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Wille Walle Wunderbar, alles Mögliche wird wahr! Die Märchenbahn führt einen in die Tiefen des Schlossbergs, dorthin, wo Lieblingsmärchen und neue Geschichten aufs Erzähltwerden warten, wo man Riesen wachkitzeln, mit den Tieren im Märchenwald plaudern, bis zu den Sternen fliegen, Räuber- und Schatzhöhlen erkunden, Steine zum Leuchten und Eiskristalle zum Klingen bringen kann.
Die Grazer Märchenbahn ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von
600 mm im Stollen des Grazer Schloßbergs, die an der unteren Ebene des
Schloßberglifts am Schloßbergplatz losfährt.
Während der etwa 35 min langen Fahrt mit einem von zwei elektrisch
angetriebenen Zügen durchquert die Bahn insgesamt 22 Stationen und hält
an 10 dieser Stationen, so dass die Fahrgäste mit Taschenlampen die
Ausstellungsstücke beleuchten können.
Das nicht unumstrittene heutige Konzept der Grazer Märchenbahn soll
Kindern ab 4 Jahren und Erwachsenen ein gleichermaßen eindrucksvolles
Erlebnis bieten, anstatt die Märcheninhalte wie früher einfach über
Puppen darzustellen.
Die Märchenwelt wurde behutsam inszeniert, wobei die Figuren und
Märcheninhalte nicht explizit dargestellt werden. Die Collage aus Licht
und Dunkelheit, Fahrt und Stillstand sowie zur Interaktion anregenden
Kommentaren und Märchenzitaten erlaubt in der Kühle des dunklen
Stollens die unterschiedlichsten Assoziationen und lässt der Fantasie
der Fahrgäste möglichst viel Freiraum.
Während des Zweiten Weltkriegs dienten die seit 1937 angelegten Stollen
des Grazer Schloßbergs ab 1943 für 40.000 Menschen als Zufluchtsort vor
Luftangriffen. Das weitverzweigte 6,3 km lange Stollensystem mit 20
Eingängen bot den Bewohnern der Stadt Schutz.
In der Nachkriegszeit wurden die Luftschutzstollen zunächst nicht mehr
genutzt, bis 1968 in einem Abschnitt des Stollensystems die erste
Märchengrottenbahn eingerichtet wurde, die über einen Eingang in der
Wickenburggasse zugänglich war. Zehn Jahre später wurde der Betrieb
eingestellt und die Märchengrottenbahn war vier Jahre lang außer Betrieb
Die Bahn wurde 1982 wiedereröffnet. Ab 1984 wurde die befahrbare
Strecke verlängert und der Eingang an den Schloßbergplatz verlegt. Die
erforderlichen Bauarbeiten wurden vom privaten Montan- und
Werksbahnmuseum unterstützt, das seit 1984 seine Schienenfahrzeuge in
den Stollen lagert aber noch nicht öffentlich zugänglich ist. Der
Zugbetrieb wurde auf Strom umgestellt und die Stollenwände mit
Spritzbeton gesichert.
Es gab zu dieser Zeit viele Kunststoff-Puppen in den Stollen des
Schloßbergs, die 34 Märchen wie zum Beispiel Schneewittchen und die
sieben Zwerge darstellten. Die Fahrt dauerte damals auf der 2 km langen
Strecke mit 500 mm Spurweite etwa 20 bis 25 Minuten. Dabei zogen mit
Gleichstrom betriebene E-Loks wie die Lok Heinz 1 mit jeweils zehn 1968
erbauten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 4 km/h über acht Weichen.
Bis zu 20 Fahrgäste konnten in einem Märchenbahnzug mitfahren.
Im Jahr 1997 wurden die verschlissenen Gleise während des Baus des
Schloßbergliftes und der Veranstaltungsstätte Dom im Berg vollständig
erneuert und dabei von 500 auf 600 mm Spurweite umgespurt. 1999 wurde
die Bahn wiedereröffnet, wurde aber 2000 aufgrund der verschärften
Sicherheitsbestimmungen nach der Brandkatastrophe der Gletscherbahn
Kaprun behördlich geschlossen und von der Stadt Graz übernommen. Nach
aufwendigen Brandschutzmaßnahmen nahm die Bahn Ende 2011 erneut ihren
Betrieb auf.
Von Anfang 2012 bis November 2014 wurde die Märchengrottenbahn neu
gestaltet. Die erforderliche Sanierung des Stollens und der Bahn wurde,
auch wegen der geänderten gesetzlichen Bestimmungen, sehr viel
aufwendiger als ursprünglich erwartet. Zwei Drittel der Kosten von 1,6
Millionen Euro fielen für die Sanierung an. Für die inhaltliche
Neukonzeption wurde das Grazer Kindermuseum FRida & freD
beauftragt. Am 14. November 2014 wurde sie unter dem neuen Namen Grazer
Märchenbahn feierlich eröffnet.
Ab Dezember 2023 kann man sich so bei der nigelnagelneuen, etwa
30-minütige Fahrt „IM BERG DER GESCHICHTEN“ voller wunderbarer
Märchenwelten und zauberhafter Klänge mit einer Erzählerin des
Vertrauens im Ohr, wunderschönen Bilderwelten im Blick und goldenen
Taschenlampen an Bord u. a. mit folgenden willewallewunderbaren Fragen
beschäftigen:
Wo sind eigentlich all die Geschichten, wenn sie gerade nicht erzählt
werden? Gehen die Uhren im Märchen wirklich anders? Wohin fährt man vom
Bahnsteig 9 3/4? Wie weckt man einen Riesen? Womit öffnet man eine
Schatzhöhle? Wie bringt man Wunderlampen zum Plaudern, Steine zum
Leuchten und eine Dornenhecke zum Blühen? Kann man gleichzeitig unter
Wasser und im Trockenen sein? Wovon träumen wohl Räuber*innen? Und:
Welche deiner Geschichten warten nur darauf, erzählt zu werden?
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: