Danzig / Gdansk

Hauptstadt von Pommern in Polen, August 2022

Danzig (polnisch Gdańsk) ist eine Hafenstadt und die Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern an der Ostseeküste im Norden von Polen. Bekannt ist der Ort als erster Angriff im 2. Weltkrieg 1939 und für die Geburtsstunde der Gewerkschaftsbewegung Solidarność 1980.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Kampf um die Westerplatte in der Freien Stadt Danzig war Auftakt des Überfalls auf Polen, der als der Beginn des Zweiten Weltkrieges gilt. Dabei feuerte das zu dieser Zeit im Danziger Hafen befindliche Schulschiff Schleswig-Holstein am 1. September 1939 um 04:47 Uhr etwa 10 Minuten lang Salven ihrer schweren Schiffsgeschütze auf ein befestigtes Munitionslager Polens auf der Westerplatte, einer Halbinsel am Hafenrand von Danzig. Anschließend versuchten Infanterieeinheiten vergeblich, das Munitionslager zu erobern. Die polnischen Verteidiger ergaben sich erst nach sieben Tagen der vielfachen deutschen Übermacht.

Westerplatte ruiny Nowych Koszar (zniszczone po wojnie) ist eine als Schauobjekt begehbare Ruine.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Westerplatte bei Danzig ist eine größtenteils bewaldete, sandige, langgestreckte Halbinsel ohne nennenswerte Bodenerhebungen zwischen Ostsee und Hafenkanal. Bekannt wurde sie durch den Beschuss des polnischen Munitionslagers am 1. September 1939, der als Beginn des Zweiten Weltkrieges gilt. An die polnischen Verteidiger erinnert das 1966 eingeweihte Westerplatte-Denkmal.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Westerplatte-Denkmal, polnisch Pomnik Obrońców Wybrzeża (Denkmal der Verteidiger der Küste), wurde am 9. Oktober 1966 auf der Westerplatte bei Danzig enthüllt. Es erinnert an die Verteidigung der Westerplatte durch polnische Soldaten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Das 23 Meter hohe Monument entstand aus 236 Granitblöcken aus einem Steinbruch im niederschlesischen Strzegom und weist ein Gesamtgewicht von 1150 Tonnen auf. Es steht am Ufer des Hafenkanals in der Mitte eines künstlichen Hügels. Das Denkmal wurde von Franciszek Duszeńko, Adam Haupt und Henryk Kitowski entworfen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Bronzetür der katholischen Kirche 'Kościół Rzymskokatolicki pw. św. Elżbiety'.
Die Elisabethkirche in Danzig (polnisch Kościół św. Elżbiety w Gdańsku) war 1622 bis 1820 zweite Kirche der Danziger Evangelisch Reformierten Kirche.

Die bronzene Eingangstür ist 1987 entstanden. Darauf deutet das Datum 12.VI.1987. Es handelt sich um die Darstellung der Christianisierung Polens im Jahre 966. Das Wort „Chrzest“ bedeutet „Taufe“. Rechts kniet der Herzog Mieszko I. von Polen. Der links dargestellte Hl. Bischof Adalbert von Prag kam erst 30 Jahre später nach Polen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

1393 und 1394 wurde beim bestehenden Armenhaus die St.-Elisabeth-Kapelle errichtet. Das Armenhaus wurde zum Spital umfunktioniert. 1417 wurde der Bau der heutigen Elisabethkirche beendet. Später entstand der Glockenturm. 1557 wurde die Kirche von der Danziger Evangelisch Reformierten Kirche übernommen, die das Gebäude bis 1820 behielt. 1603 bis 1618 war in der Kirche der Geistliche Jakob Adam tätig.

Das gotische Kirchengebäude aus Backstein ist einschiffig, mit einem Turm an der Hauptfassade und einer rechteckigen Apsis, einem Sterngewölbe sowie einer seitlich angebauten Kapelle.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Hohes Tor (Brama Wyżynna) ist ein Stadttor von 1588 und einstige Haupteinfahrt zur Stadt mit den Wappen von Danzig, Preußen und Polen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Stockturm (Wieża Więzienna i Katownia)
Der Stockturm (poln. Wieża Więzienna = Kerkerturm) entstand am Anfang des vierzehnten Jahrhunderts am Kohlenmarkt als Teil der Befestigungsanlagen der Danziger Rechtstadt. Mit dem Peinkammertor bildete er das Verteidigungswerk der Langgasse.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Stockturm wurde um 1594 von Anton van Obberghen umgebaut. Als er im Jahr 1604 seine Bedeutung als Teil der Befestigungsanlagen Danzigs verloren hatte, wurde er zum Gefängnis umfunktioniert. Das Gebäude beherbergt das Bernsteinmuseum als Zweigstelle des Städtischen Historischen Museums der Stadt Danzig.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Milleniumsbaum (Drzewo Millenium Gdańska Akt Erekcyjny) ist ein modernes Denkmal in Form eines polierten Edelstahlbaums zum Gedenken an den 1000. Jahrestag von Danzig.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Langgasser Tor (Złota/Długouliczna Brama) ist ein Tor von 1614 im Stil des niederländischen Manierismus, im 2. Weltkrieg beschädigt und 1957 wiederaufgebaut.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Gericht der Bruderschaft St. Georg (Dwór Bractwa św. Jerzego) an der Adresse Targ Węglowy 27, erbaut in den Jahren 1487-1494 von Jan Glothau als Sitz der Bruderschaft des Patriziats der Hauptstadt Danzig.

Nach der Auflösung der Bruderschaft 1798 ging das Gebäude in den Besitz der Stadt über. Im Erdgeschoss befindet sich ein Wachhaus und im ersten Stock eine Kunstschule. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude in seinem ursprünglichen Aussehen wiederhergestellt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Häuserfront in der Długa w Gdańsku, der Danziger Prachtstraße

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Długa-Straße ist die repräsentative Straße von Danzig, die durch die Rechtstadt im Stadtteil Śródmieście verläuft. Die Erweiterung ist Długi Targ, mit der sie den sogenannten Königsweg bildet.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Historisches Museum der Stadt Danzig (Muzeum Gdańska - Ratusz Głównego Miasta) ist untergebracht im Rathaus im Stil der Gotik und Renaissance, Glockenspiel mit 37 Glocken, Stadtmuseum und Veranstaltungen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Figur von König Zygmunt II. August an der Spitze des Turms

Zygmunt II. August (1520 - 1572), Sohn von Sigismund I. dem Alten und Bona Sforza, ab 1529 litauischer Großherzog, ab 1530 König von Polen, der letzte erbliche Großherzog von Litauen, der letzte männliche Vertreter der Jagiellonen-Dynastie. Auf seine Initiative hin wurden die Krone des Königreichs Polen und das Großherzogtum Litauen kraft der Lubliner Union zu einem Staat, dem polnisch-litauischen Commonwealth, verschmolzen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

In der Mitte der Rechtstadt, die nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, stehen die farbenfrohen Häuser des Langen Marktes, in denen heute Läden und Restaurants untergebracht sind. In der Nähe steht der Neptunbrunnen, ein Symbol der Stadt aus dem 17. Jahrhundert mit einer Bronzestatue des Meeresgottes. Danzig ist auch ein Zentrum des weltweiten Bernsteinhandels. Geschäfte in der ganzen Stadt verkaufen das versteinerte Harz.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Blick vom Rathausturm nach Norden auf die Marienkirche (Bazylika Mariacka Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Gdańsku) - Gotische römisch-katholische Backsteinkirche, im Jahr 1502 vollendet, mit königlicher Kapelle.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Langgasser Tor (Złota/Długouliczna Brama) an der Długa vom Rathausturm

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Rechtstädtische Rathaus (polnisch Ratusz Głównego Miasta) steht in Danzig im Stadtteil Rechtstadt. Dieser ist das eigentliche Stadtzentrum und älter als die Danziger Altstadt mit dem Altstädtischen Rathaus. Am Ende der Langgasse gelegen, hat das Rechtstädtische Rathaus gleichfalls einen beherrschenden Standort am Langen Markt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Fassadenzierde

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Es ist ein Gotik-Renaissance-Gebäude an der Kreuzung der Długa-Straße und der Długa-Targu-Straße, die das Panorama des Königswegs, der repräsentativsten Route dieses Stadtteils, dominiert. Das Danziger Museum befindet sich im Großen Rathaus.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Artushof Danzig (Dwór Artusa. Oddział Muzeum Gdańska) ist ein restauriertes Versammlungshaus von Kaufleuten aus dem 14. Jh. mit Ausstellungen zu lokaler Geschichte & Kunst.

Der Artushof entstand infolge der Umgestaltung der Stadt nach der Verleihung des Kulmer anstatt des Lübischen Rechts 1342. Die prächtige Fassade des Artushofs am Langen Markt erfuhr 1552 einen Umbau im Renaissancestil und erneut 1616/1617 durch den Architekten Abraham van den Blocke eine manieristische Umgestaltung. An der neuen Front blieben die drei gotischen Fenster erhalten, das Bauwerk erhielt jedoch eine Attika und ein neues Portal. Es wurden an den Fenstern Skulpturen von Scipio Africanus, Themistokles, Marcus Furius Camillus, sowie Judas Makkabäus angebracht, die die Tugenden der Bürgerschaft symbolisieren. Allegorische Statuen der Gerechtigkeit, Tapferkeit und des Glücks zieren die Nischen der Attika, bzw. den Giebel. Der Artushof in Danzig war ab 1742 Sitz der Danziger Börse.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Neptunbrunnen (polnisch Fontanna Neptuna) ist ein Brunnen in Danzig und wurde 1633 vor dem Artushof aufgestellt. Die Neptunfigur stammt von den Bildhauern Peter Husen und Johann Rogge; der Brunnen selbst wurde von Abraham van den Blocke entworfen, der auch alle Steinmetzarbeiten (Becken, Schale und Säule) gemachte hatte.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Danziger Artushof (polnisch: Dwór Artusa) ist ein nach schweren Kriegsschäden wieder aufgebautes Wahrzeichen Danzigs am Langen Markt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Brunnen der vier Viertel (Fontanna Czterech Kwartałów) an der Grobla I

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Marienkirche (Bazylika Mariacka Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Gdańsku) von der Nordseite

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Kathedralbasilika der Himmelfahrt der Allerheiligsten Jungfrau Maria (poln. Bazylika konkatedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny, bis 1945 Oberpfarrkirche St. Marien) ist die Hauptpfarrkirche der Stadt Danzig in Polen. Sie wurde von 1343 bis 1502 im Stil der Gotik erbaut.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Orgel der Marienkirche in Danzig ist eine rekonstruierte Renaissance-Orgel, die 1982–1985 von den Gebrüdern Hillebrand gebaut wurde. Sie hat 46 Register mit drei Manualen und Pedal. Die Vorgängerinstrumente bis 1945 gehörten zu den bedeutendsten im Ostseeraum.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Ausstattung der Marienkirche gehört heute zu den reichsten im Ostseeraum, mit zahlreichen Retabeln, Skulpturen, Wand- und Tafelmalereien.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Danziger Marienkirche ist eine der größten Hallenkirchen weltweit und eine der drei größten Backstein­kirchen nördlich der Alpen. Schiff, Querschiff und Chor haben keine Strebepfeiler, sondern der Seitenschub der Gewölbe wird durch Kapellenzeilen entlang der Außenwände abgefangen, die Trennwände zwischen den Kapellen dienen also als Strebepfeiler. Das haben in Norddeutschland und dem ehemaligen Ordensland nur wenige Kirchen, weit entfernt aber die Münchener Frauenkirche und die trotz ihrer Größe einschiffige Kathedrale von Albi, der bekannteste gotische Backsteinbau in Südfrankreich.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Hauptaltar (1511-1517): Vergoldetes, polychromes (Schnitzelemente) Lindenholz, Tempera auf Brett (bemalte Tafeln), Maße: Mittelteil 489 x 390 cm; geschnitzte Flügel 498 x 195 cm; bewegte bemalte Flügel 485 x 195; feste bemalte Flügel 392 x 167 cm.

Der Altar wurde 1510-1517 von Meister Michael aus Augsburg (Schwaben, Deutschland) angefertigt. Es ist ein Polyptychon mit Hauptteil und drei Flügelpaaren (geschnitzte und zwei bemalte Flügelpaare). Dank der beweglichen Flügel kann der Altar je nach liturgischem Kalender in verschiedenen Konfigurationen präsentiert werden, die Öffnungen genannt werden. Dieser Altar hat drei davon.
Das Retabel steht auf einer Predella, die während der Restaurierungsarbeiten 2017-2019 rekonstruiert wurde.
Insgesamt besteht es aus sechs Plots, von denen nur zwei original sind (Darstellung der Verherrlichung der seligen Jungfrau Maria und der Fürbitte Esthers für ihr Volk). Die anderen fehlen. Früher wurden Reliquiare in der Predella
aufbewahrt.

Die meiste Zeit des liturgischen Jahres wurde der Altar in der dritten Öffnung präsentiert, das heißt mit geschlossenen bemalten Flügeln. Es zeigt Szenen im Zusammenhang mit den Eltern Mariens, dem Leben von ihr und Joseph und der Geburt Jesu. Die Bemalungen der Vorderseite der festen Flügel und der Rückseite der beweglichen Flügel wurden in der Technik en grisaille ausgeführt.
In der zweiten Öffnung sind die Rückseite der geschnitzten Flügel und die Vorderseite der bemalten Flügel sichtbar. Auf der Rückseite sind Szenen aus dem Leben Marias zu sehen. Die bunten Szenen der Vorderseite zeigen die Kindheit und die Passion Jesu.

In der ersten Öffnung sehen wir im Mittelteil die Krönung der Heiligen Jungfrau Maria in Gegenwart der Heiligen
Dreifaltigkeit. Links von der Gottesmutter ist der Sohn Gottes, rechts Gott der Vater. Über Maria befindet sich eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist und Engel. Alle sind von Gestalten von 24 apokalyptischen alten Männern umgeben. In der Vergangenheit befanden sich auf der Vorderseite der geschnitzten Flügel 40 Silber- und 104 Holzfiguren von Heiligen. 11 Holzfiguren sind erhalten, sie befinden sich auf den Konsolen. Auf der Rückseite der feststehenden Flügel sehen wir die Momente der Offenbarung Jesu nach der Auferstehung.
Auf der Rückseite des Hauptteils waren Szenen aus dem Wirken Jesu unter den Menschen, d. h. dem Lehren, zu sehen. Darunter befindet sich ein Steinrelief mit der Szene „Gebet im Garten Gethsemane“.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Zehn-Gebote-Tafel

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Jan Pawel II = Johannes Paul II. (lateinisch Ioannes Paulus PP. II., bürgerlich Karol Józef Wojtyła (1920-2005) war vom 16. Oktober 1978 bis zu seinem Tod 26 Jahre und 5 Monate lang Papst der römisch-katholischen Kirche.

Johannes Paul II. wird ein großer Einfluss auf die Demokratisierung seines Heimatlandes Polen zugeschrieben. Die erste Reise als Papst nach Polen 1979, bei welcher rund ein Viertel der polnischen Bevölkerung den Papst sah, wurde faktisch zu einer politischen Kundgebung. Am 15. Januar 1981 empfing Johannes Paul II. eine von Lech Wałęsa angeführte Delegation der Solidarność im Vatikan zu einer Audienz.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Marienkirche im März 1945 bei der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee schwer beschädigt; vierzig Prozent der Kunstschätze wurden vernichtet. Der hölzerne Dachstuhl brannte aus, 14 der großen Gewölbebögen brachen zusammen, die Glasfenster wurden zerstört.

Der Wiederaufbau des Kirchengebäudes begann 1946, im August 1947 wurde das Dach, eine Stahlbetonkonstruktion, fertiggestellt. Wegen der Vertreibung der deutschen Danziger, überwiegend Protestanten und des Zuzugs von Polen, größtenteils Katholiken, die im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben worden waren, ist sie seit der Kirchweihe am 17. November 1955 ein katholisches Gotteshaus. 1965 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben, seit 1986 ist sie Konkathedrale der 1992 zum Erzbistum Danzig erhobenen Diözese Oliva.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Am 19. Januar 2019 wurde der am 14. Januar 2019 ermordete Stadtpräsident Paweł Adamowicz im südlichen Querhaus der Kathedrale beigesetzt. Paweł Bogdan Adamowicz (1965-2019) war ein polnischer Kommunalpolitiker und von 1998 bis zu seinem Tod Stadtpräsident von Danzig. 2001 bis 2015 gehörte er der Bürgerplattform (Platforma Obywatelska) an. Er wurde 2019 von einem Attentäter getötet.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Pieta (um 1400): Weicher, polychromer, vergoldeter Kalkstein, Maße: 145 cm hoch.
Es handelt sich um eine vollplastische Skulptur, die dem sogenannten Beautiful Piet-Typus angehört. Es zeigt Maria, die auf dem Thron sitzt und den Leib Christi stützt. Die Figuren sind nahezu lebensgroß.
Der Ort, an dem Pieta geschaffen wurde, ist nicht bekannt. Einer Theorie zufolge könnte die Skulptur aus der Kapelle des Deutschordensschlosses in Danzig stammen. Einer anderen zufolge war es von Anfang an Teil der Ausstattung der Kirche und wechselte mehrmals den Ort seiner Aufstellung.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Erlöserkapelle: Der Altar der Hl. Barbara (1480-1500)
Werkstatt Danzig, Eichenholz (Viertel und Predella), Lindenholz (Schnitzelemente), Maße: 230 x 230 cm x 26 cm; Predella 61 x 232 x 37cm.

Die heilige Barbara lebte im 3. Jahrhundert. Sie war eine Jungfrau und eine Märtyrerin. Der Legende nach stammte sie aus einer heidnischen Familie aus Heliopolis und studierte in Nikomedia, wo sie Christin wurde. Ihr Vater, der wohlhabende Kaufmann Dioscor, akzeptierte dies nicht. Barbara wollte ihren Glauben nicht aufgeben, wofür ihr Vater sie im Turm einsperrte. Dann brachte er sie vor Gericht, wo sie zu Folter und schließlich zum Tode durch Enthauptung verurteilt wurde. Es geschah um 305. Sie ist die Patronin von Bergleuten, Stahlarbeitern, Fischern, Soldaten - insbesondere Artilleristen, Seeleuten, Steinmetzen, Gefangenen, Architekten, Zimmerleuten, Glockenmachern, Schmieden, Glockengießern, Maurern, Bürstenmachern, Webern, Feuerwerkskörpern Hersteller sowie die Erzdiözese Kattowitz, Edessa und Kairo. Das Gedenken an diese Heilige ist am 4. Dezember.

Der Altar wurde von der Schusterbruderschaft finanziert. Es ist mit beweglichen und festen Flügeln ausgestattet. In der Mitte befindet sich eine Figur der Hl. Barbara mit einem Schwert in der Hand und einem Turm neben ihr. Barbara wird von zwei Engeln gekrönt. Auf der Vorderseite der beweglichen Flügel befinden sich auch Heiligenstatuen. Auf der linken Seite sind zu sehen: Johannes der Täufer, der das Lamm stützt, und Jakobus der Ältere mit einem Geldbeutel und einem Buch in der Hand. Auf der rechten Seite sind St. Hedwig, die das Modell der Kirche trägt, und St. Thomas von Cantenbury, gekleidet in Bischofsroben und eine Mitra. Die Rückseite der beweglichen Flügel und die festen Flügel sind mit Gemälden verziert, die Szenen aus dem Leben der heiligen Barbara darstellen, basierend auf der griechischen Legende von Simon Metaphrastes (10. Jahrhundert). Acht Szenen zeigen: den Bau des Badehauses, die Einkerkerung und Flucht der Heiligen aus dem Turm, die Bestrafung der Heiligen Barbara mit Feuer, die Heilige Barbara vor dem Statthalter Marcjan, die Schande der Heiligen Barbara, die Enthauptung der Hl. Barbara, Bestrafung des Dioscorus und die Beerdigung der Hl. Barbara. In der Predella eine Szene der Verkündigung, umgeben von vier Heiligen: Hl. Katharina (mit Buch und Schwert), Hl. Barbara (mit Turm und Schwert), Erzengel Gabriel, Maria (in weißem Kleid) , St. Dorothea (mit einem Korb und einer Blume) und St. Margaret (mit einem Drachen zu ihren Füßen und einem offenen Buch).

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Kopie des Gemäldes „Das Jüngste Gericht“ (XIX. Jh.) Tempera, Öl auf Karton, Maße: mit Rahmen 259 x 350 cm.
Das Triptychon „Das Jüngste Gericht“ ist das Werk des deutschen Künstlers Hans Memling. Er malte es in Brügge in den Jahren 1467-1471 im Auftrag von Angelo di Jacopo Tani, dem Leiter der Medici-Bankfiliale in Brügge. Das Triptychon war für die Abtei Badi Fiesola bei Florenz bestimmt. Es kam als Kriegsbeute nach Danzig. 1473 eroberte der Danziger Freibeuter Paul Beneke, Kommandant der Karavelle „Peter von Danzig“, die St.-Matthäus-/Andreas-Empore, auf der das Triptychon transportiert wurde. Dann wurde es in die Marienkirche verlegt. Das Werk wurde vom habsburgischen Kaiser Rudolf II. und dem russischen Zaren Peter I. gefordert, der es ihm als Teil der Spende überlassen wollte. Der Altar verließ Danzig erst 1807 nach der Einnahme Danzigs durch die napoleonische Armee. Es wurde im Louvre präsentiert und 1815 nach Berlin transportiert. Zwei Jahre später kehrte es nach Danzig zurück. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es nach Deutschland gebracht, von wo es in die Eremitage (St. Petersburg) gelangte. Es wurde 1956 zurückgegeben. Seitdem wird es im Nationalmuseum in Danzig aufbewahrt.

Das Triptychon zeigt eine Vision des Jüngsten Gerichts. In der Mitte sieht man Christus, Maria, Johannes den Täufer, zwölf Apostel und Engel mit einigen Werkzeugen der Passion des Herrn. Darunter wiegt der heilige Erzengel Michael die Seelen. Zu seiner Rechten sind die Erlösten zu sehen, die in Richtung St. Peter gehen, und die Engel an den Toren des Heiligtums symbolisieren den Himmel. Die Linke zeigt die Verdammten in den Tiefen der Hölle. Das Originalwerk hat bewegliche Flügel, die Angelo Tani und seine Frau Caterina Tanagli darstellen. Das Paar kniet vor den Statuen Maria mit Kind und Erzengel Michael.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Astronomische Uhr (1464-1470): Eichen-, Kiefern- und Lindenholz, Kupferblech, Papier, Tempera, Maße: Höhe 14,5 m; Kalender 4,1 m; 4,5 m Planetarium. Die Uhr wurde von Hans Düringer aus Thorn hergestellt. Es besteht aus drei Ebenen: einem Kalender, einem Planetarium und einem Figurentheater.

Der Kalender besteht aus drei Zifferblättern. Der größte ist radial in 365 Abschnitte unterteilt, die den Tagen entsprechen, und konzentrisch in 22 Kreise. Insgesamt gibt es 3005 Daten für die Jahre 1463-1538. Die einzelnen Kreise beinhalten: Wochentage, Daten von festen Feiertagen, liturgischer Kalender mit Heiligennamen mit Angabe von Heiligabend und Oktaven ausgewählter Feiertage. Zwei kleinere Zifferblätter ermöglichten die Berechnung der für die Erstellung des liturgischen Kalenders erforderlichen Daten, aktualisierten das große Zifferblatt für 76 Jahre und ermöglichten die Bestimmung der Daten beweglicher Feiertage. In der Mitte des Kalenders steht die Figur Maria mit dem Kind in strahlender Pracht. Das Ganze ist von einem Rahmen mit vier Figuren umgeben, die den Lauf der Zeit symbolisieren. In der oberen linken Ecke befindet sich ein geschnitztes Gesicht, das als Porträt des Meisters Düringer gilt.

Im Planetarium gibt es drei Uhrzeiger: Stunden-, Sonnen- und Mondzeiger. Der äußere Kreis enthält 24 Ziffern, die den Stunden entsprechen. Mittag ist auf, Mitternacht ist unten. Im nächsten Kreis befinden sich Tierkreiszeichen. In der Mitte befindet sich ein Drache, unter dem sich Mondphasen befinden. In den Ecken auf beiden Seiten des Planteriums erscheinen während der Aufführung Szenen der Verkündigung und Anbetung der Heiligen Drei Könige.
Auf der Spitze befindet sich ein Figurentheater, das aus zwei Stufen besteht und aus 23 Skulpturen besteht. Im unteren Teil befinden sich zwölf Apostel und der Tod mit einer Sense, im oberen Teil Evangelisten. Auf beiden Seiten sind auch Engel und Diakone platziert. Das Ganze ist mit Figuren von Adam und Eva gekrönt, die an den Seiten des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse stehen, der von einer Schlange mit weiblichem Kopf umschlungen wird. Die Skulpturen von Adam und Eva schlagen Stunden und Viertelstunden.

Die Uhr funktionierte bis Mitte des 16. Jahrhunderts. 1944 wurde das Denkmal abgebaut und außerhalb von Danzig gebracht. Die Zifferblätter und 70% des Gehäuses, Skulpturen der unteren Ebene, Scorpions Zange und Gewicht überlebten den Krieg. Auf Initiative von Herrn Andrzej Januszajtis wurde die Uhr seit 1987 rekonstruiert.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Im 82 m hohen Turm hängen zwei Kirchenglocken, die 1970 von der Gießerei Felczyński in Przemyśl gegossen wurden. Die größere Glocke heißt Gratia Dei, wiegt 7.850 kg und erklingt im Ton fis0. Ave Maria ist der Name der kleineren Glocke mit 2.600 kg (Ton cis1).

Wer die 402 Stufen bis zur Turmspitze erklommen hat, wird mit einem phantastischen Blick über Danzig – über die Stadt bis zur Ostsee – belohnt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Fußgängerbrücke zur Insel Ołowianka in Danzig (Kładka zwodzona na Ołowiankę)
Die Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Mottlau verbindet die Danziger Altstadt mit der Insel Ołowianka und bietet unter anderem Zugang zur Baltischen Philharmonie und Teilen des Schifffahrtsmuseums. Statisch ist die Brücke zweigeteilt. Das erste ist als Stahlbeton-Integralbauwerk mit einer Spannweite von 13,25 Metern konzipiert. Der zweite, bewegliche Teil der Brücke ist als einflügelige Zugbrücke mit einer Spannweite von 40 Metern ausgeführt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Großes Zeughaus (Wielka Zbrojownia) ist ein prachtvolles, restauriertes Gebäude aus dem 17. Jh. mit Wechselausstellungen der Danziger Kunsthochschule.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Blick Richtung Süden auf das Rechtstädtische Rathaus von Danzig.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Mariacka (Mariacka w Gdańsku) ist eine wunderschöne kleine Straße in der historischen Altstadt von Danzig. Links und rechts finden sich eine Vielzahl kleiner Geschäfte, die ihre Bernsteinkunst anbiet. Die Frauengasse (poln. ul. Mariacka) im Stadtteil Rechtstadt beginnt an der Marienkirche und führt ostwärts zur Mottlau, zum mittelalterlichen Frauentor und das direkt anschließende Haus der Naturforschenden Gesellschaft.

Mit ihren schmalen und reich geschmückten Bürgerhäusern und den Beischlägen (vor der eigentlichen Haustür gelegene, erhöhte Terrassen, die über oft verzierte Treppen zu erreichen sind) ist sie ein Beispiel für die einstige Danziger Straßenbebauung. 1945 war die Frauengasse komplett zerstört und wurde in den 1950er und 1960er Jahren wieder aufgebaut.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Gegenschuss: Frauentor (Brama Mariacka) ist ein nach dem 2. Weltkrieg wiederaufgebautes Backsteintor aus dem 15. Jahrhundert mit dem Wappen von Danzig.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Eine drehbare Fußgängerbrücke (Kładka św. Ducha) zwischen Lange Brücke und dem Nordteil der Speicherinsel verbindet die touristisch bedeutsame Rechtstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten beim Bereich des Heilig-Geisttores. Die Heilig-Geist-Brücke ist 50 Meter lang, 4,5 Meter breit und der drehbare Teil wiegt 150 Tonnen.
Der Dreharm wird per akustischem Signal und 3-sprachiger Ansage (polnisch, Englisch, deutsch) für den Fußgängerverkehr gesperrt und abgeriegelt. Anschließend dreht sich der Arm um 90 Grad in eine Flussmittige Parkposition, so dass der Schiffsverkehr links und rechts davon passieren kann.

Die Speicherinsel (polnisch Wyspa Spichrzów) ist eine Insel in Danzig, entstanden 1576 nach dem Aushub des Kanalbettes der Neuen Mottlau (Nowa Motława). Die Insel befindet sich im Stadtzentrum östlich von der Rechtstadt und wird von den Wässern der Mottlau und der Neuen Mottlau umströmt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Mottlau (Motława) mit der Fußgängerbrücke (Kładka św. Ducha) und dem Krantor

Das Krantor (polnisch Brama Żuraw – Kran(ich)tor oder kurz Żuraw – Kran) ist ein Stadttor in Danzig aus Backstein und Holz mit einer doppelten Kranfunktion. Es ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Durch einen Brand um 1442 großteils zerstört, wurde es 1442–1444 neu errichtet und erhielt seine bekannte Gestalt. Es dient seit 1962 als Teil des Nationalen Maritimen Museums und gehört zu den ältesten Hebeeinrichtungen dieser Art im (ehemals) deutschsprachigen Raum.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Schwarzes Perlenschiff (Statek Czarna Perła/ cumowany Gdańsk) bedient die Wasserverbindung Danzig - Westerplatte - Danzig.

Die Sołdek ist ein ehemaliger polnischer Kohle- und Erzfrachter und heute Museumsschiff des Nationalen Maritimen Museums in Danzig. Sie war das erste in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Schiff und das erste von insgesamt 29 Einheiten des Typs B30, die zwischen 1949 und 1954 bei der Stocznia Gdańska (Danziger Werft) gebaut wurden. Der Name Sołdek ehrt den Werftarbeiter Stanisław Sołdek.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Fußgängerbrücke zur Insel Ołowianka in Danzig (Kładka zwodzona na Ołowiankę)
Der Gehbereich ist auf dem Hubteil der Brücke in zwei 2,30 Meter breite Abschnitte unterteilt. Die Breite der Brücke variiert zwischen 6 und 8 Metern. Das Deck steigt in einem Winkel von 65 Grad an und benötigt zwei Minuten zum Öffnen und Schließen. Die Überquerung sollte geplant werden, ihr Zustand ändert sich (nur) alle 30 Minuten.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Schriftzug Gdańsk (Świecący napis Gdańsk) neben der Baltischen Philharmonie (Polska Filharmonia Bałtycka im. Fryderyka Chopina w Gdańsku) auf der Stadtinsel Ołowianka

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Skulptur '"Welcher Polinität Danzigs' (Tym co za polskość Gdańska) ist ein modernes Denkmal, das an die Ereignisse erinnert, die mit der Geschichte der Polen in Danzig verbunden sind. Der Bau des Denkmals begann 1969 und wurde 2007 abgeschlossen.

Das Ding steht an der Podwale Staromiejskie beim Targ Rybny.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Markthalle Hala Targowa
"Dominikhalle" nennen die Danziger die 1896 im neugotischen Stil erbaute Markthalle auch. Der Name erinnert an das mittelalterliche Dominikanerkloster, das hier einst stand und von dem nur Fundamentreste im Keller der Halle und die Nikolaikirche gegenüber übrig geblieben ist.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Unter der breit gewölbten, von Ziertürmchen bekrönten Dachkonstruktion wurde schon immer mit allem gehandelt, was man zum täglichen Leben so braucht. Seit nach umfassender Sanierung ein modernes Einkaufszentrum einzog, hat die Markthalle allerdings viel von ihrem ursprünglichen Charakter verloren. Die einst basarhafte Atmosphäre lebt am ehesten noch ringsum auf der Straße, wo Händler und Rentner an ihren Ständen je nach Jahreszeit Erdbeeren, Blumen, Pilze und Honig feilbieten. Viele v.a. alte Leute, machen das nicht aus "Ökoromantik", sondern aus Armut.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Hala Targowa ist eine dreistöckige Markthalle im Zentrum von Danzig mit einem grossen Angebot von Geschäften. Sie befindet sich in einem historischen Gebäude aus dem 19.Jhd. Es gibt dort einen grossen Frischmarkt und viele Kleidergeschäfte. Im Keller findet man die Fundamente einer alten romanischen Kirche und von der frühen Besiedelung Danzigs.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Lew Hewelion - Biznesmen ist ein Löwe als Geschäftsmann, eine kleine Figur beim Bernsteinmuseum Danzig
(Muzeum Bursztynu. Oddział Muzeum Gdańska) wie oft in Breslau gesehen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Katharinenkirche (Kościół Rektorski Ojców Karmelitów pw. św. Katarzyny) ist eine mehrfach restaurierte Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit einem imposanten Glockenturm mit Stadtblick.

Die St.-Katharinen-Kirche zählt zu den ältesten Kirchen Danzigs und befindet sich in der nordwestlichen Altstadt, in der ulica Rajska, der Großen Mühle gegenüber. Die Abmessungen der Kirche betragen 61,5 m Länge und 25 bis 40 m Breite. Der Turm ist bis zur Basis des Helms 44 m und zur Turmspitze 76 m hoch.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Nach historischen und archäologischen Studien wurde das in Stein gebaute Hauptschiff der Kirche zwischen 1230 und 1240 errichtet. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche umfangreich ausgebaut. Um 1380 wurde die Kirche um einen niedrigen Turm ergänzt, der zwischen 1484 und 1486 erhöht und mit einem Satteldach überzogen wurde. Der Turm erhielt 1634 einen barocken Helm nach dem Entwurf des Stadtzimmermanns von Danzig Jakob van den Blocke. Im Jahre 1525 schloss sich die Gemeinde der Reformation an.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Für den Hochaltar der Kirche erstellte um 1601 der Maler Anton Möller (1563-1611) ein Triptychon mit den Gemälden Kreuzung, Abendmahl und Jüngstes Gericht. Das Hauptbild, die Kreuzigung, wurde nach dem Tod des Malers von seinem Schüler Izaak van den Blocke vollendet. Seit 2016 befindet sich das Triptychon im Nationalmuseum von Danzig. 1687 wurde der Danziger Astronom Johannes Hevelius in St. Katharinen beigesetzt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Um 1675 und 1715 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt. Während der Besetzung Danzigs durch die napoleonischen Truppen von 1807 bis 1813 wurde die Kirche zur Unterbringung der zahlreichen Pferde zweckentfremdet, woraufhin sie später renoviert werden musste.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Am 3. Juli 1905 entfachte ein Blitzschlag ein Feuer im Kirchturm, wodurch der Helm des Turms einstürzte, und das Glockenspiel vollständig zerstört wurde. Zeugen der Katastrophe sprachen von großen Tropfen geschmolzenen Metalls, die als „bronzene Tränen der heiligen Katharina“ bezeichnet wurden. Die herabfallenden brennenden Fragmente setzten auch das Kirchendach unterhalb des Turms in Brand und zerstörten es teilweise. Die Renovierung des Turms und die Rekonstruktion des Helms wurden 1910 vollendet.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

SEHENSWÜRDIGKEITEN DER AUSSTATTUNG:
 -KREUZIGUNGSGRUPPE IM ALTARBOGEN 1510
-GEMÄLDE-DIE KREUZIGUNG CHRISTI-VON ANTON MÖLLER -1610-IM HINTERGRUND PANORAMA DER STADT DANZIG MIT DER DANZIGER NIEDERUNG UND DER WEICHSELMÜNDUNG,
-DAS LETZTE ABENDMAHL-1515-PREDELLA DES MARIENKRÖNUNGSALTARS
-FRAGMENT DES MARIENKRONUNGSALTARS DES GEWERKS DER ALTSTÄDTISCHEN FLEISCHER - IM LINKEN FLÜGEL DIE SCHNITZFIGUR DER HL. ANNA IM RECHTEN DES HL. ERASMUS,
-TAUFBECKEN VON MATTHÄUS GLETGER AUS BRAUNSBERG -1585- MIT WUNDERVOLLEN EINLEGEARBEITEN GESCHMÜCKT,
-LEINWANDBILD CHRISTI EINZUG IN JERUSALEM, VON DEM DANZIGER MEISTER BARTHOLOMÄUS MILWITZ-1654-/UNTER DER FRÜHEREN KLEINEN ORGEL/.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kirchenbau 1945 zerstört. Durch Flucht und Vertreibung verlor die evangelische Gemeinde der Katharinenkirche viele Mitglieder. Daraufhin wurde sie aufgelöst. Die römisch-katholischen Kirche übernahm St. Katharinen. Der Kirchenbau wurde originalgetreu rekonstruiert. Nach der Fertigstellung des Kirchendaches 1966/1967 konnten in der Katharinenkirche wieder Gottesdienste gefeiert werden.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Am 22. Mai 2006 brach im Dach der Kirche ein Brand aus, der die Dachkonstruktion beschädigte, wodurch Teile des Dachstuhls auf die Zwischendecke des Kirchenschiffes stürzten. Das Innere der Kirche und der Großteil der historischen Gegenstände blieben dadurch verschont. Der Turm der Kirche galt nicht als einsturzgefährdet. 2016 war der 10-jährige Wiederaufbau der Kirche abgeschlossen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Herrenhaus der Müllergilde (Dwór Cechu Młynarzy) am Radaunekanal (Kanał Raduni). Im Hintergrund das Bernsteinmuseum Danzig (Muzeum Bursztynu. Oddział Muzeum Gdańska), ein kleines Museum in einem ehemaligen Gefängnis mit Bernsteinfunden und Kunststücken in alten Gefängniszellen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Gedenksäule für Johannes Hevelius (Pomnik Jana Heweliusza) bei Śródmieście.
Johannes Hevelius (nach seinen Schriften in lateinischer Sprache, deutsch Johannes Hevel oder auch Johann Hewelcke, polnisch Jan Heweliusz; 1611-1687) war ein Danziger Astronom und gilt als Begründer der Kartografie des Mondes, der Selenographie.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Herrenhaus der Müllergilde (Dwór Cechu Młynarzy) am Radaunekanal (Kanał Raduni) vor dem Bernsteinmuseum Danzig (Muzeum Bursztynu. Oddział Muzeum Gdańska). Von der Position auf der Brotbrücke (Most Chlebowy - "Most Miłości") kommt auch der Turm der Katharinenkirche (Kościół Rektorski Ojców Karmelitów pw. św. Katarzyny) mit aufs Bild.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der Kanał Raduni (deutsch Radaunekanal) ist ein Fließgewässer und ehemaliger Mühlkanal in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Er versorgte seit dem 14. Jahrhundert die Stadt Danzig mit Trinkwasser und trieb bis 1945 die Große Mühle an. Der Kanał Raduni hat eine Länge von 13,5 Kilometern, davon verlaufen 10,35 Kilometer auf Danziger Stadtgebiet. Er ist fünf bis acht Meter breit und durchschnittlich drei Meter tief.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Polnische Nationalbank, Regionalfiliale in Danzig (Narodowy Bank Polski Oddział Okręgowy w Gdańsku) an der Ecke Okopowa und Wojciecha Bogusławskiego.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Stockturm (Wieża Więzienna i Katownia)

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Langgasser Tor (Złota/Długouliczna Brama) und der Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft mit der Figur des heiligen Georg als Drachentöter auf dem Dach.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Auf der Długa zum Rechtstädtischen Rathaus

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Vom 81 Meter hohen Turm des Rechtstädtischen Rathauses (Ratusz Głównego Miasta) bietet sich ein weiter Blick auf die Stadt. Nach schwersten Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Rathaus bis 1970 wieder errichtet. Es beherbergt heute das Stadtmuseum (Muzeum Gdańska).

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Ein literarisches Denkmal hat E. T. A. Hoffmann dem Danziger Artushof (Dwór Artusa)  in seiner Erzählung 'Der Artushof' gesetzt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Długa in Gdańsk ist The-place-to-be dieser Stadt.
Nachdem ich für die Nachtaufnahmen an verschiedenen Stellen mehrere Sekunden stati-v/sch herumstehe, kann ich das Treiben beobachten. Einige Jugendliche stehen mit Abstand und Klingelbeutel auf der Straße und quälen ihre Geigen. Gelegentlich kommunizieren sie mit Erwachsenen aus Häuserfenstern. Ich habe den Eindruck, dass sie wegen Lärmbelästigung von den Eltern aus dem Haus und zum Geldsammeln auf die Fuzo geschickt werden.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Von der Grünen Bücke (Zielony Most w Gdańsku) beim Grünen Tor kann man Richtung Norden an der Mottlau (Motława) das Krantor und die schwenkbare Fußgängerbrücke sehen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Schwarzes Perlenschiff (Statek Czarna Perła/ cumowany Gdańsk) an der Mottlau (Motława)

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Danzig bei Nacht: Mottlau (Motława), das Krantor und die schwenkbare Fußgängerbrücke

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Schriftzug Gdańsk (Świecący napis Gdańsk) vor dem Riesenrad AmberSky Gdańsk

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Danzig AmberSky (AmberSky Gdańsk) ist ein 50 m hohes Riesenrad. Es ist eine sehr beliebte Touristenattraktion, die sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen gerne genutzt wird. Es ist eine mobile Einrichtung - je nach Bedarf befand sie sich in verschiedenen Teilen der Stadt.

Das Aussichtsrad wurde 2016 für Besucher geöffnet. In der kurzen Geschichte des AmberSky-Rades, dessen Name sich auf den wertvollen Küstenrohstoff Bernstein bezieht, wurde es bereits bewegt. Zuerst war es in Danzig in Targ Węglowy und derzeit auf Wyspa Spichrzów platziert.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Nordseite der Marienkirche (Bazylika Mariacka Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Gdańsku) mit der Königlichen Kapelle Danzig (Kaplica Królewska) links.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Im Park Świętopełka steht das Denkmal für Świętopełk II Wielki.
Swantopolk II. oder Swantopolk der Große (auch Suantipolk, Zwantepolc de Danceke, Swantepolk, Svatopluk, Swietopelk, Swatopolk, polnisch Świętopełk II Wielki; 1195-1266) war ein Herzog von Pommerellen. Er entstammte der Dynastie der Samboriden. Die Gründung der Stadt Danzig erfolgte während seiner Regentschaft.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Altstädtisches Rathaus mit Denkmal für Johannes Hevelius
Das Altstädtische Rathaus (polnisch: Ratusz Starego Miasta) ist ein manieristischer Backsteinbau in der Danziger Altstadt aus dem 16. Jahrhundert. Er befindet sich an der ul. Korzenna 35 (Pfefferstadt) unweit des Radaunekanals.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Altstädtische Rathaus ist ein nahezu quaderförmige, zweigeschossige Backsteinbau im Stil des flämischen Manierismus. Er besitzt eine Attika und schlanke Ecktürme. Der zentrale mittlere hohe Turm hat Ähnlichkeit mit dem des dänischen Schlosses Kronborg. Auf dem Fries zwischen den beiden Etagen findet man die Wappen Polens, Preußens und Danzigs.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Josephskirche (polnisch Kościół św. Józefa) ist eine römisch-katholische Kirche in der Danziger Altstadt. Sie ist eine Rektoratskirche der Pfarrei der Brigittenkirche und steht in der ulica Elżbietańska. Sie wird seit 1947 von den Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria geführt, die auch das benachbarte ehemalige Karmeliterkloster übernommen haben.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Am 27. März 1945 wurde die Kirche Schauplatz eines Kriegsverbrechens der Roten Armee. Offenbar betrunkene Soldaten der Roten Armee, die in diesen Tagen Danzig erreicht hatte, zündeten die Kirche, in der mehr als einhundert Menschen Zuflucht gefunden hatten, an und verschlossen die Türen von außen, so dass die Schutzsuchenden in der Kirche verbrannten. Lediglich diejenigen, die sich in das Pfarrhaus geflüchtet hatten, überlebten das Massaker, weil es dem damaligen Probst Fedtke gelang, einen nüchternen Offizier auf die verzweifelte Lage aufmerksam zu machen. Zum Andenken an dieses Verbrechen wurde in der Josephskirche 2000 die Danziger Gedenkstätte der Opfer unmenschlicher Systeme als ökumenische Stätte der Erinnerung und Versöhnung durch den Danziger Weihbischof Zygmunt Józef Pawłowicz und Bischof Eugeniusz Juretzko OMI eingeweiht.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Geschichte von dem Kloster und der Heiligen Joseph Kirche in Danzig / Gdańsk:
1357 Gibt es schon ein Krankenhaus, das Kirchlein und ein Herrenhaus von Heiligen Georg.
1391 Karmeliter kommen nach Danzig /Gdańsk/ und nehmen das Georgkirchlein in Obhut (heutige Kapelle Ewiger Verehrung). Danzig /Gdańsk/ ist die erste Sitzung der Karmeliter in Polen.
1464-96 Der Bau von östlichem Teil der Gottes Mutter Allerheiligste Jungfrau und Heiligen Propheten Elias und Eliseus Kirche.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

1523 Die Plünderung und Zerstörung der Kirche und des Klosters.
1576 Weitere Unruhen in der Stadt, die mit der Zerstörung von sakralen Objekten verbunden sind.
1623 Die Entstehung des westlichen Teiles der Kirche.
1668 Der Brand des westlichen Teiles der Kirche.
1670 Infolge der religiösen Unruhen kommt zur Zerstörung der Kirche und des Klosters.
1681 Der Abt von Pelplin Ludwig Łas hat die erneuerte Kirche eingeweiht.
1734 Die Besetzung des Klosters durch die Armee während der russischen Belagerung. Nach der Belagerung bleibt in der Decke der Vorhalle der Kapelle der Verehrung eine Kanonenkugel.
1823 Preussische Regierung löst Karmeliter Orden auf. Ein Teil von den Ordensbrüdern wurde übersiedelt, andere konnten bis zum Tod bleiben. 7 Jahre danach ist das Kloster leer.
1840 Die Pfarrgemeinde wurde als Josephskirche zur Handlung berufen. Der erste Pfarrherr wurde Pfarrer Józef Michalski. Danach wurden die deutschen Priester die Pfarrherren. Sie gehen mit dem polnischen Volk mit dem Respekt um.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

1847 Man sammelt genügend Spende für Renovierung, die die Pracht des Gotteshauses wiederherstellt.
1870 In der Zeit des Kulturkampfes wurden die Predigten auf Polnisch für 16 Jahre verboten.
1924 Josephspfarrgemeinde zählt über 11.000 Gläubigen und wurde nach Nikoleigemeinde die Zweitgrösste.
1945 Der zweite Weltkrieg kommt zu Ende. "Befreiende" Rote Armee, die nach Danzig /Gdańsk/ einmarschiert, verwüstet und zerstört das Kloster und die Kirche. Am Ende (27 März 1945) legen Bolschewiken Feuer an und die Kirche und das Kloster mit über 100 Gläubigen verbrennt.
1948 Der Vater Józef Mańkowski OMI im Namen vor Oblaten Missionaren übernimmt die Ruinen von dem Kloster und Josephskirche.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

1953 Das Ende der ersten Etappe von dem Bau des Klosters und der Kirche.
1963 Der Bischof Edmund Nowicki beruft in Kapelle Gottes Mutter aus dem Karmel Berg zur Handlung eine andere Kapelle - die Ewige Verehrung Kapelle und fester Beichtstuhl.
2000 Der Bischof Zygmunt Pawłowicz weiht das Epitaphium zu Ehrenden lebendig gebrannten Menschen. Das war in der Josephskirche im Jahre 1945. Dieser Platz wurde "das Sanktuarium von Opfern der unmenschlichen Verfahren" genannt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

2002 Man hat das neue Dachkonstruktion aus dem Stahl gestellt.
2005 Es wurde Eingangstor zum Platz restauriert.
2005 Während des Ablassfestes zu Ehren Heiligen Joseph hat der Bischof Zygmunt Pawłowicz die neue Figur von Heiligen Joseph, die sich in Presbyterium befindet, geweiht.
2008 In der Ewigen Verehrung Kapelle wurde ein neuer Anbetungsaltar aufgestellt. Der Autor dieses Altars ist ein hervorragender Künstler Stanisław Wyrostek. Die Einweihung hat Erzbischof Tadeusz Gocłowski durchgeführt.
2011 Man legte die neue Dachbedeckung auf dem Kapitelsaal. Das wurde im Grossteil aus dem Stadtbudget /Danzig - Gdańsk / finanziert.
2012 Es wurde westliche Wand der Josephskirche und die Ewiger Verehrung Kapelle restauriert. Sie wurde im Grossteil aus dem Stadtbudget /Danzig - Gdańsk / finanziert.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

2013 In der Ewigen Verehrung Kapelle wurde der Gottes Mutter aus dem Karmel Berg Altar restauriert (Der Altar kommt aus der ersten Hälfte des XVIII-ten Jahrhunderts).
2014 Mit der riesigen meritorischen und finanziellen Teilnahme der Stadtverwaltung von Danzig, dem Wojewodschaftsamt für Schutzdenkmäler in Danzig, und auch dem Kultus- und Volkserbeministerium und dem materiellen Beitrag von Gläubigen, wurde Sanierung begonnen. Das Ziel der Sanierung war die Aufdeckung und der alte Zustand von ursprünglicher Polychromie auf dem Gewölbe und den Wänden der Ewigen Verehrung Kapelle wiederherstellen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Altäre in der Kapelle der Ewigen Anbetung der Josephskirche (Kościół św. Józefa)

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Abschiedsrunde durch die Innenstadt beim Rathaus.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Übergroßes Graffito vom ermordeten Stadtpräsident Paweł Adamowicz an der Mniszki beim Skwer Gyddanyzc

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

St. Jakob (Kościół Rzymskokatolicki pw. św. Jakuba) in der Łagiewniki

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Kirche von 1687 ist ein Beispiel für eine spätgotische religiöse Architektur in einem Krankenhaus. In den Jahren 1815-1948 erfüllte die Kirche keine religiösen Funktionen. Sie überstand den Brand des Zweiten Weltkriegs in gutem Zustand und wurde nur leicht beschädigt. Dadurch ist eine einzigartige Balkendecke aus Lärchenholz aus der Spätrenaissance erhalten geblieben.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Elemente des heutigen Innenraums sind Buntglas, darunter ein großes Buntglasfenster im Presbyterium, das von Zofia Boduoin de Courtenay entworfen wurde (2008 wurden die Polychromien des Künstlers im Kirchenschiff übermalt, aber zwei Gemälde in die Seitenaltäre integriert sind erhalten geblieben) und ein Steinportal.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Biblioteka Gdańska Polskiej Akademii Nauk)

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter von 1970 (Pomnik Poległych Stoczniowców 1970) sind drei hohe Stahlkreuze in Erinnerung an die Werftarbeiter, die während des antikommunistischen Aufstands von 1970 starben.

Dahinter das Europäische Zentrum der Solidarität (Europejskie Centrum Solidarności), ein Museum und Bibliothek für neuere polnische Geschichte und eine bekannte Gewerkschaftsbewegung.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Solidarność  („Solidarität“) ist der Name einer polnischen Gewerkschaft, die 1980 aus einer Streikbewegung heraus entstand und an der Revolution und Reform 1989 entscheidend mitwirkte. Sie stellt die erfolgreichste unabhängige freie Gewerkschaft im ehemaligen Ostblock dar.

Auslöser der großen Streikwelle 1980 waren Preiserhöhungen für Fleisch am 1. Juli 1980. Lokale Streiks griffen bald auf das gesamte Land über. In Danzig kam es auf der Leninwerft am 14. August 1980 zum Streik.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Pomnik Poległych Stoczniowców 1970 bezeichnet das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter von 1970 in der Stadt Gdańsk (Danzig) in Polen. Umgangssprachlich wird es auch Drei-Kreuze-Denkmal („Pomnik Trzech Krzyży“) genannt. Das Monument wurde am 16. Dezember 1980 in der Nähe des Tores 2 der Danziger Werft (Lenin-Werft) enthüllt.

Es erinnert an die 42 oder mehr Menschen, die während des Aufstands vom Dezember 1970 an der Ostseeküste getötet wurden und war das erste Denkmal für die Opfer kommunistischer Unterdrückung, das in einem kommunistischen Land errichtet wurde.

In ganz Polen wurde Geld für die die Errichtung des Denkmals gesammelt. Bei der Enthüllung auf dem Platz vor der Danziger Werft erklang am 16. Dezember 1980 vor 100.000 Menschen zum ersten Mal das Lacrimosa (später Teil des Polnischen Requiems) von Krzysztof Penderecki, das für dieses Ereignis von der Solidarność in Auftrag gegeben worden war. Das Denkmal besteht aus drei jeweils 42 Meter hohen Kreuzen, die 36 Tonnen wiegen. An jedem der Kreuze hängt ein zwei Tonnen schwerer Anker. Im unteren Bereich des Denkmals sind Reliefs die Szenen aus dem Leben der Werftarbeiter darstellen, angebracht.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Europejskie Centrum Solidarności, das Europäische Solidarność-Zentrum oder Europäisches Zentrum der Solidarität (ECS), ist die im Herbst 2007 vom gleichnamigen Gewerkschaftsbund NSZZ Solidarność und dem polnischen Kulturministerium in Danzig ins Leben gerufene Einheit aus einem Museum über die Gewerkschaft, ihrem Zentralarchiv, einer Multimedia-Bibliothek sowie einem Bildungszentrum. Die Anlage besteht aus mehreren neu gestalteten und historischen Elementen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Einbezogen werden geschichtsträchtige Orte wie der plac Solidarności mit dem Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter und dem berühmten Werfttor sowie das Gebäude der Arbeitsschutzhalle der Danziger Werft, das den Gewerkschaftsaktivisten während der legalen Phase ihrer Arbeit als Konferenzsaal diente. Der Bau des ECS wurde von der Europäischen Union mit 51 Mio. Euro gefördert. Es wurde am 31. August 2014 eröffnet.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Der unmittelbare Anlass hiervon war die Entlassung der Kranführerin Anna Walentynowicz, einer bekannten Symbolfigur der Streikbewegung des Jahres 1970 an der Ostseeküste. Werftarbeiter gründeten ein betriebliches Streikkomitee unter der Führung von Lech Wałęsa. Nach Zugeständnissen der Betriebsleitung sollte der Streik zunächst bereits nach zwei Tagen beendet werden. In der Nacht auf den 16. August wurde jedoch beschlossen, den Streik aufrechtzuerhalten, um bleibende Ergebnisse zu erreichen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Komitee erarbeitete die sogenannten 21 Forderungen. Diese 21 Forderungen enthielten neben weiteren meist politischen und sozialen Anliegen auch die zentrale Forderung nach der Zulassung von unabhängigen Gewerkschaften. Nach langen Verhandlungen unterschrieb die Regierung am 31. August 1980 das Danziger Abkommen. Ab dann formierte sich die 'Unabhängige Selbstverwaltete Gewerkschaft „Solidarität“'.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Streiks im sogenannten Polnischen August unterschieden sich deutlich von Streiks in der vorherigen Geschichte der Volksrepublik Polen. So wurde zum einen der Streik auf der Leninwerft als Besatzungsstreik organisiert und vom Streikkomitee genauestens koordiniert. So sollte der Staatsmacht kein Anlass oder Vorwand zu einem gewaltsamen Einschreiten gegen die Streikenden geboten werden. Ebenso erklärten sich landesweit alle anderen streikenden Betriebe mit dem Überbetrieblichen Streikkomitee an der Küste solidarisch. Besonders durch die Einbeziehung von Intellektuellen in die Arbeit der Streikkomitees konnten der Staatsmacht weitgreifendere Zugeständnisse als zuvor abgetrotzt werden.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Mit der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen in der Nacht zum 13. Dezember 1981 wurden die führenden Köpfe der Gewerkschaft interniert und die Arbeit der Gewerkschaft selbst verboten. Somit konnte sie nur noch im Untergrund weiter existieren. Am 8. Oktober 1982 wurde die Solidarność durch ein neues Gewerkschaftsgesetz endgültig verboten. 1984 wurde der katholische Priester und Unterstützer der Solidarność Jerzy Popiełuszko vom polnischen Geheimdienst ermordet.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Kriegsrecht in Polen 1981–1983 (polnisch stan wojenny für Kriegszustand) war eine Maßnahme des Regimes der Volksrepublik Polen unter Wojciech Jaruzelski, um die Demokratiebewegung und die freie Gewerkschaft Solidarność zu zerschlagen. Es war mit der Militarisierung von Verwaltung, Wirtschaft und Medien, der Aufhebung von Bürgerrechten sowie einer das ganze Land erfassenden Verhaftungs- und Repressionswelle verbunden.

Wojciech Witold Jaruzelski (1923-2014) war ein polnischer Politiker und Armeegeneral. Er war von 1981 bis 1989 Vorsitzender der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, von 1981 bis 1985 Ministerpräsident der Volksrepublik Polen und von 1985 bis 1990 das Staatsoberhaupt von Polen (Staatsratsvorsitzender der Volksrepublik Polen von 1985 bis 1989 und Staatspräsident von 1989 bis 1990).

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Ab August 1988 kam es zu Gesprächen zwischen der kommunistischen Führung und der noch verbotenen Untergrunds-Solidarność, die dann zu den Gesprächen am Runden Tisch führten, die vom 6. Februar bis zum 5. April 1989 in Magdalenka bei Warschau stattfanden. Erst am 5. April 1989 wurde die Solidarność wieder amtlich anerkannt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Die Werft Danzig AG (polnisch Stocznia Gdańsk Spółka Akcyjna, bis 2006: Stocznia Gdańska) ist die Nachfolgerin der bis 1990 in Danzig bestehenden Danziger Werft (Lenin-Werft). Die Danziger Schiffswerft ist eine der größten Werften Polens. Sie liegt östlich des Weichsel-Mündungsarms Martwa Wisła (Tote Weichsel) auf der Insel Ostrów.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Trotz der Bereitschaft der Solidarność zu Kompromissen übernahm in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 1981 die Polnische Volksarmee samt weiteren Sicherheitsorganen, wie der Bürgermiliz (Milicja Obywatelska) genannten Polizei sowie deren gegen Demonstranten und Streikende zum Einsatz kommenden kasernierten Sondertruppe ZOMO, die Macht in Polen. Insgesamt kamen an diesem Tag 70.000 Soldaten und 30.000 Beamte der ZOMO zum Einsatz, um im ganzen Land Kontrollpunkte einzurichten. Mehr als 3000 Personen wurden zudem in Haft genommen, darunter fast die gesamte Führung der Solidarność, viele oppositionell eingestellte Intellektuelle. Die Solidarność selbst wurde verboten.

Am Sonntag, dem 13. Dezember 1981, strahlte das Fernsehen vom frühen Morgen an stündlich eine zuvor aufgezeichnete Rede Jaruzelskis aus, in der er verkündete, dass ein Militärrat der Nationalen Rettung (Wojskowa Rada Ocalenia Narodowego, WRON) gebildet und das Kriegsrecht über das Land verhängt worden seien. Wichtige Einrichtungen wie Behörden, Produktionsbetriebe sowie Rundfunk und Fernsehen wurden vom Militär besetzt. Die Fernsehnachrichten verlasen Offiziere in Uniform. Die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit wurden eingeschränkt, Schulen und Universitäten geschlossen. Für das ganze Land galt eine Ausgangssperre.

Die Telefonverbindungen zwischen den Großstädten wurden nach Verhängung des Kriegsrechts für 29 Tage vollständig abgeschaltet. Auf diese Weise wollte das Militär die Kontakte zwischen den einzelnen Zentren der Solidarność unterbinden. Später wurden in allen Fernmeldeämtern automatische Ansagen geschaltet, die jeden Benutzer im Minutentakt mit der Durchsage „Kontrolliertes Gespräch“ (rozmowa kontrolowana) informierten. Auch wenn nicht jedes Gespräch abgehört wurde, diente dieses Vorgehen der Einschüchterung.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Lech Wałęsa ist ein polnischer Politiker und Friedensnobelpreisträger. Von Beruf Elektriker, war er von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarność und von 1990 bis 1995 Staatspräsident Polens. Als Gewerkschafter organisierte er in den 1980er Jahren den politischen Wandel Polens von einem realsozialistischen zu einem demokratisch-marktwirtschaftlichen System der Dritten Polnischen Republik maßgeblich mit.

Seine Mitgliedskarte bei der Gewerkschaft Solidarnosc trägt die Mitgliedsnummer 000001 und wurde am 1. September 1980 ausgestellt.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Insgesamt wurden unter dem Kriegsrecht rund 10.000 Personen interniert. In vielen Fällen kamen Kinder von politischen Häftlingen in Heime. Die ZOMO schlug mehr als 350 Streiks und Protestkundgebungen gegen das Kriegsrecht nieder. Bei der Stürmung der von Solidarność-Mitgliedern besetzten Steinkohlenzeche „Wujek“ in Katowice erschoss sie neun Bergleute. Insgesamt kamen unter dem Kriegsrecht rund 25 Streikende und Demonstranten bei Zusammenstößen mit der ZOMO zu Tode. Daneben wurden etwa ein Dutzend politischer Aktivisten aus den Reihen der Demokratiebewegung von „unbekannten Tätern“ ermordet. Das Kriegsrecht führte zu einer Emigrationswelle von Polen mit Hochschulbildung, darunter 22.000 Ingenieure, 3000 Ärzte und 3000 hochqualifizierte Wissenschaftler.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Ab August 1988 kam es zu Gesprächen zwischen der kommunistischen Führung und der noch verbotenen Untergrunds-Solidarność, die dann zu den Gesprächen am Runden Tisch führten, die vom 6. Februar bis zum 5. April 1989 in Magdalenka bei Warschau stattfanden. Erst am 5. April 1989 wurde die Solidarność wieder amtlich anerkannt.

Als Ergebnis des Runden Tisches kam es am 4. Juni 1989 zu teilweise freien Wahlen, die von der Solidarność überwältigend gewonnen wurden. Dennoch war die Sitzverteilung im Sejm schon am Runden Tisch ausgehandelt worden (65 % der Sitze für die PZPR und deren Blockparteien und max. 35 % für freie, also oppositionelle Kandidaten). Unter dem Slogan „Euer Präsident, unser Premier“ (Wasz prezydent, nasz premier) forderte das oppositionelle Bürgerkomitee, die politische Vertretung der Solidarność, nun eine Beteiligung an der Regierung. Mit Tadeusz Mazowiecki stellte Solidarność den ersten nichtkommunistischen Ministerpräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg, Schlüsselministerien (Inneres und Verteidigung) blieben jedoch in den Händen der PVAP. Im Dezember 1990 wurde Lech Wałęsa zum Staatspräsidenten gewählt.

Durch das Aufkommen dieser Arbeiterbewegung, sowie Glasnost und Perestroika, kam es zur Wende in Polen und der politischen Lösung aus dem von der Sowjetunion dominierten Ostblock.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Großen Einfluss auf diese politischen Entwicklungen hatte auch der aus Polen stammende Papst Johannes Paul II. Dies bewirkte er nicht nur indirekt durch theologische und sozialethische Aussagen,[8] sondern auch direkt durch seine drei Polenreisen (zwischen 1979 und 1987) und seine kontinuierliche Unterstützung von Solidarność.
Niezależny Samorządny Związek Zawodowy „Solidarność“ (Unabhängiger Selbstverwalteter Gewerkschaftsbund „Solidarität“)

Seit 2014 befindet sich das Archiv der Gewerkschaft im Danziger Europäischen Zentrum der Solidarność.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Gdańsk Główny – bis 1945 Danzig Hauptbahnhof – ist der bedeutendste Personenbahnhof in der polnischen Stadt Gdańsk (Danzig) und der Region Dreistadt (polnisch Trójmiasto). Die drei Städte Gdańsk (Danzig), Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot) haben sich 2007 in der „Karta Trójmiasta“ (Charta der Dreistadt) zur engeren Zusammenarbeit bekannt, grenzen aneinander und liegen an der Danziger Bucht (Ostsee).

Der Bahnhof liegt in der Danziger Innenstadt, westlich der Altstadt. Er ist der Knotenpunkt des Innerstädtischen Verkehrs. Diverse Straßenbahn- und Buslinien fahren ihn an, etwa auch die Buslinie 210 zum Flughafen. Auch der Zentrale Busbahnhof liegt in der Nähe und ist über eine Unterführung zu erreichen.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022

Das Empfangsgebäude wurde von 1896 bis 1900 im Stil der Neurenaissance erbaut. Als Architekten werden Alexander Rüdell, Paul Thoemer und Georg Cuny genannt. Es diente als Vorbild des 1902 bis 1907 von den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen errichteten neuen Empfangsgebäudes des Bahnhofs Colmar. Das Empfangsgebäude wurde 1945 in Brand gesetzt und zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es im ursprünglichen Stil wiederaufgebaut.

 Danzig / Gdansk in Polen, August 2022




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: