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Nürnberg ist eine fränkische kreisfreie Großstadt im
Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern, mit rund 520.000
Einwohnern nach München die zweitgrößte Stadt Bayerns und gehört zu den
15 größten Städten Deutschlands.
Mein zweiter Weg als Neuankömmling ist gleich der
Ehekarussell-Brunnen am Ludwigsplatz. Das
Ehekarussell (auch Ehebrunnen genannt), eigentlich Hans Sachs-Brunnen
von 1984, ist ein großflächiger Architekturbrunnen unmittelbar vor dem
Weißen Turm in der Fußgängerzone im Nürnberger Stadtzentrum.
Es ist ein umstrittener Brunnen mit Figuren, die das
Gedicht "Das bittersüße eh'lich' Leben" von Hans Sachs darstellen.
Der Brunnen zeigt in sechs überlebensgroßen Figurengruppen bildhaft
überzeichnet die unterschiedlichen Szenen aus dem Auf und Ab des
Ehelebens – von der ersten leidenschaftlichen Liebe über Ehestreit bis
zum Tod. Der Brunnen besteht aus bemalten und zum Teil feuervergoldeten
Bronzefiguren.
Schlayerturm über der Pegnitz mit dem Kettensteg
Bevor es davon läuft, halte ich das typische
Touristenmotiv fest: Die spiegelnde Pegnitz mit dem Weinstadel, dem
Wasserturm, der Henkerbrücke und dem Henkerhaus Museum von der
Maxbrücke.
Der Henkersteg, auch Langer Steg, ist ein Holzsteg
über die Pegnitz in Nürnberg. Der Steg beginnt am Henkerturm und
verbindet den Trödelmarkt, eine Insel in der Pegnitz, mit dem Stadtteil
St. Lorenz, wo er neben dem Unschlitthaus auf den Unschlittplatz mündet.
Die Maxbrücke ist eine Bogenbrücke über die Pegnitz
in der Altstadt von Nürnberg. Die dreijochige Sandsteinquaderbrücke
besitzt Maßwerkfüllungen aus Gusseisen und gilt als älteste Steinbrücke
in der Stadt. Sie verbindet den Unschlittplatz in der südlich der
Pegnitz gelegenen Lorenzer Altstadt mit dem nördlich gelegenen
Nägeleinsplatz in der Sebalder Altstadt. Das Bauwerk befindet sich
zwischen der Trödelmarktinsel im Osten und dem Kettensteg im Westen.
1457 wurde für Fußgänger über dem südlichen Ausfluss
der Pegnitz an der vorletzten Stadtmauer ein Holzsteg errichtet. Den
Namen Henkersteg erhielt er vom Henkerturm, der früheren Wohnung des
reichsstädtischen Henkers auf dem Säumarkt (heute: Trödelmarkt). Nach
starken Kriegsschäden wurde der Steg 1954 rekonstruiert. Im Jahr 2000
wurde er zu einer Station der anlässlich des 950. Stadtgeburtstages
entstandenen Historischen Meile Nürnbergs.
Von der Karlsbrücke beim Trödelmarkt befindet sich am
Augustinerhof das Deutsche Museum Nürnberg, welches im Frühjahr 2021
eröffnet wurde.
Die Henkerbrücke von der Ostseite.
Die Pegnitz ist ein Fluss in Franken, der sich nach einem fast 113 km
langen, insgesamt südwestlichen Lauf in Fürth mit der linken Rednitz
zur Regnitz vereint. Der Flussname Pegnitz geht zurück auf den Namen
„Paginza“ von 889 und wird als Ableitung mit einem -nt-Suffix zu
indogermanisch bhog- = fließendes Wasser gesehen. 1119 bei der ersten
urkundlichen Erwähnung der Stadt Pegnitz ist sie als „Begenze“ und 1196
als „Begnitz“ zu finden, bevor der heutige Name 1329 erwähnt wurde. In
Franken wird sie auch oft „Bengertz“ genannt.
Beim Weinmarkt beginnt die Weißgerbergasse nach
Westen, während von Osten St. Sebald strahlt.
Albrecht-Dürer-Haus ist ein gotisches, vom 2.
Weltkrieg unbeschädigtes Fachwerkhaus mit original Radierungen und
Holzschnitten Dürers. Es ist ein mittelalterliches Wohnhaus, das gegen
1420 errichtet wurde. Ab 1509 diente es Albrecht Dürer als Wohn- und
Arbeitsstätte bis zu seinem Tod im Jahr 1528. Der Künstler wohnte dort
mit seiner Frau Agnes, seiner Mutter Barbara und einer unbestimmten
Zahl von Lehrlingen, Gesellen und Hausangestellten. Nach Behebung der
Kriegsschäden steht das Haus seit 1949 als Museum Besuchern offen
Kaiserburg Nürnberg, das Wahrzeichen Nürnbergs, bei
den Kasematten am Tiergärtnertor.
Auch vom Albrecht-Dürer-Platz kann man die gotische,
heute evangelische Kirche St. Sebald sehen.
Albrecht-Dürer-Platz steht das Albrecht-Dürer-Denkmal.
Der Nürnberger Albrecht Dürer der Jüngere (1471 - 1528) war ein
deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Mit
seinen Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten zählt er
zu den herausragenden Vertretern der Renaissance.
Das Alte Rathaus am Rathausplatz gehört als eine der
Sehenswürdigkeiten der Stadt zur Historischen Meile Nürnbergs. Der
imposante Renaissancebau mit Ursprung im 14. Jahrhundert wurde während
des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt und musste zu großen Teilen in
den 1950er Jahren wiederaufgebaut werden.
Die Westfassade verfügt über drei Barockportale.
Der Schöne Brunnen gehört als eine der
Sehenswürdigkeiten der Stadt Nürnberg zur Historischen Meile Nürnbergs.
1396 erbaut, steht er am Rand des Hauptmarkts neben dem Nürnberger
Rathaus. Der Schöne Brunnen ist rund 19 Meter hoch und hat die Form
einer fialengeschmückten gotischen Kirchturmspitze.
Der Narrenschiffbrunnen ist eine trocken aufgestellte
Brunnenplastik in Nürnberg. Sie ist ein Werk des 2007 verstorbenen
Bildhauers Jürgen Weber. Die Brunnenskulptur entstand 1984–87. 1988
wurde die Plastik auf dem (namenlosen) Platz zwischen Museumsbrücke,
Spitalgasse und Plobenhofgasse auf einem Pflasterbuckel in der
Fußgängerzone aufgestellt.
St. Lorenz ist ein gotischer Kirchenbau in Nürnberg.
Die Lorenzkirche war die Pfarrkirche des südlich der Pegnitz gelegenen
mittelalterlichen Siedlungskerns der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg
und bildet städtebaulich das Pendant zu der älteren Kirche St. Sebald
im nördlichen Stadtteil. Baubeginn der dreischiffigen Basilika war um
1250, der spätgotische Hallenchor wurde 1477 vollendet. Patron der
Kirche ist der heilige Lorenz.
Seit der Reformation ist die Lorenzkirche neben der
Sebalduskirche eine der beiden großen evangelischen Stadtkirchen
Nürnbergs. Die Westfassade ist für eine Stadtpfarrkirche überaus reich
gegliedert, was den hohen Anspruch der Nürnberger Bürgerschaft
widerspiegelt, die im Wesentlichen das Bauwerk finanzierte. Dominiert
wird die Fassade von den beiden Türmen, deren Vorbild wiederum in St.
Sebald und damit indirekt im Bamberger Dom zu suchen ist. Darüber
hinaus bestimmen das spitz aufragende Gewändeportal, die reich
gegliederte Fensterrose mit neun Meter Durchmesser sowie der fein
durchbrochene Maßwerkgiebel das gotische Aussehen der Kirche.
Das Langhaus hat die Form einer dreischiffigen
Pfeilerbasilika von acht Jochen. Im Mittelschiff tragen
Spitzbogenarkaden auf Bündelpfeilern die Hochschiffwand, pro Joch
durchbricht ein Spitzbogenfenster die Obergadenwand. Vorgelegte
Dienstbündel tragen ein Kreuzrippengewölbe, dessen Rippen bis auf das
Niveau der Obergadenfenstersimse herabgezogen sind. Die Besonderheit
der wesentlich niedrigeren Seitenschiffe besteht in den kleinen
Familienkapellen, die durch die Verschiebung der Außenwände bis an die
Außenkante der Strebepfeiler entstanden sind.
Zahlreiche Altäre mit Schnitzwerk und Gemälden sind
zu bewundern: Der Katharinenaltar wurde von Michael Wolgemut und seiner
Werkstatt gefertigt (1485–90). Szenen aus dem Leben der heiligen
Katharina von Alexandrien. Im Mittelschrein Figuren des heiligen
Levinius (Namenspatron des Stifters), der heiligen Katharina und der
heiligen Barbara.
Ein Werk spätgotischer Kunst ist der im Chor
aufgehängte Englische Gruß (auch: Engelsgruß im Rosenkranz) von
1517/1518 vom Bildschnitzer Veit Stoß. Er zeigt die übermannsgroßen,
farbig gefassten und zu großen Teilen vergoldeten Lindenholz-Figuren
von Maria und Gabriel bei der Verkündigung, umgeben von einem Kranz aus
55 goldenen Rosen (372 × 320 cm).
Veit Stoß (auch: Stoss, polnisch Wit Stwosz); (1447 - 1533) war ein
deutscher Bildhauer und -schnitzer der Spätgotik. Er war vor allem in
Krakau und Nürnberg tätig. Sein Hochaltar in der Marienkirche von
Krakau ist im entsprechenden Reisebericht zu sehen.
Der Deocarusaltar von 1436/1437 ist als datiertes
Werk für die Geschichte der Nürnberger Malerei und Bilderschnitzerei
von großer Bedeutung. Auf dem rechten Predellenflügel ist dargestellt,
wie Ludwig der Bayer der Stadt Nürnberg die Reliquien des heiligen
Deocar übergibt. Von 1316 bis ins 19. Jahrhundert hinein beherbergte
der Altar einen Teil der Gebeine des Gründungsabts der Abtei Herrieden
und Hofkaplans Karls des Großen.
Sowohl im Chor als auch im Langhaus befinden sich
bedeutende spätgotische Bleiglasfenster. Die Verglasung des Hallenchors
um 1476/77 erfolgte durch Michael Wolgemut. Bei ihm arbeitete später
von 1486 bis 1490 als Lehrling Albrecht Dürer. Das Rosettenfenster
wurde nach dem Krieg aus Originalteilen, die sich im Depot des
Germanischen Nationalmuseums fanden, wiederhergestellt und ersetzte die
zerstörte neugotische Verglasung. Der neue Orgelprospekt wurde so
konstruiert, dass die Rosette wieder ganz zu sehen ist.
Im Chorhaupt (Osten) befindet sich mittig das
Kaiserfenster (1476–77, gestiftet von Kaiser Friedrich III., der sich
oft in Nürnberg aufgehalten hat, nach Entwurf von Michael Wolgemut. Der
Kaiser und seine Gemahlin Eleonore von Portugal sind in vollem Ornat
dargestellt; im oberen Teil Legenden des Kaisers Konstantin.)
Die Stephanusorgel ist die älteste Orgel in St.
Lorenz. Sie wurde 1862 von der Orgelbaufirma Steinmeyer für die
Stadtpfarrkirche von Hersbruck erbaut und ist original erhalten, kam
aber erst 2002 nach St. Lorenz. Mit 24 Registern ist sie – abgesehen
von den in der Kirche auch vorhandenen Positiven von Beckerath und
Friedrich – die kleinste Orgel der Kirche. Da sie sich mit ihrer
romantisch angelegten Disposition gut für Literatur von romantischen
Komponisten eignet, ist sie eines der Schmuckstücke von St. Lorenz.
Das Gebäude mit der Adresse Pfannenschmiedsgasse 24
ist das 1588 errichteten Zeughaus, wo früher das reichsstädtische
Waffenarsenal eingelagert wurde. Der zweigeschossige Bau dient seit
1955 als Polizeirevier.
Die Kartäusergasse ist die 'Straße der
Menschenrechte': Torbogen und mehrere Rundpfeiler aus
Sichtbeton mit Auszügen aus der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte.
Die Straße der Menschenrechte (englisch The Way of
Human Rights) ist eine weiträumige Außenskulptur und Gedenkstätte im
Innenstadtbereich von Nürnberg. Sie wurde vom israelischen Künstler
Dani Karavan 1988 geschaffen.
Von einem Eingangstor durch eine freistehende Wand (16 m breit, 8 m
hoch) aus weißem Sichtbeton führt über eine Länge von 170 m in gerader
Linie eine Reihe aus 27 Rundpfeilern aus Beton (8 m hoch, 80 cm im
Durchmesser), zwei Bodenplatten (80 cm im Durchmesser) und einer
Säuleneiche. Die in gleichen Abständen von jeweils 5,7 m angeordneten
Elemente tragen als Inschriften jeweils einen Auszug aus den 30
Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in deutscher und
einer weiteren Sprache.
Die Historische Meile Nürnberg ist ein
kulturhistorischer Stadtrundgang, der die wichtigsten historischen
Sehenswürdigkeiten der mittelalterlichen Altstadt von Nürnberg
erschließt, die trotz großer Kriegszerstörungen im Grunde erhalten
blieb und deshalb eine weltbekannte Touristenattraktion ist. Nachdem
auch diese Innenstadt handlich und überschaubar ist, lässt sich das bei
einer Übernachtung wirklich alles stressfrei ablaufen.
Der Handwerkerhof Nürnberg wurde 1971 als
Touristenattraktion im so genannten „Waffenhof“ des Frauentors der
letzten Nürnberger Stadtbefestigung angelegt. Er liegt am
Altstadteingang „Königstor“ und damit am Fußweg vom Nürnberger
Hauptbahnhof zu den traditionellen Touristenzielen Nürnbergs.
Im Handwerkerhof werden Spezialitäten wie Nürnberger
Rostbratwürste, fränkische Bier- und Weinspezialitäten, Nürnberger
Lebkuchen, Holz- und Blechspielzeug sowie anderes Kunsthandwerk
angeboten.
Neben dem Handel mit kunsthandwerklichen Gütern liegt ein Schwerpunkt
auf der Präsentation der Handwerkskunst: die Besucher können
Lebküchnern, Töpfern, Zinngießern, Glasschleifern, Ledermachern,
Goldschmieden oder Puppenmachern bei der Arbeit über die Schulter
schauen.
Der Handwerkerhof wurde am 1. April 1971 anlässlich
des Dürerjahrs zum 500. Geburtstages Albrecht Dürers eröffnet. Über das
Jahr verteilt finden im Handwerkerhof Sonderausstellungen statt. Auf
Grund des großen Zuspruchs wurden die Gebäude nicht wie vorgesehen 1972
abgerissen, und der Handwerkerhof besteht seither als
Touristenattraktion fort.
Das Nassauer Haus oder Schlüsselfeldersche
Stiftungshaus in Nürnberg ist ein mittelalterlicher Wohnturm aus
sogenanntem roten Burgsandstein. Zwar ursprünglich in romanischem Stil
erbaut, kennzeichnen das Haus nach einigen Umbauten bis heute gotische
Stilelemente. Es handelt sich um den letzten noch existierenden
Wohnturm in Nürnberg. Die Bezeichnung „Nassauer Haus“ ist der erst seit
dem 19. Jahrhundert gebräuchliche Name für das Eckhaus und beruht auf
einem irrtümlichen Bezug zum deutschen König Adolf von Nassau († 1298).
Der Turm steht in der Lorenzer Altstadt, gegenüber der Lorenzkirche, in
der Karolinenstraße 2.
Der Nürnberger Tugendbrunnen am Lorenzer Platz
zwischen Lorenzkirche und Königstraße zeigt weibliche Allegorien der
drei göttlichen Tugenden sowie der Kardinaltugenden des Plato. Das
wunderbare Werk der Spätrenaissance, von Benedikt Wurzelbauer von 1584
bis 1589 erschaffen, stand ursprünglich auf dem Friedhof, der an der
Stelle des heutigen Lorenzer Platzes lag. Von einem eigenen Wasserwerk
gespeist, versorgte der Tugendbrunnen bis zur Einführung der zentralen
Wasserversorgung die Bürger der Lorenzer Altstadt mit Wasser.
Von der Museumsbrücke sieht man gut zum Krankenhaus
Heilig-Geist-Spital/Holy Spirit Hospital auf der Insel Schütt.
Die Brunnenplastik Narrenschiffbrunnen greift die
bildhaften Darstellungen der Holzschnitte Albrecht Dürers zur
Moralsatire 'Das Narrenschiff' von Sebastian Brant (1497) auf. Die 3,60
m hohe Bronzeskulptur zeigt ein Schiffchen als Metapher für die vom
Untergang bedrohte Welt. Die – typisch für Weber – expressiv plastisch
durchgeformten und wie in Bewegung begriffenen Figuren zeigen etwa die
Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, Adam und seinen Mördersohn
Kain als Kind, die Allegorie der Gewalt und andere Szenen aus dem Buch
Brants. Die beiden umlaufenden Spruchbänder am Brunnen stellen als
Appell gegen Umweltzerstörung, Krieg und Gewalt einen Bezug zur
Gegenwart her.
Das 1352–1362 errichtete Gebäude der Frauenkirche mit
dem 1506–1509 gebauten Männleinlaufen wird seit 1816 als katholische
Kirche genutzt.
Die Frauenkirche, heute römisch-katholische
Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau, steht als eine der bedeutenden
Kirchen Nürnbergs an der Ostseite des Hauptmarkts. Sie wurde auf
Veranlassung von Kaiser Karl in der Parlerzeit von 1352 bis 1362 als
Hallenkirche mit drei mal drei Jochen errichtet; an der Westseite, zum
Markt hin, ist eine Vorhalle vorgelagert, im Osten schließt sich in der
Breite des Mittelschiffs ein zweijochiger Chor mit 5/8-Schluss an.
Im Innern der Frauenkirche sind zahlreiche Kunstwerke
aus dem Mittelalter überliefert, die allerdings häufig erst im frühen
19. Jahrhundert in die Kirche kamen, als sie nach jahrhundertelanger
protestantischer Nutzung für den katholischen Gottesdienst neu
eingerichtet wurde, z. B. der so genannte Tucheraltar (um 1440/1450;
stammt aus der abgerissenen Augustinerkirche).
Dieser Altar, von einem unbekannten Meister um 1445 geschaffen, ist das
bedeutendste Zeugnis Nürnberger Tafelmalerei vor Albrecht Dürer. Er
wurde geschaffen als Hochaltar für das Augustinerkloster St. Veit, das
1816 abgerissen wurde.
Auf der Vorderseite von links: Der Hl. Augustinus im Gespräch mit
seiner Mutter, der Hl. Monika; Verkündigungsszene; Kreuzigung;
Auferstehung; die Hl. Einsiedler Paulus und Antonius.
Diese Tafelmalerei bildet mit ihrem Goldgrund, aber den schon sehr
lebendig und persönlich gestalteten Figuren den Übergang vom
Mittelalter zur Neuzeit.
Darüber befindet sich eine Strahlenkranzmadonna aus dem Jahre 1440.
Über ihr Haupt halten zwei
Engel eine Krone. Direkt über der Krone sehen Sie drei
Fensterscheiben (nebeneinander), die Originalscheiben des
Kaiserfensters. Karl IV. hat sie der Frauenkirche gestiftet, sie sind
somit die ältesten Glasmalereien Nürnbergs überhaupt. Links ist der Hl.
Paulus mit dem Schwert zu sehen, in der Mitte Maria mit dem Kind,
rechts der Hl. Christopherus.
Die heutige Klais-Orgel geht zurück auf ein
Instrument, welches im Jahre 1957 von der Orgelbaufirma Johannes Klais
(Bonn) mit 26 Registern auf drei Manualwerken und Pedal erbaut worden
war. Mitte der 1980er Jahre wurde das Instrument neu erbaut und
erweitert und wurde auf dem Kirchenboden aufgestellt. 20 Register
wurden aus dem Vorgängerinstrument aus dem Jahre 1957 übernommen. Das
Schleifwindladen-Instrument hat heute 42 Register auf drei Manualwerken
und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen
sind elektrisch. Der Spieltisch ist am Orgelfuß angebaut.
Diese Vorhalle überstand die Kriegszerstörungen des
Jahres 1945. Ihr Figurenschmuck, aus der
Erbauerzeit um 1360, ist durch das Marienpatrozinium bestimmt: Im
Bogenfeld (Tympanon) über dem
Innenportal sehen Sie links unten die Geburt Jesu, darüber die
Verkündigung des Engels an die
Hirten.
In den Kehlen der Gewölberippen weisen alle Figuren
auf den kommenden Messias hin:
Könige des Alten Testaments, Propheten und Heilige. Der Schlussstein im
Gewölbe zeigt die Krönung
Mariens.
Mit dem Begriff 'Männleinlaufen' bezeichnet der
Volksmund die Kunstuhr mit dem Umlauf von Figuren am Westgiebel der
Kirche, welche beim Vollschlag Mittags zwölf Uhr durch einen
Mechanismus in Tätigkeit gesetzt wird und die sieben Kurfürsten zu
einem huldigenden Rundgang dreimal um den Kaiser schickt. Das
Männleinlaufen wurde 1356 von Kaiser Karl IV. zur Erinnerung an die
Goldene Bulle gestiftet. Deren erste 23 Kapitel sind bekannt als
Nürnberger Gesetzbuch, sie wurden dort erarbeitet und 1356 auf dem
Nürnberger Hoftag verkündet.
Der Schöne Brunnen wurde 1385 bis 1396 von Heinrich
Beheim erbaut. Heute ist am Hauptmarkt eine 1903 angefertigte Kopie aus
Muschelkalk in farbenfroher Bemalung zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg war
der Schöne Brunnen in einen Betonmantel gehüllt und überstand die
Bombardierung dadurch unversehrt.
Die vierzig farbig bemalten Figuren des Brunnens
stellen in vier Stockwerken das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches
dar. Von unten sind dies: Philosophie und die Sieben Freien Künste, die
vier Evangelisten und die vier Kirchenväter, die sieben Kurfürsten und
die Neun Guten Helden, Moses und sieben Propheten. Die Wasserspeier
symbolisieren die sieben Laster sowie den Glücksbringer Adebar.
Bekannt sind die drehbaren Ringe in zwei der acht
Gitter (1587 vom Augsburger Kunstschlosser Paulus Kuhn geschmiedet),
die den Brunnen umzäunen. Wann der ursprüngliche aus Messing angebracht
wurde, ist nicht bekannt. Tatsache ist, dass der Messingring mindestens
fünfmal erneuert wurde (1824, 1903, 1949, 1950 und 1957), während der
zweite – der eiserne auf der nordöstlichen Seite – im Jahr 1902
eingefügt wurde und seitdem unverändert der ältere ist.
Einer der Ringe gilt als Glücksbringer, einer Sage nach wird mit
Kindersegen bedacht, wer daran dreht. Meist wird der Messingring für
den Glücksbringer gehalten, aber viele Nürnberger glauben, der
Eisenring sei der „echte Ring“ und damit der Glücksbringer.
In diesem Gebäude am Hauptmarkt ist die IHK Nürnberg
für Mittelfranken beheimatet, eine unternehmerische Organisation
zur Wirtschaftsförderung.
Die Grundsteine für das Alte Rathaus wurden 1616 und
1619 gelegt. Auf der Westseite opferte man ihm alle gotischen
Bauelemente. Die einheitliche Fensterfront kontrastiert mit den drei
Barockportalen, deren Skulpturen, unter anderem Figuren aus dem
Bibelbuch Daniel, im Auftrag des Stadtrates 1617 vom Bildhauer Leonhard
Kern gestaltet wurden. Über dem mittleren Portal, dem Haupteingang,
prangt das Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mit
dem Reichsadler.
Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges verlangsamten
sich die Bauarbeiten und kamen 1622 zum Erliegen. Fertiggestellt und
eingerichtet waren der Hauptbau im Westen sowie drei Trakte um den
Rathaushof. Erst nach Ende des Krieges wurden die Gebäude vollendet.
Bis heute prägt die Fassade das Rathaus.
Die mittelalterliche Kirche St. Sebald in Nürnberg,
auch Sebalduskirche genannt (nach dem wohl im 8. Jahrhundert in der
Gegend von Nürnberg lebenden Einsiedler Sebaldus), ist die älteste
Pfarrkirche Nürnbergs und neben der Frauenkirche und der Lorenzkirche
eine der herausragenden Kirchenbauten der Stadt. Sie liegt auf dem Weg
zur Nürnberger Burg nördlich etwas oberhalb des Hauptmarkts und gleich
westlich vor dem Rathaus.
Erstaunlich reichhaltig hat sich die Ausstattung im
Innern erhalten. Seit der Reformation ist die Sebalduskirche neben der
Lorenzkirche eine der beiden großen evangelischen Stadtkirchen
Nürnbergs, die heutzutage beide zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Bayern gehören.
Bei den Luftangriffen auf Nürnberg (1940–1945) wurde
St. Sebald getroffen, insbesondere das Dach und die Gewölbe wurden
weitgehend zerstört, die kostbare Ausstattung blieb durch rechtzeitige
Auslagerung bzw. Einmauern in großen Teilen erhalten. Auch das
wertvolle Weltgerichtsportal am südlichen Seitenschiff blieb erhalten.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte der Wiederaufbau.
In St. Sebald hat sich ein äußerst wertvolles
Inventar v. a. vorreformatorischer Kunst erhalten. Dabei handelt es
sich fast ausschließlich um Stiftungen Nürnberger Ratsfamilien, denn
seit dem 14. Jahrhundert etablierte sich die Sebalduskirche als
„Ratskirche“ Nürnbergs. Im Gegensatz zur Lorenzer Kirche war es bis ins
späte 15. Jahrhundert beinahe ausschließlich den Nürnberger
Ratsgeschlechtern gestattet, feste Ausstattungsstücke in St. Sebald zu
stiften. Vereinzelt stellte auch der gesamte Rat durch Stiftungen seine
Einheit und Geschlossenheit zur Schau.
Die heutige Hauptorgel mit 72 Registern auf drei
Manualen und Pedal wurde 1975–1976 am gleichen Ort wie die
Vorgängerorgel von dem Orgelbauer Willi Peter (Köln) errichtet. Das
Schleifladen-Instrument hat mechanische Trakturen, die Koppeln sind
elektrisch. Das Instrument ist 14,33 m hoch, wiegt 20 t und hat
zusammen mit der Chororgel über 6000 Pfeifen. Der dreimanualige
Spielschrank befindet sich im Untergehäuse der Hauptorgel.
Von einem Vorgängerbau, der wohl dem hl. Petrus
geweiht war (12. Jahrhundert ?), konnte eine offensichtlich
zweischiffige Krypta ausgegraben werden. Anstelle dieses Vorgängers
wurde die Sebalduskirche zwischen 1225/1230 und 1273 als doppelchörige
Pfeilerbasilika errichtet. Sie folgt in vielen Baumotiven dem Vorbild
des Bamberger Doms (Doppelchörigkeit, Doppelturmfassade mit polygonaler
Apsis am 1274 geweihten Westchor u. a.), so dass trotz des gotischen
Innenaufrisses einige romanisch anmutende Bauelemente übernommen wurden.
In der Parlerzeit wurde von 1361 bis 1372 der Ostchor
über der Grablege des Stadtheiligen Sebaldus zu einem zeittypischen
Hallenumgangschor ausgebaut; vgl. als etwa zeitgleiche Architektur den
Hallenbau der Frauenkirche oder die Wenzelkapelle des Veitsdoms in
Prag. In die Zeit dieser letzten großen Baumaßnahme des Mittelalters
fällt wohl auch die Umwidmung der Kirche von St. Petrus auf St. Sebald.
Die Stiftung von einzelnen Fenstern war im Übrigen
dem regierenden Nürnberger Patriziat vorbehalten, dessen vornehmste
Heirats- und Begräbniskirche die Sebaldskirche war. Das Recht zur
Fensterstiftung wurde jeweils vom Rat vergeben. Manche Familien
stifteten einzelne Scheiben, andere ganze Fenster. Auf ihnen sind die
Wappen der Stifterfamilien und ihrer nahen Verwandtschaft zu sehen, oft
auch figürliche Darstellungen der Stifter sowie biblische Szenen und
Heilige.
Nach der Reformation nicht mehr ganz vollständig
präsentiert sich der Altaraufsatz am Petersaltar von 1477. Deutlich
erkennbar fehlt in den Händen der beiden Engel über dem Kopf des Petrus
ein Gegenstand. Zwar verlief die Reformation in Nürnberg geordnet und
ohne Bildersturm, aus älteren Darstellungen geht aber hervor, dass aus
den Händen der Engel die Tiara entfernt wurde, die Krone des Papstes,
nachdem die Reichsstadt Nürnberg sich im Jahr 1525 endgültig von Rom
abgewandt hatte und lutherisch geworden war. Den Aufsatz für den
Petersaltar, der bis heute zu sehen ist, stiftete Nikolaus Topler. Die
Figuren wurden in der Werkstatt des „Meisters des Zwickauer Hochaltars“
gestiftet. Die Malereien auf den Flügeln zeigen Szenen aus dem Leben
des Apostels und stammen aus dem Umkreis der Werkstatt von Michael
Wolgemut, dem Lehrer Albrecht Dürers.
Wie wichtig die Abendmahlsfrömmigkeit im
Spätmittelalter wurde, lässt der reich geschmückte Sakramentsschrank
direkt neben dem Haupt des Ostchors ahnen. Im Krieg eingemauert, hat
sich die ursprüngliche Tür mit ihren Beschlägen erhalten. Sie wird
flankiert von den Patronen des Ostchors, Petrus (mit dem Schlüssel) und
Sebaldus (als Pilger mit seiner Kirche auf dem Arm). Der
Sakramentsschank bewahrte mit den Hostien nach der römisch-katholischen
Auffassung ja den Leib Christi selbst wie ein Grab. So wird im unteren
Bereich die Grablegung Jesu dargestellt.
Szenen aus den Heiligenlegenden um Leben und Sterben
der Heiligen Katharina bildet der Katharinenaltar ab, den der Patrizier
Wilhelm Löffelholz für den Westchor stiftetete. Entstanden in den
Jahren 1462 bis 1464, ist er erst seit 2004 wieder rekonstruiert an
alter Stelle zu sehen. Der geschnitzte Altaraufsatz stellt das
Radwunder und die Enthauptung der Heiligen Katharina dar. Der „Meister
des Katharinenaltars“ malte die Flügel, die in geöffnetem Zustand
Szenen aus dem Leben der Katharina zeigen.
Die Taufen in St. Sebald finden in der Regel am alten Taufbecken im
Westchor der Kirche statt, aus dem schon Albrecht Dürer aus der Taufe
gehoben wurde.
Das spätgotische Pilatushaus (oder Haus zum
geharnischten Mann) ist ein Bürgerhaus von 1489. Es befindet sich im
nördlichen Stadtteil St. Sebald unterhalb der Nürnberger Burg am
Tiergärtnertorplatz neben dem Tiergärtnertor. Es ist eines der wenigen
erhaltenen Bürgerhäuser aus der Spätgotik und gehört zu den wichtigsten
Baudenkmälern der Nürnberger Altstadt.
Zunftzeichen beim Tiergärtnertor am Ölberg
Der Platz bzw. die Straße unterhalb der Kaiserburg heißt Ölberg und
ist, wie das Vorbild in Jerusalem, mit dem Burgberg die höchste
natürliche Erhebung des alten Stadtbereichs. (Höhe 352 Meter über N.N.).
Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt
Nürnberg. Sie ist eine Doppelburg und besteht aus der Kaiserburg und
der Burggrafenburg. Früheste bauliche Spuren stammen aus der Zeit um
1000. Nach den schweren Beschädigungen durch die Luftangriffe auf
Nürnberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Burganlage in historischen
Formen wiederaufgebaut. Sie zählt in ihrem historischen Charakter als
Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollernscher
Burggrafensitz zu den geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten
Wehranlagen Europas. Sie ist eines der bedeutendsten Kunst- und
Baudenkmäler der Stadt.
Blick vom Eingangstor auf den Palas und den Heidenturm.
Die Nürnberger Burg liegt nördlich der Pegnitz auf
einem Sandsteinrücken oberhalb der Sebalder Altstadt. Im Westen grenzt
sie an den Neutorgraben, im Norden an den Vestnertorgraben. Die Burg
ist nach Norden hin Teil der Nürnberger Stadtbefestigung. Von der Burg
aus bietet sich ein Blick auf das unter ihr liegende Handwerkerviertel
und die Altstadt.
Der Sinwellturm ist der staufische Bergfried der
Nürnberger Burg und wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Der Turm wird
nach seiner runden Gestalt Sinwellturm (mittelhochdeutsch „sinwell“ =
rund, rundum) genannt und blickt mit seinem gewaltigen
Buckelquadermauerwerk majestätisch über die Stadt.
In den 1560er Jahren wurde der Sinwellturm vom Zeugmeister der Stadt,
Hans Löhner, mit den auskragenden Quaderringen oben verbreitert.
Außerdem wurde damals das polygonale Zeltdach mit dem Spitzhelm
aufgesetzt. Der Sinwellturm blieb von den Bombentreffern des Zweiten
Weltkrieges verschont.
Die zweigeschossige Burgkapelle aus staufischer Zeit
grenzt direkt an die Ostseite des Palas. Die doppelgeschossige Kapelle
endet im Osten im quadratischen Chorturm, dem sogenannten Heidenturm.
Die Doppelkapelle besteht aus zwei übereinander liegenden Geschossen,
die für sich einzelne Kapellen sind. Unten, also im Erdgeschoss,
befindet sich die Margarethenkapelle und oben die Kaiserkapelle.
Blick von der Kaiserkapelle zur unteren
Margarethenkapelle
Beide Räume sind sogenannte Säulenhallen von 3 x 3 Jochen. Jeweils vier
Säulen stützen die Decken. 1891/92 öffnete August Essenwein das
mittlere Joch des Deckengewölbes der Margarethenkapelle und stellte so
einen Öffnung zwischen der unteren und der oberen Kapelle her.
Die Goldene Bulle ist ein in Urkundenform verfasstes
kaiserliches Gesetzbuch, das von 1356 an das wichtigste der
„Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches war. Es regelte vor allem
die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige
und Kaiser durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806.
Der Name bezieht sich auf die goldgearbeiteten Siegel, die an sechs der
sieben Ausfertigungen der Urkunde angehängt waren; er wurde allerdings
erst im 15. Jahrhundert gebräuchlich. Karl IV., in dessen
Herrschaftszeit das in lateinischer Sprache abgefasste Gesetzeswerk
verkündet wurde, nannte sie 'unser keiserliches rechtbuch'.
Die ersten 23 Kapitel sind bekannt als Nürnberger Gesetzbuch und wurden
in Nürnberg erarbeitet und am 10. Januar 1356 auf dem Nürnberger Hoftag
verkündet. Die Kapitel 24 bis 31 tragen die Bezeichnung Metzer
Gesetzbuch und wurden am 25. Dezember 1356 in Metz, auf dem Metzer
Hoftag, verkündet.
Die Goldene Bulle ist das wichtigste Verfassungsdokument des
mittelalterlichen Reiches. Im Jahr 2013 wurde sie zum
Weltdokumentenerbe erklärt, mit den entsprechenden Verpflichtungen für
Deutschland und Österreich.
Anders als alle anderen Monarchien Europas besaß das
Heilige Römische Reich Deutscher Nation keine Hauptstadt. So waren die
deutschen Kaiser und Könige ständig auf Reisen. Dies erforderte ein
dichtes Netz von Pfalzen, Klöstern und loyalen Reichsstädten, die
direkt dem Kaiser unterstanden. 1050 hielt Heinrich III. Hoftag auf der
Nürnberger Kaiserpfalz. Zu dieser Zeit war der Burgfelsen also bereits
bebaut. Unter besonderem kaiserlichen Schutz konnte sich unterhalb der
Reichsburg ein blühendes Gemeinwesen entwickeln.
So blieb Nürnberg bis zum 17. Jahrhundert einer der reichsten und
mächtigsten Stadtstaaten Europas. Die,Goldene Bulle" von 1356 schrieb
für jeden neu gewählten Kaiser und König einen ersten Hoftag in
Nürnberg vor, und seit 1423 wurden die Reichsinsignien hier aufbewahrt.
Bis ins Spätmittelalter residierten manche Herrscher bei Reichs- und
Hoftagen dutzende Male auf der Kaiserburg. Im 16. Jahrhundert war die
Burg schließlich so modern befestigt, dass sie sogar im Dreißigjährigen
Krieg nie erobert wurde.
Die in Nürnberg bereits 1525 vollzogene Reformation führte jedoch zur
Entfremdung mit den katholischen Habsburgern. Bei der Reichsauflösung
1806 wurde Nürnberg bayerisch, und die militärische Bedeutung der Burg
war Vergangenheit. Erst unter den bayerischen Königen Ludwig I. und
Maximilian II. wurde sie hin und wieder als Nebenresidenz verwendet.
Seither war sie Teil der romantischen Verklärung Nürnbergs.
Die Reichskrone (Nachbildung als 3D-Druck)
Das Original - entstanden im 10. Jahrhundert und seit 1800 in Wien KHM
aufbewahrt - ist das bedeutendste Herrschaftszeichen des
mittelalterlichen Abendlandes. Die theologische und politische
Symbolsprache der oktogonalen Plattenkrone spielt auf das himmlische
Jerusalem an und beschreibt die wichtigsten Eigenschaften des guten
Herrschers.
Seit 1999 präsentiert das Germanische Nationalmuseum
in der anschließenden Kemenate v.a. Waffen aus der Geschichte der
Nürnberger Burg.
Das Germanische Nationalmuseum ist das größte kulturhistorische Museum
des deutschen Sprachraums und besitzt eine der bedeutendsten
Wattensammlungen Deutschlands. In seiner Außenstelle
»Kaiserburg-Museum« präsentiert es zahlreiche Originale aus diesem
Fundus in der Kemenate. Die Sammlung bietet Einblicke in
die technik- und kulturgeschichtliche Entwicklung und Bedeutung der
historischen Waffe vom 12. bis ins 19. Jahrhundert - wie sie nicht nur
auf Burgen Verwendung fanden. Begleitet werden die
waffengeschichtlichen Einblicke von realen Fensterausblicken auf
Burgumgebung und Stadtumland. Hier, im hochgelegenen Wohnbau der
Kaiserburg, lassen sich hervorragend Sichtbezüge zur Alltagsgeschichte
um die Burg herstellen, wie auch zu welt
geschichtlichen Ereignissen am Horizont.
Ausstellung mit vielen blankpolierten Waffen und schönen Exponaten aus
der Burg-Sternwarte.
Die Veränderung der Kriegsführung und damit der Rolle
von Ritter und Burg waren sowohl waffentechnisch als auch
gesellschaftlich begründet. Das Ritterheer wird seit dem
Spätmittelalter von Landskechtshaufen mit langen Spießen abgelöst. Aber
die waren selbst für wenig zielgenaue Schusswaffen leicht zu treffen.
Also setzte sich im Absolutismus die sog. Linie durch. Je 2-3 Reihen
Soldaten marschierten aufeinander zu, schnelles Laden und Schießen
wurden gedrillt. Die Linie hinderte zudem die meist unfreiwilligen
Soldaten am Desertieren, war aber nach der Französischen Revolution den
beweglicheren (Freiwilligen-)Einheiten unterlegen.
Skizzen mit der baulichen Entwicklung der Burganlage.
Modell der Burggrafenburg um 1300. Mittig die
Burgfreiung, links die Vorburg der Kaiserburg mit dem Sinwellturm. Die
Burggrafenburg wurde 1420 bis auf die Kapelle und den Fünfeckturm
zerstört.
Die Felsengänge sind ein weit verzweigtes Stollen-
und Kellersystem unter der Nürnberger Altstadt. Bis Mitte des 17.
Jahrhunderts war vor allem das Stollensystem geheim. Die meisten heute
bekannten Felsengänge und Felsenkeller liegen in der nördlichen
Altstadt. Die Felsengänge wurden ab 1380 als ein über mehrere
Stockwerke reichendes Gänge- und Kellersystem in den Fels geschlagen,
das hauptsächlich für die Gärung und Lagerung von Bier genutzt wurde.
Heute können Teile der Bierkeller, die Historischen Felsengänge,
besichtigt werden. Die Zeitreise duch das größte Felsenkellerlabyrinth
Süddeutschlands ist um EUR 10,- möglich.
Ab Oktober 1940 begann deutschlandweit der Bau
öffentlicher Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung. In diesem
Rahmen wurde auch die Nutzung der unterirdischen Bierkelleranlagen in
Nürnberg als Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung eingeleitet. Die
vorhandenen Keller wurden mit bis zu 40 Meter langen Stichgängen
verbunden, die als Fluchtwege genutzt werden konnten, falls oben große
Brände tobten oder Eingänge verschüttet waren.
Iin den Abendstunden des 2. Januar 1945 legte ein britisches
Bombergeschwader die Nürnberger Altstadt in Schutt und Asche. 90
Prozent der Altstadt wurden damals zerstört. Die Bunkeranlage, angelegt
für zirka 15.000 bis 20.000 Personen, musste in dieser Nacht
schätzungsweise 35.000 bis 40.000 Menschen Platz bieten. Dank eines
frühzeitigen Alarms konnten viele Bürger den Bunker rechtzeitig
erreichen. Nürnberg gehörte zu den am stärksten zerstörten deutschen
Städten. Trotzdem überlebten die Schutzsuchenden dank des Bierdurstes
ihrer Vorfahren.
Als eine Art Reinheitsgebot für Bier kann man eine
Verordnung des Rates der Stadt Nürnberg aus dem Jahre 1303 ansehen, in
dem festgelegt wurde, dass nur Gerstenmalz zum Bierbrauen verwendet
werden darf – keine anderen Getreidesorten, denn diese sollten für die
Bäcker aufgespart bleiben. Dieses Gesetz sollte wohl sicherstellen,
dass bei eventuellen Missernten Roggen und Weizen und Dinkel
ausschließlich zum Brotbacken und nicht zum Bierbrauen verwendet
werden. Da Gerste zum Backen nur sehr bedingt taugt, konnte diese
Getreidesorte dann zum Bierbrauen verwendet werden. Diese Verordnung
markiert den Beginn der uns bekannten Nürnberger Biergeschichte.
Der Brauerstern (auch: Bierstern, Bierzeiger, Braustern, in der
Oberpfalz auch Bierzoigl und Zoiglstern) ist ein Sechsstern
(Hexagramm), das als Zunftzeichen der Brauer und Mälzer genutzt wird.
Der Brauerstern ist auch das Symbol für die Ausgabestelle des
Haustrunks einer Brauerei, die daher auch „Stern“ oder „Sternen“
genannt wird.
Das Nürnberger Bier wurde von städtischen
Braumeistern in privaten Brauhäusern Nürnbergs gebraut und zum Sieden
gebracht. Ein Grund dafür bestand in der besseren Überwachung der
Bierhändler, damit diese nicht gegen Vorschriften des Rates verstießen.
So wurde beispielsweise die Zusammensetzung der Zutaten kontrolliert
und das Vermischen von gutem mit schlechterem Bier verhindert. Zwar
waren die Braumeister in den Satzungsbüchern nicht ausdrücklich
erwähnt, doch schworen alle auf das Gebot nur Gerste zum Brauen zu
verwenden.
Nicht nur Bier, Bratwürste und Lebkuchen stehen für
Nürnberg, mittlerweile gilt die Stadt auch als Hochburg der deutschen
Whisky-Szene. In der Hausbrauerei Altstadthof wird aus der hochwertigen
Spezialgerste seit einigen Jahren nicht nur Bier hergestellt:
Braumeiser Reinhard Engel destilliert mit großem Erfolg ausgezeichnete
Single Malt Whiskys.
So sieht es in der Irrerstraße aus.
Über zwanzig mittelalterliche Fachwerkhäuser in der Weißgerbergasse
haben dort die schweren Bombenangriffe auf Nürnberg überstanden.
Die Weißgerbergasse gehört zu den wenigen überwiegend
erhaltenen Baudenkmalensembles der Nürnberger Altstadt. Sie wird von
Bars, Restaurants und Galerien gesäumt.
Noch in den 1970er Jahren verpesteten die Abgase des Autoverkehrs und
die Kloake-Wagen, die wöchentlich die Abortgruben in manchen
Hinterhöfen leerpumpten, die Luft, so dass die Fenster tagsüber
geschlossen bleiben mussten. Heute ist die Weißgerbergasse
Fußgängerzone und an die Kanalisation angeschlossen.
Die Weißgerbergasse spiegelt ein Stück des
historischen Nürnbergs, insbesondere eines alten Handwerkerviertels
innerhalb des Burgviertels, wider. Der Name der Gasse kommt von den
Weißgerbern, die im Mittelalter dort ansässig waren und im Gegensatz zu
den Rotgerbern mit Hilfe von Alaun, Kochsalz, Mehl, Eiern und Baumöl
rohe Tierhäute zu feinem, hellen Leder, dem sogenannten Weißleder,
verarbeiteten.
Die Eckfigur des St. Egidius mit der Hindin
(Weißgerbergasse Nr. 26) ist eine Kopie von einem zerstörten ähnlichen
Fachwerkhaus an anderer Stelle.
Der Tritonbrunnen (gelegentlich auch Tritonenbrunnen,
umgangssprachlich Wasserspeier) von 1689
zeigt die Statue des Triton in Muschelschale und ist der einzige in der
Nürnberger Altstadt erhaltene Barockbrunnen. Er befindet sich in der
Mitte des länglichen Maxplatzes.
Die Maxbrücke an der Pegnitz bei Tageslicht.
Der Weinstadel in der Sebalder Altstadt am Maxplatz
ist ein mittelalterliches und reichsstädtisches Gebäude in Nürnberg. Es
gehört zu den bekanntesten Baudenkmälern in der nördlichen Nürnberger
Altstadt. Der Name Weinstadel leitet sich von seiner Funktion als
ehemaliges reichsstädtisches Weinlager ab, welches etwa 1571 im
Erdgeschoss des Hauptgebäudes eingerichtet worden war.
Der Weinstadel ist ein imposantes,
zweigeschossiges Fachwerkgebäude, mit mächtigen Satteldach, das auf
einem Sandsteinsockel steht, wurde 1446 bis 1448 als Sondersiechenhaus außerhalb
der vorletzten Stadtbefestigung errichtet und diente in der Karwoche
drei Tage lang für die Unterbringung und Speisung von Leprakranken
(Sondersiechen).
An den Fleischbänken bezeichnet einen Platz beim
ehemaligen Fleischhaus am Nordufer der Fleischbrücke in Nürnberg
südwestlich des Hauptmarktes. 1599 wurde das Ochsenportal als
Eingangstor von der Fleischbrücke zum steinernen Fleischhaus errichtet.
Unter dem liegenden Ochsen ist auf dem Portal folgende lateinische
Inschrift zu lesen:
OMNIA HABENT ORTVS SVAQVE IN
CREMENTA SED ECCE
QVEM CERNIS NVNQVAM BOS FVIT
HIC VITVLVS
Deutsch: Alles hat seinen Ursprung und Anfang, doch siehe, der Ochse,
den du hier erblickst, ist nie ein Kalb gewesen.
Panorama der Nürnberger Burg im Westen über den
Sinwellturm bis zu Kaiserstallung und Luginsland. Davor die Türme der
Sebalduskirche. Die Straße im Vordergrund ist die Fleischbrücke und der
Hauptmarkt.
Königstraße trifft auf Kaiserstraße
Der Kettensteg von 1824 ist eine Fußgängerbrücke in
Nürnberg und überbrückt die Pegnitz. Sie gilt als die älteste erhaltene
eiserne Kettenbrücke in Kontinentaleuropa. Sie befindet sich direkt am
Altstadt-Ausfluss der Pegnitz vor der Fronveste zwischen dem Hallertor
und der Kreuzgasse. Der schmale Steg ist rund 68 Meter lang und diente
von Anbeginn an ausschließlich dem Fußgängerverkehr. Der Kettensteg
gilt als ein technikgeschichtliches Denkmal und ist Teil der
Historischen Meile Nürnbergs.
Insel beim Schleifersteg mit Blick auf Obere
Karlsbrücke beim Trödelmarkt.
Nürnberger Hauptmarkt ist ein idyllischer Markt auf
öffentlichem Platz mit Ständen für Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren
und Geschenke vor der Frauenkirche.
Zur Adventzeit ist beim Weihnachtsmarkt hier die Hölle los.
Die Frauenkirche im Herzen der Altstadt steht an der
Stelle einer Synagoge, die 1348 durch das Judenpogrom zerstört wurde.
Sie war die erste Hallenkirche Frankens und wurde nach der
Einverleibung Nürnbergs in das Königreich Bayern "ausgeplündert".
Heutzutage beobachten (nicht nur) Touristen gerne das täglich um 12.00
Uhr stattfindende "Männleinlaufen". Auf der Empore des Bauwerks,
eröffnet das Nürnberger Christkind alljährlich den berühmten Nürnberger
Weihnachtsmarkt.
Diesmal ohne Tageslicht: Panorama der Nürnberger Burg
im Westen über den Sinwellturm bis zu Kaiserstallung und Luginsland.
Davor die Türme der Sebalduskirche. Die Straße im Vordergrund ist die
Fleischbrücke und der Hauptmarkt.
Die Karolinenstraße in der Lorenzer Altstadt ist
heute eine moderne Einkaufsstraße inmitten der Nürnberger
Fußgängerzone. Ende des 19. Jh. war die Karolinenstraße
Welthandelszentrum für Hopfen. Den heutigen Namen bekam die
Karolinenstraße 1810 zu Ehren Karolines, der Gemahlin Königs Maximilian
I. Joseph.
Die Lorenzkirche zählt zu den schönsten gotischen Sakralbauten
Deutschlands. Dieser Bau wird in päpstlichen
Urkunden schon 1235 erwähnt. Die
prächtige, rosettengeschmückte Westfassade zwischen den beiden Türmen,
verdankt das Gotteshaus der Wappenallianz mit Kaiser Karl IV. und
seiner dritten Gemahlin Anna von Schweidnitz (verh. 1353).
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: