Kairo

Chaos City (die Mutter aller Städte), Februar 2020

'Hast du Kairo nicht erblickt, so hast du die Welt nicht gesehen', beginnt eines der Märchen aus 1001 Nacht.

Seit der blumigen Beschreibung von Scherezad hat sich die größte Stadt Afrikas sicherlich verändert.
Mein Besuch im Februar 2020 war zwar nicht mein erster Aufenthalt dort, aber jetzt kann ich definitiv einen Erledigt-Haken dran machen.

Die Doppelsitzstatue von Amenophis III. und Teje wartet schon im weltweit größten Museum für altägyptische Kunst auf alle Mitleser.

Das Ägyptische Museum Kairo enthält zahlreiche Räume. Das Erdgeschoss des Museums folgt der Geschichte des alten Ägypten. Beim Betreten der Sicherheitskontrolle im Gebäude blickt man auf das Atrium und die Rückseite des Gebäudes, wo viele Gegenstände zu sehen sind - von Sarkophagen und Booten bis hin zu riesigen Statuen.

Das Ägyptische Museum enthält Werke aus verschiedenen Epochen der altägyptischen Kulturgeschichte: Frühgeschichte, Thinitenzeit, Altes Reich, Mittleres Reich, Neues Reich, Dritte Zwischenzeit und Spätzeit sowie Griechisch-Römische Zeit.

Das voraussichtlich bis 2020 genutzte Gebäude liegt am Al-Tahrir-Platz in der Innenstadt von Kairo und wurde 1900 nach Plänen des französischen Architekten Marcel Dourgnon im neoklassischen Stil erbaut. Die Eröffnung fand 1902 statt. Im Jahre 2020 soll das Große Ägyptische Museum (Grand Egyptian Museum GEM) in Giza nahe bei den großen Pyramiden eröffnet werden, das diese Sammlungen und weitere Artefakte aus ganz Ägypten aufnehmen soll.

Man ahnt es bereits: Viele Gegenstände sind bereits abtransportiert, eingelagert oder umgesiedelt worden. Andere Ausstellungsstücke sind bereits fertig verpackt und abholbereit. Ermäßigung gibts trotzdem keine, steht ja noch genug herum.

Nach der Eröffnung 1902 waren im Ägyptischen Museum ca. 50.000 Ausstellungsstücke zu sehen. Mit mehr als 150.000 Artefakten beherbergt es heute die größte Sammlung altägyptischer Kunst weltweit. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Stockwerke mit über 100 Sälen.

Im Erdgeschoss sind die Objekte nach den Epochen chronologisch geordnet, das heißt von der Prädynastik bis hin zur Griechisch-römischen Zeit sowie Funde aus nubischen Gräbern. Einen Sonderbereich innerhalb des Ausstellungsbereichs zum Neuen Reich nimmt die sogenannte Amarna-Gallery ein. Hier sind Fundstücke aus dem Grabschatz des Tutanchamun, Modell-Boote, Königsmumien, die Grabbeigaben von Juja und Tuja, die Mumienportraits aus dem Fayyum sowie Ostraka und Papyri ausgestellt.

Sammlung von Sandalen. Eine davon hat vermutlich Brian gehört, dem von der judäischen Volksfront. Oder war es die Volksfront von Judäa?

Ich sehe tote Menschen...

Es gibt zwei seperate Mumien-Räume deren Eintritt zusätzlich vergebührt wird. Trotzdem man zum 'normalen' Museumsbesuch zusätzlich eine Fotografier-Deppensteuer kaufen kann (natürlich hab ich!), ist dort trotzdem mehr oder weniger streng überwachtes Fotoverbot.

Nach dem Tod wurden die Pharaonen Ägyptens gewöhnlich mumifiziert und in kunstvollen Gräbern begraben. Adlige und Beamte erhielten oft die gleiche Behandlung und gelegentlich gewöhnliche Menschen. Der Prozess war jedoch teuer und ging über die Mittel vieler hinaus.

Die Methoden zur Einbalsamierung oder Behandlung des toten Körpers, die die alten Ägypter verwendeten, werden Mumifizierung genannt. Mit speziellen Verfahren entfernten die Ägypter die gesamte Feuchtigkeit aus dem Körper und hinterließen nur eine getrocknete Form, die nicht leicht zerfallen würde.

In der Religion der alten Ägypter war es wichtig, die Leiche so lebensecht wie möglich zu erhalten. Sie waren so erfolgreich, dass wir heute den mumifizierten Körper eines Ägypters sehen und eine gute Vorstellung davon haben können, wie er oder sie vor 3000 Jahren im Leben aussah.

Der Mumifizierungsprozess dauerte siebzig Tage. Spezielle Priester arbeiteten als Einbalsamierer und behandelten und wickelten den Körper ein. Die Priester kannten nicht nur die richtigen Rituale und Gebete, die in verschiedenen Phasen durchgeführt werden sollten, sondern benötigten auch detaillierte Kenntnisse der menschlichen Anatomie.

Bei der Revolution in Ägypten 2011 kam es zu Plünderungen und Beschädigungen der Sammlung. Insgesamt wurden 54 Ausstellungsstücke gestohlen, von denen 25 bis 2013 wieder gefunden und restauriert wurden.

Während der Revolution in Ägypten 2011 soll sich, laut der Aussage des damaligen Direktors, Tarek el-Awady, in dem Museum zudem eine Kommandozentrale des Geheimdienstes befunden haben und am 9. März von der Militärpolizei Folterkammern in den Kellern eingerichtet worden sein. Dies soll entgegen internationalen Konventionen, die die Nutzung von Museen zu militärischen Zwecken verbieten, geschehen sein.

Die Besucherzahlen lagen einst bei etwa 2,5 Millionen Personen jährlich, sind jedoch seit der Revolution 2011 stark gesunken. Der Associated Press zufolge verringerten sich die Einnahmen des Museums im Zeitraum Oktober 2010 bis Oktober 2013 von 16 Millionen US-Dollar auf 1,1 Millionen US-Dollar.

Der Eintrittspreis beträgt EGP 200 (EGP 100 für Studenten), die nicht kontrollierte Fotogebühr EGP 50 und zusätzlich der Mummy Room EGP 180 (EGP 90 für Studenten).

Vor dem Ägyptischen Museum ist der historisch belastete Tahrir-Platz (Revolution 2011, Sturz von Husni Mubarak) und auch die Metrostation Sadat. 33 Jahre nach Einweihung fährt die U-Bahn heute auf drei Linien mit einer Länge von rund 65 Kilometern.

Am Opera Square steht die Statue von Saad Zaghloul. Saad Zaghlul Pascha war ein ägyptischer Politiker, der sich als Führer der nationalistischen Wafd-Partei für die ägyptische Unabhängigkeit einsetzte und 1924 ägyptischer Premierminister war.

Rechts hinten: Der Cairo Tower wurde von 1956 bis 1961 während der Präsidentschaft von Gamal Abdel Nasser mit sowjetischer Unterstützung erbaut und sein teilweise offenes Gitterwerk soll an eine Lotuspflanze erinnern. Der Turm ist 187 m hoch, 50 m höher als die große Pyramide von Gizeh und er steht auf der Basis der Assuan-Granitsteine, mit denen die alten Ägypter ihre Klöster und Tempel der Pharaonen errichteten.

Eine typische Gehwegsituation, wie ich sie schon aus anderen Ländern gezeigt habe. Dieses Bild entstand im Stadtzentrum auf der Nilinsel Gezira, gleich neben dem Opernhaus. Das muss wohl der Grund sein, warum alle Leute auf der Straße gehen (müssen) und nein, einen Kinderwagen habe ich nie gesehen.

Der Cairo Tower befindet sich im Zentrum auf der Insel Gezira in der Mitte des Nils im Bezirk Zamalek. Um überhaupt Zutritt zum Gelände zu erhalten, müssen mitgeführte Speisen und Getränke bei der Sicherheitsschleuse abgegeben werden. Nachdem dies auch Wasserflaschen betrifft, kann die Wartezeit für die Auffahrt im Lift eine trockene werden...

Blick in den Osten auf das rote Gebäude des Ägyptischen Museums. Der Preis für die Aussicht schlägt mit satten EGP 200 zu Buche. Ohne irgendwelche Express-Pass-Scherze, pro Kopf, keine Kinderermäßigung.

Blick in den Westen, wo man mit Phantasie am Horizont (auf 11 Uhr) die Pyramiden im Smog erkennen kann - die Luftlinie beträgt gerade mal 10 km.

Abgang zur U-Bahn-Station Opera. Alle Stationen haben eigene Abschnitte 'Ladies only', wo die den Damen vorbehaltenen Waggons halten. Männern ist die Benützung dieser Garnituren nicht gestattet. Um egal welche Metrostation zu betreten, muss man Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren und Durchleuchtungsbändern für Rucksäcke passieren. An den Bahnsteigen selbst sitzen an allen Seiten Soldaten, die - jedenfalls in meinem Fall - auf das herrschende Fotografierverbot im Laufschritt hinweisen.

Das Ticketsystem macht auch Spaß: Man muss sich bei einem Schalter um ein Einzelticket anstellen und sagen, wo man aussteigen will. Dann bekommt man einen Papierstreifen (3 unterschiedliche Farben für verschiedene Distanzen möglich), der bei der richtigen Ausgangsschleuse dann gefressen wird. Kurzstrecke zahlen und Langstrecke fahren ist also ungünstig. Apropos günstig, der Fahrpreis ist mit 3-5 LE überschaubar (ca. 20-30 Eurocent).

Die Fahrt macht sowieso Spaß: Bei 25 Millionen Menschen im Großraum Kairo treffen sich schon ein paar in der Bahn und die quetschen sich wie Sardinen in die Wagons (bei den Frauen ist dafür jede Menge Platz!). Und bei der Disziplinlosigkeit der Ka(ir)oten wird zuerst eingestiegen - also voll reingequetscht - bevor andere Fahrgäste sich rauspressen können. Ein Spektakel, das ich nur zu gerne mitgefilmt hätte. Einfach unglaublich.

Und somit bin ich mit ALLEN U-Bahnen vom Afrikanischen Kontinent gefahren. Hurra!
Also, es gibt ja nur diese eine. Und die geht derzeit weder bis zum Flughafen, noch zu den Pyramiden. Kommt aber noch...

Ein überirdische Alternative zur Metro ist neben den Linienbussen - die fahren grundsätzlich mit offenen Türen für sportliches Ein- und Aussteigen! - das Sammelbustaxi. Das ist kleiner und wendiger, hat aber den Nachteil, dass der Fahrer pro Passagier kassiert und erst losfahren will, wenn der 8-Sitzer voll belegt ist. Nachdem zu mir drei Mal verschleierte Mädchen eingestiegen sind, die binnen weniger Sekunden das Fahrzeug wieder fluchtartig verlassen haben (warum nur?), wurde es mir selbst zu blöd und ich habe mir nach 10 Minuten Warterei ein Privattaxi genommen.

Ui, was hat der Minibusfahrer da geschimpft. Wie konnte ich mir seinen Möchtegern-Ferrari-Suzuki nur entgehen lassen!?!

Straßenverkauf vor der Al-Azhar. Muslima tragen hier überwiegend Hijab, um ihre Haare zu verbergen.

Die Gasflaschen nebem dem Heizer, die Schläuche in den Eingangsbereich. Das flaue Gefühl habe ich nicht nur wegen Hunger und eine schnelle Lokalflucht macht dem Namen 'Fast Food' alle Ehre. Da bin ich lieber rasch ganz weit weg.

Das Bab al-Badistan, ein Zugangstor zum Chan el-Chalili.

Der Chan el-Chalili (häufig in englischer Umschrift Khan el-Khalili) ist ein Suq/Basar in der Altstadt von Kairo.

Der westlich der Saiyidna-el-Husain-Moschee gelegene Markt gilt als der größte Afrikas und wurde im 14. Jahrhundert auf dem Gelände eines ehemaligen Mamluken-Friedhofs als Karawanserei und Handelshof gegründet. Der Name geht auf seinen Bauherrn Emir Dscharkas al-Chalili, zurück, der aus Hebron stammte und daher den Namen al-Chalili (arabisch für Hebron) trug.

Der Chan el-Chalili hat eine enorme Vielzahl von kleinen Gassen, Läden, Kaffeehäusern und Plätzen. Hauptsächlich wird er zwar von ägyptischen Kaufleuten und Ladenbesitzern belegt, doch sind ausländische Händler auf dem Vormarsch, was die Ausrichtung der Geschäftstätigkeiten auf den Tourismus der Stadt verdeutlicht. Vornehmlich werden Souvenirs, Antiquitäten und Schmuck dargeboten, aber es gibt weiterhin viele traditionelle Handwerksbetriebe.

Viel Ware wird am Kopf transportiert. Leitern voll mit Gegenständen ohne dass der Träger dazu seine Hände verwendet. Hier wird frisches Fladenbrot geliefert, dass noch aufgebläht mit heißer Luft ist. Ganz vorzüglich mit Falafel übrigens.

Die al-Muizz-Straße war im Mittelalter die Hauptstraße der Stadt und bildete das Zentrum während der Herrschaft der ismailitischen Dynastie der Fatimiden.

Ob ich hier die Sandale von Brian finde? Oder wieder nur ein paar alte Mopeds.

Die damalige Hauptverkehrsachse ist heute als al-Muizz-Straße aufgrund der vielen hier gelegenen islamischen Baudenkmäler eine bedeutende Touristen-Attraktion in Kairo. Das Stadttor Bab Zuweila im Süden verfügt über beeindruckende eisenbeschlagene Flügeltüren.

In der Gasse der Sticker und Stoffhändler. Alles so schön bunt hier...würde Nina Hagen sagen.

Das 'Bab Zuweila' ist eines der drei heute noch erhaltenen Stadttore der mittelalterlichen Stadt Al-Qahira, die als im Jahre 969 nach Christus gegründete Palaststadt der Fatimiden-Dynastie namensgebend für das heutige Kairo geworden ist. Durch die mehrere Jahrhunderte nach seiner Errichtung auf seine beiden Tortürme gestellten Minarette, die zur benachbarten Moschee des Mamluken-Sultans al-Mu'aiyad Schaich gehören, erhält das Tor eine beeindruckende Größe und typische Gestalt, die es zu einer bedeutenden Sehenswürdigkeit und zu einem Wahrzeichen von Kairo werden ließen.

So chaotisch wie die Fahrweise ist auch die Parksituation in der Stadt. Stoßstangen sind zum Stoßen da, der Name ist Programm.

Eine Seitenstraße vom Khan el Khalili, stellvertretend für eine beliebige andere Straße dort. Erinnerungen an's vermüllte Jordanien werden wach.

Zufällig erfahre ich von der zweiwöchentlichen Tanzperformance El Tannoura. Die Aufführung ähnelt den allgemein bekannteren wirbelnden Derwischen. Diese Version des indigenen Tanzes enthält jedoch Instrumente und andere zusätzliche Elemente.

Die 'Al-Tannoura Egyptian Heritage Dance Troupe' ist im El Ghouri Palast zu besuchen, um 78 Pfund darf man als Non-Egyptian (pro Kopf, keine Kinderermäßigung) ein ohrenbetäubende Spektakel miterleben.
Zu hören und sehen ist eine Gruppe von Interpreten mit einer Reihe von Instrumenten, die vom Daf (Tamburin) bis zum Oud und Ney (Flöte) reichen. Der zweite Teil der Aufführung, der Sufi Tannoura-Tanz (El Darawish), leitet sich aus dem Tanz ab, der im Rahmen eines Sufi-Rituals aufgeführt wird. Der dritte Teil der Aufführung beinhaltet einen spektakuläreren Tanz, der mehr auf der Demonstration von Fähigkeiten und Kostümdesign basiert.

Das ursprüngliche Zentrum wurde 1504 von Sultan Qunsuwah El Ghouri erbaut. Während der Mamluk-Ära war das Wekalet Sultan El Ghouri einer von mehreren Handelspunkten, die zu dieser Zeit als 'Wekala' bekannt waren, ein Ort, an dem sich Kaufleute zum Handel versammelten und auch als Wohnsitz für die Kaufleute und ihre Familien dienten.

Vielen Besuchern war anzusehen, diesem unerträglichen Krach aus Trommeln und Vuvuzelas ähnlichen Tröten nach über 100 Minunten wieder entkommen zu wollen. Optisch war es schon beeindruckend dem Tänzer beim halbstündigen Um-die-eigene-Achse-drehen zuzusehen, der auch danach nicht von der Bühne fiel.

Die Ring Road ist sowas wie die Stadtautobahn ohne Leitlinien, weil es hält sich eh keiner an eine Fahrspur. Der übermäßige und beliebige Einsatz der Autohupen erinnert mich ein weiteres Mal an Amman in Jordanien.
Sinnvolles Einfädeln, Reißverschluss-System oder Nachsicht ist unüblich: Fahrzeuge mit Kratzern, Schrammen und Beulen zeugen von Charakter!
Jeder fährt wo Platz ist, Hauptsache vor dem anderen Wagen und keinen vorlassen.

Rund zwei Millionen Autos fahren in der sehr dicht besiedelten Stadt. Probleme bereiten die täglichen Staus und die hohe Umweltverschmutzung.

Alles gut bewacht hier. Zumindest lungert überall Polizei und Militär herum. Sei es als Schutz vor weiteren Terroranschlägen oder internen Machtkämpfen. Die Region ist noch immer von der jüngeren Vergangenheit belastet: Stichwort Muslimbruder Mursi und seine Bande - immerhin 1. frei gewählter Staatspräsident nach der Revolution von 2011. Und dann selbst nach Militärputsch 2013 abgesetzt, inhaftiert und unerwartet verstorben.

Nach Kontrollen und Ticketkauf für das Giza Plateau (EGP 200 / EGP 100 für Student) steht man am Fuße der Großen Pyramide: Cheops = Khufu. Der Originalzugang ist verschüttet, darum wurde unterhalb ein weiterer Gang geschlagen und für abenteuerliche EGP 400 (EGP 200 für Studenten) dürfte man auch reingehen. Nein danke, umgerechnet EUR 35 für einen engen Gang und leeren Raum ist es mir nicht wert.

Die Pyramiden von Gizeh nahe Kairo gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Menschheit. Nach der Zerstörung aller übrigen sechs Weltwunder der Antike sind sie als letztes erhalten geblieben. Die Pyramiden werden von den Ägyptern El Ahram ('die Heiligtümer') genannt und erheben sich auf einer Hochfläche, einem Ausläufer der westlichen Wüste etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh (Giza), einem Kairoer Vorort. Die Pyramiden befinden sich somit rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, direkt an der Pyramidenstraße (Scharia el-Ahram).

Früher ein Vorort, ist die Anlage mittlerweile von der Hauptstadt umschlossen. Ein Baustopp verhindert nun den weiteren Zubau und unkontrollierte Ansiedlungen. Das neue Museum (im Bild am Horizont auf 11 Uhr) soll im Oktober 2020 eröffnen und einen Verbindungsgehweg zu den Pyramiden bekommen. Ich traue mich jetzt schon wetten, dass es für die meisten Touristen zu weit sein wird - eine gute Einkunftsquelle für die Kameltreiber vor Ort. Vor denen mich die lokale Guide deutlich warnt.

Die Guide erklärt die Entwicklung der unterschiedlichen Bauweisen anhand einer Schautafel: Von der Stufenpyramide des Djoser (Sakkara) über die Knickpyramide (Dahschur) zur Schrägpyramide (Gizeh) mit quadratischer Grundfläche.

Die Bauarbeiten wurden eher nicht von Sklaven durchgeführt, sondern von stolzen herrscherhörigen Einwohnern, die aus Überzeugung 30 Jahre am Bau geschuftet haben.

Die drei bekanntesten Pyramiden aufgereiht. Im Holzbau ist das Khufu-Schiff, ein im Boden gefundenes Holzschiff, mit dem das Material über den Nil angeliefert wurde. Kostet extra Eintritt.

Die uns bekannten Namen stammen von den Griechen, weil die Probleme mit der Aussprache hatten:
Cheops (altägyptisch Chufu) - Khufu war der zweite König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie im Alten Reich.
Chephren (altägyptisch Chafre) - Chaefre war der vierte König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie im Alten Reich.
Mykerinos (altägyptisch Menkaure) - war der sechste König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie im Alten Reich.

Das Alte Reich dauerte ca. 2700-2200 v. Chr., die 4. Dynastie davon lediglich 120 Jahre von 2620 bis 2500 v. Chr. mit 7 Pharaonen.

Die Pyramide von Cheops = Khafre kann um günstigere 100 LE (Studenten 50 LE) betreten werden. Davor muss jedoch der Kamerarucksack abgegeben werden. Es gilt - eh klar - Fotoverbot in den Pyramiden und beim Zugangsstollen von 1,20 x 1,20 Meter wäre ich mit Rückenbeutel eh nicht durchgekommen. Der freundliche Uniformierte am Zugang weist mich jedoch darauf hin, dass ich doch mein Handy benutzen und ihm nachher Bakschisch geben soll.

Natürlich tue ich ihm den Gefallen nicht. Immerhin habe ich auch noch eine Sony und die Gopro 'am Mann'. Damit bin ich unter all den anderen Handyknipsern aber sowieso ein unverstandener Außenseiter. Und tief drinnen in der Cheops ist auch einfach nur ein leerer Raum und ein Haufen Asiaten. Dafür hat die Extragebühr von EUR 9,- allemal gereicht.

Der Taltempel von Khafre Gizeh wird König Chefren zugeschrieben, einem der Könige der 4. Dynastie.
Der Tempel hatte zwei Funktionen: Erstens wurde er vor seiner Beerdigung zur Reinigung der Mumie des Königs verwendet. Zweitens wurde es verwendet, um den Mumifizierungsprozess des Königs durchzuführen.

Der am besten erhaltene Taltempel in ganz Ägypten wurde aus lokalem Kalkstein erbaut. Er war teilweise mit feinem Tura-Kalkstein und teilweise mit Quadern aus rotem Granit bedeckt. Er wurde auf einer quadratischen Ebene gebaut, maß auf jeder Seite 482 Fuß und wurde bis zum 19. Jahrhundert unter dem Wüstensand begraben.

Die/Der Große Sphinx von Gizeh ist die mit Abstand berühmteste und größte Sphinx. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde vermutlich in der 4. Dynastie während der Herrschaft von Chephren (um 2500 v. Chr.) errichtet. Die Statue ragt seit mehr als vier Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste, wobei sie die meiste Zeit bis auf den Kopf von Sand bedeckt war, was zu ihrer Erhaltung beitrug.

Die Länge der Sphinx beträgt rund 73,5 m, wovon 15 m auf die ausgestreckten Vorderbeine entfallen. Das Gesicht der Sphinx ist 4 m breit, der Kopf mit Kopftuch 6 m. Die Höhe der Sphinx beträgt 20,2 m. Wozu die Sphinx diente, ist bis heute unbekannt.

Und die Nase dürfte irgendwann zwischen 1200 und 1700 n. Chr. abgebrochen sein, es kann also doch nicht Obelix angelastet werden.

Die Theorie zur Funktion der Pyramiden besagt, dass diese vor etwa 4500 Jahren in einem Zeitraum von ungefähr 100 Jahren in der 4. Dynastie als Grabstätten dreier Pharaonen gedacht waren. Sie bilden das Zentrum einer riesigen Nekropole des Alten Reiches. Die mittlere der drei Pyramiden ist die Chephren-Pyramide, während die bekannteste und größte die Cheops-Pyramide ist. Die Chephren-Pyramide wirkt wegen ihres circa 10 Meter höher gelegenen Standortes etwas größer als die tatsächlich größere Cheops-Pyramide. Zusammen mit der dritten, der Mykerinos-Pyramide, wurden sie 1979 als Kulturdenkmal von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.

So lernen sich die arabischen Ziffern (auch indisch-arabische Ziffern genannt) leicht.
Also falls man überhaupt noch ein analoges Ziffernblatt lesen kann. Ist bei der Generation Z nicht mehr sicher.

Die Koptisch-Orthodoxe Kirche der Heiligen Jungfrau Maria oder Hängende Kirche ist eine der ältesten Kirchen Ägyptens; die Geschichte einer Kirche auf dieser Stätte datiert auf das 3. Jahrhundert zurück. Die Hängende Kirche ist nach ihrem Ort über einem Torhaus der Festung Babylon, der Römischen Zitadelle in Koptisch-Kairo (Alt-Kairo), benannt; ihr Kirchenschiff befindet sich über einem Durchgang.

Der Innenhof der 'Hängenden Kirche' erfreut das Auge mit mehreren bunten Mosaiken.

Das Koptische Museum wurde 1908 gegründet und Ende der 1920er Jahre fertiggestellt. Es liegt im Koptischen Viertel von Kairo auf dem Gelände der historischen römischen Festung 'Babylon'. Das Museum dokumentiert die Geschichte des Christentums in Ägypten und wird von Soldaten bewacht.

St. Georg ist eine griechisch-orthodoxe Kirche in der Festung Babylon in Altkairo. Sie gehört zum Heiligen Patriarchal-Kloster St. Georg, das dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika untersteht. Die Kirche wurde spätestens im 10. Jahrhundert erbaut. Die Line 1 der Metro Kairo fährt von Nord nach Süd an der Kirche vorbei. Direkt neben dem Bauwerk auf der anderen Straßenseite liegt die Station 'Mar Girgis'.

Die Kirche der Heiligen Sergius und Bacchus (koptisch: Die Kirche der Märtyrer Sergius und Bacchus in der Höhle), auch bekannt als Abu Serga, im koptischen Kairo ist eine der ältesten koptischen Kirchen in Ägypten und reicht zurück bis ins 4. Jahrhundert.

Die Ankunft von Jesus Christus und der Heiligen Familie ist ein wichtiges Ereignis, das in Ägypten stattgefunden hat. Die Geschichte beginnt mit einer Gruppe weiser Männer, die Jesus zum nächsten König der Juden erklärten. Aus diesem Grund fühlte sich König Herodes (zu dieser Zeit Herrscher über Judäa) bedroht und entschloss sich dazu, ihn töten zu lassen.

Die Heilige Familie machte sich von Bethlehem aus auf den Weg nach Ägypten, nachdem ein Engel Josef gewarnt hatte, die Stadt zusammen mit Jesus und der Jungfrau Maria zu verlassen. Sie begannen ihre Reise durch den nördlichen Sinai, bis sie Farama erreichten. Die Orte, an denen sie sich aufhielten, sind nun die Standorte von Kirchen und Klöstern.

Die Heilige Familie zog dann weiter bis ins Alte Kairo, wo sie Zuflucht in einer Höhle suchten. An dieser Stelle wurde viele Jahre später die Kirche von Abi Serja, innerhalb der Mauern der Festung von Babylon, gebaut. Die gesamte Gegend ist heute eine Pilgerstätte für Ägypter und Christen aus der ganzen Welt zugleich.

Es wird traditionell angenommen, dass die Sergius- und Bacchus-Kirche an der Stelle errichtet wurde, an der die Heilige Familie, Joseph, Maria und das Jesuskind am Ende ihrer Reise nach Ägypten für drei Monate ruhten. Sie haben vielleicht hier gelebt, als Joseph in der Festung arbeitete. Eine riesige zentrale Halle ist durch zwei Reihen von Pilastern in drei Schiffe unterteilt.

Die Kirche ist von bedeutender historischer Bedeutung, und tatsächlich wurden hier viele Patriarchen der koptischen Kirche gewählt.

Das interessanteste Merkmal ist die Krypta, in der sich Maria, Josef und das Jesuskind ausgeruht haben sollen. Die Höhle der Krypta ist 10 Meter in der Tiefe und wird bei hohen Nilwerten häufig überflutet.

Hier wurde Jesus angeblich gewaschen. DNA ist jetzt wohl keine mehr zu finden, aber einen Ventilator hatten sie damals eher auch nicht.

Einfach nur eine typische Straßenszene, hier aus dem koptischen Alt-Kairo.
Für die Statistik: Tee mit Minze kostet 5 Pfund (= 30 Eurocent), eine Shisha mit Geschmack gibt es um 30 Pfund (= EUR 1,80).

Das einzige Mal, dass mein Stativ zum Einsatz kam: In der Unterkunft am eigenen Balkon vom 9. Stock. Militärgebiet ringsum, daher Fotoverbot auf der Straße. Ich kann nicht schlafen, weil ich kaum durchatmen kann. Die Atemluft fühlt sich auch nachts an, als würde ich mich in einer geschlossenen Garage bei laufendem Motor aufhalten. Und um 2:30 Uhr beginnen die streunenden Hunde laut bellend unten ihre Revierkämpfe.

Im Vorgarten treffe ich diese Haustiere. Es stellt sich heraus, dass im Erdgeschoss des Wohnblocks eine illegale Hendlfarm in feinster Käfighaltung Lebendware (wegen Frischegarantie!) aus der Garage anbietet. Bei Gewerbeüberprüfung ist der Rollbalken dann ganz schnell unten.

Aufputz-Verkabelung, die noch auf die Genehmigung vom TÜV wartet. Das ist mein Arabien!

Das 'Grabmal des unbekannten Soldaten' an der Hauptstraße El-Nasr.

An der Salah Salem Straße reihen sich die dekorativen Gebäude auf: Al-Rahman Al-Rahim Moschee
Die Moschee ist berühmt für islamische Motive aus verschiedenen islamischen Architekturstilen wie der Mamluk-Architektur, der andalusischen Architektur und der Fatimiden-Architektur.

Al-Azhar Bibliothek

El Shorta Moschee: Eine eigene Moschee für Polizeikräfte und deren Angehörige.

Al Sharif, Verwaltungsgebäude zur Al-Azhar

Die Zitadelle von Saladin (Salah ad-Din) ist eine der wenigen erhaltenen befestigten Anlagen der Stadt Kairo und zugleich eine ihrer markantesten Sehenswürdigkeiten. Sie befindet sich auf einer Anhöhe, in ostsüdöstlicher Richtung vom Stadtzentrum aus gelegen. Die Zitadellenanlage gehört seit 1979 als Teil des Historischen Kairo zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Muhammad-Ali-Moschee, manchmal auch als Alabastermoschee bezeichnet, ist eine der großen Moscheen in Kairo. Sie wurde im Auftrag von Pascha Muhammad Ali in den Jahren 1824 bis 1884 im osmanischen Stil mit barocken Elementen erbaut.

Die Moschee befindet sich in der Zitadelle von Kairo, wo nach einer Pulverexplosion im Jahre 1824 zerstörte Gebäudeteile durch die Moschee ersetzt wurden. Eintritt zur Saladin Citadel bekommt man für EGP 180 (EGP 90 für Student) und Besucher sind überwiegend Familien und Studierende aus der Gegend. Eigentlich kann ich mich an gar keine anderen Touristen erinnern, vielleich bin ich deswegen so aufgefallen.

Das Hauptmaterial ist Kalkstein, der wahrscheinlich aus den Großen Pyramiden von Gizeh stammt, aber das Untergeschoss und der Vorplatz sind bis zu 11,3 Meter mit Alabaster gefliest. Die Außenfassaden sind streng und eckig und erstrecken sich über vier Stockwerke bis zur Höhe der mit Blei bedeckten Kuppeln.

Madrasa des an-Nasir Muhammed, eine weitere Moschee in der Zitadelle.

Bin ich es sonst, der Einheimische und Eingeborene fotografiert, so war diesmal ich selbst oft das Objekt von Fotowünschen. Eher seltsam mutet es an, wenn vollverschleierte Frauen mir ihre kleinen Töchter unvermittelt an die Seite stellen und dann mit ihrem Handy draufhalten.

Zufällig hatte ich einen Mini-Me dabei, der - ebenfalls hellhäutig, blond und niedlich wie ich - noch viel, VIEL öfters um ein Foto gebeten wurde. Von Mädchen der Altersklasse 10 bis 25, ganzen Familien und Folkloretrupps. Manchmal habe ich mitfotografiert.
Bei all den drehenden Frauenköpfen und zuzwinkernden Männeraugen habe ich mein Mündel mal lieber ganz fest an die Hand genommen...

Auf der Westseite des Hofes findet sich, stilistisch ein Bruch, ein Uhrturm, ein Geschenk des französischen Königs Louis-Philippe I. aus dem Jahre 1846 zum Dank für den Obelisken von Luxor, der heute in Paris auf der Place de la Concorde steht. Allerdings funktionierte die Uhr nie.

Die beiden Minarette sind 82 Meter hoch, die große Kuppel hat eine Höhe von 52 Metern. Vor dem Eingang befindet sich ein großer Hof, in dessen Mitte ein Reinigungsbrunnen (hanafiyya) steht. Der Hof ist von Arkadengängen umgeben.

Der weiße Punkt links oben im Bild ist kein Störpixel, sondern ein am Himmel fliegenes Plastiksackerl ('ne Tüte also) und bleibt wegen Authentizität am Foto.

Im Inneren schließen an die große goldverzierte, zum Teil mit Koransprüchen versehene Hauptkuppel mit 21 Metern Durchmesser in den Ecken vier kleinere Kuppeln und an den Seiten vier Halbkuppeln an.

Der Gebets- und Innenraum hat alabasterverkleidete Wände, denen die Moschee ihren umgangssprachlichen Namen verdankt. Der Boden ist mit dicken roten Teppichen belegt. Wie in vielen Moscheen wird der Innenraum durch kreisförmig angeordnete elektrische Leuchten erhellt, die traditionellen Öllampen befinden sich mittlerweile im Museum. Der Gebetsraum verfügt über zwei reich verzierte Kanzeln (Minbar).

Rechts vom Eingang befindet sich das Grab Muhammad Alis, der bereits 1849, also viele Jahre vor der Fertigstellung der Moschee verstarb. Die Moschee kann außerhalb der Zeiten des Gebetes besichtigt werden und zwar auch von Nicht-Muslimen, aber nur ohne Schuhe, die am Eingang abgestellt werden müssen, und in angemessener Bekleidung. Sollte die Bekleidung nicht ausreichend sein, erhält man am Eingang einen Umhang. Die Südostansicht der Muhammad-Ali-Moschee ist auf der Vorderseite der ägyptischen 20 Pfund-Banknote abgebildet.

Von der Zitadelle aus genießt man einen weiten Blick über Kairo. Bei klarem Wetter sind die Pyramiden von Gizeh am Horizont zu erkennen. Gleich unterhalb der Festung liegt das islamische Zentrum Kairos; die Sultan-Hassan-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee sind ein Teil davon.

Al-Rifa'i-Moschee (rechts) und Sultan-Hasan-Moschee (links) von der Zitdalle aus gesehen.

Die Moschee des Sultan Hasan in Kairo war zu ihrer Zeit die größte Moschee der Welt. Sie wurde in den Jahren 1356 bis 1363 errichtet. Ihr Erbauer war an-Nasir al-Hasan, der zweimal als Sultan in Ägypten regierte.

Die Al-Rifa'i-Moschee ist das Khedival-Mausoleum der königlichen Familie von Muhammad Ali Pasha. Das Gebäude befindet sich gegenüber der Moschee-Madrassa von Sultan Hassan und wurde architektonisch als Ergänzung zum älteren Bauwerk konzipiert. Die Südostansicht der ar-Rifa'i-Moschee mit den beiden Minaretten und der Kuppel dazwischen ist auf der Vorderseite der ägyptischen 10 Pfund-Banknote abgebildet.

Der niedliche Kuppelbau links ist das Mostafa Kamel Museum.

Auf der anderen Seite der Festungsmauer der Zitadelle sieht es übrigens so aus. Und ja, hier wohnen Leute. Bei der schlechten Atemluft durch Abgase fällt mir jedoch auch auf, dass der überall platzierte Müll nicht stinkt. Bemerkenswert: In den verschiedenen U-Bahn-Stationen der drei Metro-Linien ist mir der zB. aus Paris vertraute Piss- und Kotzemief niemals in die Nase gestiegen.

Die al-Azhar-Moschee ('Moschee des Strahlendsten') ist eine Moschee im islamischen Stadtkern der ägyptischen Hauptstadt. Al-Mu'izz li-Din Allah, 4. Kalif der Fatimiden, gab ihren Bau im Jahr 970 für die neue Hauptstadt in Auftrag. Es war die zweite Moschee, die in Kairo errichtet wurde, einer Stadt, die seitdem den Beinamen 'Stadt der tausend Minarette' erhalten hat.

Mit der Einstellung von 35 Gelehrten im Jahr 989 entwickelte sich die Moschee langsam zu der heutzutage weltweit zweitältesten ununterbrochen betriebenen Universität nach al-Qarawiyin (in Fes, Marokko). Die al-Azhar-Universität wurde lange als führende Institution in der islamischen Welt für das Studium von sunnitischer Theologie und der Scharia, dem islamischen Recht, angesehen.

In der Gebetshalle. Das Foto entstand kurz bevor wieder einer aufgeregt dahergelaufen kam, der das Fotografieren untersagen wollte.

Im Kern ist die al-Azhar eine fatimidische Hofmoschee (10. Jahrhundert), die in den folgenden Jahrhunderten erweitert wurde, so dass ein Baukomplex mit fünf Minaretten und sechs Portalen entstanden ist.

Mit Marmor gepflasterter Innenhof und Säulenumgang, der während der fatimidischen Periode hinzugefügt wurde.
Die Westseite des Innenhofs der al-Azhar-Moschee mit dem Säulenumgang, den drei Minaretten und der Kuppel ist auf der Vorderseite der ägyptischen 50 Piaster-Banknote abgebildet. Der ist allerdings wegen Minderwertigkeit (ca. 3 Eurocent) nicht mehr im Umlauf.

El-Fishawy ist das älteste Café im Herzen von Khan El-Khalili und hat sich von einem kleinen lokalen Café zum beliebtesten Café in der Gegend von El-Hussein entwickelt. Hier haben Könige, Prinzen, berühmte Künstler und Intellektuelle seit der Gründung im Jahr 1771 gerastet. Angeblich hat auch Napoleon Bonaparte 1798 hier vorbeigeschaut, als er seinen Feldzug als Ägyptische Expedition bezeichnete.
Vielleicht hat er gar aus der selben Tasse getrunken, die mir gereicht wurde. Die sah schon längere Zeit ungespült aus...

Ein Must-Have für mich: Ein Glas frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Einfach sagenhaft lecker!
Um 5 LE (ca. 30 Eurocent) gerade noch so im leistbaren Rahmen.

Im Gegensatz zum Cafe El-Fishawy - der doppelpreisigen Touristenfalle schlechthin - kommen auch nicht im Halbminuten-Takt die immer gleichen fünf Kinder vorbei, die einem Gegenstände unter die Nase halten und verkaufen wollen.

In der 'Al Moez Ldin Allah Al Fatmi' pulsiert abends das Leben, hier zB. vor der Sultan Qalawun Moschee.

Der beeindruckende Komplex von Sultan Qalawun wurde 1284 von Sultan Al Mansur Qalawun entlang einer berühmten historischen Straße in Kairo erbaut, die als Shari 'el-Muizz Street bekannt ist. Der Komplex beherbergt eine Moschee, eine Medersa, ein Mausoleum und ein Mauristan innerhalb seiner Mauern. Der Komplex zeigt die zu dieser Zeit typische Mamluks-Architektur. Die Außenfenster des gesamten Komplexes sind vom gotischen Stil inspiriert, den Sultan Qalawun aus dem Architekturstil der Kreuzfahrerkirchen kannte. Der Komplex befindet sich im Herzen des islamischen Kairo.

Sabil-Kuttab von 'Abd al-Rahman Katchuda ist ein Gebäude in der Altstadt, das aus einem öffentlichen Brunnen oder Sabil, einer Koran-Grundschule oder einem Kuttab und einem angrenzenden Wohnflügel besteht. Es ist ein Paradebeispiel für mittelalterliche ägyptische Architektur und wurde 1744 von dem ägyptischen Pionierarchitekten Katkhuda aus Ägypten (Abd al-Rahman Katkhuda) erbaut.

Vorgewarnt vor offensiven Verkäufern, Keilern und Lockvögel, kann ich mittlerweile passend arabisch mit 'la shukraan' parieren. Das wird verstanden und akzeptiert.

Ich muss aber zugeben, dass mir viele Sachen schon gut gefallen. Zumindest vor Ort, in dieser kompatiblen Umgebung.

Andere Sachen haben sie zwar in meiner Größe, aber nicht in der passenden Farbe. Zu schade.

Die neugotische Imam-Husain-Moschee befindet sich in der Altstadt von Kairo, nahe dem Basar Chan el-Chalili unweit der berühmten Azhar-Moschee.

Sowohl in ihr als auch an sechs anderen Orten (darunter die Umayyaden-Moschee von Damaskus) soll das in der Schlacht von Kerbela (680) abgeschlagene Haupt des schiitischen Imams al-Husain, eines Enkels des Propheten Mohammed, begraben liegen. Die große Freitagsmoschee Saiyidna Al-Husain gehört daher zu den heiligsten Orten Ägyptens und zieht zahlreiche Pilger an.

Der Verwaltungtrakt von Al-Azhar. Was nicht zu sehen ist sind die überall an den Engstellen sitzenden Bettlerinnen, die ständig proforma halber ein Päckchen Taschentücher verkaufen wollen.
Die fassen einen gelegentlich auch von unten an. Also bitte, das geht gar nicht!

Mit einem letzten Blick auf das Grabmal des unbekannten Soldaten sollte nun mein Fazit kommen:
Schlechte Luft, rücksichtslose Autofahrer, viel zu viele Menschen, eine einzige große Müllhalde und überbordene Fotoverbote.
Einmal darf geraten werden, wie mein Fazit ausfällt. Inshallah!




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun:


Oder dieses:


Oder sogar dieses hier: