Halle (Saale)

Stadt der fünf Türme in Sachsen-Anhalt, September 2024

Halle (Saale) (etwa vom Ende des 15. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts Hall in Sachsen, bis Anfang des 20. Jahrhunderts offiziell Halle an der Saale, von 1965 bis 1995 Halle/Saale) ist eine kreisfreie Großstadt im Süden von Sachsen-Anhalt in Deutschland mit etwa 230.000 Einwohnern.

 Halle (Saale), September 2024

Die Marktkirche Unser Lieben Frauen, auch Marienkirche genannt, ist die jüngste der mittelalterlichen Kirchen der Stadt Halle (Saale) und zählt zu den bedeutendsten Bauten der Spätgotik aus der Zeit der Renaissance in Mitteldeutschland. Ihre vier Türme bilden zusammen mit dem Roten Turm das Wahrzeichen der Saalestadt, der Stadt der fünf Türme. Die Kirche feierte im Jahre 2004 ihren 450-jährigen Einweihungsgottesdienst.

Hausmannstürme Halle - Zwei von vier Türmen der Marktkirche laden zum Besuch ein. Haben Sie die 225 Stufen der Hausmannstürme erklommen, werden Sie mit einem Rundumblick über die Stadt belohnt. Hier arbeitete und wohnte bis 1916 ein Türmer samt Familie. Früher wachte er über die Stadt und schlug bei Feuer auf der Sturmglocke Alarm. Leider sind die Öffnungszeiten nur am Wochenende.

 Halle (Saale), September 2024

Marktkirche Unser Lieben Frauen
Spätgotischer Hallenbau 1529 - 1554 zwischen den Turmpaaren der Vorgängerkirchen St. Marien im Osten und St. Gertruden im Westen von Ratsbaumeister Caspar Kraft und seinem Nachfolger Nickel Hoffmann errichtet. Im Vergleich zu den anderen Altstadtkirchen präsentiert sich die Marktkirche als überaus aufwändige Raumschöpfung. Unter den großen spätmittelalterlichen Kirchenbauten des sächsischen Raumes ist sie der letzte, der in vorreformatorischer Zeit begonnen wurde.

 Halle (Saale), September 2024

Der aus Sandstein und Bronze geschaffene Drachenbrunnen befindet sich direkt vor dem Westportal der halleschen Marktkirche "Unser lieben Frauen". Die vier Wasser speienden Drachen scheinen eine goldene Kugel, die die Spitze des Brunnens bildet, zu beschützen. Der 3,50m hohe Brunnen wurde von Peter Michael geschaffen. Der sächsische Künstler wirkte ab 1967 in Halle (Saale) als freischaffender Künstler auf dem Gebiet der Bildhauerei, nachdem er dies an der Burg Giebichenstein studierte.

 Halle (Saale), September 2024

Die Marktkirche „Unser Lieben Frauen" prägt zusammen mit dem Roten Turm seit dem späten Mittelalter das Bild der Stadt Halle. An der Westseite des Marktplatzes standen ursprünglich zwei kleinere Pfarrkirchen, erbaut im 11. und 12. Jahrhundert, dicht hintereinander: St. Gertruden im Westen und St. Marien im Osten. Die Gertrudenkirche endete mit ihrem Chor wenige Meter vor den Türmen der Marienkirche, die wiederum bis fast an den ab 1418 errichteten Roten Turm heranreichte.

Seit 1514 regierte der Erzbischof Kardinal Albrecht von Halle aus. „Sein" Halle galt als das katholische Machtzentrum in Mitteldeutschland. In dem Bestreben, seine Residenzstadt auszubauen, veranlasste er den Stadtrat, die beiden Altkirchen abzubrechen und durch eine schöne, ansehnliche Kirche zur Zierde der Stadt zu ersetzen. Die vier Türme sollten stehenbleiben und durch ein riesiges neues Schiff verbunden werden.
1529 bis 1539 begann Baumeister Caspar Krafft mit dem Bau der Hallenverbindung von den Türmen der ehemaligen Marienkirche aus in Richtung Westen zu den Türmen der ehemaligen Gertrudenkirche. Unter dem Druck der Reformatorischen Bewegung verließ Kardinal Albrecht 1541 die Stadt. Die Einführung der Reformation durch Justus Jonas wurde möglich. Der Baumeister Nickel Hoffmann vollendete bis 1554 den Hallenkirchenbau nach den Plänen Caspar Kraffts. Der Kanzelkorb mit seinem Aufgang und die beiden unteren Emporen in der Kirche sind Nickel Hoffmanns eigenes Werk. Insgesamt stellt die Marktkirche ein außerordentliches baugeschichtliches Zeugnis des Übergangs von der Spätgotik zur Renaissance dar.

Das bronzene Taufbecken, das vor dem Altar aufgestellt ist, stammt vermutlich aus einer der Vorgängerkirchen. Laut Inschrift wurde es von Ludolf von Braunschweig und seinem Sohn Heinrich in Magdeburg im Jahr 1430 gegossen. Das runde Becken ruht auf vier Heiligenfiguren. An seinem Rand sind in rundbogigem Maßwerk Reliefs von Christus, Maria und den Aposteln zu sehen.

Oberhalb des Flügelaltars bereichert ein großes Lünettengemälde des Halleschen Maler Heinrich Lichtenfels seit 1593 die ganze Ostwand. Das Bild ist inzwischen wegen der sich davor befindenden Reichel-Orgel nicht vollständig zu sehen. In einem geschnitzten, farbigen Rahmen werden auf diesem Gemälde Szenen aus der Apostelgeschichte gezeigt (vom Kirchenschiff aus betrachtet befindet sich hinter der Orgel im Zentrum des Gemäldes der gekreuzigte Jesus).

 Halle (Saale), September 2024

Christoph Cuntzius baute von 1712 bis 1716 auf der Westempore eine sehr große Orgel. Seit 1984 befindet sich ein Orgelwerk der Firma VEB Schuke-Orgelbau Potsdam hinter dem historischen Prospekt aus dem Jahr 1715. Es wurde 2007 durch W. Sauer Orgelbau restauriert und neuintoniert. Es besitzt nun 4170 Pfeifen in 56 Registern, verteilt auf drei Manualen und Pedal.

 Halle (Saale), September 2024

Seit 1541 ist die Kirche evangelisch. Am Karfreitag jenes Jahres hielt Martin Luthers Freund und Wegbegleiter Justus Jonas den ersten evangelischen Gottesdienst. Martin Luther predigte in den Jahren 1545 und 1546 dreimal in der Kirche. Nach seinem Tod wurde der Leichnam bei der Überführung von Eisleben nach Wittenberg von Justus Jonas begleitet und für eine Nacht in der Sakristei aufgebahrt. Am 24. Februar 1685 wurde Georg Friedrich Händel in der Marktkirche getauft. Das bronzene Taufbecken ist als ältestes Ausstattungsstück der Kirche bis heute in Gebrauch. Der junge Händel erhielt an der Reichel-Orgel bei seinem Lehrer Friedrich Wilhelm Zachow den ersten Unterricht. Wilhelm Friedemann Bach, der Sohn Johann Sebastian Bachs, wirkte von 1746 bis 1764 als Organist in der Marktkirche.

Bei einem Bombenangriff im April 1945 stürzte im nordöstlichen Bereich ein Pfeiler ein und riss Teile des Gewölbes nach. Die Wiederherstellungsarbeiten waren bis 1948 abgeschlossen. Eine Generalsanierung wurde 1967 notwendig, nachdem durch einen Rohrbruch der Fernwärmeleitung heißer Wasserdampf unvermittelt in den Innenraum eingetreten war und schwere Schäden verursacht hatte. Bei der folgenden Restaurierung, die bis 1983 andauerte, entschied man sich, im Altarraum das Erscheinungsbild des 16. Jahrhunderts wiederherzustellen. So kam der wertvolle Wandelaltar zurück an seinen ursprünglichen Platz.

Die Kanzel aus Sandstein entstand 1541 werkeinheitlich mit einem der Pfeiler. Sie stammt aus der Werkstatt von Nickel Hoffmann. Eine erste Restaurierung erfolgte im Jahre 1666, die letzte im Jahre 1973. Sie ist in spätgotischen Formen gearbeitet, zeigt aber schon typische Details der Renaissance. Der hölzerne Schalldeckel von 1596 ist eine Leistung des Bildschnitzers Heinrich Heidenreitter und des Malers Heinrich Lichtenfelser. Er stellt einen in der Grundform achteckigen Stern dar, der kleine zweite darüber wird von acht Säulen getragen. Ganz oben zeigt sich die Verklärung Christi.

 Halle (Saale), September 2024

Außergewöhnlich schönes Netz- und Sternengewölbe mit schwebendem Schlussstein. Bronzenes Taufbecken, 1430 gegossen von Ludolf von Braunschweig und seinem Sohn Heinrich in Magdeburg. Ältestes Ausstattungsstück der Marktkirche, stammt wahrscheinlich aus einer der Vorgängerkirchen. Steinemporen an den Längsseiten gestaltet von Nickel Hoffmann in reicher Verzierung und edler Farbigkeit. Wandvertäfelung und Gestühl ab 1561 von dem flämischen Meister Antonius Pauwart durchgängig in Eichenholz gefertigt und mit Renaissance-Schnitzereien
verziert.

Das große auf Leinen gemalte Bild über dem Altar hat 1593 der Leipziger Maler Heinrich Lichtenfelser im Stil des Manierismus geschaffen. Es zeigt Szenen aus dem Buch der Apostelgeschichte (Neues Testament). Auf der Ostempore gegenüber der großen Schuke-Orgel befindet sich in Form einer Altarorgel ein Positiv des Orgelbauers Georg Reichel. Es wurde von 1663 bis 1664 für 200 Taler erbaut. Die pedallose Orgel verfügt über sechs Register und ist auf den Cornettton gestimmt, wodurch die auf ihr gespielten Werke ungefähr eine kleine Terz höher klingen, als sie das Notenbild vorschreibt.

Das Versöhnungskreuz an den Altarstufen schuf 1976 der Metallbildhauer Peter Hinz aus Halberstadt unter Verwendung eines Kreuzes aus dem 19. Jahrhundert. Jesus, der Schmerzensmann, steigt vom Kreuz herab. Aus der Ferne sucht er die Nähe zu uns Menschen.

Wandelbarer Flügelaltar von 1529 aus der Schule Lucas Cranach d. Ä.
geschlossen: Die beiden Mittelflügel zeigen die Verkündigung an Maria durch den Engel Gabriel. Auf den Seitenflügeln sind die HI. Ursula und der HI. Erasmus zu sehen.
erste Öffnung: Darstellung der Heiligen Maria Magdalena, Evangelist Johannes, Augustinus und Katharina.
voll geöffnet, Festtagsansicht: Das Mittelbild zeigt Maria auf der Mondsichel mit dem Jesuskind, davor betend den Stifter Kardinal Albrecht. Zur Linken der Heilige Mauritius, zur Rechten der Heilige Alexander.
Die Predella zeigt Maria mit dem Jesuskind und die 14 Nothelfer.

 Halle (Saale), September 2024

Die Marktkirche beherbergt einen großen hölzernen Flügelaltar aus dem Jahre 1529. Kardinal Albrecht gab ihn in Auftrag, Lucas Cranach der Ältere entwarf ihn, und Simon Franck, dessen Schüler, fertigte ihn an. Er besitzt vier bewegliche und zwei feste Flügel. Der halbgeöffnete Flügelaltar zeigt vier Heilige von links nach rechts: Maria Magdalena, Johannes (Evangelist), Augustinus von Hippo und Katharina von Alexandrien.

 Halle (Saale), September 2024

Die Kanzel hat 1547 Nickel Hoffmann geschaffen. Den prachtvollen Schalldeckel aus Lindenholz über der Kanzel gestaltete 1596 Heinrich Heidenreuter. Er stellt Jesus auf dem Berg der Verklärung dar (oben) und den Gekreuzigten umgeben von den vier Evangelisten (unten).

Die große Orgel, 1716 ursprünglich von Christoph Cuncius aus Halberstadt gebaut, wurde von Johann Sebastian Bach begutachtet. Das jetzige Werk ist 1984 durch die Firma Schuke Orgelbau aus Potsdam eingerichtet worden. Die Schuke-Orgel verfügt über etwa 4000 Pfeifen verteilt auf drei Manuale und Pedal sowie 56 Register.
Die kleine Orgel, 1664 von Georg Reichel gebaut, ist das einzige erhaltene Instrument des Orgelbauers. Sie ist mitteltönig gestimmt, besitzt sechs Register auf einem Manual und steht etwa eine kleine Terz über dem heutigen Kammerton.

Das Kruzifix unter der Westempore aus der Zeit um 1500 wurde wahrscheinlich aus einer Kreuzigungsgruppe der Vorgängerkirchen in den Hallenneubau übernommen. Es wurde erst 1967 im Zuge einer Gesamtrestaurierung wiedergefunden, restauriert und unter der Westempore aufgestellt.

 Halle (Saale), September 2024

Die dreischiffige, chorlose gotische Kirche ist etwa 88 Meter lang und 24 Meter breit. Im Westen der Kirche stehen die sogenannten „Blauen Türme“ aus dem 14. und 15. Jahrhundert, welche 83 Meter hoch sind. Die quadratischen Turmschäfte sind aus schlichten Bruchsteinblöcken gemauert und besitzen achteckige Aufsätze aus Backsteinen mit hohen spitzen Helmen, die in den Jahren 1507 bis 1513 aufgesetzt wurden.

Westseite der Marienkirche, vom Hallmarkt aus gesehen

 Halle (Saale), September 2024

Beim Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 war die Stadt Halle eines der Zentren der Unruhen. Mehrere tausend Bürger, die sich auf dem Hallmarkt versammelt hatten, um für freie Wahlen und gerechtere Löhne zu demonstrieren, wurden unter Einsatz sowjetischer Panzer auseinandergetrieben. Zur Erinnerung an diesen Tag trägt der Hallmarkt seit 2003 den Namenszusatz „Platz des 17. Juni“. Im Westen des Platzes befindet sich ein Brunnen des Bildhauers Bernd Göbel, der sich durch seinen Figurenreichtum mit vielen Bezügen zur halleschen Stadtgeschichte auszeichnet.

 Halle (Saale), September 2024

Hallmarkt mit Göbelbrunnen - Der Hallmarkt war früher das Zentrum der Salzgewinnung und einer der mittelalterlichen Siedlungskerne der Stadt. Als 1869 die Salzgewinnung eingestellt wurde, begann die Stadt mit dem Aufbau der heutigen Anlage. Der Göbelbrunnen, vom Künstler Bernd Göbel entworfen, wurde 1999 errichtet. Der Brunnen, der mit acht Bronzefiguren ausgestattet ist, stellt die Stadtgeschichte dar und befasst sich mit den Mythen und Sagen der Stadt.

 Halle (Saale), September 2024

Hallescher Schweinehirt von Carsten Theumer 2021-2023

 Halle (Saale), September 2024

Der Dom zu Halle wurde zwischen 1271 und 1330 als Klosterkirche des Dominikanerklosters errichtet. Die dreischiffige Hallenkirche ist die älteste noch erhaltene Kirche in der Altstadt. Nach den Regeln des Bettelordens wurde auf einen Turm, aufwändige Verzierungen und ein Querhaus verzichtet. Im Inneren der Kirche sind vor allem die 18 Pfeilerfiguren und die Kanzel aus Sandstein aus dem Jahr 1526 hervorzuheben. Da die Stadt nie Bistum war, ist die Kirche genau genommen kein Dom.

Brunnen „Lebenskreis - Das Leben besiegt den Tod"
Mit der Einweihung am 11. Oktober 2012 ist nach mehr als 20 Jahren die Idee, den halleschen Domplatz mit einem Brunnen aufzuwerten, endlich Realität geworden. Der Auftrag, eine Brunnengestaltung für den Domplatz zu erarbeiten, ging bereits 1986 an den Halleschen Bildhauer Horst Brühmann. Er nahm sich dieser besonderen Aufgabe an und entwarf eine Brunnenanlage, bestehend aus einer Brunnenarchitektur, die sich auf den Dom bezieht, und einem Figurenprogramm. Dieses umfasst eine zentrale Figurengruppe (Mutter mit Kind und stürzender Tod) und den Lebenskreis. Dieser wiederum zeigt vier dem Betrachter zugewandte Figuren (je eine junge/alte Frau und einen jungen/alten Mann).

 Halle (Saale), September 2024

Hallescher Dom - Der Dom zu Halle ist das älteste noch vorhandene Kirchengebäude in der Altstadt von Halle. Hier residierten die Erzbischöfe von Magdeburg für lange Zeit als Landesherren der Stadt. Die Kirche von Kardinal Albrecht von Brandenburg sollte, zusammen mit der nebenan erbauten Neuen Residenz, Teil des einflussreichsten, mächtigsten und repräsentativsten Stifts nördlich der Alpen werden. Der Dom befindet sich im Eigentum der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.

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Dom St. Pauli zum Heiligen Kreuz, Halle/Saale

 Halle (Saale), September 2024

Die Architektur ist von strenger Regularität und in der Profil- und Maßwerkbildung betont schlicht. Von der nördlich gelegenen Klausur sind nur Reste eines gotischen Kreuzganges erhalten. Die welschen Giebel, die seit 1526 dem Bau sein äußeres Aussehen geben, waren ursprünglich mit Lilienfresken verziert. Das Motiv des Rundgiebels, wie es in italienischen Sakral- und Profanbauten vorkommt, tritt hier zum ersten Mal nördlich der Alpen auf.

Von 1847 bis 1851 schufen der in Halle ansässige Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Wäldner und sein Sohn August Ferdinand Wäldner, die ihre Werkstatt unweit des Doms in der Kleinen Klausstraße 15 hatten, eine neue Orgel mit 33 Registern. Sie wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert: 1922 erhielt sie neue Prospektpfeifen und Zungenregister (Rühlmann), 1946, 1956 und 1972 erfolgten Umdisponierungen im neobarocken Sinne.

 Halle (Saale), September 2024

1520 erhob Kardinal Albrecht von Brandenburg die Kirche zur Stiftskirche und wünschte später darin begraben zu werden. Als mächtigster Kirchenfürst seiner Zeit ließ Kardinal Albrecht die Kirche prächtig Um- und Ausbauen. 1523 wurde die Kirche neu geweiht. Vermutlich entstand schon zu dieser Zeit die Bezeichnung Dom. Kardinal Albrecht stattete den Dom auch innen reichlich aus. Unter Anderem mit dem "Halleschen Heiltum", die umfangreichste und wertvollste Reliquiensammlung Deutschlands. Die Sammlung umfasste bis zu 20.000 Reliquien. Diese standen im direkten Zusammenhang mit dem Ablasshandel und der Reformation.

Im Zuge der Reformation verließ Kardinal Albrecht 1541 die Stadt und nahm die gesamte bewegliche Innenausstattung mit nach Aschaffenburg, wo sie sich bis heute befindet. Bis 1561 war die Kirche dann wieder im Besitz der Dominikaner. Im 17. Jahrhundert wurde sie als Hof- und Schlosskirche genutzt. Seit 1688 nutzt die evangelisch-reformierte Gemeinde den Dom. 1702/1703 war Georg Friedrich Händel als Organist für ein Jahr auf Probe angestellt. Die Orgel auf der er spielte wurde 1851 durch eine neue ersetzt. 1996 bis 2005 wurde der Dom von Grund auf saniert.

 Halle (Saale), September 2024

Prägend für den Innenraum sind glatte, kapitelllose Achteckpfeiler und einfache Maßwerke in großen Spitzbogenfenstern. Ein Lettner teilte einst das acht Joche lange Kirchenschiff. Der Zyklus der Pfeilerstatuen von Peter Schro, aus der Schule von Hans Backoffen, gilt als eines der bedeutendsten Werke deutscher Bildhauerei des 16. Jahrhunderts. Die 17 überlebensgroßen Figuren, vollendet 1525, stellen Christus und die Apostel (einschließlich Paulus), den Bistumspatron Mauritius und die Heilige Maria Magdalena dar. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1526. Sie zeigt an der Treppenwange die Kirchenväter, am Kanzelkorb die Briefschreiber aus dem Neuen Testament. Darunter ist neben den vier Evangelisten mit ihren Attributen gleichberechtigt Mose mit den Gesetzestafeln dargestellt.

 Halle (Saale), September 2024

Außerdem gehören zur Innenausstattung wertvolle Grabsteine und Epitaphien, darunter ein um 1380 entstandener ganzfiguriger Grabstein einer Mutter mit Kind und ein Epitaph von 1620 eines Magdeburger Meisters.

 Halle (Saale), September 2024

Das Händel-Haus ist ein Musikmuseum der Stadt Halle (Saale) und seit 2008 als kommunale Stiftung des Privatrechts organisiert. Kern des Renaissance-Komplexes, der vor 1558 erbaut wurde, ist das Geburtshaus Georg Friedrich Händels, das über 100 Jahre im Eigentum der Familie Händel war. Die Grundmauern reichen jedoch bis ins Mittelalter zurück. Das Händel-Haus ist in der Großen Nikolaistraße 5–6 in der Altstadt von Halle (Saale) gelegen.

 Halle (Saale), September 2024

"Zu den drei Königen" war ein Gasthof in der Kleinen Ulrichstraße. Im Jahr 1903 wurde in der Oleariusstraße ein Gasthaus als vergrößerter Nachfolger errichtet, das ein großes Wandbild trägt. In der Mitte des Gebäudes befindet sich ein Schweifgiebel, den ein Relief ziert, auf dem drei Könige dargestellt sind. Heute beherbergt das Gebäude das Gasthaus "Zum Schad", das aufgrund verschiedener Lokalitäten mit ähnlichen Namen teils den Zusatz "Am Wandbild" nutzt.

 Halle (Saale), September 2024

An einer Giebelwand in der Großen Klausstraße findet sich ein monumentales Wandbild mit dem Titel Stadt. Erschaffen hat es der Künstler Hans-Joachim Triebsch, den einst sein Studium an der Hochschule für Form und Gestaltung (heute Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) aus Brandenburg an der Havel nach Halle zog. Entstanden ist das Wandbild in den Jahren 1987/88, kurz vor dem politischen Umbruch in der DDR. Die fiktive hallesche Straßenszene zeigt zahlreiche Details, die auf die gesellschaftliche und politische Stimmung dieser Jahre Bezug nimmt.2002 überarbeitete Triebsch das Bild und fügte einige neue Element hinzu. Wer genau hinsieht, entdeckt spannungsvolle Persönlichkeiten der halleschen Stadtgeschichte sowie von Weltruhm.

Wandbild von Hans-Joachim Triebsch

 Halle (Saale), September 2024

Schokolädchen & Petit Gateau in der Große Klausstraße

 Halle (Saale), September 2024

ROTER TURM
Freistehender Glockenturm der Marktkirche St. Marien
Höhe 84 Meter
Bauzeit 1418 bis 1506
1508 Einbau der Turmuhr
April 1945 stark beschädigt
1975 Erneuerung des Turmhelmes als Stahlkonstruktion
2006 bis 2009 restauriert
verfügt über Europas größtes Glockenspiel

 Halle (Saale), September 2024

Hallescher Roland - Der Hallesche Roland ist eine Roland-Statue auf dem Marktplatz der Stadt Halle (Saale). Sie ist ungefähr vier Meter hoch. Die Roland-Figur wechselte im Marktbereich mehrfach ihren Standort. Heute befindet sie sich an der Ostseite des Roten Turmes. Wie Roland-Statuen in anderen Städten, wurde sie als Zeichen der bürgerlichen Freiheit, als Sinnbild für die Eigenständigkeit der Stadt und als Symbol für die hohe Gerichtsbarkeit aufgestellt. In seiner heutigen Fassung stammt der Roland vom halleschen Bildhauer Johann George Bürger, der im Jahr 1719 eine wohl auch im Detail identische Kopie aus Stein erstellte, die wie ihr Vorgänger vier Meter hoch ist.

 Halle (Saale), September 2024

Der Marktplatz, das Zentrum der Stadt, ist einer der bemerkenswertesten Plätze. Insgesamt 14 Straßen gehen vom Marktplatz ab. Mit den fünf Türmen von Marktkirche und Rotem Turm bietet der Platz eine imposante Silhouette. Hier findet man neben dem Händeldenkmal, das gern als Treffpunkt gewählt wird, auch das Rathaus und das Stadthaus. An das alte Rathaus der Stadt, das bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, erinnert heute ein Bronzerelief, das am ehemaligen Standort in den Boden eingelassen wurde.

 Halle (Saale), September 2024

Goldener Händel vor der Tourist-Information Halle (Saale) im Marktschlößchen

 Halle (Saale), September 2024

Das Denkmal des berühmtesten Hallensers, Georg-Friedrich Händel, steht in der Mitte des Marktplatzes. Es wurde 1859 zum 100. Todestag Händels eingeweiht. Händel blickt in Richtung seiner Wahlheimat England, wo er in der Londoner Westminster Abbey begraben wurde. Das Denkmal zeigt den Komponisten, der sich mit einem Taktstock in der Hand auf das Dirigentenpult stützt, auf dem die Notenblätter des "Messias" zu sehen sind.

 Halle (Saale), September 2024

Das Stadthaus von Halle ist das neugotische Versammlungs-, Sitzungs- und Festgebäude auf dem Marktplatz der Stadt Halle (Saale) und ein unter Denkmalschutz stehendes Wahrzeichen der Stadt. Das Stadthaus von Halle ist ein dreigeschossiger, neogotisch-neorenaissancistischer Werksteinbau mit Zwerchhäusern, Ecktürmen und großem Walmdach, auf dem sich ein hoher Dachreiter befindet. Äußerlich im Stil der Neorenaissance, ergänzt um neugotische Elemente, verfügt das Gebäude über ein prunkvolles Inventar.

 Halle (Saale), September 2024

Der Ratshof ist ein denkmalgeschütztes Gebäude am Marktplatz der Großstadt Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Das Ende der 1920er Jahre errichtete Gebäude übernimmt seit der Zerstörung des Alten Rathauses im Zweiten Weltkrieg die Funktion des Rathauses der Großstadt.

 Halle (Saale), September 2024

Es handelt sich um einen dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Bau mit schlichter Gestaltung. Über fünf Bürogeschossen steht auf der Sichtachse zur Leipziger Straße ein massiger Eckturm mit hohen Saalfenstern. Dieser ist von einer Pyramidenspitze gekrönt. Der Haupteingang am Marktplatz wird von vier Säulen gegliedert.

Rathaus Halle (Saale)

 Halle (Saale), September 2024

Insgesamt befinden sich am und im Bauwerk verschiedene Kunstwerke von Künstlern der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, u. a. ein großes Stadtwappen aus Beton an der Ecke der Leipziger Straße sowie fünf 2,20 m hohe Bronzestatuen. Es sind 1976/1977 von Johannes Baumgärtner geschaffene Repliken der 1928/1929 von Gustav Weidanz geschaffenen und im Zweiten Weltkrieg zerstörten Plastiken;

 Halle (Saale), September 2024

Stadtsparkasse Halle, Filiale der Saalesparkasse in der Rathausstraße 9

 Halle (Saale), September 2024

Rathausstraße 15 - "Jena'sches Fräuleinstift" Hier wohnte der erste Kurator der Friedrichs-Universität Halle, der Kurfürstlich Brandenburgische Geheime Rat und Kanzler des Herzogtums Magdeburg,
GOTTFRIED VON JENA (1624-1703)
Er gründete ein Evangelisch Reformiertes Stift für alleinstehende Damen aus dem Adelsstand. Das freiweltliche adlige von Jena'sche Fräuleinstift befand sich von 1703-1962 in diesem Haus.

 Halle (Saale), September 2024

Das Landgericht Halle ist ein ordentliches Gericht mit Sitz in Halle (Saale).

 Halle (Saale), September 2024

In Halle bestand von 1849 bis 1879 das Kreisgericht Halle/Saale. Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden 1879 einheitlich Amts-, Land- und Oberlandesgerichte gebildet. Das königlich-preußische Landgericht Halle wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 als eines von 16 Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichtes Naumburg gebildet. Der Sitz des Gerichtes war Halle.

 Halle (Saale), September 2024

Das Gebäude des Landgerichtes wurde 1903 bis 1905 errichtet. Es handelt sich um eines der repräsentativsten Bauwerke der Stadt im typischen, historistischen Stil wilhelminischer Justizbauten. Architekten des vierflügeligen Gebäudes waren die preußischen Baubeamten Paul Thoemer im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin und Karl Illert (1856–1907) in Halle. Es besitzt eine breite Doppelturmfassade zum Hansering, die unter anderem mit Porträts von Rechtsgelehrten und an den Fenstersimsen mit Tieren und Fabelwesen geschmückt ist. Die flankierenden Türme haben eine Höhe von 50 Metern. Stilistisch verbindet es auch Formen der Gotik, der Renaissance und des Jugendstils.

 Halle (Saale), September 2024

Der Leipziger Turm ist ein frei stehender Wartturm, der zur Befestigungsanlage der Stadt Halle (Saale) gehörte.
Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts neben dem 1819 abgerissenen Galgtor errichtet, weshalb er bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Bezeichnung Galgtorturm trug. Der Turm hat eine Höhe von 44 m. Von ihm aus konnte der Galgberg (der heutige Riebeckplatz) überschaut und die Stadt vor heranrückenden Gefahren von außerhalb und Feuer innerhalb der Stadt gewarnt werden. Das wegen seines runden Grundrisses ursprünglich „der runde Turm“ genannte Bauwerk ist aus Bruchsteinen gemauert und hat eine untere Mauerstärke von 2,80 m. Der Durchmesser des Innenraums beträgt 3,30 m. Die spitzbogige Eingangstür auf der Stadtseite und die Fenster in den Stockwerken sind gotischen Ursprungs und gut erhalten. 1573 wurde dem Turm im Stil der Renaissance eine welsche Haube mit vier schieferverkleideten Lukarnen und einer kupfernen Laterne aufgesetzt. Außerdem wurde ein Uhrwerk mit zwei Zifferblättern eingebaut.

Der Leipziger Turm war der größte Turm in der halleschen Stadtbefestigungsanlage. Er steht auf der Leipziger Straße, wo sie zwischen Marktplatz und Hauptbahnhof die Ringstraßen (= ehemaliger Verlauf der Stadtmauer) kreuzt.

 Halle (Saale), September 2024

Unweit des Leipziger Turms befindet sich die Bronzeplastik "Läufer am Ziel". Sie wurde 1926/1927 von Fritz Röll errichtet. Röll (1879-1956) war ein deutscher Maler und Bildhauer und gehörte zur Berliner Bildhauerschule.

 Halle (Saale), September 2024

Landgericht Halle (Saale) am Hansering beim Park der Olympiasieger

 Halle (Saale), September 2024

Blick in die Rathausstraße zum Marktplatz mit der Marienkirche Unser Lieben Frauen

 Halle (Saale), September 2024

Das Stadtbad ist ein Hallenbad in Halle (Saale). Es ist die älteste Schwimmsportstätte der Stadt. Den an der Außenfassade befindlichen hölzernen Uhrerker, entworfen von Martin Knauthe, realisierte der Bildhauer Christian Schmidt.

 Halle (Saale), September 2024

Die Oberpostdirektion Halle (Saale) war eine Mittelbehörde der Reichspost in der Stadt Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. Ihr Gebäude beherbergte auch verschiedene andere Posteinrichtungen, so dass es häufiger auch Hauptpostamt genannt wurde, was aber zu Verwechslungen mit der späteren Hauptpost in der Ernst-Kamieth-Straße führt.

 Halle (Saale), September 2024

Heute befindet sich am Turm eine Uhr mit der Darstellung verschiedener Tierkreiszeichen und der zugehörigen Sternkonstellationen.

 Halle (Saale), September 2024

Die ehemalige Oberpostdirektion gehört zu den imposantesten Gebäuden des Altstadtrings von Halle (Saale) und wurde aus Sandstein erbaut. Das Bauwerk wurde im Jahr 1912 erweitert, indem man den Mittelbau aufstockte, und bestand aus einer Nordfront zur Großen Steinstraße hin, die dreigeschossig mit einem zentralen viereckigen Turm, gestaltet wurde, der nur in stark reduzierter Form erhalten ist. Der Turm besaß ein fensterdurchbrochenes Obergeschoss sowie ein 13 Meter hohes Stahlgerüst in Pyramidenform für die Fernsprechleitungen, das im Jahr 1938 entfernt wurde.

 Halle (Saale), September 2024

Die Grünfläche vor dem jetzigen Gebäude wurde zuletzt im Jahr 2018 umgestaltet. Im Vordergrund der Joliot-Curie-Platz. Der Joliot-Curie-Platz ist eine Straße in der Altstadt und in der nördlichen Innenstadt von Halle. Die Straße verbindet die Große Steinstraße mit dem Universitätsring und der August-Bebel-Straße.

 Halle (Saale), September 2024

Das Opernhaus Halle ist eines von drei Opernhäusern in Sachsen-Anhalt und der kulturhistorisch bedeutendste Theaterbau in Halle (Saale). Es beherbergt die Oper Halle und das Ballett Rossa. Langjähriger Klangkörper war das Orchester des Opernhauses Halle. Seit der Orchesterfusion 2006 wird das Opernhaus von der Staatskapelle Halle bespielt. Davor steht die Skulptur "Reliquie Mensch" von Michael Morgner

 Halle (Saale), September 2024

Das Stadttheater in Halle (Saale) wurde in den Jahren 1884 bis 1886 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Heinrich Seeling und des Ingenieurs Stumpf errichtet, der aus einem 1883 durchgeführten Architektenwettbewerb hervorgegangen war. Damals galt das Stadttheater neben der Budapester Oper als das technisch modernste Theater Europas. Aus diesem Haus ging am 1. Januar 1992 das Opernhaus Halle hervor, im einzigen ausschließlich für Oper bestimmten Theaterbau in Sachsen-Anhalt.

 Halle (Saale), September 2024

Freies Afrika (1965) von Gerhard Geyer (1907-1989).
Die Bronzeplastik würdigt den antikolonialen Weg Ghanas. Seit 1975 verweist zusätzlich eine Gedenktafel auf den in Ghana geborenen, als Versklavter nach Deutschland verschleppten und zwischen 1736 und 1739 an der Universität Halle als Privatdozent tätigen Philosophen Anton Wilhelm Amo. Diese Verbindung der Plastik mit der Person Amo ist jedoch aus heutiger Hinsicht problematisch. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Stadt Halle (Saale) und das Anton Wilhelm Amo Bündnis Halle (Saale) arbeiten daher an einem neuen Erinnerungskonzept an Amo.

DEM ANDENKEN ANTON WILHELM AMOS AUS AXIM IN GHANA DEM ERSTEN AFRIKANISCHEN STUDENTEN UND DOZENTEN DER UNIVERSITATEN HALLE-WITTENBERG UND JENA 1727-1747

 Halle (Saale), September 2024

Auf dem Universitätsplatz, zwischen Löwengebäude und Robertinum, erinnert ein Denkmal in Form eines überdimensional großen Kopfes an den Dichter und Schriftsteller Christian Johann Heinrich Heine (* 13.12.1797 Düsseldorf, † 17.02.1856 Paris). Das aus Sandstein geschaffene Denkmal ist eines der jüngsten im halleschen Stadtbild.

Heinrich Heine gilt als bedeutender Vertreter der Romantik und des Vormärz und äußerte in seinen Werken oft politische und gesellschaftliche Kritik (z.B. in "Nachtgedanken", "Die schlesischen Weber"). In Halle wird er an mehreren Stellen geehrt, was dessen Bedeutung für die heutige und folgende Generationen unterstreicht. Halle war 1912 die erste Stadt Preußens, die Heinrich Heine ein Denkmal stiftete, doch es wurde 1933 von den Nationalsozialisten zerstört, woran eine Gedenktafel in Trotha erinnert.

Heinrich Heine Denkmal an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 Halle (Saale), September 2024

Das Hauptgebäude der Friedrichs-Universität, die 1694 von Kurfürst Friedrich III. von Preußen gegründet wurde und heute Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg heißt, ist zweifellos das bedeutendste Werk des Klassizismus in Halle. Der neue Bau, der in den Jahren 1832 bis 1834 nach Plänen von Ernst Friedrich Zwirner und Wilhelm Heinrich Matthias durch Wilhelm August Stapel errichtet wurde, löste die Waage auf dem Markt als Hauptgebäude der Universität ab. Die Universität von Halle, die über Jahrhunderte die Hauptuniversität von Preußen war, sollte ein entsprechend repräsentatives Gebäude erhalten. Der neue Bau wurde ursprünglich als Hauptbau mit Seitenflügeln geplant, dann aber als Zentralbau ausgeführt. Durch sein Aussehen erhielt das Gebäude bald den spöttischen Beinamen "Kaffeemühle". Als man 1868 die Löwen vom Marktbrunnen hierher versetzte, entstand der heute gängige Name "Löwengebäude".

Die beiden wuchtigen Löwen sind ein markantes Symbol der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und waren namensgebend für das Gebäude, welches sie bewachen: das Löwengebäude. Sie wurden 1816 für ein Bolesławiec (Polen) geschaffen und wurden 1822 von der Stadt Halle erworben.

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Zentrale Kustodie, davor Löwen (Skulptur)

 Halle (Saale), September 2024

Eines der bekanntesten Kaufhäuser Ende 19., Anfang 20. Jahrhundert ist das Kaufhaus Loewendahl.
Im Jahre 1896 eröffnet die Firma ein Geschäft im Assmannschen Haus, Große Ulrichstraße 49 - heute hat dort „Ann Christine“ eine Filiale. Das Kaufhaus Löwendahl war einst das das Wohn- und Geschäftshaus der Gebrüder Löwendahl. Bauherr und Eigentümer der Immobilie war im Jahr 1891, Wilhelm Lauenroth, welcher den halleschen Architekten Albert & Ernst Giese die Projektierung eines gründerzeitlichen Neubaus in Auftrag gab. Das im Stile des Neuklassizismus erbaute Geschäftshaus war das Kaufhaus des Unternemens

 Halle (Saale), September 2024

Der Rote Turm, ein freistehender Glockenturm, bildet zusammen mit den Türmen der Marktkirche das Wahrzeichen der Stadt. Der Bau des 84 Meter hohen Turmes wurde 1506 abgeschlossen. Mit seinen 76 Glocken besitzt der Rote Turm das größte Carillon Europas und das drittgrößte Glockenspiel der Welt. Viertelstündig geben die fünf Uhrenglocken akustisch die Uhrzeit an. Da die Melodie des Uhrenschlags exakt der des Big Bens in London entspricht, wird dieser Ton auch "Westminster-Schlag" genannt.

 Halle (Saale), September 2024

Das Händel-Denkmal in Halle (Saale) ist das einzige Denkmal in Deutschland zu Ehren des deutsch-britischen Barockkomponisten Georg Friedrich Händel. Es wurde dort 1859 anlässlich der Gedenkveranstaltungen zum 100. Todestag des Künstlers in einer Gemeinschaftsleistung zwischen Deutschen und Briten verwirklicht. Das deutsche Händel-Denkmal befindet sich gegenüber der Taufkirche Händels auf dem hallischen Marktplatz, von wo aus das Abbild des Musikers nach London, seiner Hauptwirkungsstätte und Wahlheimat, blickt. Über drei Granitstufen erhebt sich eine auf einem 19 t schweren Marmor-Postament aufgestellte, 1500 kg schwere und 3,2 m hohe Bronzestatue, die einen älteren, korpulenten Händel in der Tracht seiner Zeit zeigt (Leibrock, Kniehosen, Schuhe und Strümpfe, den Galanteriedegen an der Seite und gewaltiger Lockenperücke auf dem Haupte). Die Figur lehnt sich an das rechts neben ihm stehende Notenpult im Rokokostil, auf dem die Partitur des Messiah liegt. Von den drei Seiten des Pultfußes trägt eine die Jahreszahl 1741, die an das Jahr erinnert, in dem Händel sein größtes Werk, den Messias, komponiert hat.

 Halle (Saale), September 2024

Die Stadt Halle (Saale) bildet gemeinsam mit der benachbarten Metropole Leipzig den Ballungsraum Leipzig-Halle, in dem mehr als eine Million Menschen leben, sowie mit Leipzig und fünf weiteren Städten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen die Metropolregion Mitteldeutschland. Halle ist eines der drei Oberzentren des Landes Sachsen-Anhalt, ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt sowie ein wichtiges Wissenschafts- und Wirtschaftszentrum in den ostdeutschen Bundesländern. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 806.

 Halle (Saale), September 2024

Die Marktkirche Unser lieben Frauen, auch Marienkirche genannt, bildet mit dem Roten Turm das Wahrzeichen der Stadt. Kardinal Albrecht vereinte zwei mittelalterliche Kirchen, die Gertrudenkirche mit den blauen Türmen und die St. Marienkirche, ab 1529 zur heutigen Marktkirche. Mit ihrem dreischiffigen Hallenbau zählt sie zu den bedeutendsten spätgotischen Kirchen Mitteldeutschlands. In der Kirche befindet sich das Taufbecken, an dem Georg-Friedrich Händel getauft wurde. Die Totenmaske Luthers kann ebenso besichtigt werden wie die Hausmannstürme.

 Halle (Saale), September 2024

Wie bei anderen Hansestädten hat es bei Halle keine offizielle Beitrittserklärung zum hansischen Städtebund gegeben. Eine erstmalige Erwähnung im Zusammenhang mit der Hanse erfolgte in einem Brief vom 4. März 1281, in dem eine Verlegung des Stapels der deutschen Händler von Brügge nach Aardenburg 1280 bis 1282 festgestellt wurde. Vermutlich gab es aber schon einige Jahrzehnte vorher Kontakt mit dem hansischen Handel, da auch eine wichtige Fernhandelsverbindung der Stadt mit dem damals bedeutendsten Wirtschaftsraum Flandern bestand.
Halle gehörte nicht zu den bedeutendsten Städten der Hanse. Die Stadt erhielt regelmäßig Einladungen zu Hansetagen, denen man aber selten nachkam. Die politischen Entscheidungen überließ man Magdeburg und Braunschweig, den größten Städten des Sächsischen Städtebundes.

 Halle (Saale), September 2024

Die Gold-Sole ist einer der modernsten Brunnen der Stadt. Er wurde 2006 im Rahmen des 1200-jährigen Stadtjubiläums eingeweiht. Der Brunnen symbolisiert die Salzgewinnung und den daraus entstandenen Wohlstand der Saalestadt. Dazu strömt Salzwasser nach oben. Die Grundfläche der Gold-Sole besteht aus 6 Bronzeplatten, welche 78 Schlitze als (Symbol der Salzquellen der Stadt) enthalten. Unter ihnen befinden sich Goldschalen, die einen goldenen Schimmer erzeugen.

Marktplatz Halle und der Goldsolebrunnen

 Halle (Saale), September 2024

Über Jahrhunderte war das Areal des heutigen Platzes Hallmarkt das Zentrum der halleschen Salzgewinnung und -verarbeitung. Aus vier Brunnen (Deutscher Born, Hackeborn, Meteritz- und Gutjahrbrunnen) in der Umgebung wurde Sole gefördert und in den Siedehütten (Salzkoten) zu Salz verarbeitet. Im Norden und Süden wird der Platz von gründerzeitlicher Blockrandbebauung begrenzt, die zwischen 1885 und 1910 entstand. Im Süden steht die 1905 als Lesehalle erbaute heutige Stadtbibliothek. Im Osten bildet ein von Wilhelm Jost 1924 in neoromanischem Stil geschaffenes Umspannwerk den Platzrand, das architektonisch an ein römisches Kastell erinnert und den Höhenunterschied zwischen dem Hallmarkt und dem höher gelegenen Hauptmarkt überbrückt.

 Halle (Saale), September 2024

Mehrere Personengruppen wollten von mir fotografiert werden. Vor 20 Jahren war ich schon ein Exot mit einer großen Kamera, heute bin ich wieder ein Exot mit großer Kamera. Diese Burschen wollten sich von mir gerne ins passende Licht rücken und veröffentlichen lassen. Bitte sehr.

 Halle (Saale), September 2024

Ein letzter Blick vom Marktplatz in die Große Steinstraße

 Halle (Saale), September 2024



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: