Eisenerz

ehem. Innerberg, September 2024

Eisenerz ist eine Stadt mit knapp 3.500 Einwohnern im Bezirk Leoben im Norden der Steiermark, rund 25 km nordwestlich der Bezirkshauptstadt Leoben. Der frühere Name der Gemeinde war Innerberg. Eisenerz liegt am Erzbach inmitten der aufragenden Felsen der Eisenerzer Alpen im Südwesten und des Hochschwab im Nordosten. Die vier Felsformationen von Eisenerzer Reichenstein, Wildfeld, Kaiserschild und Pfaffenstein dominieren das Stadtbild. Dazu kommen die rötlich gefärbten Stufen des Erzbergs, der der größte Eisenerz-Tagbau Mitteleuropas ist.

 Eisenerz, September 2024

Liebfrauenkirche
1453 urkundlich als Bürgerspitalskirche erwähnt. 1490 neu gebaut. 1598 heutige Form. Durch Brände 1615 und 1745 beschädigt und baulich verändert.

 Eisenerz, September 2024

Kath. Filialkirche, Marktkirche Mariä Geburt, Liebfrauenkirche

 Eisenerz, September 2024

 Eisenerz, September 2024

Die Liebfrauenkirche wurde urkundlich erstmals 1453 als Bürgerspitalskirche erwähnt, 1490 wurde sie neu gebaut und erhielt ihre heutige Form 1598. Weiters wurde sie infolge von Bränden in den Jahren 1615 und 1745 baulich verändert.

 Eisenerz, September 2024

 Eisenerz, September 2024

Posthof - Mittelalterl. Hubhaus mit Hofkern aus dem 14. Jhd., später Fleischhackerhaus, ehem. Postkutschenstation

 Eisenerz, September 2024

Bürgerl. Wohnhaus - Baukern aus dem 13. Jhd., 1858-1872 Wohnhaus bürgerl. Handwerker, Unterkunft für Saisonarbeiter der Vordernberger Radmeister Kommunität

 Eisenerz, September 2024

Altes Rathaus - Bausubstanz aus dem frühen 15. Jhd., 1535 zum Rathaus umgestaltet, 1580 Turm, 1853 Bezirksgericht

 Eisenerz, September 2024

Innerberger Traidkasten - ursprünglich 2 Häuser aus dem 14. Jhd., im 17.Jhd. Verwendung als Traidkasten (Getreide und Schmalzlager zur Versorgung der Knappen)

 Eisenerz, September 2024

Lebzelterhaus - Bausubstanz frühes 15. Jhd. bis 1654 Fleischhackerei, danach Lebzelter- und Wachszieherei bis 1880, Fassade 19. Jhd.

 Eisenerz, September 2024

Fendthaus - heutige Bauform aus dem 16. Jhd., altes Handwerkerhaus

Das Museum führt die Besucher in eine Welt, in der das Wunder der Geburt Christi sichtbar gemacht wird. Mehr als 50 Weihnachtskrippen und sakrale Exponate geben einen Einblick in die Krippenkunst vom 18.Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine Vielfalt aller Stilrichtungen von historisch wertvollen bis Weihnachtskrippen jüngeren Datums, hergestellt von Eisenerzer Krippenbauern, können neben orientalischen Krippen bestaunt und teilweise auch „begriffen“ werden.

 Eisenerz, September 2024

Glück auf! - TIEF OBEN im ERZ
Hoch über Eisenerz ruht sie als stiller Wächter über unserer Bergstadt. Am Fuße des Erzberges aber wird sie zum Stein gewordenen Tor der einstigen Gruben dieses Berges - die Kirchenburg St. Oswald. Jeder Grubenfahrt in die Tiefe des Berges ging des Bergmanns Bitte um Gottes Schutz und Beistand für das Tagwerk voran. So wurden Gebet und Arbeit als innige Beziehung gepflegt und haben schlussendlich in der Kirchenburg architektonische Gestalt bekommen.

Von der Wehrkirche zur Fluchtburg
Die Türkengefahr führte zu einem wehrhaften Ausbau vieler Städte in Österreich, der Steiermark und auch der Märkte beiderseits des Steirischen Brotlaibs. So wurde zum Schutz der Innerberger (Eisenerzer) Bevölkerung die mittelalterliche Wehrkirche bis in die 1530er Jahre stufenweise zu einer mächtigen Fluchtburg ausgebaut. Der ursprüngliche Eingang auf der Westseite der Kirche werde vermauert und der heutige Zugang vom Norden her durch ein eindrucksvolles Vorwerk mit zwei imposanten Halbrundtürmen gesichert. Über diesen Torzwinger und das ältere Innere Burgtor betritt man nun den Kirchhof. Die Türken aber blieben - Gott sei Dank - fern. Als Fluchtburg diente die Kirchenburg dennoch, und zwar den protestantischen Bürgern von Innerberg, die sich im Zuge der Gegenreformation vor dem Bischof von Seckau hier verschanzten. Heute ist die Kirchenburg St. Oswald eine dergrößten erhaltenen Wehrkirchenanlagen Österreichs.

 Eisenerz, September 2024

Der Steirische Erzberg, der Schichtturm und die Kirchenburg St. Oswald prägen unverwechselbar das Ortsbild von Eisenerz. Alle drei sind einzigartige Wahrzeichen dieser alten Bergstadt, deren sagenumwobene Anfänge weit in die Vergangenheit zurückreichen. Nach legendärer Überlieferung soll „das löbliche Erzbergwerk des innerbergischen Eisensteines im Jahre 712 erfunden worden sein“.

Der Turm der Liebfrauenkirche vor dem Eisenerzer Schichtturm

 Eisenerz, September 2024

Wehrkirche St. Oswald
Die Kirchenburg St. Oswald ist eine der größten erhaltenen Wehrkirchenanlagen Österreichs. Kirche und Johanneskapelle laden zu Meditation und Gebet ein. Im ehemaligen Mesnerturm erfährt man viel vom Leben und den Traditionen der Bergleute, und man bekommt auch einen kleinen Einblick in den Himmel.

Anlass für die ab 1482 auf Geheiß Kaiser Friedrichs III. begonnene wehrhafte Befestigung der Kirche und die Errichtung der bestehenden. Wehranlage (Tabor) bis um 1532/34 war der drohende Einfall der Türken auch hier in Eisenerz, der dann aber Gott sei Dank ausblieb. 1529, als die Türken gegen Wien vorrückten, verstärkte man die niedrigen Mauern, die Kirche und Friedhof zunächst umgaben, und versah sie mit hölzernen Wehrgängen, Schießscharten und Pechnasen. Der Zugang wurde von Norden her durch eine wuchtige Barbakane (Vorwerk) und ein Innentor gesichert. Durch einen eigenen Brunnen und einen Aborterker war die Anlage zudem gerüstet, der Bevölkerung im Notfall als Fluchtburg zu dienen.

Benutzt wurde die Anlage dann erst viele Jahre später, um 1599 im Zuge der Gegenreformation, als sich protestantische Eisenerzer Bürger vor dem Bischof von Seckau verschanzten — freilich ohne Erfolg. Angesichts der 316 gut ausgerüsteten kaiserlichen Schützen, die den Bischof begleiteten, gaben sie die Besetzung auf.

 Eisenerz, September 2024

Die stetig anwachsende Siedlung „Innerberg", wie Eisenerz einst hieß, erhielt bald ein sakrales Zentrum: Schon 1282 ist in Urkunden von einer Kirche „ad S. Oswaldum" die Rede (der Kirchenpatron Oswald starb 642 und hat am 5. August seinen Gedenktag).

Die heute noch bestehende, spätgotische Pfarrkirche St. Oswald entstand in den Jahren um 1470 bis 1520; die Einweihung erfolgte 1512. Aufgrund der drohenden Türkengefahr ließ sie der Kaiser zwischen 1532 und 1534 von der Admonter Bauhütte zu einer mächtigen Wehranlage ausbauen. 1768 erhielt der Turm eine Zwiebelhaube, die im Zuge der „Regotisierung" am Ende des 19. Jahrhunderts durch das heutige Dach ersetzt wurde.

 Eisenerz, September 2024

Der dreijochige Chor mit 5/8-Schluss wird von einem mächtigen Parallelnetzrippengewölbe überspannt; der Chor (1472) ist der älteste Bauteil der bestehenden Kirche, allerdings wurden einige Bauglieder im Zuge der erwähnten Regotisierung erneuert, so etwa die kielbogige Sessionsnische auf der rechten Seite, das Schulterbogenportal zur neuen Sakristei gegenüber, die Maßwerkbrüstung der nördlichen Emporenöffnung oder die Figurenbaldachine der Apostelstatuen. Beim Blick in den Altarraum bilden Volksaltar, Ambo und Kanzel ein liturgisches Dreieck (Tisch des Brotes — Tisch des Wortes — ehemaliger Ort der Verkündigung).

 Eisenerz, September 2024

Kanzel, die um 1900 von einem Schmiedemeister in Graz ganz aus Stahl gefertigt wurde; der Stein im Fuß stammt ebenfalls vom hiesigen Erzberg.

 Eisenerz, September 2024

In der Sakristei

 Eisenerz, September 2024

Über dem Eingang zum sternrippengewölbten, vierjochigen Kirchenschiff ist die kunsthistorisch und theologisch mit vielen Rätseln behaftete Doppelkanzelempore (jetzt Orgelempore), die mit ihrem dekorativen Reichtum zu den bemerkenswertesten Beispielen ihrer Art in Österreich gehört. Die gesamte Front mit ihrer seitlich vorgezogenen Brüstung und den beiden sich wie Kelche entfaltenden Erkern wird von einem außergewöhnlich phantasiereichen Formenreichtum überzogen.

Das große Fenster unter der Empore wurde erst 2005 im Zuge der Sanierung der Westfassade geöffnet und gibt in seiner Form die Umrisse des ehemaligen spätgotischen Hauptportales wieder, das man einst aus wehrtechnischen Gründen vermauert hatte. Das große Glasfenster über der Orgel stellt die beiden als Patrone der Kirchenmusik verehrten Heiligen, König David und Cäcilia dar.

 Eisenerz, September 2024

Das barocke Triumphbogenkruzifix wurde im Zuge der Volksaltaraufstellung in die Mitte des Chores versetzt. Der „Volksaltar“ wurde am 4. Juli 1993 geweiht.

Der Marmoraltar im neugotischen Stil stammt aus dem Jahr 1905 (geweiht 1912). In den Baldachinnischen zuseiten des Tabernakels stehen die Marmorfiguren der vier Evangelisten: links Johannes (Adler) und Lukas (Stier), rechts Markus (Löwe) und Matthäus (Engel); zuoberst über dem Tabernakel der Kirchenpatron, der hl. Oswald mit Krone, Schwert und Rabe.

Apsisfenster: Die fünf Fenster im Chorraum erhielten 1898 figürliche Farbglasscheiben der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck. Sie zeigen von links nach rechts: 1) Die Heiligen Johannes den Täufer und Barbara (Patronin der Bergleute), darunter die Heiligen Georg und Joseph (Patrone der Zünfte); 2) „Kaiserfenster‘“‘, oben Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit, in der Mitte die Grundsteinlegung der ersten Pfarrkirche, darunter kniend Kaiser Franz Josef I. mit dem Habsburgerwappen und der Inschrift, die auf die Grundsteinlegung zur ersten Oswaldikirche durch Rudolf von Habsburg im Jahr 1279 verweist; 3) Die Heiligen Michael und Florian, darunter Anna und Joachim; 4) Herz Jesu und Herz Mariae; 5) Christus als Guter Hirte und als Sämann.

 Eisenerz, September 2024

Rechter Seitenaltar: Auf der Mensa, die ähnlich wie jene des etwa zeitgleichen neugotischen Hochaltares gestaltet ist (auf den Originalplänen des Friedrich von Schmidt sind auch die gesamten Seitenaltaraufbauten entsprechend ausgeführt), steht eine bemerkenswerte Statue der Loretomadonna — in Anlehnung an „Maria Loreto‘“, die schwarze Madonna der Loretokapelle bei Ancona. Diese reich verzierte Holzplastik der gekrönten Muttergottes mit dem Jesuskind schuf der Eisenerzer Künstler JOHANN TENDLER im Jahr 1839.

Loretomadonna von Johann Tendler, 1839

 Eisenerz, September 2024

Nördliche Seitenkapelle mit Taufbecken

Unter dem neugotischen Farbglasfenster mit einer Darstellung von Christi Himmelfahrt steht die in einem Holzschrank verwahrte Krippe. Die von JOHANN TENDLER um 1830 geschnitzten Figuren wurden ursprünglich in verschiedenen Szenen aufgestellt (Skizze im Krippenmuseum), 1972 wurden sie von Egon Machaczek in den Kasten eingebaut, der zur Advents- und Weihnachtszeit geöffnet ist.

 Eisenerz, September 2024

Die Kreuzwegbilder (um 1840) stammen von Johann Tendler.

 Eisenerz, September 2024

Farbglasfenster im Kirchenschiff an der Südwand

1) Die vierzehn Nothelfer (1903),
2) Eine Szene aus dem Leben des Kirchenpatrones, des hl. Oswald, die auf seine Mildtätigkeit anspielt: Bei einem Gastmahl erfährt er, dass Arme draußen um Gaben bitten, woraufer ihnen nicht nur die Speisen bringt, sondern auch das silberne Tafelgeschirr an sie verteilt. Der Bischof segnet daraufhin die schenkende Hand des Königs und sagt: „Diese Hand soll nie verwesen“.
3) Eine weitere Szene zeigt das Begräbnis des hl. Oswald, wobei der nach seiner Tötung abgetrennte und erst später aufgefundene Kopf nun vereint mit dem übrigen Körper bestattet wird.

 Eisenerz, September 2024

In den Baldachinnischen der Wandvorlagen stehen zehn neugotische Statuen der Apostel. Sie wurden um 1900 vom Grazer Bildhauer PETER NEUBÖCK geschaffen. Die beiden „fehlenden“ Apostel Johannes und Matthäus, die zugleich Evangelisten sind, finden sich als Statuen am Hochaltar. Die zwölf Apostel bilden als Zeugen der Auferstehung und Verkünder des Evangeliums das Fundamentder Kirche; sie tragen gleichsam die Kirche, in die jeder Getaufte als „lebendiger Stein“ eingefügt wird.

 Eisenerz, September 2024

Im Südosten der Wehranlage überragt dieser dreigeschossige Bau die hohe Ringmauer. Der schlanke, turmartige Bau beherbergt den Karner, die Johanneskapelle und zuoberst den Mannschaftsraum. Der Baukörper war von Anfang an als Teil der Wehranlage gedacht. Das zeigen v.a. die Schlüsselscharten im Mauerwerk der Johanneskapelle. Die über dem Karner errichtete Kapelle hat schon 1498 bestanden und wurde 1593 in die heutige Form umgebaut.

In den Zeiten der Religionswirren des 16. Jhdt wurde das Gotteshaus als bürgerliches Zeughaus verwendet, ehe die Kapelle und der jetzt bestehende Altar wieder eingeweiht wurden. Im 20. Jhdt verkam die Kapelle erneut zu einer Art Rumpelkammer. 2007 wurde die Johanneskapelle restauriert und ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben. Dabei wurde die verborgene Akustik dieses Kirchenraumes wiederentdeckt und dient von nun an dem Lobe Gottes!

Geht man nördlich um die Kirche und den Chor herum, erblickt man in der Südostecke der Befestigungsmauer die Baugruppe der spätgotischen Johanneskapelle mit dem Karner. Der schon 1448 anlässlich einer Stiftung erwähnte Karner birgt die Gebeine, die nach Auflassung des einst um die Kirche angelegten Friedhofs ausgegraben wurden sowie Gebeine von im Ersten Weltkrieg hier gefallenen Soldaten.

 Eisenerz, September 2024

TIEF OBEN - Zum Schutze der Bevölkerung
Es ist das Gelände, welches das Erscheinungsbild der Kirchenburg mit dem dreiecksförmigen Grundriss der Ringmauer vorgegeben hat. Bereits 1436 wird eine Friedhofsmauer um die Pfarrkirche erwähnt. 1482 wird auf Anordnung Kaiser Friedrich III die Anlage befestigt und die einstige Friedhofsmauer abschnittsweise zu einer Ringmauer ausgebaut. Diese erste Ringmauer mit Zinnenkranz lässt sich besonders gut im Bereich des Osttores erkennen. Der nordwestliche Teil der Ringmauer mit dem Inneren Burgtor ist gemeinsam mit dem Langhaus der Kirche bis 1503 entstanden. Das letzte Teilstück der Ringmauer zwischen Reckturm und Langhaus wurde vor 1510 fertiggestellt.

Auf Grund der drohenden Türkengefahr wurde die Wehranlage bis 1534 immer weiter verstärkt und vorgelagertem Graben ausgebaut. Das Nordtor erweiterte man 1532-34 mit einem Zangentor, flankiert von zwei mächtigen Halbrundtürmen. Die Wehranlage wurde mit hölzernen Wehrgängen, Pechnasen und Schießscharten versehen. Im Osten wurde ein Brunnen gegraben, um die Bevölkerung im Belagerungsfalle mit Wasser versorgen zu können. Ein Aborterker im Nordteil der Ringmauer diente der Notdurft der Bevölkerung. Über Jahrhunderte hielt die Wehrmauer den äußeren Einflüssen stand. 1967 jedoch stürzte die südliche Wehrmauer auf einer Länge von 35 Metern ein. Drei Jahre später konnte der Wiederaufbau bereits abgeschlossen werden.

 Eisenerz, September 2024

Die über dem Karner um 1498 errichtete Johanneskapelle wurde 1593 umgebaut und erhielt damals ihre heutige Form eines Wehrkirchleins. Der zweijochige Raum mit 5/8-Schluss besitzt ein Netzgewölbe und wurde 2007/2008 renoviert und mit Figuren der barocken Kicheneinrichtung ausgestattet.

 Eisenerz, September 2024

SCHAUDEPOT IM MESNERTURM
Mit dem Schaudepot im alten Mesnerturm wollen wir barocke Figuren und andere Objekte aus der Oswaldikirche, die im Zuge der Regotisierung um 1900 ausrangiert wurden, aus der Vergessenheit holen und neu ins Blickfeld rücken.

Unter dem Titel: VOM LEBEN ZWISCHEN HIMMEL UND BERG wird das Leben und der Glaube der Innerberger Bergleute in einem Hör- Schau-Spiel auf neue Art und Weise dargestellt.

 Eisenerz, September 2024

BERG - Im unteren Stock wird - eingebettet in die Geschichte des Erzberges - über Leben, Arbeit und Tradition der Bergleute erzählt.

HIMMEL - Im oberen Stockwerk betreten wir mit Engeln, Heiligenfiguren und anderen Objekten die himmlische Sphäre und möchten somit einen tieferen Einblick in die Glaubenswelt der alten Eisenerzer/Innerberger ermöglichen.

 Eisenerz, September 2024

MESNERTURM
Der Mesnerturm, der Teil des sogenannten Vorwerkes ist, wurde 1530 im Zuge der letzten Erweiterung und Verstärkung der Kirchenburg dazugebaut und diente zuerst als Wehrturm. Erst nach der Bannung der Türkengefahr in der Barockzeit wurde der ursprünglich offene Turm in einen Wohnturm umgebaut.

 Eisenerz, September 2024

Bis in die 1950er Jahre war er die Wohnung der jeweiligen Mesnerfamilie von St. Oswald. Während sich die Küche und das Esszimmer im unteren Stockwerk befanden, wurden die oberen zwei Stockwerke als Schlaf- und Aufenthaltsräume genutzt. Die ebenerdigen Gewölberäume dienten als Erdkeller und Lebensmittellager; die Waschküche und das Holzlager befanden sich im Nebengebäude im gegenüberliegenden Rundturm.

 Eisenerz, September 2024

seither Tagebau mit modernster Abbau- und Aufbereitungstechnik
1986 Einstellung des Grubenbetriebes
1945 Stilllegung der letzten Hochöfen
1873 Eröffnung der Kronprinz-Rudolf-Bahnstrecke Hieflau - Eisenerz
19. Jhdt Industrialisierung - Beginn des Tagebaues
1720 Einführung des Sprengens mit Schwarzpulver
1581 Erbauung des Schichtturmes
1292 Innerberg (Eisenerz) erhält das Marktrecht
1150 Bau der ersten Stucköfen (Radwerke) an den Flussläufen
712 "Erfindung" des Steirischen Erzberges

seit 2004 Revitalisierung der Kirchenburg
1912 Abschlussider Regatisierung der Oswaldikirche
18. Jhdt Barockisierung der Oswaldikirche
1599 Gegenreformation unter Bischof Martin Brenner
um 1540 Die Eisenerzer Bevölkerung ist größtenteils protestantisch
1530-32 Die Kirchenburg erhält ihre heutige Forר
1512 Einweihung der spätgotischen Kirche
1269 Baubeginn der romanischen Oswaldikirche
1218 Eisenerz fällt der neugegründeten Diözese Seckau zu

Die Kirchburg St. Oswald ist eine der größten erhaltenen Wehrkirchenanlagen Österreichs. An der Stelle eines romanischen Oswaldi-Kirchleins gen. 1190 wurde von 1470 bis 1512 der spätgotische Neubau errichtet. Ab dem Jahr 1482 ließ Kaiser Friedrich III. aufgrund der ständig steigenden Türkengefahr die niedrigen Friedhofsmauern der Kirche zu einer wehrhaften Kirchenbefestigung dausbauen. Von 1530 bis 1532 wurde die Anlage verstärkt, das Westtor der Kirche zugemauert und das „Vorwerk“ errichtet. Nach der Befreiung Wiens im Jahr 1683 wurde der Dreigeschoßige Wehrturm des Vorwerkes in einen Wohnturm als Unterkunft für die Mesnerfamilie umgebaut. Das Obergeschoss dient heute als Begegnungsort; in den beiden unteren Geschoßen befindet sich seit 2020 das frei begehbare Schaudepot.

 Eisenerz, September 2024

Am Weg zum Erzberg kommt man am Trofengbach Grberei Salzer Museum vorbei. Gerberei-Museum strahlt in großen Lettern  auf der Hausfassade und steht für den Inhalt des Gebäudes. Besucher erfahren alles über den Produktionsprozess und die Wichtigkeit von Leder für die Berg- und Hüttenleute. Das Handwerk der Gerber hat in Eisenerz eine lange Tradition. Die Aufschrift „Anno 900 Ledererhaus“ gibt einen Hinweis auf die Entstehungszeit, die mit 1548 urkundlich gesichert ist.

 Eisenerz, September 2024




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: