Burg Hochosterwitz

Höhenburg in Kärnten, Juli 2019

In einem der schönsten Täler Kärntens erhebt sich ein Kalksteinfelsen, der von allen umliegenden Bergen und Hügeln aus zu sehen ist. Oben drauf trohnt die Felsenburg Hochosterwitz.Im Mittelalter diente die Burg Hochosterwitz als Schutz für die Bevölkerung. Die außergewöhnliche Anlage mit ihren 14 Burgtoren, der Waffenkammer, der Ehrengarde, der Schrägbahn und dem Burgrestaurant liegt im Gebiet der heutigen Gemeinde St. Georgen am Längsee östlich von St. Veit an der Glan in der Tourismusregion Mittelkärnten.

Die hervorragend erhaltene Burg bzw. Festungsanlage wurde in den Jahren 1570 bis 1586 über einem viel älteren Kern in der gegenwärtigen Gestalt erbaut und befindet sich auf einem befestigten, 160 Meter hohen Burgfelsen, auf dessen Spitze sich die eigentliche Zentralburg befindet. Die Rüstkammer, die Waffensammlung und die interessante Bildersammlung aus der Renaissancezeit zeugen von der Geschichte dieser einmaligen Wehranlage.


 Burg Hochosterwitz


Wesentlich für die Verteidigungsstärke der Burg waren die den Zugangsweg schützenden Tore. Ihre geschickte Anlage machte die Burg uneinnehmbar, da ein Gegner erst Tor für Tor erobern musste und dabei ständig von allen Seiten dem Abwehrfeuer der Verteidiger ausgesetzt war.

1. Fähnrichtor, 1575

Das Tor ist verziert mit zwei überlebensgroßen Fahnenschwingern, Landsknechte des 16. Jahrhunderts mit Fahnen in den Farben schwarzgelb (für Khevenhüller) und rotweiß (die Landesfarben). Diese gaben dem Tor seinen Namen. Laut Schlussstein wurde der Bau des Tores im Jahre 1580 abgeschlossen.

Das Tor hat eine besonders wohldurchdachte strategische Lage und Ausstattung. Rechts vom Tor liegt ein abschüssiges und unzugängliches Gelände, links erhebt sich die gewaltige Steinwand, die für damalige Verhältnisse unbezwingbar war. Das Erdgeschoß besteht aus zwei nach hinten offenen Räumen: die Durchfahrt und daneben ein Raum für das Geschütz, das auch in einem vorgeschobenen Torteil mit Ausschussöffnungen die Flankierung der gesamten Torfront besorgte. Das eisenbeschlagene Tor ist noch das ursprüngliche; es war bemalt und trug als Türklopfer die in den Sammlungen ausgestellten bronzenen Widderköpfe.

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2. Wächtertor, 1577

Zum Wächtertor führt ein schmaler Felspfad vom Fähnrichtor. Links an die gewaltige Steilwand gebaut, ragt es rechts über einen gähnenden Abgrund. Es besitzt einen Wehrerker mit Fußspalte, von dem aus es sich gut verteidigen ließ. Die Fenster wurden im Belagerungsfall mit eisenbeschlagenen Läden verschlossen. Eine gebrochene Steintreppe im Inneren des Tores führt nach außen auf ein kleines Felsplateau, von dem aus Steinblöcke auf Angreifer geschleudert werden konnten.

Die Portale sind reich mit Marmor verkleidet; das heute im Museum stehende Portal war überaus prunkvoll verziert mit Messingbeschlägen und Messingringen, Beschlägen in Tierkopfform, Eisenbänderverzierungen und Türbemalungen. Das Dach war mit unbrennbaren Steinschindeln bedeckt. Das Tor wurde 1577 fertiggestellt.

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3. Nautor, 1578

Das Tor trägt seinen Namen vom Mittelhochdeutschen Nau, kleines Schiff, weil es im Grundriss wie ein Schiffsbug über dem Abgrund thront. Der Weg zum Tor ist sehr schmal und mit Absicht wurde es sehr eng am Felsen hochgezogen, um es einem Gegner zu erschweren, gegen das Tor anzurennen.

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860 n. Chr. wurde der Felskegel mit dem aus dem Alpenslawischen stammenden Namen Astarwizza (= Scharfenberg) im Rahmen einer Schenkung Ludwigs des Deutschen erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg war bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts im Besitz des Erzbistums Salzburg, dann als landesfürstliches Lehen bis 1478 in Händen der Schenken von Osterwitz, welche den erblichen Titel der Mundschenke der Kärntner Herzöge besaßen.

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Bei allen Toren sind Skizzen und Grundrisse des jeweiligen Bauwerks zu sehen.

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4. Engeltor, 1577

Dieses Tor ist einer der stattlichen Torbauten der Anlage, vorne und hinten durch tiefere Felskerben (Schluchten) und bergwärts durch einen überhängenden Steilhang geschützt. An ihm sind noch die Kettenschlitze für die einstige Zugbrücke zu sehen. Neben dem Durchgang in Richtung des Burgwegs war auch noch ein Austritt zum anschließenden Waffenplatz untergebracht. Das Portal ist aus rotem Sandstein gearbeitet. Der marmorne Schlussstein mit dem namengebenden Engelsrelief trägt die Jahreszahl 1577, womit jedoch nur der Umbau gemeint ist. Die Mannschaften waren in einem eigenen 1577 erbauten Wachturm untergebracht. Dieser wurde in den Jahren 2012–2015 zum Gardemuseum der Khevenhüllergarde Hochosterwitz ausgebaut. Es zeigt militärische Uniformen und Ausrüstungsgegenstände vom 16. Jahrhundert bis heute. Der Turm ist halb unterkellert, im Obergeschoß befand sich ein Schlafraum.

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Blick ins Gardemuseum: Die Khevenhüller-Metsch-Ehrengarde ist ein Aushängeschild der fürstlichen Familie – und selten ist die Tradition in ihrer Lebendigkeit so weitergeführt worden, wie es hier geschieht. Seit 1600 schützt und bewacht die Ehrengarde die Fürstenfamilie und sichert das Schloss Niederosterwitz und die Burg Hochosterwitz.

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Anfangs Landsknechte, dann Wachmannschaften, sind es heute ehemalige Militaristen, die man mit der Schweizer Garde vergleichen kann. Mit den Vorgängern des 16. Jahrhunderts verbindet sie auch heute die feste Überzeugung, dass die Fürstenfamilie und ihre Nachfolger es verdienen, dass man sich für sie einsetzt – „wenn es die Ehre verlangt, bis aufs Äußerste sich für sie hinzugeben“.

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Die Burg wurde 1541 an Georg von Khevenhüller verpfändet und 1571 von diesem gekauft. Khevenhüller ließ, während seiner Zeit als Landeshauptmann Kärntens, die Burg 1570 bis 1583 zu ihrer heutigen Gestalt und zur „Haubt Vestung“ Kärntens ausbauen als „ein Beispiel manieristischen Kunstwollens“. Der Ausbau der Burg erfolgte in einer Zeit der Verstärkung der Verteidigungslinie gegen die Türken. Zeitgleich wurden auch die Befestigungsanlagen der Riegersburg sowie der Städte Wien, Graz und Klagenfurt verstärkt. Seither ist die Burg ununterbrochen im Besitz der Familie Khevenhüller.

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5. Löwentor, 1577

Die Löwen, die einst auf die eisenbeschlagenen Torflügel gemalt waren, gaben diesem fünften Tor seinen Namen. Im Schlussstein ist ein Kreuz zu erkennen, darüber eine Spruchtafel und ein marmornes Jesusrelief.

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Das hintere Stück der Brücke ist als Zugbrücke ausgebildet, deren Rollenschlitze in der Torwand noch zu erkennen sind. Der Brückenmechanismus befand sich im Obergeschoß, das über die felsige Böschung oder einen vom vierten zum sechsten Tor vorbeiführenden Pfad erreicht werden konnte.

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6. Manntor, 1579

Das Manntor ist ein besonderes Beispiel für die vielfältigen Verteidigungseinrichtungen von Hochosterwitz: Der Eingang zur kurzen, tonnengewölbten Durchfahrt ist unversperrt und nur am rückwärtigen Ende ist ein Tor angebracht. Dieses ließ sich jedoch nur gegen den heranstürmenden Feind öffnen. Der Durchfahrtraum selbst konnte beiderseitig durch Schießscharten und in der Decke durch ein Gussloch verteidigt werden. Links des Tores stand ein Geschütz, das den vor dem Tor liegenden Bereich des Burgwegs unter Beschuss nehmen konnte. Von den Zinnen der dahinter liegenden Ringmauer konnte unterstützend eingegriffen werden für den Fall, dass das Tor fällt. Ein Inschriftstein am Tor trägt die Jahreszahl 1579.

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7. Khevenhüllertor, 1582

Als siebte Wegsperre diente das Khevenhüllertor. Es ist das prächtigste von allen Toren. Das rundbogige Tor ist von einer Rustikaumrahmung aus grünem Schiefer umgeben. Über dem mit einem Löwenkopf und dem Khevenhüllerwappen von 1580 verzierten Schlussstein befindet sich in einer Nische das marmorne Hochrelief des Erbauers der Burg, Georg II. von Khevenhüller, in voller Rüstung, aber ohne Helm.

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Es ist die am aufwendigsten gebaute Toranlage, besitzt drei Geschoße und ist mit Zinnen versehen; das Obergeschoß liegt auf Kragsteinen. Dort gibt es auch eine Reihe von Schuss-Erkern.

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Infolge ihres Alters findet man in der Burg sowohl eine mittelalterliche als auch eine Festung im neuzeitlichen Sinn. Eine Urkunde aus dem Jahr 1388 erwähnt die ursprüngliche Bauform, bestehend aus einem quadratischen Turm oder Bergfried, die daran anschließenden Wohnräume (Palas), die kleine Burgkapelle und Schutzmauern mit Zinnen (Wintperge) und Scharten, als die Armbrust noch die Hauptwaffe war.

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8. Landschaftstor, 1570

Das Landschaftstor wurde der Kärntner Landschaft von Landeshauptmann Georg von Khevenhüller gestiftet. Das aus rotem Sandstein erbaute Tor ist über einer Felsschlucht erbaut. Die Zugbrücke ist innerhalb des Tors um eine Mittelachse drehbar angeordnet; sodass ein eindringender Feind plötzlich vor einem gewaltigen Abgrund gestanden und nur die verschlossene Zugbrücke gesehen hätte. Das Tor ist mit Diamantquadern eingefasst, darüber sieht man das Wappen Kärntens und eine Stiftungsinschrift.

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9. Reisertor, 1575

Am Reisertor sieht man einen Inschriftstein mit einer geflügelten Sanduhr und einer Waage (um 1575/80).

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10. Waffentor, 1576

Beim Waffentor befindet sich über dem mächtigen Rundbogentor ein Reliefstein mit dem Bildnis von Erzherzog Karl von Innerösterreich und eine Inschrifttafel von 1576.

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Rundbogentor beim 10. Tor, dem Waffentor

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Bildnis von Erzherzog Karl von Innerösterreich und eine Inschrifttafel von 1576 beim 10. Tor, dem Waffentor.

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11. Mauertor, 1575

Die Torwände des Mauertors sind aus Chloritschiefer.

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12. Brückentor

Das Brückentor besitzt im Obergeschoß eine Kettenwinde für die Zugbrücke.

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Die Westseite ist die Hauptfront der Burg. Der Mittelteil mit einer Flucht von sieben Fenstern ist der älteste Bau aus der Zeit um 1540, der nördliche Flügel der Hauptfront wurde nach der Inschrifttafel 1575/76 dazu gebaut, dabei der runde Turm nach früherem Vorbild neu errichtet. Der Zubau, der nach Süden zeigt, mit der Treppe und dem oberen Laubengang, wurde auf Fundamente der Brüstungsmauer um 1673 aufgeführt und gleichzeitig der alte Haupteingang im runden (westlichen) Turm aufgelassen.

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13. Kirchentor, 1579

Das Kirchentor ist an die Bastion des Wachturms angelehnt. Beim Kirchentor zweigt ein Weg zur Burgkirche ab.

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926 n.C. erstmals urkundlich erwähnt, wurde die Burgkirche Hochosterwitz in der Reformationszeit komplett neu gebaut und ist mit 1586 datiert. Georg Khevenhüller ließ sie als protestantische Kirche aus verputztem Bruchstein neu errichten und am Portal mit der Jahreszahl „1586“ versehen. Es handelt sich um einen Saalbau mit Dachreitern und seperatem Chorraum.

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14. Kulmertor, 1576

Das letzte Tor ist das 1576 errichtete Kulmertor. Es wurde benannt nach den Kulmern, die lange Zeit Pfleger der Burg waren. Davor überspannte eine Waagbalkenbrücke mit Gusslöchern, einem Fallbaum und einem Fallgatter den tiefen Graben. Innerhalb des langen, gewölbten Tors wendet sich der Burgweg um 90 Grad nach links und führt in den langgezogenen Zwinger vor der eigentlichen Burg.
Das Rustikaportal besteht aus rotem Sandstein. An der nordwestlichen Außenmauer befindet sich eine Inschrifttafel, ein Römerrelief mit einer Opferdienerin ist eingemauert.

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"Georg Khevenhüller von Aichelberg, Nachkomme Sigmunds, Augusts und Johannes‘, Freiherr auf Landskron und Wernberg, Erbherr in Hochosterwitz, der oberste Stallmeister der Kaiser Ferdinand I., Maximilian II., Rudolf II., Rat des Erzherzog Karl, geheimer Sekretär und Kämmerer desselben, Obersthofmeister, Landeshauptmann in Kärnten und Hauptmann der Grafschaft Pisino, hat zum Nutzen des Staates diese Burg auf eigene Kosten ausgebaut, mit Mauern umgeben, mit Festungswerken verstärkt und mit einer Waffenkammer ausgerüstet, die Einkünfte erhöht und für sich und seine Söhne und Nachkommen Gott den Herrn um Schutz gebeten.

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Er hat angeordnet, dass diese Burg von seiner Familie niemals wegkomme, weder durch Verkauf, Schenkung, Veränderungen, als Heiratsgut, als Unterpfand, durch Teilung, Ausleihen oder auf irgendeine andere Weise eine Besitzverminderung platzgreife. Er will, dass sie, die er mahnt und gebeten, die christliche Religion treu und fleißig zu üben, nach Tugend streben, Mäßigkeit und Einigkeit unter sich bewahren, ihre Sitten gut einrichten und dadurch glücklich werden.“

Vermächtnis von Georg Khevenhüller aus dem Jahr 1576, eingemeißelt auf einer Marmortafel im oberen Burghof


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Der Gebäudekomplex der Kernburg umschließt einen teils kastanienbestandenen Hof, der heute von einem Restaurationsbetrieb genutzt wird. An der linken hinteren Hofmauer befindet sich auch die von Günter Hermann Neckheim ins Deutsche übersetzte Inschrift, dass die Khevenhüllers die Burg für alle Ewigkeit in ihrem Besitz halten und ein christliches, tugendreiches Leben führen mögen.

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In den Gebäuden befindet sich das Burgmuseum mit Schaustücken, Dokumenten und Gemälden zur Geschichte der Adelsfamilie Khevenhüller.

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Die Räumlichkeiten enthalten den von Napoleon übrig gelassenen Teil der Rüstkammer, bestehend aus einer größeren Anzahl Rüstungen zum Teil mit dem Khevenhüller Wappen, daneben Panzerhemden, Tartschen, Sturmhauben, Sättel, Pulverhörner, Speere, Lanzen, Hellebarden, Geschütze etc.

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Georg Khevenhüller hat sich hier als Armeeführer darstellen lassen, mit der Feldbinde als knieender Ritter aus Holz in Naturgröße in den Sammlungen der Burg. Das Altarbild stammt aus der eigenen Burgkirche.

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Darstellung von Gräfin Melanie Khevenhüller-Metsch (1861–1954, geb. Gräfin von Erdödy)
Melanie Gräfin Khevenhüller-Metsch war eine der Pionierinnen in der Österr. Automobilgeschichte. Als Mitbegründerin des Österreichischen Automobilclubs hat sie auch in den Anfangsjahren lange im Vorstand des Clubs aktiv mitgewirkt. Ihre Begeisterung für das Renngeschehen hat sie schon in den Anfängen des letzten Jahrhunderts dazu bewogen, immer wieder Autorennen zu organisieren und auch selbst daran teilzunehmen. Ihr Auto, der „Mercedes Simplex 1904“, ist seit dem Jahr 1905 im Besitz der Kärntner Familie Khevenhüller-Metsch.

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Die Berge von Friesach und dem Gurktal, der Ulrichsberg, der Magdalensberg, die Gerlitzen und die Villacher Alpe, ein Teil der Karawanken, das Hochland des Herzogtums St. Veit und die zahlreichen daneben liegenden Burgen und Ruinen (wie Mansberg, Taggenbrunn, die Kraiger Schlösser, Nussberg, Liebenberg, Liebenfels und Karlsberg) gehören zur Aussicht, die dem Besucher von der Burg Hochosterwitz aus geboten wird.

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Wie in seinem Testament festgehalten, hat Georg Khevenhüller die Burg mit einer Waffenkammer ausgestattet, zum Schutz für die Burg und der Bevölkerung. Eine Vielzahl der Waffen sind bis heute noch erhalten und ausgestellt. Darunter sind Jagdwaffen, Kanonen und eine Bombarde aus dem frühen 14 Jahrhundert, die wohl die älteste bekannte Feuerwaffe der Welt ist. Harnische, Rüstungen, Hellebarden und Schwerter bezeugen den Nahkampf, der benötigt wurde, um einfallende Heere zu bekämpfen.

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Die bekannten Khevenhüller Harnische zeigen feinste Gravierarbeiten und Plattner-Kunst. Waffenbegeisterte kommen genauso auf ihre Kosten wie Geschichtsinteressierte.

Die Rüstung von Burghauptmann Reinherr Schenck besteht aus einer Sturmhaube, Brust- und Rückenpanzer, Achseln, Tassetten und einem Zweihänder. Die Rüstung stammt etwa aus der Zeit um das 16. Jahrhundert und hat eine Höhe von 225 cm. Der ursprüngliche Plattner der die Rüstung hergestellt hat ist nicht bekannt. Sie gleicht bis auf ihre Maße einer normalen Rüstung für Landsknechte und ist in typischer schwarz-weiß Arbeit ausgeführt, das heißt, das Teile der Rüstung blank belassen, andere Teile aber schwarz gefärbt wurden. Das Schwert zur Rüstung ist ebenfalls weit größer als ein normaler Zweihänder gearbeitet und wahrscheinlich eine Maßanfertigung für Schenck.

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Die wirtschaftlich äußerst tüchtige Familie Khevenhüller hat sich im 14., 15. und 16. Jahrhundert in Kärnten etabliert und Jahrhunderte hindurch Landeshauptleute und einflussreiche Feldherrn gestellt. Am 10.01.1572 in den Erbland-Österreichischen Adelsstand erhoben, als Grafen von Hohenosterwitz und Annabichl, sowie Hoch- und Wohlgeboren, am 27.06.1673 in den Reichsgrafenstand ernannt. Johann Josef Khevenhüller wurde 1763 von Kaiserin Maria Theresia in den Fürstenstand erhoben. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele Mitglieder der Familie Khevenhüller durch ein starkes Engagement in weltbewegenden Wirtschafts-, Religions-, Militärischen und Politischen Angelegenheiten ausgezeichnet.

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Eine große Anzahl Ahnenbilder und historische Gemälde zieren die Wände und in den Schaukästen liegen Stücke von besonderem historischen Wert, die mit der Burg- bzw. Familiengeschichte im Zusammenhang stehen.

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In der Ahnengalerie ist neben den Khevenhüllers auch Prinz Eugen von Savoyen zu sehen, dem man auch immer wieder begegnet, selbst wenn man sich nur rudimentär für Türkenbelagerung, Habsburger oder Wiener Prachtbauten interessiert.

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Die dem Hl. Nikolaus geweihte Burgkapelle öffnet sich ebenfalls vom Burghof. Über dem rundbogigen Portal ist ein Gemälde des Kirchenpatrons. Das Altarbild des barocken Altars zeigt die Heilige Familie. Die Gewölbedecke zeigt Bildnisse dere Apostel.

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Was eine echte Burg sein will braucht auch einen Kerker. Vom letzten Gast ist der Fuß noch da.

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Freiweg zur Burgkirche Hl. Johannes Nepomuk

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Die Burgkirche Hochosterwitz befindet sich auf einer weiteren, hohen Bastion, die hier wegen des Baugrundes unregelmäßig geformt ist und weit vorragt. Westlich der Bastion führt ein kleiner Torbau mit Brücke zu einem mauergesicherten Weg nebst einem weiteren kleinen Tor als Nebenausgang. Der folgende steile Fußpfad („Narrensteig“ genannt) ist jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich!

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Die Burgkirche ist vom Kirchentor (13. Tor) aus über einen schmalen Pfad erreichbar und liegt somit tiefer als die Burg. Im Gegensatz zur eigentlichen Burg stand die Kirche der Bevölkerung stets zur Verfügung. Interessant ist das Portal, das aus Italien stammt und im oberen Bereich Brustbilder der zwölf Apostel mit Christus zeigt. Der Hochaltar ist barock und zeigt den hl. Johannes Nepomuk, dem die Kirche geweiht ist.

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Die Glocke wurde bereits 1585 gegossen. Der einfache Kirchensaal enthält einen um 1730 von dem Südtiroler Bildhauer Michael Bacher geschnitzten Hochaltar, die Gemälde zeigen Johann Nepomuk und die Hl. Dreieinigkeit. Ein Mamorwappenstein für Franz Khevenhüller (+ 1609) stammt von Marin Pacobello.

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Seit 1607 befindet sich in der Burgkirche die Gruft der fürstlichen Familie Khevenhüller-Metsch. Damals lehnte es die wieder katholisch gewordene Pfarre Villach ab, den protestantischen Franz Freiherrn von Khevenhüller in der Hauptpfarrkirche („Villacher Dom“) zu bestatten. Zuletzt wurde Maximilian Fürst zu Khevenhüller-Metsch (1919–2010) in der Burgkirche begraben.

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