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Deutschkreutz (ungarisch Sopronkeresztúr, kroatisch
Kerestur) ist eine Marktgemeinde mit über 3.100 Einwohnern im Bezirk
Oberpullendorf im Burgenland in Österreich. Die römisch-katholische
Pfarrkirche Deutschkreutz steht in erhöhter Lage in der Dorfmitte der
Gemeinde Deutschkreutz, ist dem Fest der Kreuzerhöhung geweiht und
steht unter Denkmalschutz.
Bei der Pfarrkirche Deutschkreutz handelt es sich um eine Kirche, bei
der Anton Lehmden bei der Ausgestaltung mitgewirkt hat. Anton Lehmden
lieferte sämtliche Entwürfe für die großangelegten
Umgestaltungsarbeiten in der Kirche, die Außenanlagen mit dem
Stiegenaufgang, den Obelisken und den Barockgiebel, den ein Mosaik des
Künstlers "ARCHE NOAH" ziert.
Zusammen mit diesem Mosaik schmücken derzeit insgesamt 35 Kunstwerke
von Anton Lehmden die Pfarrkirche Deutschkreutz: 14 Kreuzwegbilder,
Ölbilder auf weißen Marmor, sechszehn bemalte Antikglasfenster und das
Ölgemälde "MADONNA IM WEINGEBIRGE".
Im Jahr 2001 wurde die Gestaltung der Kirche durch Anton Lehmden
vollendet: Zwei Gemälde "GEBURT DES HERRN" und "AUFERSTEHUNG DES HERRN"
(300x80 cm) wurden angebracht und die Bemalung des Gruftdeckels durch
den Künstler vorgenommen. Abgerundet wurde die Gestaltung der Kirche
mit der Bemalung der Säulen, der Lysenen über den Säulen und der
Chorbrüstung durch Anton Lehmden. Schließlich wurde die Auswahl der
Beleuchtung, der Farben für das Streichen des Innenraumes der Kirche
und verschiedener Details vom Künstler getroffen, sodass auch im
Gesamten die Handschrift des Künstlers zu spüren ist.
Die Ausstattung
der Kirche besteht aus einem spätbarockem Hochaltar und zwei
Figurengruppen aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts (links die
"Opferung des Isaak" und rechts die "Aufrichtung der ehernen Schlange",
beide von Michael Minich).
Die Pfarre bestand bereits im Mittelalter. 1419 wurde die Kirche
erstmals urkundlich erwähnt. Der heutige Bau stammt aus dem
18. Jahrhundert. 1826 erfolgte eine Restaurierung. Im Jahr 1928
wurde die Kirche erweitert, 1956 restauriert und 1973/74 neuerlich
erweitert und umgebaut.
Ebenfalls aus dem
18. Jahrhundert stammt der Taufstein.
Die Pläne zum letzten Umbau sowie die dekorative Ausgestaltung stammt
von Prof. Anton Lehmden, welcher in Deutschkreuz seinen Wohnsitz hatte.
Vom barocken Bestand sind die einschiffige Saalkirche mit dem gleich
breiten Chor und 5/8-Schluss erhalten. Auch der vorgebaute Westturm mit
einem Steinpyramidenhelm stammt aus dieser Phase. Das Kirchenschiff hat
vier Joche mit Tonnengewölben und Stichkappen zwischen Gurten, die auf
Pilastern ruhen. Die dreiachsige Empore ruht auf einem
Kreuzgratgewölbe. An der vorgebauchtetn Brüstung ist die Inschrift
„Ren. 1826, Rest. 1956“ zu lesen. Das Kappengewölbe zwischen geknickten
Gurtbögen in der Apsis ruht auf Pilastern.
KREUZWEGBILDER
Dank gebührt: Der Pfarre, der Bevölkerung und den Freunden von
Deutschkreutz für die Spenden, den Stiftern für die Station XII Pauline
Böhm, V Gemeinde Deutschkreutz, IV Dechant Ernst Zonschitz, XIII Far.
V. u. J. Schendlinger. dem Künstler Prof. Anton Lehmden.
1928 erfolgte der Anbau von zwei kreuzgratgewölbten, vierjochigen
Seitenschiffen – das nördliche ist durch eine Apsis nach Westen
verlängert – sowie zwei Sakristeien am Chor. Weiters wurden die
Sakristeien zu den Seitenschiffen hin geöffnet. Die Hauptpilaster
wurden durch dünne Betonstützen unterfangen.
Die Heilige Anna Schäffer (* 18. Februar 1882 - + 5. Oktober 1925)
von Mindelstetten - eine Heilige unserer Zeit
Auf Wunsch und Ansuchen von Pfarrer Franz Brei hat die Diözese
Regensburg in Bayern eine Reliquie vom Sarg der heiligen Anna Schäffer
der Pfarre Deutschkreutz geschenkt. Diese Reliquie soll durch die
Gläubigen und Pilger Verehrung finden.
Mindelstetten liegt etwa 50 km südwestlich von Regensburg im Landkreis
Eichstätt und hat heute rund 800 Einwohner. Anna Schäffer wurde dort am
18. Februar 1882 als Tochter eines Schreiners in bescheidenen
Verhältnissen geboren und in der Pfarrkirche getauft. Sie wurde ein
gesundes, kräftiges Mädchen, das seine christliche Erziehung vor allem
durch die Mutter erhielt. Da sie den Wunsch hegte als Missionsschwester
in einen Orden einzutreten, versuchte Anna sich nach Abschluss ihrer
Schulzeit an Dienststellen in Regensburg und Landshut die notwendige
Aussteuer zu verdienen.
1898, im Alter von 16 Jahren, ereilte Anna der Anruf Jesu, sie werde
bald viel und lange zu leiden haben. Zwar versuchte sie dem zu
entfliehen, am 4. Februar 1901 aber hatte sie als Magd einen schweren
Arbeitsunfall im Forsthaus von Stammham bei Ingolstadt. Als sie ein
Ofenrohr, das sich über dem Waschkessel aus der Wand gelöst hatte,
wieder befestigen wollte, rutschte sie bis über die Knie in den Kessel
mit kochender Lauge. Die Wunden waren nicht zu heilen. 1902 wurde Anna
als Frühinvalide aus dem Krankenhaus entlassen. Ihr Zustand
verschlechterte sich immer mehr, so dass sie schließlich völlig ans
Krankenbett gefesselt war. Am 4. Oktober 1910 empfing sie die
unsichtbaren Wundmale Christi und wurde stigmatisiert.
Anna lernte es Gottes Willen anzunehmen. In ihrem Leiden und ihrer
Armut erkannte sie den Ruf des Gekreuzigten, ihm ähnlich zu werden.
Hier fand sie ihre Erfüllung. Ihr Leben wurde so zu einer „,,Mission
des Leidens". Fast täglich empfing sie aus der Hand ihres geistlichen
Begleiters, des Ortspfarrers Carl Rieger, die heilige Kommunion. In
Wort und Schrift tröstete sie alle, die sich an sie wandten, und
versprach ihnen ihr fürbittendes Gebet. Sie schrieb viele Briefe an
Ratsuchende und Notleidende und fertigte Stickereiarbeiten für Kirchen
und Privatpersonen an.
Ab 1923 verschlechterte sich Anna Schäffers Zustand, viele Krankheiten
musste sie durchleiden. Am Morgen des 5. Oktober 1925 empfing sie zum
letzten Mal die heilige Kommunion, bevor sie in den Abendstunden
verstarb. Am 8. Oktober wurde sie unter großer Anteilnahme der
Bevölkerung auf dem Friedhof von Mindelstetten beigesetzt.
Der Zug der Pilger zu ihrem Grab ist seitdem nicht abgerissen. Auf
vielfachen Wunsch der Gläubigen gab Bischof Dr. Rudolf Graber die
Genehmigung, am 26. Juli 1972 ihre Gebeine vom Friedhof in die
Pfarrkirche Mindelstetten zu übertragen. Ein Jahr später ließ er den
Seligsprechungsprozess eröffnen. Papst Johannes Paul II. verlieh ihr
1995 den heroischen Tugendgrad und sprach sie 1999 selig. Am 21.
Oktober 2012 erhob Papst Benedikt XVI. in Rom die selige Anna Schäffer
zur Heiligen und empfahl sie damit der gesamten Kirche weltweit zur
Verehrung.
Möge die heilige Anna Schäffer allen die hier beten und sie verehren
eine mächtige Fürsprecherin sein.
Im Chor befinden sich farbige Glasfenster von Anton Lehmden von 1975.
Der Hochaltar besteht aus einem spätbarocken Aufbau mit Doppelsäulen
und einem Volutenkranz rund um ein Ovalfenster. Seitlich sind zwei
Figurengruppen aus Stuck aus dem vierten Viertel des
18. Jahrhunderts von Michael Minich, links die „Opferung Isaaks“,
rechts die „Aufrichtung der ehernen Schlange“. Die Mittelgruppe aus
1826 stellt die Kreuzigung Jesu dar. Der Taufstein stammt aus dem
18. Jahrhundert, das Orgelgehäuse aus dem Jahr 1820.
Die Dreifaltigkeitssäule stammt aus der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts und steht wohl im Zusammenhang mit der letzten großen
Pestepidemie, von der in der Ortschronik die Rede ist. Darauf weisen
auch die Pestheiligen hin, nämlich die heiligen Rochus und Sebastian
als Figuren und die heilige Rosalia neben dem heiligen Karl Borromäus
im Sockelrelief. Außerdem steht die Schmerzensmadonna auf halber Höhe
zwischen den Pestheiligen und dem Gnadenstuhl (Dreifaltigkeit), der die
teilweise kannelierte Säule krönt. Es wird immer wieder versucht, durch
Restaurierungen die "Dreifaltigkeit" als Zierde des Ortszentrums zu
erhalten, da sie durch ihre Lage das Ortsbild ganz entscheidend
mitprägt.
Gnadenstuhl (Dreifaltigkeit) auf der Dreifaltigkeitssäule in
Deutschkreutz
1973 wurde die Kirche an der Nordseite mit einem Anbau mit hohem
Rundgiebel erweitert. Das Mosaik im Giebel stammt von Anton Lehmden.
Zwischen Pfarrkirche und Bahnhof befindet sich an der Ecke Hauptstraße
/ Johannesgasse die Johannes Kapelle.
Die Kapelle wurde im Jahr 1805 zu Ehren des heiligen Johannes Nepomuk
erbaut und geweiht. Vorhanden, mit unversehrtem Siegel, ist ein
Altarstein, auf dem innerhalb der Oktav des Festes des heiligen
Johannes Nepomuk heilige Messeopfer auf die Meinung der Gemeinde
gelesen werden", heißt es über die Johanneskapelle im
Visitationsprotokoll von 1873. Besonders interessant ist der Hinweis,
dass die Kapelle am Ortseingang steht. Das heißt, dass alle Gassen, die
heute in weitem Bogen nördlich der Johanneskapelle liegen, damals noch
nicht existierten. Im genannten Protokoll wird auch erwähnt, dass die
Johanneskapelle 1853 restauriert wurde und von der Gemeinde instand
gehalten wird.
Wirft man durch das Gittertor einen Blick in das Innere der Kapelle,
fällt einem sofort die Statue des Heiligen in der Apsis-Nische auf, in
der Darstellung des Prager Domherrn, der 1393 den Märtyrertod starb. Er
wurde in der Moldau ertränkt. Wie sehr der heilige Johannes Nepomuk
früher bei uns verehrt wurde, beweisen einige Statuen dieses Heiligen
im Ortsgebiet und die Tatsache, dass sein Fest seinerzeit in einer
Oktav ausgiebig gefeiert wurde. Erst als der Verkehr in der Hauptstraße
zu störend wurde, sah sich Dechant Petschowitsch gezwungen, die Feier
dieser Messen Mitte Mai in der Kapelle aufzugeben. Bei der Renovierung
der Kapelle in den siebziger Jahren wurde außerdem, als der tief
liegende Kapellenboden auf Straßenniveau angehoben wurde, der Altar
entfernt.
Der heilige Johannes Nepomuk gilt als Patron bei Wassergefahr. Daher
findet man die ihm geweihten Bildstöcke und Kapellen in der Regel an
Brücken und Wasserläufen. Der Standort der Kapelle hat sicherlich auch
mit Wassergefahr zu tun, liegt er doch zwischen zwei Bächen, wobei
früher in der Senke hinter der Kapelle auch noch der Gänseteich lag:
Sogar nach der Verbauung desselben hat sich wiederholt gezeigt, wie
gefährdet dieser Bereich bei Hochwasser war bzw. ist. Feuchtigkeit ist
auch das Hauptproblem, wenn es um die Erhaltung der Bausubstanz der
Kapelle geht. Innerhalb von fünfzehn Jahren wurde sie bereits zweimal
renoviert, zuletzt 1989.
Johanneskapelle - Erbaut von der Gemeinde im Jahre 1805 zu Ehren des
Heiligen Johannes Nepomuk. Komplettsanierung im Jahre 2005 unter
Landtagsabgeordneten Bürgermeister Manfred Kölly mit Unterstützung des
Bundesdenkmalamtes, des Landes Burgenland, der Pfarrgemeinde, Spende
der Urbarialgemeinde Deutschkreutz und Spenden aus der Bevölkerung.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: