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Budweis (tschechisch České Budějovice; deutsch auch Böhmisch-Budweis oder Böhmisch-Budwitz) ist mit knapp 100.000 Einwohnern die größte Stadt in Südböhmen (Tschechien) und Verwaltungssitz der Südböhmischen Region. Weltweit bekannt ist die Stadt wegen des Budweiser Bieres, sie ist auch Universitätsstadt und Sitz des Bistums Budweis. Das historische Stadtzentrum wurde 1980 in die Liste der städtischen Denkmalreservate in Tschechien aufgenommen.
Budweis liegt etwa 120 Kilometer südlich von Prag und
etwa 80 Kilometer nördlich der österreichischen Stadt Linz. Diese
wirtschaftlich und militärisch strategisch günstige Lage spielt seit
Gründung der Stadt eine sehr wichtige Rolle.
Den Zusammenfluss der Flüsse Moldau und Maltsch
wählte 1265 der böhmische König Přemysl Ottokar II. als Ausgangspunkt
für die Gründung der Königsstadt Budweis, mit der er seine
Machtstellung gegenüber den Herren von Rosenberg in Südböhmen festigen
wollte. Dafür überließ der König dem Fürsten Čéč von Budweis († ca.
1270) als Austausch die Burg und den Flecken Velešín.
Die Stadt wurde durch Handwerker und Handelsleute
besiedelt, aufgebaut und wuchs dank der königlichen Gunst, der
günstigen Lage und den Einnahmen durch Maut und Zölle an der Kreuzung
von Handelswegen wirtschaftlich schnell. Vor 1300 war der Baubeginn der
bedeutendsten Baugruppe der Stadt, dem Dominikanerkloster mit Kreuzgang
und Kirche und dem benachbarten Salzstadel, ein Zeugnis der Gotik in
Südböhmen. Für die Treue zur Krone wurde Budweis immer wieder belohnt
und mit Vorteilen und Privilegien versehen.
Die Eiserne Jungfrau (Železná panna) ist ein
Festungsturm.
Die Eiserne Jungfrau (tschechisch Železná panna) ist ein vermutlich im
14. Jahrhundert errichteter gotischer vierstöckiger Turm der
mittelalterlichen Stadtbefestigung in Budweis. Er diente neben der
Stadtverteidigung zeitweise auch als ein Waffenlager, Gefängnis und
wurde später auch bewohnt. Heute befindet sich hier ein Museum mit
einer Exposition, die sich mit dem Stadtgründer Přemysl Otakar II.
beschäftigt.
Der Turm Eiserne Jungfrau (tsch. Železná panna), ein Bestandteil der
einstigen Stadtbefestigung, hat der Sage nach eine düstere
Vergangenheit: er wurde nämlich nach dem bekannten Folterinstrument
benannt, welches sich damals angeblich im Turm befand. Dieses
Folterinstrument war eine kastenförmige Konstruktion aus Eisen oder
Holz, die an ihren Innenseiten mit scharfen Stacheln versehen war,
welche sich an den Rumpf oder an den gesamten Körper der verhörten
Häftlinge pressten.
Náměstí Přemysla Otakara II. ist der Markplatz von
Budweis.
Schwarzer Turm (Černá věž) und Dom St. Nikolaus (Katedrála
svatého Mikuláše)
Die ursprüngliche Pfarrkirche St. Nikolaus wurde
gemeinsam mit der Stadt im 13. Jh. nahe des Platzes von Přemysl Otakar
II. gegründet. Zum erstenmal wurde sie in der ersten Hälfte des 16. Jh.
umgebaut. Im Jahr 1641 wurde sie beim Brand der Stadt bis auf die
Umfassungsmauern zerstört. Sie wurde in weniger als zehn Jahren
erneuert. Ende des 17. Jh. wurde noch der Frontgiebel von Jakub de
Maggi hergerichtet. In der Kirche gibt es wertvolle Ausstattung aus dem
17. und 18. Jh., die hierher im Zusammenhang mit der Umgestaltung zur
Kathedralkirche untergebracht wurde.
Der Aufbau dieser Kathedrale wird bis ins 13.
Jahrhundert datiert. Sie wurde errichtet, um der Königsstadt Budweis
als Pfarrkirche zu dienen. Im Zeitraum 1518–1535 wurde sie im
spätgotischen Stil umgebaut. Im Jahre 1641 wurde praktisch das gesamte
Gebäude durch einen Großbrand vernichtet, und so wurde sie ein weiteres
Mal umgebaut und bekam so ein barockes Antlitz verpasst.
Mit diesem ambitionierten Umbauprojekt wurden die
italienischen Baumeister J. Cipriani und F. Canevalle betraut. Die
Bauarbeiten an der Kathedrale wurden schließlich im Jahre 1649
vollendet. Nichtsdestotrotz wurde sie 1686–1688 unter der Leitung eines
weiteren italienischen Baumeisters, G. A. de Maggi, modifiziert, indem
dieser die Vorderfassade umgestalten ließ, die bis heute unverändert
geblieben ist.
In den darauffolgenden Jahren wurde die Kathedrale
noch ein paar Reparaturen unterzogen. Das Innere des dreiteiligen
Kirchenschiffs wird von drei Paaren von massiven Pfeilern getrennt. Die
reichen Dekorationen aus Stuck sind ein Werk von T. Zeisl.
Die Dominante des 1791 von Z. Hueber errichteten
Altars ist ein großformatiges Gemälde, auf welchem St. Nikolaus
dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um ein Werk des Künstlers D.
Bachmann.
Zur Kirche wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. die
Barockkapelle der Todesängste des Herrn zugebaut. In der Kapellenkuppel
ist das Deckengemälde „Der Tod der Jungfrau Mariä“ von J. A. Schöpfer
(nach 1729).
Mit der Gründung der neuen Budweiser Diözese, auch
Bistum genannt, ging für die Kirche ein höherer Rang einher, indem sie
offiziell zu einer Kathedrale wurde. Sie wurde somit zur ersten und
führenden Kirche bzw. Kathedrale für die gesamte Diözese, die einen
Bischof zum Vorstand hatte.
Stiegenaufgang Schwarzer Turm (Černá věž)
Besucher gelangen über 225 Stufen auf diesen Turm aus dem 16. Jh., wo
sie die Aussicht auf die Stadt genießen.
Kassiert werden die CZK 50,- erst oben beim Türmer.
Bumerin in A, gegossen 1723 von Sylvius Kreutz, 1,81
m im Durchmesser, 1,47 m hoch. Die Bumerin ist die größte Glocke im
Turm und wiegt 3.429 kg. Sie wurde aus dem Material der namensgleichen
Vorgängerin gegossen. Die alte Bumerin war 1507 mit einem Gesamtgewicht
von 4,5 Tonnen gegossen und 1573 von der Kirche St. Nikolaus in den
Schwarzen Turm übersiedelt worden, sie zersprang allerdings im Jahr
1723.
Das historische Stadtzentrum von České Budějovice ist
der große Stolz der Stadt: in dessen Mitte befindet sich der
quadratische Marktplatz Přemysl Otakar II. Es handelt sich um einen der
größten Plätze Europas und er hat eine Fläche von genau einem Hektar.
Deshalb wird er auch in praktisch allen tschechischen
Mathematikschulbüchern erwähnt. Den Marktplatz säumen wunderschöne
Barockhäuser mit Arkadengängen. Bemerkenswert ist das Rathaus, das zu
den schönsten Gebäuden Tschechiens gehört.
Patio in Budweis
Die Stadt České Budějovice wurde bereits Mitte des
13. Jahrhunderts als Königsstadt gegründet. Dank ihrer günstigen Lage
an einer historischen Salzstraße zwischen Prag und Linz, die später zur
ersten Straße für Pferdefuhrwerke in Europa ausgebaut wurde,
entwickelte sich České Budějovice schnell und wurde zu einer reichen
und bedeutenden Stadt. Trotz der vielen Kriege sind bis heute
zahlreiche mittelalterliche Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben.
Am Fuß des Turms steht eine Bronzestatue des
Reformbischofs Jan Valerián Jirsík, die am 28. September 1926 enthüllt
wurde. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde sie im Sommer
1939 von den Nationalsozialisten aus Abneigung gegen alles Tschechische
und Katholische demontiert und eingeschmolzen. Nach der Wende wurde das
Denkmal wiederhergestellt und am 2. Oktober 1993 feierlich eingeweiht.
Eine weitere Tür am Schwarzer Turm (Černá věž), die
eventuell 470 Jahre alt ist.
Der Schwarze Turm wurde von der Stadt in den Jahren
1549 bis 1577 von den Baumeistern Hans Spatz („Giovanni Spatio“ oder
einfach nur „Mistr Hons“), Lorenc (ab 1555) und V. Vogarelli (ab 1565)
errichtet. Zur Befestigung des Untergrundes waren vorab Eichenpiloten
in den Boden getrieben worden. Der Schwarze Turm diente mehreren
Zwecken, nämlich als Glockenturm für die Nikolauskirche, als Wachturm
und als sichtbares Symbol für den Wohlstand des Bürgertums. Im Jahr
1606 wurde die erste Turmuhr installiert, die 1891 durch ein Erzeugnis
der ehemaligen Uhrmacherfirma Ludvik Hainz aus Prag ersetzt wurde. 1898
wurden die herrschaftlichen habsburgischen Abzeichen vom oberen
Außenverputz des Turmes entfernt.
Bekanntester Stein: Der Irr-Stein
Dieser mysteriöse Stein befindet sich in der Nähe des Samson-Brunnens
in Richtung des Hotels Zvon – sein Erkennungszeichen ist ein
eingemeißeltes Kreuz. Er dient als Markierung der einstigen städtischen
Hinrichtungsstätte.
Hotel Zvon am Budweiser Marktplatz
Das Zunftzeichen der Lahudky Bäckerei
Montiert bei der Pekárna Srnín, eine Großbäckerei an der Kreuzung Hroznová und Plachého.
Filiale der Komerční banka in der Krajinská
Die neunzigtausend Einwohner zählende Metropole
Südböhmens wurde im Jahre 1265 durch den böhmischen König Přemysl
Otakar II. am Zusammenfluss der Flüsse Maltsch und Moldau als
königliche Stadt gegründet, um seine Vormachtstellung in Südböhmen zu
festigen.
Die gründliche Befestigung machte aus der Stadt einen strategisch
wichtigen Ort sowohl im Verlaufe der Hussitenkriege, als auch in
späteren Zeiten während des Ständeaufstandes und des nachfolgenden
Dreißigjährigen Krieges.
Lubas Haus (Lubasův dům) am Piaristenplatz
(Piaristické náměstí)
Der Weisse Turm bei der Mariä-Opferung-Kirche (Kostel
Obětování Panny Marie) und der Kunstschule Základní Umělecká Škola im
Dominikanerkloster.
Leider war die Mariä-Opferung-Kirche (Kostel Obětování Panny Marie) trotz angeblicher Öffnungszeiten am Nachmittag und auch Morgens geschlossen. Sehr schade.
Die Kirche Mariä Opferung (Kostel Obětování Panny
Marie) liegt am Piaristenplatz (Piaristické náměstí) beim
Dominikanerkloster.
Das ehemalige Dominikanerkloster Budweis ist zusammen mit Teilen der
Stadtbefestigung das älteste Bauwerk der Stadt Budweis. Die
Klosteranlage befindet sich am nordwestlichen Ende der historischen
Innenstadt zwischen der Maltsch, die unmittelbar danach in die Moldau
mündet, dem Piaristenplatz (im Mittelalter ein Friedhof) und der Česká
Ulice (der Tschechischen Straße).
Das sechzehnte Jahrhundert brachte der Stadt einen
ungeahnten Aufschwung und erhebliche Gewinne, die in die Stadtkasse
insbesondere aus der Silberförderung in den umliegenden Bergwerken, als
auch aus dem Brauen des Bieres, der Fischereiwirtschaft und des
Salzhandels flossen.
Die Theresianischen Reformen nach der Mitte des achtzehnten
Jahrhunderts machten aus České Budějovice den Sitz der neu gebildeten
Region.
Das neunzehnte Jahrhundert, dass durch den
umwälzenden technischen Fortschritt charakteristisch war, regte
wiederum die Entwicklung des Handels und der Industrie an. Die
Pferdeeisenbahn, die in den Jahren 1825-1832 als erste Eisenbahn auf
dem europäischen Kontinent errichtet wurde, verband České Budějovice
mit dem oberösterreichischen Linz, und gemeinsam mit der
Moldauschifffahrt beschleunigte sie den Warentransport. Es entstanden
neue Unternehmen wie die Bleistiftfabrik, Brauereien, eine
Produktionsstätte für Geschirr u. ä.
Das zwanzigste Jahrhundert brachte eine weitere
stürmische Entwicklung und České Budějovice wurde zu einer wirklichen
wirtschaftlichen und kulturellen Metropole Südböhmens.
Nach dem Jahre 1990 wurde sie zur Statutarstadt mit dem
Oberbürgermeister an der Spitze. Es wurden die traditionellen Handels-
und Kulturbeziehungen zu Österreich, Deutschland und den übrigen
europäischen Ländern wieder aufgenommen.
Seit dem Jahre 1991 wirkt in České Budějovice die
Südböhmische Universität mit fünf Fakultäten.
Die Gesellschaft Výstaviště České Budějovice a.s. (Messegelände Budweis
AG) verfügt über das größte Ausstellungsareal in der Region Südböhmen.
Die bekanntesten Ausstellungen sind die Landwirtschaftsmesse und die
sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst veranstaltete Messe Hobby.
Der Grüngürtel am Altstadtrand hat den Namen 'Na Mlýnské stoce' und bedeutet 'Am Mühlenabfluss'.
Ottokar II. Přemysl oder Přemysl Ottokar II.
(tschechisch Přemysl Otakar II.; * der Überlieferung nach um 1232? in
Městec Králové, Böhmen; † 26. August 1278 in Dürnkrut,
Niederösterreich), der eiserne und goldene König genannt, war von 1253
bis 1278 König von Böhmen.
Ab 1251 war er auch Herzog von Österreich, ab 1261 Herzog der
Steiermark und ab 1269 Herzog von Kärnten und Krain. Damit hatte er
eine für einen Herrscher aus der Dynastie der Přemysliden zuvor und
später nie erreichte Machtfülle erlangt, was sich auch in seiner
mehrfachen Bewerbung um die Krone des Heiligen Römischen Reiches zeigt.
In Österreich gründete Ottokar die Städte Marchegg,
Leoben und Bruck an der Mur. Das vom Babenbergerherzog Friedrich II.
begonnene romanische Westwerk der Stephanskirche ließ er weiterbauen,
sowie auch die Hofburg. Ottokar war auch verantwortlich für eine neue
Grenzziehung innerhalb der österreichischen Länder; die Anfänge des
Landes Oberösterreich gehen auf ihn zurück. Nach Ottokars Tod fiel
Österreich an die Habsburger, die es bis zum Ende der Monarchie 1918
beherrschen sollten.
Karl Adalbert (Vojtěch) Ritter von Lanna (* 23. April
1805 in Budweis; † 15. Januar 1866 in Prag) war ein böhmischer
Großindustrieller. Lanna war Tischlermeister, Bauunternehmer,
Kaiserlich-königlicher Schiffmeister und Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Klasse.
Die Statuen-Gruppe Humanoidi auf der Lannova-Straße
in České Budějovice (Budweis) von Michal Trpák (2007).
Gebäude der Bankfiliale ČSOB in der Lannova třida
Am Zusammenfluss der Flüsse Moldau und Maltsch
Die Moldau (tschechisch Vltava), auch als „Böhmisches Meer“ bezeichnet,
ist der längste Fluss in Tschechien und der größte Nebenfluss der Elbe.
Die Maltsch (tschechisch Malše) ist ein rechter Zufluss der Moldau in
Tschechien und Oberösterreich. Sie ist mit ihren Nebenflüssen ein
Flusssystem Österreichs, das zur Nordsee und nicht in die Donau
entwässert.
Die Brücke Dr. Stejskala in České Budějovice an der
Uferstraße Zátkovo nábř.
Für die mitteleuropäische Architektur ist die Lage
des Turms äußerst unüblich. Der Turm steht neben der Kirche und ist
räumlich nicht mit der Kirche verbunden. Dies ist der italienischen
Herkunft der Baumeister zuzuschreiben, da diese Bauweise (Campanile) in
Italien weit verbreitet ist. Architektonisch ist der Unterbau der Gotik
zuzurechnen. Die oberen 2/3 des Turmes (ab den großen Fenstern) wurden
bereits im Renaissancestil gebaut.
Der freistehende, 72 Meter hohe Glockenturm mit quadratischem Grundriss
ist aus Haustein erbaut und hat damit eine glatte, unverputzte Fassade.
Er wird von einer Laterne bekrönt. Das oberste neunte Stockwerk
erreicht man über 225 Stufen.
Der Schwarze Turm bildet zusammen mit dem farblich konstrastierendem Weißen Turm des ehemaligen Dominikanerklosters eine markante optische Achse in der Altstadt von Budweis.
Das historische Rathaus
Das bedeuternste Gebäude des nach König Přemysl Otakar II. benannten
Hauptplatzes erlangte seine jetzige Barockgestalt durch den Umbau im
Jahre 1730. Sein Giebel ist reich verziert und an der Attika befinden
sich die überlebensgroßen Statuen der vier Tugenden: die Weisheit, die
Vorsicht, die Tapferkeit und die Gerechtigkeit.
Der Schwarze Turm
Eine nicht zu übersehende Dominante der Stadt war mit seinen 72 Metern
das unlängst höchste Bauwerk in der Stadt. In der Vergangenheit diente
es als Glocken- und Feuerwachturm. Von seinem Wandelgang besteht ein
herrlicher Ausblick auf ganz Budweis und die nähere Umgebung. Der Turm
hat insgesamt 5 Glocken, von denen die größte den Namen Bumerin trägt
(1723 – Masse nicht ganz 3,5 Tonnen) und die jüngste Budvar (1995). In
unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Barockkathedrale des Hl.
Nikolaus aus dem 17. Jahrhundert.
Der böhmische König Ottokar II. Přemysl hatte nach
dem Tod des letzten Babenbergerherzogs Friedrich II. (1246) die
Herrschaft in Österreich und der Steiermark übernommen, später auch
noch Kärnten, Krain und Friaul. Ottokar, einer der mächtigsten
Reichsfürsten, war mit der Königswahl Rudolfs I. 1273 nicht
einverstanden. Er bezeichnete den Habsburger als „comes minus ydoneus“
– als für das Königtum weniger geeigneten Grafen. Rudolf war jedoch
einer der reichsten und mächtigsten Fürsten. Seine Wahl war auch eine
Wahl gegen einen Machtgewinn Ottokars, den die Kurfürsten als zu
mächtig fürchteten.
Ottokar II. Přemysl, König von Böhmen, war über die Wahl des
Habsburgers Rudolf zum römisch-deutschen König 'not amused'. Franz
Grillparzer hat den Machtkampf 1825 im Trauerspiel "König Ottokars
Glück und Ende" literarisch verarbeitet.
1274 trafen König Rudolf I. und einige Fürsten in Nürnberg zum Hoftag
zusammen: Der neue König sollte alles entfremdete Reichsgut wieder in
Besitz nehmen. Ottokar II. verweigerte die Huldigung, daher wurden ihm
alle Lehen – auch Böhmen und Mähren – aberkannt und die Reichsacht über
ihn verhängt. Es kam zum Krieg: Rudolf begann mit einigen Verbündeten –
etwa Graf Meinhard II. von Tirol, Burggraf Friedrich von Nürnberg und
dem Salzburger Erzbischof – im August 1276 seinen Feldzug gegen
Ottokar. Schon im November wurde wieder Friede geschlossen: Ottokar
wurde offiziell mit Böhmen und Mähren belehnt, musste aber auf
Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain verzichten. Zur Besiegelung
wurde eine Doppelhochzeit von je zwei Kindern der beiden Könige
ausgemacht.
Die Statuengruppe Humanoidi wurde zum ersten Mal im
Sommer 2007 in České Budějovice aufgestellt. Danach waren die Statuen
an vielen anderen Orten zu sehen, bis sie im Oktober 2009 in die Stadt
zurückkehrten. Im Jahr 2009 wurden diese Statuen mit Kunstharz
gefüllt und an einem festen Platz in der Lannova-Straße ersetzt.
Diese Statuen erzählen etwas über unsere "verrückte"
Zeit, sie paraphrasieren eilige Menschen, Beamte und Manager.
Die Skultpur 'Humanoidi' von Michal Trpák
repräsentiert Menschen, Maschinen oder Instrumente. Eine Menge, die freiwillig unter dem Druck des
Materialismus oder allgemeiner Trends manipuliert wird. Der Mensch hört auf, ein Individuum zu sein, und wird
nur noch eine Marionette des Systems.
Die Todesangst-Christi-Kapelle (Kaple Smrtelných
úzkostí Páně) befindet sich in der Straße Kněžská, direkt hinter dem
Presbyterium der gotischen Kirche St. Nikolaus. Erbaut wurde die
Kapelle im Zeitraum 1727–1731, sehr wahrscheinlich an der Stelle der
davor abgebrochenen einstigen gotischen St.-Jakobs-Kapelle. Im Jahre
1785 wurde die Kapelle im Rahmen der josefinischen Reformen aufgehoben
und erst im Jahre 1855 durch den Bischof Jan Valerián Jirsík erneuert.
Die vierseitige Kapelle mit ihrem Schiff, das von einer gewölbten
Kuppel überdacht wurde, sowie ihren zwei Seitentürmen wurde im
Barockstil erbaut.
Die Kapelle war früher ein Bestandteil des
ursprünglichen städtischen Friedhofs und diente als Abschluss des in
der Friedhofmauer eingebauten Kreuzgangs, welcher einst die Kirche
säumte. Bei archäologischen Ausgrabungen wurde unter der Kapelle ein
bis dahin unbekanntes eingemauertes Ossarium gefunden, in welchem die
Gebeine von mehreren Hundert Verstorbenen ruhten.
Das Schiff mit seiner gewölbten Kuppel ist mit einer
Deckenmalerei von J. A. Schöpf, „Der göttliche Vater mit Engeln“ (tsch.
„Bůh Otec s anděly“), versehen. Der Altar, das Werk eines anonymen
Künstlers, wird von einem Gemälde geschmückt, auf welchem Jesus auf dem
Ölberg dargestellt ist.
Gebäude der Südböhmische Kammerphilharmonie
(Jihočeská filharmonie) in der Kněžská.
Das barocke Rathaus von Budweis (Magistrát města
České Budějovice) gehört zu den schönsten Gebäuden in Tschechien.
Das Rathaus in Budweis (tschechisch České
Budějovice), einer Stadt in der Region Jihočeský kraj (Südböhmen) in
Tschechien, wurde 1727 bis 1730 errichtet. Das Rathaus an der
Südwestecke des Marktplatzes ist seit 1988 ein geschütztes
Kulturdenkmal. Das Bauwerk im Stil des Barock wurde nach den Plänen des
Architekten Anton Erhard Martinelli errichtet. Es besitzt drei Türme
und eine aufwändige Fassadengestaltung.
Die Vorderseite des Gebäudes verdankt seine
Monumentalität vor allem den drei Türmen, wobei der höchste von ihnen
mit einem Glockenspiel ausgestattet ist. Geschmückt wird das Stadthaus
außerdem von vier allegorischen Statuen, welche die Budweiser Tugenden
Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit und Umsicht symbolisieren. Ihr
Autor ist der Bildhauer J. Dietrich. Bemerkenswert ist auch der eiserne
Streifen, der in einem der Eckpfeiler des Stadthauses angebracht ist.
Es handelt sich hierbei um nichts anderes als eine altertümliche
Längenmaßeinheit aus dem 16. Jahrhundert, die sog. Wiener Elle, die 77
cm lang war und die damals auf dem hiesigen Markt verwendet wurde.
Wie schon in Prag
am Hradschin wird auch am Budweiser Rathaus Tomáš Garrigue Masaryk
gedacht.
Tomáš Garrigue Masaryk (* 7. März 1850 in Hodonín, Kaisertum
Österreich; † 14. September 1937 in Lány) war ein tschechischer
Philosoph, Soziologe, Schriftsteller und Politiker sowie Mitbegründer
und Staatspräsident der Tschechoslowakei.
Der große Hauptplatz „náměstí Přemysla Otakara II“,
einer der schönsten Böhmens, ist von Bogengängen umgeben und in der
Mitte durch einen schönen Springbrunnen, dem Samsonbrunnen, geziert.
Der größte Stadtplatz: Přemysl-Otakar II.-Platz
(tsch. náměstí Přemysla Otakara II.)
Der nahezu vollkommen quadratisch gebaute Stadtplatz gehört mit seinen
beachtlichen Maßen von 133 x 137 m zu den größten Stadtplätzen
Tschechiens.
Der Samsonbrunnen (tschechisch Samsonova kašna) am
Hauptplatz von Budweis (České Budějovice) in der Südböhmischen Region
in Tschechien entstand in den Jahren 1721 bis 1726. Das geschützte
Kulturdenkmal ist eines der Wahrzeichen der Stadt und entstand als Teil
der Wasserversorgung der Stadt Budweis.
In der Mitte des achteckigen Brunnenbeckens steht ein hoher,
quadratischer Sockel, auf welchem vier um eine Säule angeordnete
Atlanten eine große Wassermuschel stützen, in deren Mitte sich die
kraftvolle Gestalt des Löwen zähmenden Samsons erhebt. Die große
Wassermuschel, die vier Schmuckvasen am Brunnenrand und die 24
Steinsäulen, die rund um den Brunnen angeordnet und mit Eisenketten
verbunden sind, stammen von Zacharias Horn. Die Statue des Samson, der
den Löwen bezwingt, und die vier Atlanten, welche die Muschel tragen,
sind ein Werk des Bildhauers Josef Dietrich.
Mit einem Durchmesser von 15 Metern und einem Fassungsvermögen von 237
Kubikmetern gehört der Samsonbrunnen zu den größten Brunnen Tschechiens.
Größter Brunnen: Samson-Brunnen – steinerner Brunnen
mit einem Fassvermögen von 237 m3 Wasser – errichtet wurde er als
Bestandteil der städtischen Wasserleitungen in der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts. Er ist der größte Brunnen Tschechiens und verdankt
seinen Namen der biblischen Gestalt Samson, der unter anderem mit einen
Löwen bezwang und in dieser Situation als Statue auf dem Brunnen
verewigt wurde.
Der Piaristenplatz
Ein reizvoller historischer Winkel, wo die ältesten Gebäude der Stadt,
das Dominikanerkloster mit der Kirche Mariä Opferung aus dem Jahre 1265
stehen – das älteste erhalten gebliebene Denkmal der Stadt, an welches
von der anderen Seite der sog. Weiße Turm und das architektonisch
bemerkenswerte ehemalige Zeug- und Salzhaus anschließen.
Bei der Bedeutung von Přemysl Ottokar II. für
Österreich hat der letzte Babenberger Herzog Friedrich II. von
Österreich speziell mit Neufeld an der Leitha zu tun:
Die Schlacht an der Leitha wurde am 15. Juni 1246 zwischen einer vom
babenbergischen Herzog Friedrich II. von Österreich (reg. 1230–1246)
kommandierten Streitmacht und einer Armee des ungarischen Königs Béla
IV. (reg. 1235–1270) geschlagen. Der an und für sich unbedeutende
Zusammenstoß beider Streitkräfte, der mit einem österreichischen Sieg
endete, erwies sich als folgenschwer, da der kinderlose Herzog
Friedrich II., genannt „der Streitbare“, während der Kampfhandlungen
unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Mit seinem Tod erloschen die
Babenberger im Mannesstamm.
Wo die Leithaschlacht genau stattfand, kann heute nicht mehr eruiert
werden. Der Angabe einer ungarischen Quelle, die die Lage des
Schlachtortes „sub Nova Civitate iuxta fluvium Saar“ (deutsch: „unter
Neustadt an der Leitha“; ungarisch Sár = Leitha) angibt, sowie der
Beschreibung durch den Minnesänger Ulrich von Liechtenstein († 1275)
zufolge, der ein Augenzeuge der Kampfhandlungen war, kann man annehmen,
dass sich der Schlachtort bei Ebenfurth oder gegenüber davon auf damals
ungarischer Seite (im Gebiet des heutigen Neufeld/Leitha) befunden hat.
Das 4-Sterne-Hotel Budweis befindet sich in einer
umgebauten Mühle aus dem 14. Jahrhundert und ist 5 Gehminuten vom
bekannten Schwarzen Turm aus dem 16. Jahrhundert entfernt.
Das ehemalige Dominikanerkloster Budweis mit dem
Weissen Turm an der Maltsch.
Die gegliederte Fassade vom Magistrat der Stadt
Budweis (Magistrát města České Budějovice) trägt über dem mittleren
Fenster das Stadtwappen, umgeben von den Landeswappen Mährens, Böhmens
und Schlesiens. Die vier allegorischen Statuen auf der Attika
versinnbildlichen die bürgerlichen Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit,
Weisheit und Vorsicht.
An der Fassade sind die kupfernen Speier in Drachengestalt nicht zu
übersehen. An der linken Ecke ist eine Wiener Elle eingemauert, die
0,77 m misst und bei der Abhaltung von Märkten als Kontrollmaß diente.
Am Vordergiebel ist eine Gedenktafel aus dem Jahre 1935 eingesetzt, die
an den Besuch des Präsidenten T. G. Masaryk im Jahre 1918 bei der
Rückkehr aus der Emigration erinnert.
Und weil viele den Namen Budweis sofort oder auch nur
mit Budweiser Bier in Verbindung bringen, noch ein paar Worte dazu:
Budweiser Bürgerbräu ist (ab 1802 bzw. ab 1899 offiziell) die
Bezeichnung für die Administration bzw. das Bier des Bürgerlichen
Brauhauses Budweis, welches 1795 von Bürgern der Stadt Budweis in
Böhmen gegründet wurde. Seit 2014 gehört die Brauerei zum
amerikanischen Brauereikonzern Anheuser-Busch, und der Budweiser
Betrieb wurde in Samson umbenannt.
Als Budweiser-Streit wurde eine der langwierigsten
und umfassendsten interkontinentalen Markenstreitigkeiten bekannt. Zwei
jeweils weltweit exportierende Brauereien, zum einen die
Budějovický-Budvar-Brauerei aus dem tschechischen Budweis und zum
anderen die Anheuser-Busch-Gruppe aus den USA, vertreten jeweils die
Auffassung, das prioritäre Recht an den Markennamen Budweiser und Bud
zu halten. Die Klärung, wer die älteren Rechte an der Marke hält,
beschäftigt seit über hundert Jahren etliche Gerichte auf der ganzen
Welt und erfolgt in teils sehr mühevollen Einzelschritten. Bisher
entschied die tschechische Brauerei die Mehrzahl dieser Verfahren für
sich.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: