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Die Kombination aus einer Abenteuerfahrt mit dem dem 1.217 PS-starken Hauly und einer Erlebnistour durch das untertägige Schaubergwerk garantiert hautnahes Erleben des Bergbaus. Sie bekommen interessante Einblicke in den Arbeitsalltag der Bergleute von früher und heute.

Hauly Abenteuerfahrt

Mit dem größten Taxi der Welt, dem 1.217 PS-starken Hauly, fahren Sie
die Stufen des Erzberges entlang. Dabei können Sie SLKW und Radlader
bei der Arbeit beobachten und erfahren Wissenswertes über den Erzabbau
obertage.

Der Erzberg ist ein Berg in der steirischen Stadt Eisenerz in der Gebirgsgruppe der Eisenerzer Alpen.
Mindestens seit dem 11. Jahrhundert wird am Erzberg Eisenerz abgebaut,
hauptsächlich Siderit. Es handelt sich dabei um den größten
Eisenerztagebau Mitteleuropas und das größte Sideritvorkommen weltweit.
Der auch „Steirischer Brotlaib“ genannte Berg stellt damit auch heute
noch die wichtigste wirtschaftliche Grundlage in einer sonst
strukturschwachen Region dar.

Dem Erzberg verdanken wichtige österreichische Institutionen wie die
Voestalpine mit ihren Stahlwerken in Linz und Leoben-Donawitz sowie die
Montanuniversität Leoben ihre Existenz. Er war auch Grundlage des
wirtschaftlichen Aufschwungs der Region Eisenwurzen und der östlichen
Obersteiermark vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.

Der Erzberg gehört zur Grauwackenzone. Er gilt als das größte
Sideritvorkommen (FeCO3) der Welt. Neben Siderit besteht das abgebaute
Material etwa aus Ankerit und eisenreichem Dolomit (Rohwand). Aufgrund
dieser Durchmischung mit weniger eisenreichen Mineralien beträgt der
Eisengehalt nur zwischen 22 und 40 %, im Durchschnitt etwa 33,5 %.

Mit insgesamt 250 Mitarbeitern werden im etagenförmigen Tagebau
jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Gestein gewonnen und zu drei
Millionen Tonnen Feinerz verarbeitet, die per Eisenbahn nach Linz und
Leoben-Donawitz transportiert werden.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Erzberg im Jahr 1171. Im 14.
Jahrhundert wurden durch Verfügung des Landesfürsten der Abbau des
Eisenerzes am steirischen Erzberg, die Erzeugung des Roheisens und die
Weiterverarbeitung klar geordnet. Die obere Berghälfte wurde vom
südlich gelegenen Vordernberg aus erschlossen, während der untere Teil
von Innerberg, dem heutigen Eisenerz, ausgebeutet wurde. Eine
waagerechte Linie in 1186 m Seehöhe, die sogenannte Ebenhöhe,
unterteilte ab dem 25. Juli 1524 den Berg. Eine Eisenordnung, erlassen
1448, führte auch zu einer Teilung der Absatzgebiete. Nordeuropa wurde
von Innerberg aus beliefert, während Südosteuropa, über Venedig bis in
die Levante, Eisen aus Vordernberg erhielt.
Der Eisenhandel konzentrierte sich in Steyr und Leoben, die sich
diesbezüglich als privilegierte Zentren durchsetzen konnten. Schon im
Jahre 1287 erhielt Steyr vom Landesfürsten das Große Privileg für den
Handel mit Innerberger Eisen und 1314 Leoben für den Handel mit dem
Vordernberger Eisen.

Im 19. Jahrhundert erlebte die Eisengewinnung durch die Initiativen von
Erzherzog Johann – selbst Besitzer eines Radwerkes in Vordernberg –
einen großen Aufschwung, von dem die gesamte Region profitierte.

Noch in den 1970er Jahren waren rund 4.000 Menschen am Erzberg
beschäftigt, 1975 erfolgt die Einführung der 40-Stunden-Woche. In den
folgenden gut zwei Jahrzehnten kam es jedoch aufgrund der Krise der
verstaatlichten Industrie sowie der Stahlkrise zu einem schleichenden
Niedergang des Bergbaus. Die Förderung wurde auf gleislosen Betrieb mit
Haulys umgestellt, der Erzverkehr auf der Erzbergbahn beendet und eine
neue Verladeanlage in Münichtal errichtet.
Die markante Pyramidenform des Erzberges entstand ab 1890, als der
stufenförmige Tagebau eingeführt wurde. 1907 waren es 60 Stufen mit 12
Metern Höhe, 1928 halbierte man die Anzahl auf 30 Stufen – die nach
Heiligen oder verdienten Bergleuten benannt sind. Mit 24 Metern Höhe je
Stufe verleihen sie dem Erzberg sein heutiges Aussehen.

Die Namen der Etagen (mit Angabe der Höhenmeter): Emil (1464,4), Thekla
(1456,2), Altenberg (1431,4), Rosina (1407,3), Eva (1383,1), Achazi
(1359,0), Ferdinand (1334,8), Volleritsch (1314,7), Pauli (1290,7),
Zauchen (1270,7), Elisabeth (1254,1), Maschin (1227,9), Mariahilf
(1208,1), Christof (1186,6), Rothballer (1160,2), Hell (1133,4), Johann
(1120,0), Schuchart (1108,1), Dreikönig (1085,1), Kunigunde (1071,0),
Ignazi (1062,1), Rudolfi (1050,1), Vorauer (1037,7), Wegstollen
(1025,0), Polster (1001,2), Leitner (988,9), Elias (971,8), Schiller
(944,2), Antoni (917,7), Liedemann (901,4), Palmer (878,9), Etage5*
(856,0), Etage4* (844,1), Etage3 (831,9), Etage1 (806,7), Peter Tunner
(787,0), Sybold (765,3), Etage3 (740,0), Etage4* (720,0), Etage5*
(700,0)
Der Erzberg besitzt heute insgesamt 24 Etagen, der Abbau erfolgt aktuell nur bis zur 21. Etage (= Rosina).

Pfaffenstein Westgipfel (1865 m), in Eisenerz gilt er als Hausberg

Das Erzbergrodeo ist ein seit 1995 jährlich im Mai oder Juni
stattfindendes Enduro-Motorradrennen am Erzberg bei Eisenerz
(Steiermark) in Österreich und das größte seiner Art in Europa. Vom
Veranstalter werden weder Start- noch Preisgelder ausbezahlt. Erhalten
die Top-Fahrer bei vergleichbaren Veranstaltungen bis zu 50.000 Dollar
Startgeld, nehmen sie hier zum Nulltarif teil. Karl Katoch ist
Veranstalter dieser internationalen Veranstaltung und gilt auch als
deren Urheber.

Sage vom Wassermann
Der Sage nach ist das Auffinden der Eisenvorkommen am Erzberg auf das
Wissen eines Wassermanns zurückzuführen. Dieser lebte in einer Grotte
nordwestlich von Eisenerz und wurde von den Bewohnern nahe dem
Leopoldsteiner See mit Hilfe eines pechgetränkten Mantels gefangen. Um
sich seine Freiheit wieder zu erkaufen, habe er „Gold für zehn Jahr’,
Silber für hundert Jahr’ oder Eisen für immerdar“ geboten. Die klugen
Eisenerzer sollen letzteres gewählt haben, woraufhin ihnen der
Wassermann den Erzberg zeigte. Nachdem sie sich von den Erzvorkommen
überzeugt hatten, ließen sie den Wassermann frei, und dieser verschwand
in einer Karstquelle, die seither Wassermannsloch genannt wird.

Seit mehr als 1300 Jahren wird am Erzberg Erzgestein abgebaut, der
Rohstoff für einen der vielfältigsten Werkstoffe unserer Zeit. Im 4
Schicht-Betrieb werden jährlich 12 Millionen Tonnen Gestein gewonnen
und zu insgesamt ca. 3 Millionen Tonnen reines Eisenerz verarbeitet.
Dieses wird zur weiteren Verarbeitung direkt per Bahn an die
voestalpine in Linz und Donawitz versendet. Als Rohstofflieferant,
Forschungszentrum und touristisches Highlight inmitten einer gewaltigen
Naturlandschaft strahlt er über die Region hinaus.



Ab 1951 kamen Schwerlastkraftwagen zum Einsatz, die heute eine
vollkommen gleislose Förderung ermöglichen. Diese auch als „Haulys“
bezeichneten Lkw können bis zu 120 Tonnen Gestein transportieren. 1984
erfolgte mit der Einstellung des "Huntslaufs" zur damaligen
Verladeanlage am Bahnhof Eisenerz das Ende der schienengebundenen
Förderung am Erzberg.

Schaubergwerk - Im unterirdischen Erzberg Labyrinth
Während der geführten Tour durch das Schaubergwerk erfahren Sie
Interessantes zum Erzabbau von früher. Sie lernen von der
Entstehungsgeschichte des Erzberges, aber auch von der berühmten
Wassermann-Sage. Als Highlight erleben Sie eine audiovisuell
inszenierte Sprengung.

Lok 60.3, Bn2t, Krauss Linz
7155/1916, Typ XXVII ck, urspr. Erzberg (Nr. 24 bzw. 4/60), am 8.9.1947
nach Donawitz, Kessel von KrM 7216/1916, abgestellt am 1.4.1977, seit
1977 Denkmal in Eisenerz, seit September 1988 dort an der Talstation
des ehemaligen Erzbergaufzugs

Haulyfahrt 'Abenteuer Erzberg', Eisenerz, August 2023:
Schaubergwerk 'Abenteuer Erzberg', Eisenerz, August 2023: