einjochige Chor besitzt einen 3/8-Schluss. Der gotische Turm im südlichen Chorwinkel besitzt einen gedrehten achteckigen Spitzhelm.

Die Bilder in der Kirche sind aufeinander abgestimmt und ergeben ein theologisches Programm. Das 1. Joch (über der Musikempore) zeigt Bildnisse der Propheten des Alten Bundes. Das 2. Joch hat als Thema Glaube, das 3. Joch Hoffnung und das 4. Joch Liebe. Neben Motiven der hl. Schrift und aus Heiligengeschichten finden sich auch sechs Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus.

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Am 18. Juli 1886 hatte die sog. Matthäus Mauracher’sche Orgelbauanstalt in Salzburg und St. Florian, nämlich die Gebrüder Josef, Hans und Matth. Mauracher (d. J.), den Auftrag für die Schaffung einer neuen Orgel für die Pfarrkirche Ischl erhalten, die dann federführend von Hans Mauracher (1847–1900) geschaffen, und Ende August 1887 fertig aufgestellt war. Ein Jahr später, am 8. August 1888 wurde das Instrument kollaudiert. Auf der teils mit Barkerhebeln, teils mit pneumatischer Traktur versehenen Orgel hatte regelmäßig der österr. Komponist Anton Bruckner gespielt, z. B. am 31. Juli 1890, bei der Vermählung der mit ihm befreundeten Kaisertochter Marie Valerie mit Franz Salvator.

Hans-Mauracher-Orgel (1887), mit 1910 erweitertem Prospekt

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Die Kreuzwegstationen im Kircheninneren schuf der aus Meran stammende Bildhauer Sebastian Steiner im Jahr 1895.

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Hinter dem Hochaltar sind drei Glasmosaike, die Erzengel Gabriel, Michael und Raphael. Das Bild über dem Hochaltar ist dem hl. Nikolaus gewidmet. Das Werk wurde 1850 von Erzherzog Ludwig in Auftrag gegeben. Am 16. September 1878 wurde mit der Errichtung des neuen Hochaltars nach einem Entwurf des Architekten Michel begonnen. Der weiße Sandstein ist aus Ungarn, die Mensa aus Marmor von der Ischler Burgruine Wildenstein. Für den kostbaren Tabernakel soll Herzog Philipp la Notiere Ferrari maßgeblich gespendet haben. Die beiden silbernen Tabernakeltüren wurden von einem Ischler Goldschmied geliefert. Die weißen Füllungen am Hochaltar sind aus ägyptischen Marmor und ein Geschenk des jüngsten Kaiserbruders Erzherzog Ludwig Viktor von Österreich. Das Material für die Ischler Kirche und für die Wiener Votivkirche wurden aus dem gleichen großen ägyptischen Block entnommen.

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Kleine Schulchronik der Mittelschule 1 in der Kaiser-Franz-Josef-Straße
1899 "Knabenbürgerschule" in Ischl (3 Schuljahre)
1906 Grundsteinlegung des neuen Bürgerschulgebäudes
1908 Eröffnung der "Kaiser Franz Josef-Knabenbürgerschule Bad Ischl“
1927 Einführung der Hauptschule (4 Schuljahre). Umbenennung in "Knaben - Hauptschule Bad Ischl"
1977 Umbenennung der Schule in "Hauptschule 1 Bad Ischl" - Einführung der Koedukation
2009 Einführung der Mittelschule - Umbenennung in "Johann-Nestroy Schule"

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Lehár Theater an der Kreuzung Kaiser Franz Josef Straße mit dem Kreuzplatz
Heute ist das Gebäude Kino und Spielstätte für unterschiedliche künstlerische Darbietungen. Geplant wurde das Gebäude vom Salinen-Architekten Franz Ferdinand Edangler im Jahr 1827, also in der Frühzeit des Kurortes. Das Theater wurde im damals herrschenden Empirestil geplant und erhielt 1882 noch ein separates Stiegenhaus für die kaiserliche Familie.  Das Haus wurde gerne die „kleine Burg“ genannt, traten doch Größen wie Johann Nestroy, Alexander Girardi oder Katharina Schratt auf. 1940 wurde das Gebäude anlässlich des 70. Geburtstages von Meister Lehár in Lehártheater umbenannt. Es diente lange Zeit nur als Kino, wurde aber in den letzten Jahren wieder durch viele Veranstaltungen neu belebt.

Anmerkung zur Inschrift über dem Eingang: Das Haus war nie k.u.k. Hoftheater. Es gehörte nach dem Bau zunächst einer Aktiengesellschaft von Ischler Bürgern, ab 1848 war es im Gemeindeeigentum. Es gab aber eine Hofloge!

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Helmut Berger Denkmal am Kreuzplatz, vor dem Lehártheater
Der Schauspieler Helmut Berger wurde am 29. Mai 1944 in Bad Ischl geboren, hat aber nie hier gelebt. Weltruhm erlangte er mit dem von Luchino Visconti zum Teil in Bad Ischl gedrehten Film "Ludwig II." mit Romy Schneider im Jahre 1972. Anlässlich seines 75. Geburtstages am 29. Mai 2019 wurde ihm von der Stadt Bad Ischl das Kulturehrenzeichen verliehen. Dies überreichte ihm Bürgermeister Hannes Heide vor dem neu errichteten Denkmal. Berger dankte mit den Worten: "Tausend Dank der Stadt Bad Ischl. Ich bin sehr stolz, dass ich hier geboren bin."
Am 18. Mai 2023 verstarb der Schauspieler in Salzburg. Das Denkmal zeigt die Büste Bergers als Ludwig II., gefertigt von Alexander Hanel. Die Büste aus weißem Marmor befindet sich auf einem grauen Granitsockel. Die Inschrift lautet: Helmut Berger geboren in Bad Ischl Internationaler Schauspieler als Ludwig II.

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2001 brachte der LIONS Club Bad Ischl anlässlich seines 40. Geburtstags unter dem Motto „Löwensafari“ 40 Löwen im Stadtgebiet zur Aufstellung. Sponsoren aus der Wirtschaft hatten die Patenschaft für die einzelnen Löwen übernommen, der Erlös der Kampagne kam Bedürftigen zugute.
Lebensgroße Figur eines (männlichen) Löwen aus Kunststoff (Polyesterhülle, ausgeschäumt), in Farben bzw. mit Logo des jeweiligen Sponsors versehen.

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Uhr mit Glockenspiel am Kreuzplatz, bei Nr. 6 bei der Einmündung des Schutzenbichls
Eines der jüngsten Wahrzeichen des Stadtzentrums bildet diese Uhr, die mit ihrem Glockenspiel Aufsehen erregt. Sie wurde 1989 von den Kreuzplatz-Kaufleuten (federführend Uhrmacher Harald Baumann) errichtet. Die Uhr in Form einer überdimensionalen Taschenuhr – jedoch beidseits mit Zifferblättern – sitzt auf einer Stahlsäule, auf der unterhalb der Uhr die 12 Messingglocken des Glockenspiels frei aufgehängt sind. Das elektronisch gesteuerte Glockenspiel mit zwei saisonal unterschiedlichen Programmen populärer und meist Ischl-bezüglicher Melodien (einschließlich der Kaiserhymne) erklingt 4-mal am Tag (10, 11, 16 und 17 Uhr).

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Wirer-Denkmal im Kurpark - Dr. Franz de Paula von Wirer war der große Gönner und Förderer Ischls und gilt auch als der Gründer des Kurbetriebes. Die feierliche Enthüllung des Denkmals fand am 18. Juli 1839 im Beisein Wirers statt. Die Wirerstraße und die Wirerquellgasse erinnern ebenfalls an ihn und seine großen Verdienste für die Stadt.

Dem Wiener Arzt Dr. Franz Wirer (1771 - 1844) verdankt Ischl seinen bis heute andauernden Ruf als Kurort von Weltrang und „Kaiserstadt“. Nicht nur war er selbst unter Einsatz hoher Summen seines Vermögens dauernd um die Vervollkommnung der Kuranlagen und Verschönerung der ganzen Gegend bemüht, sondern durch seine Kontakte zu den höchsten Wiener Kreisen sorgte er auch für prominente Kurgäste, die ihrerseits auch wieder als Förderer Ischls in Erscheinung traten. Sein Wirken für Ischl kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. So verordnete er (zusammen mit ihrem Leibarzt Malfatti) Erzherzogin Sophie (siehe Franz-Karl Brunnen und Denkstein auf der Esplanade) jene fruchtbarkeitsfördernden Kuren, die die Geburt des „Salzprinzen“ Franz-Josef bewirkte und damit die glanzvollste Periode der Ischler Geschichte einleitete.

Das monumentale Denkmal mitten in einer von Wirer gestifteten Gartenanlage spiegelt diese Bedeutung wider, es wurde, wie die Inschrift meldet, von der Gemeinde Ischl ihrem Wohltäter 1838 gesetzt und 1839 enthüllt. Bezahlt hat es allerdings Wirer selbst. Geschaffen haben es die Steinmetzmeister Doppler aus Salzburg, die Skulpturen stammen von Josef Kähsmann (vgl. Rudolfsdenkmal im Rudolfspark). Das Denkmal steht in der Hauptachse der gegenüberliegenden damaligen Salinenverwaltung, zum erst viel später erbauten „Kurhaus“ gibt es dagegen keinen Bezug. Der hohe 3-stufige Unterbau und Sockel besteht aus Untersberger Marmor, darin befinden sich in Nischen lebensgroße Gusseisen-Reliefs: an der Vorderseite die „Wohltätigkeit“ („Caritas“), dargestellt als Brunnennymphe mit Kind, man beachte den Storch als Fruchtbarkeitssymbol im Hintergrund, an der Rückseite die „Hygiea“ mit der Äskulapschlange. Auf dem Postament die ebenfalls gusseiserne Kolossalbüste Wirers. Auch hier waren die Eisenteile ursprünglich „bronziert“ (dunkles Olivgrün, vgl. Rudolfsdenkmal).

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Im Zentrum der Stadt, umgeben vom malerischen Kurpark, finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen statt. Hinter der historischen Fassade vom Kongress & Theaterhaus verbergen sich moderne Tagungsräumlichkeiten für Kongresse und Events, sowie ein Kegelbahnstüberl.

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1872 kaufte die Marktgemeinde das Grundstück ("Pfifferling Gründe"). Architekt Hyazinth Michel plante für Ischl einen „Cursaal“, der 1875 eröffnet werden konnte. Der Kuppeldachstuhl und die 4 Türme geben dem Haus seine besondere Note. Es sollte der „Vereinigungspunkt für die aus allen Ländern zusammenströmenden Fremden“ werden. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt war das Galadiner zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef mit König Eduard VII. von England am 12. August 1908. Später wurde das Gebäude „Kurhaus" genannt – dieses wurde 1957 renoviert um dort Operettenvorstellungen bieten zu können. 1961 gab es die ersten noch konzertanten Operettenaufführungen. Während des Umbaues 1965 brach ein verheerender Brand aus, der den Dachstuhl und die meisten Innenräume zerstörte. Das Haus wurde aber wieder aufgebaut und konnte bereits 1966 wieder eröffnet werden. Da die Operettenwochen sehr erfolgreich waren, wurde das Haus 1997-99 nochmals umgebaut und erhielt den heutigen Theatersaal mit Bühne. Der Name änderte sich in Kongress- und Theaterhaus, die Operettenwochen wurden zum Lehár Festival.

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Habsburgs langes Sterben
Das Bild von der k.u.k. Monarchie befindet sich seit ihrem Zerfall 1918 im Spannungsfeld kontroversieller Deutungen. Die Verklärung des Habsburgerreichs spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Frage nach seinem Vermächtnis. Kaum wo treten die auseinanderklaffenden Sichtweisen deutlicher zutage als in Bad Ischl, der kaiserlichen Sommerresidenz und dem Ort der Kriegserklärung an Serbien.

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit herrschen feudale Regenten Europas über eine Vielzahl unterschiedlicher Regionen und Kulturen. Mit der Zeit verfolgen die meisten Großmächte das Ziel, ein einheitliches Herrschaftsgefüge zu schaffen. Auch wenn diese Staatswesen mehrere Nationen vereinen, ist meist eine Gruppierung dominant. In der Habsburgermonarchie sieht das anders aus: Trotz vieler Bemühungen um eine homogene „Monarchia Austriaca" kann keines der Völker des Reichs eine klare zahlenmäßige Überlegenheit für sich beanspruchen. In den vielen Hundert Jahren ihres Bestehens ist die Monarchie intensiv damit beschäftigt, ein inneres Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Nationalitäten herzustellen und zu erhalten.

Mit dem Machtantritt Maria Theresias gerät die Habsburgermonarchie in jahrelange kriegerische Auseinandersetzungen. Die Monarchie kämpft darum, sich als unteilbarer Gesamtstaat zu behaupten. Beim Ansturm Napoleons löst sich 1806 das „Heilige Römische Reich" auf, das den Habsburgern als Machtbasis gedient hat und dessen Kaiser sie Jahrhunderte hindurch gewesen sind. Das von Franz II. ausgerufene Kaisertum Österreich sieht sich neuen Machtverhältnissen gegenüber und ist auf die Unterstützung anderer Staaten angewiesen. Die schwelenden politischen und sozialen Gegensätze führen in der Folge zur Revolution von 1848 und drohen, das Band zwischen den einzelnen Teilen des Imperiums zu zerreißen. Der sogenannte Ausgleich mit Ungarn 1867, der zur Entstehung von zwei weitgehend selbstständigen Reichshälften führt, ruft die anderen Nationalitäten auf den Plan. Sie fordern ähnliche Rechte. Der immer schwerer lenkbare Doppelstaat Österreich-Ungarn wirkt wie eine Ehe auf Zeit.

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Trotz aller Konflikte und Bedrohungen besteht die Habsburgermonarchie erstaunlich lange. Die Menschen fühlen sich mit der Herrscherfamilie verbunden und teilen deren tiefe Frömmigkeit. Die Mehrheit ist außerdem davon überzeugt, aus dem Zusammenleben im Vielvölkerstaat politisch, wirtschaftlich und kulturell einen Nutzen ziehen zu können. Reform- und Ausgleichsversuche sorgen ungeachtet vorhandener politischer Unstimmigkeiten auch für Zuversicht. Die Hoffnung auf eine gedeihliche Zukunft wird von außen bestärkt: Die Großmächte sehen in der Donaumonarchie einen wichtigen Stabilisator für den Frieden in Europa. Speziell in Großbritannien und den USA gibt es bis 1917/18 Entscheidungsträger, die das Habsburgerreich aufrechterhalten wollen.

Die Zeit um 1900 ist eine Periode voller Widersprüche. Während Technik, Kultur und Wissenschaft boomen, leben Hunderttausende Menschen in den Elendsquartieren der Großstädte oder wandern nach Übersee aus. Neue Emanzipationsbewegungen wecken unter zahlreichen, bislang schlechter gestellten Menschen Optimismus. Die Spitzen der Gesellschaft und insbesondere der Adel neigen hingegen dazu, den Verlust der bisherigen Ordnung und der „alten Welt" zu betrauern. Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der als rasant empfundenen Veränderungen verschärfen sich. Presse und Parteien stehen vielfach für Liberalisierung und Demokratisierung, tragen aber auch zur Vertiefung der Gräben und zur Verstärkung von Feindbildern bei. Nationalismus und Antisemitismus befinden sich im Aufwind. Die Loyalität ganzer Bevölkerungsgruppen steht zur Debatte. Die Zahl der Spionageprozesse steigt.

Hochrangige Militärs und Diplomaten des Habsburgerreichs sehen den Großmachtstatus der k.u.k. Monarchie zunehmend gefährdet. In den Jahren vor 1914 ist Kaiser Franz Joseph I. mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Immer wieder werden gewaltsame Lösungen diskutiert. Als der Neffe des Monarchen, Franz Ferdinand, und dessen Frau Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajewo einem Attentat zum Opfer fallen, soll Serbien als vermeintlicher Drahtzieher zur Verantwortung gezogen werden. Ende Juli unterzeichnet der Kaiser die Kriegserklärung. Komplexe Bündnissysteme zwischen den europäischen Staaten und seit Jahren schwelende internationale Konflikte entfachen einen Flächenbrand. Als Feinde stehen einander die Mittelmächte (die k.u.k. Monarchie, Deutschland, Bulgarien sowie das Osmanische Reich) und die Entente (Großbritannien, Frankreich und Russland) gegenüber. Die Katastrophe eines Weltkriegs zeichnet sich ab.

Dem Kriegsbeginn folgen Übergriffe auf die Bevölkerung. Zahllose Menschen werden des Verrats verdächtigt, verhaftet oder ermordet. Allein in den ersten Monaten der Kampfhandlungen fallen rund 4.000 Zivilisten in Serbien der Kriegsführung der k.u.k. Armee zum Opfer. In Galizien, an der Grenze zu Russland, bezichtigt das Militär ganze Volksgruppen der Zusammenarbeit mit dem Feind. Tausende werden in das Innere der Monarchie verbracht, wo riesige Lagerstädte entstehen. Viele Internierte sterben in diesen Lagern an Krankheiten und infolge miserabler Lebensbedingungen. Der greise Franz Joseph kann das beklagte unverhältnismäßige Vorgehen der Heeresführung nicht unterbinden - zu mächtig sind die Befürworter eines harten Kurses geworden.

Mit Voranschreiten des Kriegs gelangt die Wirtschaft der Monarchie an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Eine Versorgungskatastrophe ist die Folge. Die Menschen sind mangelhaft ernährt und oft auf öffentliche Ausspeisungen angewiesen. In den Flüchtlings- und Kriegsgefangenenlagern ist die Lage besonders schlimm: Es fehlt allgemein an materiellen Ressourcen und vor allem zu Beginn des Kriegs auch an Unterkünften. Rasch greifen Seuchen um sich, die in den Barackenstädten Tausende das Leben kosten. Unzählige sind noch dazu Schikanen ausgesetzt. Jüdische Flüchtlinge werden zur Zielscheibe einer antisemitischen Hetze. Allmählich wird klar, dass die k.u.k. Monarchie den Herausforderungen des Abnutzungskriegs nicht länger gewachsen ist und einer Niederlage entgegensieht. Doch trotz einiger Hungerrevolten und Meutereien glauben viele noch bis weit in das Jahr 1918 hinein an ihr Weiterbestehen.

Nach 68 Jahren auf dem Thron der Habsburgermonarchie stirbt Kaiser Franz Joseph I. am 21. November 1916. Seine Nachfolge tritt der politisch unerfahrene Karl I. an. Ihm gelingt es nicht, notwendige Reformen durchzuführen und das Vertrauen der Nationalitäten zurückzugewinnen, um das Reich zu retten. Die k.u.k. Monarchie befindet sich noch dazu in weitgehender Abhängigkeit von Deutschland. Als 1918 die letzten Offensiven gegen die feindlichen Armeen scheitern, muss Österreich-Ungarn Waffenstillstandsverhandlungen führen. Die Völker verlassen das sinkende Schiff und wenden sich mit Zutun der Siegermächte von der Monarchie ab. Innerhalb weniger Wochen formieren sie sich zu neuen, unabhängigen Staaten. Am 12. November wird in Wien die Republik Deutschösterreich ausgerufen, vier Tage darauf folgt Ungarn.

Vieles, was die k.u.k. Monarchie ausmachte und prägte, überdauert ihren Zerfall. Rechtssysteme und Handelsnetze, Sozial- und Verwaltungsstrukturen bleiben bestehen. Der Abschied vom Reich fällt den Menschen nicht selten schwer. Als Ersatz für das untergegangene Imperium schlagen manche eine Donauföderation vor. Vor allem in Österreich aber wünscht die Mehrheit einen Anschluss an Deutschland. Die Suche nach Sündenböcken für militärische Niederlagen, wirtschaftliches Elend und politische Radikalisierung mündet außerdem in einen gesteigerten Antisemitismus, der zur Zerstörung der jüdischen Alltags- und Lebenswelt und schließlich zum Holocaust führt. Ab 1945 flüchten sich viele, nach Jahren des Grauens, in die Nostalgie. Zahlreiche Filme und Bücher romantisieren die Kaiserzeit, die Welt von gestern vor 1914. Bis heute hält diese Geschichtsverklärung an. Dennoch rücken, wenn auch verspätet, die Schattenseiten des „alten Reichs" vermehrt ins Zentrum vieler Betrachtungen.

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Lehár-Denkmal im Kurpark
Der Operettenkomponist Franz Lehár (1870-1948) war nicht nur wesentlicher Mitgestalter der „silbernen“ Operettenära, sondern auch eine internationale Berühmtheit, die wesentlich zum Flair von Ischl in der Zwischenkriegszeit beitrug. Schon 1912 hatte er in Ischl die später nach ihm benannte Villa erworben, die er regelmäßig bewohnte und in der er 1948 auch starb (heute Lehár-Museum). Das Denkmal wurde 1958 errichtet, die Büste musste 1980 aus urheberrechtlichen Gründen ausgetauscht werden. Die jetzige Büste ist signiert: Franz Anton Coufal 1980, die ursprüngliche Büste stammte von Heinrich Zenz (Gmunden), das Modell von Mario Petrucci. Polierter schwarzer Granitpfeiler, darauf die Portraitbüste des Komponisten aus weißem Marmor.

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Franz-Karl-Brunnen am Schröpferplatz zwischen Wirerstraße und „Hauptbrücke“ am Beginn der Pfarrgasse
Der Brunnen wurde 1877 als Gedenkbrunnen zum Jubiläum „Erzherzog Franz-Karl 50 Jahre Kurgast in Ischl“ von Hans Greil, Direktor der Hallstätter Fachschule, entworfen. Da Franz-Karl schon im darauffolgenden Jahr starb (seine Gattin war schon 1872 gestorben) wurde der Brunnen zum Denkmal für die Kaisereltern, die bekanntlich für Ischl von größter Bedeutung waren, hatten doch die Kuren die Geburten der so genannten „Salzprinzen“ Franz-Joseph (später Kaiser), Ferdinand-Maximilian (später Kaiser von Mexiko, siehe Maxquelle in der Maxquellgasse) und Karl-Ludwig zur Folge. 1879 begonnen, wurde der Brunnen 1881 vollendet und enthüllt. Steinmetzarbeit vermutlich von der Linzer Dombauhütte (das Steinmaterial war eine Spende von Bischof Rudigier vom Linzer Dombau), die Bronzeteile wurden vom Wiener Bildhauer Josef Lax modelliert und von der K.u.K. Kunst-Erzgießerei Wien gegossen.

Neugotische Brunnenanlage aus Sandstein über dreieckigem Grundriss: über einem Stufensockel mit Dreipassgrundriss ein Aufbau mit 3 sechseckigen Brunnenbecken (bemerkenswert die als zweischwänzige Drachen gestalteten Wasserspeier), darüber ein hoher dreiseitiger Fialturm mit Ziergiebeln und Türmchen, an ihm 2 Nischen (Widmungsinschriften in Deutsch und Latein) und ein Bronzerelief mit den Portraits von Franz-Karl und Sophie sowie den Wappenschildern von Bayern, Ungarn und Österreich. An den Turmecken (auf Säulen aus Traunsee-Marmor) 3 Bronzestatuen: Bergmann, Jäger, Fischer – die „Urberufe“ des Salzkammerguts.

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Lehár Villa - Die Villa des berühmten Operettenkomponisten
Die Villa des Operettenkomponisten Franz Lehár (* 30. April 1870; † 24. Oktober 1948) am Lehár-Kai ist immer einen Besuch wert. Lehár kommt erstmals 1901, damals Militärkapellmeister, nach Bad Ischl. Ein oder zwei Jahre danach lernt er auch seine spätere Frau Sophie kennen, die er aber erst 1924 heiratete. 1912 kauft Lehár die Villa an der Traun von der Herzogin von Sabran . Die Sommer verbringt das Ehepaar in ihrem geliebten Haus in Ischl. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten, wie Künstler, Librettisten und Verleger gehen hier ein und aus. Lehár fühlte sich in seiner Villa an der Traun und in Bad Ischl stets wohl und meinte: "....in Ischl habe ich immer die besten Ideen..." 46 Jahre bleibt er Ischl treu und hier in Ischl in seiner Villa komponierte und vollendete er Meisterwerke, wie u.a. Paganini, Der Zarewitsch, Das Land des Lächelns und Giuditta. Im Oktober 1948 erhielt er die Ehrenbürgerschaft von Bad Ischl und starb kurz darauf. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Bad Ischl. In seinem Testament hinterließ Lehár die Villa der Stadt Bad Ischl mit der Auflage, dass das Haus ausschließlich dem Zweck eines Franz Lehár Museums zu dienen hat.

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St. Johannes-Nepomuk auf der Hauptbrücke, Westseitig in Brückenmitte
Beim Hochwasser von 1897 wurde die „Hauptbrücke“ zerstört, wobei auch eine um 1867 angebrachte hölzerne Statue des „Brückenheiligen“ St. Johannes-Nepomuk zugrunde ging, die auf der Brücke stand. Für die neue, 1900 eröffnete Eisenbrücke spendete 1899 Amalie Drouot aus Linz, ein langjähriger Sommergast und möglicherweise verwandt mit der Ischler Familie Vockenhuber, eine Gußeisenstatue des Heiligen. Zuletzt restauriert 2008 vom „Ischler Heimatverein“.

Polychrom gefaßte Gusseisenplastik des Hl. Johann-Nepomuk mit den typischen Attributen Kreuz und Sternennimbus. Am Sockel die Widmungsinschrift von Amalie Drouot sowie das Logo des Ischler „Lions-Club“, der die Restaurierung 2008 gesponsert hat.

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Statue der „Hoffnung“ - Am Beginn der Esplanade neben „Hahnbaum“ bzw. „Hauptbrücke“
Die Statue der „Hoffnung“ (es gibt auch anderen Deutungen wie Hygiea und Fortuna, der Name „Hoffnung“ stammt von Wirer selbst) mit einem zeitlos gültigen Spruch am Postament ließ Dr. Wirer 1841 am (damals) oberen Ende der Esplanade (in der Gegend des heutigen „Café Zauner“) als Blickfang und Fluchtpunkt der Allee aufstellen. 1909 wurde die Skulptur an ihren jetzigen Standort am Beginn der Allee versetzt, wobei sie auch restauriert wurde.

Auf einem massiven Sockelquader (mit Inschrift von 1909) erhebt sich ein hohes Piedestal aus (wahrscheinlich) Schwarzensee-Marmor mit der nicht ganz lebensgroßen Zinkgussstatue einer Frau in antikischem Gewand, in der Rechten hält sie einen Schreibgriffel, in der Linken eine (Welt-) Kugel. Ursprünglich dürfte die Statue bronziert (schwarzgrün) gewesen sein. Auf dem Piedestal der oft zitierte Spruch, der wohl von Wirer selbst stammt, da er eine Vorliebe für derlei lehrreiche Sprüche hatte und viele selbst verfasste. Er lautet: „Man nennt als größtes Glück auf Erden Gesund zu sein. Ich sage nein! Ein größeres ist Gesund zu werden. 1841“

 Bad Ischl im Salzkammergut, Juni 2024

Die Traun ist ein 153 km langer rechter Nebenfluss der Donau in Oberösterreich (Österreich). Der mittlere Abfluss beträgt 135 m³/s, sie entwässert den überwiegenden Teil des Salzkammerguts. Östlich der Traun erstreckt sich das Traunviertel bis zur Enns.

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Im Sommer 2001 fand die größte PR-Aktion für Lions in Österreich statt. In Bad Ischl stehen 40 kunstvoll bemalte Löwen in der Stadt unter dem Motto „In Bad Ischl sind die Löwen los!"

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Nepomuk-Brunnen am Kreuzplatz
Dieser schöne Brunnen hatte einen hölzernen Vorläufer von 1830. Dieser war nach seinem Stifter, dem damaligen oö. Landespräsidenten benannt: „Ugarte-Brunnen“. Nachdem dessen Brunnbecken erneuerungsbedürftig geworden war, erbaute der Ischler Maurermeister Karl Drexler 1846-47 den jetzt noch vorhandenen Brunnen. Für die Finanzierung wurden Teile der damals ausbezahlten (!) Kriegskosten-Entschädigung für die Kriegsjahre 1813-14 verwendet. 1874 kam es beim Brunnen zu Änderungen am Standort und Unterbau.

Auf einem zweistufigen Podest steht das achteckige Becken aus grauem Pötschenkalk, dessen Ecken durch Pilastervorlagen aus rosa Stein akzentuiert sind. In Beckenmitte ein Postament mit Marktwappen und Jahreszahl 1847, auf dem eine steinerne St.-Johannes-Nepomuk-Statue von hoher Qualität thront. Diese barocke Steinplastik stand vorher in einer Wandnische am Turm des 1842 durch das nachmalige „Hotel Elisabeth“ ersetzten alten Verwesamtes an der Traunbrücke. Im 2. Weltkrieg ging der metallene Heiligenschein verloren, die beiden Wasserspeier wurden bei der letzten Restaurierung 2000 neu angefertigt.

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Die Kaiservilla, ehem. Villa Eltz
Erbaut wurde dieses geschichtsträchtige Gebäude von Dr. J.A.Eltz, einem Wiener Notar, im Jahre 1834. Später kaufte der Ischler Salinenarzt Dr. Mastalier diese Villa. Fürst Metternich verbrachte 1843 hier im Haus seinen Urlaub. Erzherzogin Sophie kaufte die Villa vom Dr. Mastalier und so wurde diese Villa auch zum Sommerurlaub der kaiserlichen Familie genutzt, aber auch umgebaut und vergrößert. So entstanden in dieser Zeit auch die klassizistischen Elemente und die heutige Form. 1854 schenkte Sophie die Villa ihrem Sohn Franz Joseph und Elisabeth zur Hochzeit.

So wurde Ischl zum geliebten Sommersitz der kaiserlichen Familie, Franz Joseph hatte hier sein Jagdrevier, die Kaiserin liebte ihre Spaziergänge und die Berge. Viele Jahre hindurch war Ischl "Zentrum der Welt" während der Sommermonate und hier wurde Geschichte geschrieben. Am 28. Juli 1914 unterzeichnete Kaiser Franz Joseph die Kriegserklärung an Serbien und das Manifest "An meine Völker" hier in Ischl. Am 30. Juli reiste Franz Joseph von Ischl ab und kam nicht wieder. Erzherzogin Marie Valerie erhielt den Besitz und heute lebt die Familie Habsburg-Lothringen in der Kaiser-Villa, die öffentlich zu besichtigen ist.

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Skulpturengruppe „Halali“ („Der Loser“) im Kaiserpark gegenüber der Kaiservilla
Die volkstümliche Bezeichnung ist keineswegs englisch, sondern bedeutet in der Salzkammergut-Mundart so viel wie‚ "Der Lauschende, der (Hin-)Horchende". Die Plastik soll um 1880 entstanden sein und war ein Geschenk von Königin Victoria von England an die hundeliebende Kaiserin Elisabeth. 1888 stand sie schon am jetzigen Platz. Die auf einem Steinsockel montierte Figurengruppe eines Hundeführers mit zwei Jagdhunden, aus patiniertem Stahlguss gefertigt und mit Val d’Osne (Gießerei, nahe Paris) und A[lfred] Jacquemart (der Künstler, ein berühmter französischer Bildhauer) bezeichnet, steht wie der Brunnen in der Hauptachse der Kaiservilla. An einem der Hunde an der Flanke ein Kreuz, angeblich, weil dieser „Modell stehend“ während der Arbeit an der Gruppe tot umgefallen ist. Von dieser Gruppe existieren mehrere Abgüsse: in Sydney, in Los Angeles (ehem. in Frankreich) und in Karlsruhe (verm. zerstört).

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Bereits der Zutritt in den Kaiserpark ist kostenpflichtig, den Preis für die Kaiservilla empfinde ich als übertrieben teuer.  Ein Besuch ist hierbei ausschließlich mit einer Führung möglich und es gilt ein Fotografierverbot. Da hier gleich drei Gegenargumente zu meiner persönlichen Einstellung schlagend werden, verzichte ich aus Überzeugung auf einen Visitation.

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CHRONOLOGIE der wichtigsten historischen Ereignisse 1830-1916
1830 18-8 Geburt Franz Joseph's, Sohn des Erzherzog Franz Karl u der Erzherzogin Sophie, Prinzessin v. Bayern.
1835 Tod Kaiser Franz I. von Österreich, sein Sohn wird als Ferdinand I. nachfolgender österreichischer Kaiser.
1848 revolutionäre Bewegung in Wien, die durch Fürst Windisch-Graetz niedergeschlagen wird. Abdankung Kaiser Ferdinand I., sowie seines Bruders Franz Carl auf den österreichischen Kaiserthron.
1848 2-12 Franz Joseph tritt als 18 jähriger die Regierung an.
1849 Revolution in Ungarn (Kosuth): Österreich schlägt mit russischer Hilfe den Aufstand nieder.
1849 Schlachten von Custozza u. Novara: Österreichische Siege gegen Italien (König Albert von Sardinien)
1854 24-4 Hochzeit Kaiser Franz Joseph mit Elisabeth, Herzogin in Bayern.
1854-56 Krimkrieg: Westmächte England, Frankreich und Österreich im Kampf gegen Russland.
1856 Der Friede von Paris beendet den Krimkrieg, Russland verliert u.a. die Schutzherrschaft über die Donaufürstentümer.
1859 Italienischer Einigungskrieg Sardinien u Frankreich besiegen Österreich in den Schlachten bei Magenta u. Solferino, Friede von Zürich: Osterreich tritt die Lombardei an Kaiser Napoleon III v. Frankreich ab, der dieses Land an Sardinien abgibt.
1860 Volksaufstände in Toscana, Modena, Parma und Romagna führen zur Vereinigung mit Sardinien.
1861 Viktor Emanuel II. v. Savoyen wird König von Italien.
1863 Fürstentag zu Frankfurt: Kaiser Franz Joseph versucht vergeblich eine Einigung Deutschlands im großdeutschen Sinn, die von Österreich vorgeschlagene Reform der deutschen Bundesverfassung wird von Preußen abgelehnt.
1864 Gemeinsamer preußisch-Österreichischer Feldzug gegen Dänemark, Niederlage der Dänen.
1864 30-10 Friede zu Wien: Dänemark tritt die Herzogtümer Lauenburg, Schleswig u. Holstein an Preußen und Österreich ab.
1865 14-8 Gasteiner Vertrag: Österreich übernimmt die Verwaltung in Holstein, Preußen in Schleswig, Lauenburg fällt an Preußen.
1866 15-6 Krieg Preußen gegen Österreich, Hannover und die deutschen Südstaaten.
1866 3-7 Österreichische Niederlage bei Königgraetz.
1866 26-7 Waffenstillstand von Nikolsburg: Preußen verzichtet auf eine Vernichtung Österreichs.
1866 23-8 Friede zu Prag: Auflösung des Deutschen Bundes, Österreich scheidet somit aus dem Reich aus und anerkennt die Neugestaltung Deutschlands.
1866 3-10 Friede zu Wien: zwischen Österreich u. Italien: Österreich verliert Venetien.
1867 Gründung des Norddeutschen Bundes.
1867 19-6 Erschießung Kaiser Maximilian von Mexico, (jüngerer Bruder Kaiser Franz Joseph) zu Queretaro.
1867 21-12 Ausgleich mit Ungarn: Ungarn wird mit seinen Kronländern als besondere Reichshälfte anerkannt (Cis- u. Transleithanien) in Personalunion mit Österreich wobei es einen eigenen Reichstag und ein eigenes Ministerium erhielt. Gemeinsam bleiben Heer, Finanzen und Außenpolitik.
1870 19-7 Frankreich erklärt Preußen den Krieg, die Süddeutschen Staaten erfüllen ihre Bündnisverpflichtung gegen Preußen, Österreich bleibt neutral (wegen der russischen Gefahr)
1870 1/2-9 französische Niederlage bei Sedan. Gefangennahme Kaiser Napoleon III.
1871 18-1 Deutsche Kaiserproklamation: Wilhelm I. wird erster deutscher Kaiser. Die deutsche Einheit wird somit im kleindeutschen Sinne zum Abschluß gebracht.
1871 26-2 Friedenspräliminarien zu Versailles: Frankreich tritt das Elsaß u. Teile von Lothringen mit Metz an Deutschland ab.
1871 10-5 Friede zu Frankfurt: Bestätigung der Abmachungen von Versailles.
1873 9-1 Napoleon. stirbt in Chislehurst bei London.
1873 22-10 Dreikaiser Abkommen (Deutschland, Österreich, Russland) Freundschaftsvertrag Kaiser Wilhelm I., Kaiser Franz Joseph, Zar Alexander II. zur Aufrechterhaltung des Friedens.
1878 Berliner Kongress: Abwendung, des drohenden Krieges zwischen England u Russland, Österreich nimmt Bosnien u. die Herzegowina vorläufig in Verwaltung.
1879 7-10 Schließung eines Zweibundes: Österreich u das Deutsche Reich verbunden sich gegen einen russischen Angriff.
1882 20-5 Italien schließt sich dem Zweibund von 1879 an, ab nun Dreibund.
1888 9-3 Tod Kaiser Wilhelm I., Nachfolger Kaiser Friedrich Ⅲ. für 99 Tage.
1888 15-6 Wilhelm II. wird als 29 jähriger deutscher Kaiser.
1889 30-1 Selbstmord Kronprinz Rudolf von Österreich (einziger Sohn Kaiser Franz Joseph) in Mayerling.
1898 10-9 Ermordung Kaiserin Elisabeth von Österreich in Genf.
1908 Begegnung König Eduard VII. von England mit Kaiser Franz Joseph in Ischl. Ein Versuch Österreich von Deutschland zu trennen, mißlingt.
1908 5-10 Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Österreich.
1912 Erster Balkankrieg Bulgarien, Serbien, Montenegro u. Griechenland gegen Türkei. Niederlage der Friedenskonferenz London.
1913 7/11-7 Zweiter Balkankrieg auf Grund von Unstimmigkeiten über die Verteilung der Beute. Serbien,
Griechenland u. Rumänien gegen Bulgarien. Frieden zu Bukarest und Konstantinopel.
1914 28-6 Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares Franz Ferdinand (Neffe von Kaiser Franz Joseph) in Sarajewo durch serbische Nationalisten.
1914 28-7 Osterreich-Ungarn erklärt den Krieg an Serbien. Unterzeichnung des Völkermanifestes durch
Kaiser Franz Joseph in Ischl. Ausbruch des 1. Weltkrieges.
1916 21-11 Kaiser Franz Joseph stirbt zu Schönbrunn im 87. Lebensjahre.

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Springbrunnen im Kaiserpark direkt vor der „Kaiservilla“
Der den villennahen Parkteil bestimmende Springbrunnen ergänzte erst relativ spät, nämlich 1881, das Park-Ensemble und wurde vom bekannten Bildhauer der Ringstraßenära Viktor Tilgner geschaffen. Vorher befand sich an seiner Stelle ein ovales Blumenbeet, dann ein großer Kandelaber. Das flache, annähernd ovale Becken liegt in der Hauptachse der „Kaiservilla“ und wird durch eine größere und zwei kleinere Marmor-Gruppen von Putti mit Fischen, zwischen denen Wasserstrahlen emporschießen, belebt.

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Die berühmten blauen Kugeln (Teil der „Zodiac Heads“ Serie) von Ai Weiwei, die im Rahmen der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 im Kaiserpark der Kaiservilla in Bad Ischl installiert wurden. Die knallblauen Tierkreis-Köpfe („Zodiac Heads“) entstanden ursprünglich als Nachbildungen von kaiserlichen chinesischen Tierkreiszeichen – bekannt sind sie auch aus Pekings Kaiserpalast. Von 13. Juni bis 27. Oktober 2024 waren sie als Teil der Ausstellung „Transcending Borders – Dialog mit der Hallstattkultur“ im öffentlichen Park vor der Kaiservilla zu sehen. Mein Besuch war eine Woche vor Beginn.

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Themengarten „... und doch so fern" - Die Sehnsucht der Möwe
Der Themengarten „... und doch so fern" ist inspiriert von den zahlreichen Reisen von Kaiserin Elisabeth.  Angetrieben von einer unbestimmten Sehnsucht war Sisi oft monatelang unterwegs, bereiste ganz Europa und Nordafrika. Ihre erste längere Reise führte sie aus Gesundheitsgründen im Winter 1860 nach Madeira. Viel Zeit verbrachte Sisi auch auf Schloss Gödöllö und die griechische Insel Korfu wurde zu einem ihrer Lieblingsorte.  Während ihrer Reisen versuchte Sisi, sich ihre Einsamkeit mit Gedichten von der Seele zu schreiben: „Eine Möwe bin ich von keinem Land, Meine Heimat nenne ich keinen Strand, Mich bindet nicht Ort und nicht Stelle; Ich fliege von Welle zu Welle." Die Inhalte des Themengartens: Drei bepflanzte Inseln mit Bezug zu Madeira, Korfu und Gödöllő, das Plätschern des Wassers, die Möwen als Symbol für die Sehnsucht nach der Ferne, und eine Collage aus Bildern und Texten von Kaiserin Elisabeth. Im Sisipark findet sich mit dem Themengarten „So nah ..." eine Entsprechung, die über Sisis Liebe zur heimischen Bergwelt und ihre Leidenschaft, das Reiten erzählt.

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Museum Marmorschlössl im Kaiserpark gelegen, etwa 10 Gehminuten von der Kaiservilla entfernt
Zum Haus: Kaiserin Elisabeth ließ die Villa 1856 an Stelle der „Jausenstation in der Schmalnau“ im Tudor-Stil erbauen. Ein Hauch von „Neuschwanstein“ weht durch das Haus. Dieses ist aus rötlichem Marmor erbaut und drohte nach dem 2. Weltkrieg zu verfallen. Das Land Oberösterreich sanierte das Schlösschen und brachte darin das Photomuseum unter.

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Wenige Tage nach meinem Besuch fand die 'Ausstellung Ai Weiwei' statt. Bei meinem Ausflug war das Gebäude allerdings gesperrt.

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Erzherzogin Sophie erwarb die Biedermeiervilla vom Notar Eltz als Hochzeitsgeschenk für Franz Josef und Elisabeth. Der Umbau im neoklassizistischen Stil erfolgte durch Antonio Legrenzi. Zwei Seitenflügel wurden angebaut, sodass der Grundriss nun ein großes „E“ darstellt. Den Park gestaltete Hofgärtner Franz Rauch. Kaiser Franz Josef bewohnte die Villa fast jeden Sommer bis zum Jahre 1914. In diesem Jahr hielt er sich das letzte Mal in Ischl auf. Die Einrichtung der kaiserlichen Sommervilla ist im Original erhalten geblieben, die Räumlichkeiten können besichtigt werden.

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Verlobungspavillon - Die Gloriette
..Auf halber Höhe des rechten Parkhanges verbirgt sich nach einem leichten Aufstieg die Gloriette. Die in Achteckform erbaute zarte, reichlich verzierte Eisenkonstruktion, auch türkischer Gartenpavillon genannt, war der Verlobungspavillon der jüngsten Tochter des Kaiserpaares. Es war Franz Rauch, der erste kaiserlichen Hofgärtner, der für Folgendes verantwortlich war: Die Vollendung der Villa, die Erbauung von Verwaltungsgebäuden, Park und Gartenanlagen, Pavillons im Park, Kaiserin Elisabeths Cottage und die Wasserleitung, die vom Gebirge jenseits des Jainzenberges in die Villa verlegt wurde. Sämtliche Betriebsgebäude und auch die Pavillons im Park waren um ca. 1859 in vollem Einsatz.

Der Verlobungspavillon, eine leichte Eisenkonstruktion im maurischen Stil, erinnert an die Hochzeit der jüngsten Kaisertochter Marie Valerie mit, Erzherzog Franz Salvator im Jahre 1890, die in Ischl gefeiert wurde. Die gemeinsamen Wanderungen mit ihrer Mutter Kaiserin Elisabeth, ließen in Marie Valerie eine tiefe Zuneigung zu Ischl, zur Kajservilla und zum Kaiserpark entstehen. Ihre prächtige Hochzeit fand in der Ischler Pfarrkirche statt und schließlich war sie es, die das Ischler Erbe antrat und an ihre Nachkommen weitergeben konnte. Der Park und das Marmorschlössl waren ein Zufluchtsort für die Kaiserin, die lange Spaziergänge unternahm, um von den Pavillons aus den Rundblick auf die Berge und den Dachsteingletscher zu genießen.

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Evangelische Friedenskirche in der Bahnhofstraße 5
Im Jahr 1875 wurde der ehemalige k.k. Kornstadel angekauft und im Laufe der folgenden sechs Jahre zu einem Schul- und Pfarrhaus sowie zur Kirche (im neugotischen Stil) umgebaut. Die Weihe zur evang. Pfarrkirche erfolgte am 1. Juli 1881 durch Superintendent Jakob Ernst Koch - fast genau 100 Jahre nach dem Toleranzpatent von Josef II.

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Aus der Geschichte der evangelischen Pfarre (AB) Bad Ischl
Schon bald nach Beginn der Reformation finden wir Luthers Lehre auch im Salzkammergut. 1533 erhält Goisern in Christian Dayer seinen ersten evangelischen Pfarrer. Ischler Bürgerinventare weisen den Besitz evangelischer Bücher nach und 1583 ist mit Martin Waldner ein lutherischer Pastor bezeugt. Im Ischler Marktrichter Joachim Schwarzl (um 1600) gewinnen die Evangelischen des Ischllandes eine markante Führergestalt.
1602 kommt es zur sogenannten "Ischler Rebellion" an der sich die gesamte Bevölkerung des Ischllandes beteiligt, um einer zwangsweisen Rekatholisierung entgegen zu steuern. Diese wird aber durch Truppen des Erzbischofs Wolf Dietrich niedergeschlagen und die Gegenreformation gewinnt im ganzen Lande an Boden. In der Stille der Berghöfe und bei den Salzarbeitern werden aber evangelische Bücher weiterhin in geheimen Zusammenkünften gelesen.
1731 melden sich 131 Lutheraner aus der Herrschaft Wildenstein. Zahlreiche Familien müssen im 18. Jahrhundert um ihres Glaubens willen auswandern. Diese Transmigranten werden nach Siebenbürgen verschafft und dort sesshaft.
1781 erläßt Kaiser Josef II. das Toleranzpatent und ermöglicht neues evangelisches Leben. In Ischl bekennen sich 41 Personen zur Augsburgischen Confession und werden in die evangelische Pfarre Goisern eingemeindet.
1859 kommt die Großherzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin mit Großherzog Friedrich Franz II. zu einem Kuraufenthalt nach Ischl. Durch sie wird der Großherzog in den folgenden Jahren zum großen Förderer der kleinen evangelischen Gemeinde.
1861 wird in Reiterndorf Nr. 77 ein Schulhaus angekauft. Es dient zugleich als Bethaus, Lehrerwohnung und Unterkunft für die "Saisonprediger" aus Mecklenburg.
1875 kann der "Salinenkornstadel" um 15.000 Gulden erworben werden. Durch namhafte Spenden vieler privater Gönner, sowie der kaiserlichen Majestäten aus Österreich und Deutschland erfolgt der Umbau zu Kirche, Schule und Pfarrhaus.
1881 Kirchweihfest und Glockenweihe durch Superintendent Jakob Franz Koch III. aus Wallern. Die evangelische Pfarrgemeinde ist inzwischen auf 300 Personen angewachsen.
Am 5. Oktober 1902 wird Ischl zur selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben. Zum Gemeindegebiet gehören auch die Evangelischen der Ortsgemeinden Strobl, St. Wolfgang und St. Gilgen.
1938 Auflösung der evangelischen Privatschule durch die politische Behörde.
1945 Bedingt durch das Kriegsende ist das Salzkammergut mit Flüchtlingen restlos überfüllt. Dadurch ein starkes Anwachsen der evangelischen Gemeinde Bad Ischl.
1959 Weihe des Friedenskirchleins in St. Wolfgang.
1979 Erstmals wird eine zweite Pfarrstelle in Bad Ischl genehmigt und durch Pfarrerin Heidi Lieberich besetzt.
Im Jubiläumsjahr 2002 zählt die evangelische Pfarrgemeinde Bad Ischl 1354 Seelen und wird von den beiden Pfarrern Erhard Lieberknecht und Dankfried Kirsch betreut.

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SALZLICHTKREUZ - Botschaft von Jesus
Joh.8,12: „Ich bin das Licht der Welt".
Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis (in der Gottesferne) umherirren, sondern das Licht des Lebens haben (schon jetzt in dieser Welt und im besonderen dann in aller Ewigkeit in der Nähe der Gottesliebe). Und weiter spricht Jesus zu seinen Jüngern und Nachfolgern ab Matth. 5,13: „Ihr seid das Salz der Erde --, ihr seid das Licht der Welt --, und später „Stellt euer Licht nicht unter den Eimer, sondern lasst es leuchten"-- und weiter: „Habt immer Salz dabei!" Heute wissen wir: Ohne Sonnenlicht kann die Natur nicht sein. Jesus sagt: Ohne meinem Licht kann der Mensch nicht leben! Schon gar nicht in alle Ewigkeit. Und was hat es mit dem Salz auf sich? Heute wissen wir: Salz ist die gute Würze unserer Speisen; Salz konserviert und macht Speisen lange lagerbar; Salz ist lebensnotwendig für Mensch und Tier. Jesus wusste das schon vor rund 2000 Jahren. Ihr, meine Freunde, seid die Würze der Menschheit, ihr seid die Erhalter meines Wortes, ihr seid unentbehrlich für alle Menschen!

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EVANGELISCHE FRIEDENSKIRCHE
Ehem. k.k. Kornmagazin umgebaut z. Kirche u. Schule, Kirchw. 17.7.1881 Unterstützung durch Friedr. Franz Ⅱ. Großherzg. v. Mecklenburg

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Die ÖBB 698.01 ist eine 1941 von Henschel hergestellte ehemalige deutsche Bn2t-Heeresfeldbahnlok, die als Musterlok für die Heeresfeldbahn gebaut wurde. Der 160 PS starke Zweikuppler basierte technisch auf der „Helfmann“-Type von Henschel und hatte Elemente anderer HF-Lokomotiven verbaut, blieb jedoch genau so wie die im selben Jahr gebaute ÖBB 898.01 ein Einzelstück. Sie wurde aufgrund ihrer niedrigen Höchstgeschwindigkeit von lediglich 25 km/h vor allem in St. Pölten Alpenbahnhof im Verschubdienst eingesetzt. Seit 2017 steht sie vor dem Bahnhof Bad Ischl unter Dach, zusammen mit einem originalen zweiachsigen Personenwagen der SKGLB von 1893. Laut einer Plakette auf dem Zylinder wurde die heute im Besitz des Technischen Museum Wien stehende Maschine im Jahr 1991 restauriert.

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„Atemluft“ von Xenia Hausner am Bahnhofplatz
Die Skulptur der Künstlerin Xenia Hausner wurde im Rahmen der „Kulturhauptstadt 2024“ Anfang Mai 2024 auf dem Bahnhofplatz aufgestellt. Über einer Frauenbüste aus silbrig glänzendem Material (Aluminium poliert) liegt wie eine schwere Last eine „Flasche mit Atemluft“. Hausner will mit diesem Kunstwerk die gesellschaftlichen und existentiellen Probleme unserer Zeit aufzeigen. Sie weist eindringlich auf unsere schwindenden Ressourcen hin. Xenia Hausner, Tochter des österreichischen Malers Rudolf Hausner, wurde 1951 in Wien geboren, ist international anerkannte Künstlerin und als Malerin und Bühnenbildnerin bekannt. Ihre Werke hängen in den führenden Museen der Welt. Sie ist mit dem Salzkammergut eng verbunden. Mit „Atemluft“ hat sie erstmals eine Skulptur geschaffen.

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Der Bahnhof wurde anlässlich der Errichtung der Kronprinz Rudolf Bahn 1877 eröffnet (Attnang Puchheim nach Stainach-Irdning). Er ist im Stile des Historismus errichtet und hatte wegen der Sommeraufenthalte Kaiser Franz Josefs in Ischl besondere Bedeutung. Ab 1894 verkehrte auch die Salzkammergutlokalbahn von hier nach Salzburg. Es war eine Schmalspurbahn, die 1957 eingestellt wurde. Heute fahren von diesem Bahnhof auch viele Busse in verschiedenste Richtungen und verbinden Ischl mit dem gesamten Salzkammergut.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: