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Český Krumlov, deutsch Krumau, auch Böhmisch Krumau, Krumau an der Moldau oder Krummau, ist eine Stadt in Südböhmen (Tschechien). Die historische Altstadt wird als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Welterbes geführt. Die Stadt wurde 1963 zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt.
Das Minoriten- und Klarissenkloster Krumau wurde 1350
in Český Krumlov als Doppelkloster gegründet und 1950 aufgelöst. Das
Klostergebäude ist seit 1958 ein geschütztes Kulturdenkmal und wird nun
als Museum genutzt. Um CZK 150,- darf man das Ensemble betreten.
Die Klosterkirche befindet sich zwischen dem
Klarissenkloster im Norden und dem Minoritenkloster im Süden. Vom
ersten Kirchenbau sind noch eine gotische Altarmensa mit gebrochenen
Arkaden an der Südseite des Triumphbogens (unterhalb des nun barocken
Altars) und die breitflächigen figuralen Bemalungen auf der
Nonnenempore erhalten, die in die Zeit nach 1400 datiert werden.
Größere Umbauten erfolgten im 17. Jahrhundert (1649–1681). Die Kirche wurde verlängert und von Giacomo Antonio de Maggi überwölbt. Die frühbarocke Giebelseite wurde mit einem geschnitzten Tor, zwei Nischen mit Heiligenstatuen und einem hohen Volutengiebel versehen. Johann Christian von Eggenberg (1641–1710) und seine Gattin Marie Ernestine, die auch das barocke Schlosstheater und den Schlossgarten anlegten, ließen den Hauptaltar in den Jahren 1679 bis 1682 errichten und mit Statuen von Johann Worath ausstatten.
Die östlich angebaute Kapelle des Heiligen Wolfgang
wurde am 16. September 1491 von Benedikt von Waldstein, Bischof von
Cammin, eingeweiht und diente auch als Kapitelsaal.
Die Rokokomalereien mit Szenen aus dem Leben des
heiligen Wolfgang wurden 1781 von Jan Václav Tschöpper geschaffen.
Im Kreuzgang sind spitzbogige Fenster mit gotischem
Maßwerk erhalten. Im zweischiffigen Nordflügel des Kreuzgangs tragen
gedrehte Mittelsäulen das Netzgewölbe.
Im Innenhof des Kreuzgangs ließ Marie Ernestine von
Eggenberg 1687–1688 die Kapelle der schwarzen Madonna von Maria
Einsiedeln erbauen.
Socha svaté Anežky České u zdi kláštera v Českém
Krumlově
Apotheka cafe bar
Zámek ist der Zugang zum Krumauer Schloss.
Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov) von der Oberen Burg aus gesehen.
Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov) von der Baderbrücke (Lazebnický most) aus gesehen.
Schlossstiege (Zámecké schody) von oben.
Schlossstiege (Zámecké schody) von unten.
Latrán in Český Krumlov, Tschechien
Die ganze Alt- und Innenstadt von Krumau (Český Krumlov) wirkt auf mich wie ein Museumsdorf. Einfach entzückend!
Český Krumlov hat eigene Kanaldeckel.
Die Mantelbrücke (Plášťový most) ist eine
jahrhundertealte Bogenbrücke über einen Burggraben, mit Ausblick auf
die Burg und die Altstadt. Davor der Instapoint 'Fußgängerbrücke unter der Burg' (Lávka pod Zámkem).
Auf der Insel 'Na Ostrově' wo das Wasserrad der Krumauer Mühle (Krumlovský mlýn) zu bestaunen ist.
Die Pfarrkirche St. Veit (kostel svatého Víta) in
Český Krumlov wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und ist
nach dem Schloss Krumau das auffälligste Gebäude der Stadt. Die Kirche
steht seit 3. Mai 1958 unter Denkmalschutz und wird seit 15. November
1995 als Nationales Kulturdenkmal Tschechiens geführt.
Die Geschichte der Kirche ist untrennbar mit den
Herrschaften von Rosenberg und Schwarzenberg verbunden. Nachdem
Heinrich I. von Rosenberg 1302 seinen Sitz von Burg Rožmberk nach Burg
Krumau verlegt hatte, gründete sein Sohn Peter I. von Rosenberg kurz
vor 1317 die Pfarre Krumau, die im Jahre 1329 erstmals schriftlich
erwähnt wurde. Da die alte, 1309 erbaute Kirche für die wachsende
Bevölkerung der Rosenbergischen Residenzstadt zu klein wurde, begann
Peter I. mit dem Bau eines größeren Gotteshauses. Der Krumauer Pfarrer
Hostislav z Bílska schloss 1407 mit Baumeister Jan Staněk einen
ausführlichen, erhaltenen Vertrag zum Weiterbau der Kirche. Als Vorbild
für das Kirchenschiff diente dabei die St.-Ägidius-Kirche in Milevsko,
während das Netzgewölbe nach dem Muster des Veitsdoms in Prag
ausgeführt werden sollte. Jan Staněk errichtete 1407–1410 das
Presbyterium. Das Kirchengebäude selbst wurde erst nach den
Hussitenkriegen vom deutschen Baumeister Linhart von Aldenberg
(böhmisch Linhart z Aldenberku) fertiggestellt und 1439 neu eingeweiht.
Der Chor wurde knapp vor 1500 von Hans Getzinger aus Haslach an der
Mühl errichtet. Nach der Übernahme Krumaus durch die Schwarzenberger
wurde die Kirche 1725–1726 barockisiert. Der anliegende Friedhof wurde
1885 endgültig entfernt.
Der 1673–1683 errichtete Hauptaltar stammt von Johann
Worath und wurde nach dessen Tod von A. Freitag und M. Hübel
fertiggestellt. 1725–1726 wurden Teile der Kirche barockisiert. Das
große Fresko mit der Darstellung einer Szene aus dem Leben des heiligen
Veit schuf 1781 Jan Vaclav Tschöpper, der im selben Jahr auch die
Kapelle des Heiligen Wolfgang im Minoritenkloster Krumau ausmalte. Die
neugotischen Seitenaltäre stammen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
An der Westseite der Kirche befindet sich eine
spätgotische Empore (mit einer 1738 gebauten Orgel), die aus der Zeit
um 1500 stammt. Es ist ein Werk der Handwerker der Rosenbergischen
Bauhütte. Unten ist ein Taufbecken zu sehen, geschmückt mit roten
Marmorsäulen mit Baldachin, die aus einem Rosenbergischen Altar aus dem
16. Jahrhundert stammen. Dahinter befinden sich drei barocke
Beichtstühle.
Die Pfarre von Český Krumlov wurde wahrscheinlich
kurz vor 1317 von Peter I. von Rosenberg gegründet, doch der erste
schriftliche Beleg stammt erst aus dem Jahre 1329. Die ursprüngliche
Kirche wurde für die zunehmende Zahl der Bevölkerung der
Rosenbergischen Residenzstadt zu klein, daher veranlaßte Peter I. von
Rosenberg den Bau eines größeren Gotteshauses.
Die Kirche St. Veit ist eine dreischiffige
Hallenkirche. Die Inschrift am Wappen im Gewölbe des Hauptschiffes
erinnert an Baumeister Linhart von Aldenberg. An das fünfeckige
Presbyterium sind auf beiden Seiten zwei rechteckige Sakristeien
angebaut. An der nördlichen Seite befinden sich die Vorhalle, die
Kapelle der Auferstehung und die Kapelle des Hl. Johann Nepomuk.
Die kleine Orgel auf dieser Empore stammt aus der
Latrán-Kirche St. Jobst, die aufgrund Josephinischer Reformen 1788
säkularisiert wurde. Diese Kirche war 1715 mit der Finanzhilfe von
Marie Ernestine zu Schwarzenberg gebaut worden. Das Barockinstrument
ist mit Akantusschnitzereien geschmückt und trägt die Jahreszahl 1716.
Der Kasten ist mit feiner Polychrommarmorierung geschmückt. Die Kirche
St. Veit besaß bereits seit dem 15. Jahrhundert zwei Orgeln.
Die Seitenaltäre sind neugotisch. Es sind der Altar
des Hl. Franz Xaver (linke Seite), der Marienaltar, der Altar des Hl.
Wenzel, und der des Hl. Florian.
Die Kapelle des Heiligen Johannes Nepomuk wurde vom
Ehepaar Adam Franz zu Schwarzenberg und Eleonore Amalie von Schwarzenberg aus
Dank für die Geburt ihres Sohnes Prinz Joseph Adam zu Schwarzenberg gestiftet und 1725 errichtet.
In einer Nische dieser Kapelle sind die Herzen des Gründerpaares und
einiger weiterer Schwarzenberger bestattet.
Kirchengewölbe nach dem Vorbild im Veitsdom und mit der Inschrift des Linhart von Aldenberg im Wappenstein.
Die neugotischen Seitenaltäre mit dem Altar des Hl. Franz Xaver, der Marienaltar, der Altar des Hl. Wenzel, und der des
Hl. Florian. Dazwischen an einer linken Säule ist die Kanzel abgebracht.
Der Ausbau der Kirche, größtenteils durch öffentliche
Stiftungen finanziert, u. a. auch durch den Prager Erzbischof Zbyněk
Zajíc z Házenburka unterstützt, wurde erst nach den Hussitenkriegen
beendet und stellte ein langfristiges Bauvorhaben dar. Die Kirche wurde
vom Passauer Bischof Nikolaus wahrscheinlich noch vor der
Fertigstellung des Baus geweiht. Es erfolgten keine weiteren
Umgestaltungen, erst im 19. Jahrhundert wurde der barocke
zwiebelförmige Turm durch einen oktogonalen neugotischen Turm ersetzt
(1893-94).
Neben der Pfarrkirche St. Veit (kostel svatého Víta) ist die Prälatur und Stadtbibliothek in Český Krumlov (Městská knihovna v Českém Krumlově).
Auf der Aussichtsterrasse Seminargarten (Seminární zahrada)
Durch eine Brücke beim Stadttheater fließt der Mühlbach in die Moldau.
Stadttheater Krumau (Městské divadlo Český Krumlov o.p.s.)
Brunnen & Pestsäule (Kašna a morový sloup) am Hauptplatz (nám. Svornosti)
Die Mariensäule in Český Krumlov wurde 1716 errichtet. Die Mariensäule
auf dem Marktplatz ist seit 1958 ein geschütztes Kulturdenkmal. Die
Pestsäule ist der Muttergottes gewidmet, die als Mondsichelmadonna mit
Kind auf einer hohen korinthischen Säule aufgestellt ist. Am Sockel
sind wichtige Heilige des Böhmischen Königreichs dargestellt: Heiliger
Rochus, Heiliger Sebastian, Heiliger Vitus, Heiliger Wenzel.
Der umgebende Brunnen wurde erstmals in der von Johann I. von Rosenberg
erlassenen Brandschutz- und Polizeiordnung vom April 1388 erwähnt.
Das Rathaus an der Nordseite des Marktplatzes wurde um 1598 in seiner
heutigen Form errichtet und ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Links: Náměstí Svornosti Nr. 4
Ein zweistöckiges Eckgebäude, aus deren Stirnseite ein Vorbau (Risalit)
ungefähr im mittleren Teil hervortritt, der mit zwei toskanischen
Säulen unterstützt wird, zwischen denen die Bögen ausgedehnt sind. Die
Stirnseite des Gebäudes wird mit profilierten Simsen gegliedert, um die
Fenster herum befinden sich steinerne Bänderchambranen und oberhalb
diesen die profilierten Überfenstersimse. Die Seiten der Fenster sind
mit klassizistischen Flechtbändern aus der Terrakotta geschmückt.
Rechts: Náměstí Svornosti Nr. 6
Ein dreistöckiges Eckgebäude mit eklektischer Stirnseite mit Lisenen
und profilierten Simsen aus dem 19. Jahrhundert gegliedert. Auf den
beiden Seiten der Hauptstirnseite des Gebäudes in die Richtung in den
Stadtplatz sind zwei historisierte Portale mit Säulen des korinthischen
Typs angebracht.
Zwischen Music Bar und Hotel Leonardo lugt auf der Kájovská das Wachsmuseum hervor.
Restaurant Zigeunerstube (Cikánská jizba) auf Dlouhá 31
Der historische Kern besteht aus zwei Teilen. Der ältere namens Latrán
entstand spontan unterhalb der Burg am linken Moldauufer. Nicht sehr
viel jünger ist die Innenstadt, die bereits planmäßig innerhalb des
Flussmäanders angelegt wurde. Von oben betrachtet sieht sie aus wie
eine Insel, denn die „Schleife“, die die Moldau hier schlägt, ist
derart zugezogen, dass die beiden Flussbette an der engsten Stelle
durch weniger als 100 m Land voneinander getrennt werden.
Auf der hölzernen Baderbrücke (Lazebnický most) wacht der Hl. Nepomuk vor der St.-Jobst-Kirche (Kostel sv. Jošta).
In der Nähe des symbolisch den Zugang zum I.
Schlosshof bewachenden Roten Tors (Červená brána) wird die Latrán-Gasse
von einem mächtigen Triumphbogen überspannt, in dessen Innerem sich ein
Gang befindet, der die Schloss innen räume mit dem unweit gelegenen
Kloster verbindet. Das ehemalige Minoritenkloster dient heute dem
Kreuzritterorden vom Roten Stern. Der Bau der Kloster gebäude mit einer
dem Leib Christi geweihten Kirche wurde 1350 von den Rosenbergern
veranlasst. Später wurde das Kloster im Stil der Gotik und die Kirche
in den Jahren 1649–1681 im Stil des Barock umgestaltet.
Budweiser Tor (Budějovická brána)
Die Bezeichnung Latrán wurde von dem lateinischen
Ausdruck „latus“ abgeleitet und bedeutet hier so viel wie „seitlich“.
Sie drückte die Tatsache aus, dass das Viertel außerhalb der Stadt lag
und auch nicht von dieser verwaltet wurde. Erst 1555 wurde es von
Wilhelm von Rosenberg der Stadt angegliedert. Das Latrán-Viertel wurde
insbesondere von Menschen bewohnt, die in irgendeiner Weise an der
wirtschaftlichen Funktionstüchtigkeit der Burg beteiligt waren. Heute
trägt eine Gasse denselben Namen. Sie beginnt am Budweiser Tor
(Budějovická brána) und endet an der Baderbrücke (Lazebnický most). Das
Budweiser Tor ist das jüngste und gleich zeitig einzige erhalten
gebliebene Tor von einst neun Stadttoren. Es wurde 1598– 1602 auf
Geheiß Peter Woks von Rosenberg durch den Baumeister Dominik Cometta
errichtet und schützte das Latrán-Viertel vom Norden her.
Im 2. Hof vom Schloss Český Krumlov (Státní hrad a zámek Český Krumlov)
In den 2. Schlosshof gelangt man über einen Graben,
in dem auch heute noch – einer alten Tradition folgend – Bären gehalten
werden. Wilhelm von Rosenberg entwickelte die Theorie weiter, nach der
die Rosenberger mit dem italienischen Adelsgeschlecht Orsini verwandt
sein sollten, das wiederum seine Herkunft von antiken Helden ableitete.
Die Übersetzung von orsa bedeutet Bärin - daher kamen die Bären auf
sein Geheiß zu ihrem Quartier im Schlossgraben und wurden auch als
Schildträger auf dem Rosenberger Wappen abgebildet. Die Tradition im
Schlossgraben die „Wappentiere“ zu halten währt inzwischen schon vier
Jahrhunderte lang.
Im 2. Schlosshof befindet sich auch der Eingang in
den ältesten Teil der Burg – Die Kleine Burg (Hrádek) mit Turm. Das
zweite Stockwerk des Schlossturms stammt spätestens aus der Zeit
zwischen 1291 – 1313. Der ovale Fluchtturm (Bergfried) war aus
Verteidigungsgründen erst in der Höhe des ersten Stockes zugänglich.
Im 2. Schlosshof findet sich die Neue Burgvogtei
(Nové purkrabství), die mit der Chiaroscura –Maltechnik aus der
Renaissance geschmückt ist, in den Jahren 1577-1578 gebaut wurde und
die Verwaltung des Besitzes beherbergte, - heute ist hier das Archiv
und die Schlossbibliothek untergebracht. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Hofes liegt das in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts
errichtete Münzhaus, in dem sich heute die zentrale Besucherkasse
befindet. Das Butterhaus mit seiner Renaissancefassade steht am Eingang
zur Oberen Burg. Sein Kern besteht aus einem älteren gotischen Turm.
In der Kleinen Burg wurde 2011 das Burgmuseum
eröffnet, das man ganzjährig besuchen kann. Dieses einzigartige Museum
stellt nicht nur die Geschichte der Krumauer Burg, sondern auch die der
hiesigen Adelsgeschlechte vor und hat den Charakter einer historischen
Museumsinstallation des 19.Jahrhunderts.
Eine Schießscheibe, wo noch die Kugeln drinnen stecken.
Ein Schachfigurenset in vier Farben stellt eine Rarität dar. Es handelt sich um ein Schachspiel für zwei Spieler, aber jeder von ihnen spielt mit zwei Armeen.
Im Museum vom Schloss Český Krumlov (Státní hrad a zámek Český Krumlov) - Eintritt für CZK 180,-.
Zusätzlich sind bisher noch nie gezeigte Sammlungen
(so fand man Kacheln für zwanzig vollständige Kachelöfen in einem
Keller, die nur durch den weisen Entschluss des Schlossdirektors nicht
im Mist gelandet sind), Porzellan, Waffen, Sammlungen des Münzhauses
und der schwarzenbergischen Garde zu sehen, aber auch die historische
Kanzlei, die Wohnung der schwarzenbergischen Herrschaftsverwaltung und
die sogenannte Schatzkammer – ein Raum mit sakralen Kunstgegenständen.
Im 4. Schlosshof
Der Verbindungsgang des Schlosses misst fast einen
Kilometer (genau 900 Meter). Er führt vom Kloster aus durch die Dächer
der Bürgerhäuser und über den Stützbogen (auf dem Bild) bis auf den I.
Schlosshof. Danach überbrückt er den Bärengraben und führt über den II.
Schlosshof weiter in die Obere Burg. Von hier aus nimmt er seinen Weg
über die Mantelbrücke und das Dach des Barocktheaters bis in den
Schlossgarten. Wahrscheinlich war jedoch der Gang in seiner Gesamtheit
in der Vergangenheit zu keiner Zeit ganz passierbar.
Ausblick von der Mantelbrücke (Plášťový most) auf die Schlingen der Moldau
Ausblick auf die Mantelbrücke (Plášťový most), das Schloss Český Krumlov (Státní hrad a zámek Český Krumlov) und den Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov) auf die St.-Jobst-Kirche (Kostel sv. Jošta) an den Schlingen der Moldau (Vltava).
Zum Abschluss des Schlossbesuches sollte man es nicht
verabsäumen, im Schlossgarten ein wenig zu lustwandeln. Das fast elf
Hektar große Areal diente schon immer der herrschaftlichen Erholung –
die Anfänge des Gartens reichen bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts
zurück. Erweitert wurde er in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
und in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde er von den Schwarzenbergern
nochmals grundlegend verändert. Zu dieser Zeit wurde auch die Reithalle
und der Neptunbrunnen gebaut, in dem seit 1781 Goldfische schwimmen.
Das Lustschloss Bellarie dient heute auch als Kulisse
für Theatervorstellungen, die von den Zuschauern von einer weiteren
Kuriosität in Český Krumlov verfolgt werden können: der drehbaren
Zuschauerbühne.
Kaskadenbrunnen (Kaskádová fontána) Schlosspark Krumau (Zámecký park Český Krumlov)
Der Schlossgarten (Zámecká zahrada) ist eine weitläufige, barocke Parkanlage aus dem 17. Jahrhundert, die das Schloss Český Krumlov umgibt.
GESCHICHTE DES SCHLOSSGARTENS
1555: Vor dem heutigen Schlossgarten waren seit der Hälfte des 16.
Jahrhunderts die herrschaftliche Gärten mit einem stattliches
Renaissancelusthaus über dem Schloss.
1678: Arbeit an der Gründung des neuen Barockschlossgartens d. h. des
heutigen Schlossgartens. Autor des Gartenprojekts war der italienische
Baumeister Giacomo Antonio de Maggi.
1690: Beginn des Ausbaues des Lusthauses Bellaria.
1743-1747: Im Garten wurde das Gebäude der Winterreithalle gebaut.
1749: Zwischen 1750 und 1768 wurde der Garten im Rokokostil hergerichtet.
1749-1763: Die Kaskadenfontäne mit den Seitenbalustraden wurde gebaut.
1754-1755: Das Lusthaus Bellaria wurde umgebaut und mit den Wandmalereien von František Jakub Prokyš ausgestattet.
1768: Gründung des neuen Parterres als die Szene für die Gartenfeste vor dem Lusthaus Bellaria.
1782-1789: Am Platz der Rokokoparterres wurden die einfachen
klassizistischen grasigen Parterres mit den Rundblumenbeeten gegründet.
1850: In der Zeit nach 1850 wurde der Garten im romantischen, sog. gemischten Still hergerichtet.
1945: Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Gartengestaltung schrittweise vereinfacht.
1958: Seit 1958 finden sich die Theaterspiele vor dem drehbaren Zuschauerraum im Garten statt.
1968: Zwischen 1968 und 1980 wurde der Garten allgemein rekonstruiert.
1975-1978: Umbau der Winterreitschule in den gesellschaftlichen Saal.
1997-1998: Rekonstruktion der Kaskadenfontäne.
Nach der Schlacht am Weißen Berg schenkte Ferdinand
II. Schloss und Herrschaft Krumau 1622 der steirischen Adelsfamilie der
Eggenberg. Sie hatte sich in der Katholischen Liga Verdienste erworben
und wurde auf diese Weise belohnt. Unter ihrer Herrschaft erfolgte 1680
der barocke Ausbau der Oberen Burg, wobei auch der Schlossgarten
angelegt und darin ein hölzernes Theatergebäude errichtet wurde.
1706–1708 erfolgte der Bau des Lustschlosses Bellaria.
Ausblick auf die Mantelbrücke (Plášťový most), das Schloss Český Krumlov (Státní hrad a zámek Český Krumlov) und den Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov) auf die St.-Jobst-Kirche (Kostel sv. Jošta) und auf die St.-Veit-Kirche (Kostel svatého Víta) an den Schlingen der Moldau (Vltava).
Der Abgang auf der nördlichen Seite der Mantelbrücke (Plášťový most) führt hinab zum Blätterbach (Polečnice), einem linken Zufluss der Moldau (Vltava).
Die Mantelbrücke wurde 1767 als ein dreigeschossiger Verbindungsgang zwischen Residenz, Garten und Theater geschaffen.
Die Mantelbrücke ist eine mehrstöckige Brücke in
Český Krumlov (dt. Krumau), die den Burggraben des dortigen Schlosses
überspannt.
Der offene Durchgang verbindet zwei Höfe des Schlosses miteinander;
darüber befinden sich zwei weitere geschlossene Stockwerke (mit einem
weiteren Zwischengeschoss), die die Gebäude auf beiden Seiten
verbinden. Erstmals erwähnt wurde die Brücke im 15. Jahrhundert; das
heutige Aussehen der Brücke stammt aus dem Jahr 1777. Zusammen mit dem
Schloss zählt die Brücke zum UNESCO-Welterbe.
Der Name des Schlosses Krumau kann aus dem
mittelhochdeutschen Crumbenouwe abgeleitet werden. Er beschreibt die
Landschaft, auf der sich das Schloss befindet als krumbe ouwe, also
eine Stelle auf einer krummen Au. Die älteste schriftliche Erwähnung
der Burg stammt aus der Zeit 1240–1242, als sie der österreichische
Ritter und Minnesänger Ulrich von Liechtenstein in seinem Gedicht
„Frauendienst“ verewigte.
Die urkundliche Ersterwähnung von „Chrumbenowe“ findet sich in einer
Urkunde des österreichischen Herzogs Ottokar aus dem Jahr 1253. Damals
gehörte die Burg dem „Witiko de Chrumbenowe“, der ein Enkel des
Stammvaters Witiko d. Ä. des witigonischen Familienzweiges der Herren
von Krumau war. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde an der
Stelle der heutigen Burg die Untere Burg mit einem runden Turm erbaut.
Nach dem Tod Woks von Krumau 1302, mit dem der Krumauer Familienzweig
erlosch, gingen dessen Besitzungen auf den ebenfalls witigonischen
Familienzweig der Rosenberger über.
Heinrich I. von Rosenberg verlegte seinen Sitz von
der Burg Rosenberg auf die Burg Krumau, die den Rosenbergern drei
Jahrhunderte lang als Residenz diente. Heinrichs Sohn Peter I. von
Rosenberg errichtete im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts die Obere
Burg. Ulrich II. von Rosenberg ließ 1444–1447 die Wohnräume der Oberen
Burg zu einem dreiflügeligen Palast umbauen. Die Leitung der Umbauten
oblag den italienischen Baumeistern Antonio Ericer und Baldassare
Maggi. 1580 ließ Wilhelm von Rosenberg den Turm aufstocken und mit
einem Renaissance-Arkadengang verbinden. Um 1590 errichtete er die
Kleine Burg.
Über die Dächer der Latrán-Häuser erhebt sich der
Turm der ehemaligen St.-Jost-Kirche. Sie entstand wahrscheinlich
irgendwann vor 1343 anstelle einer Kapelle. Zur Kirche gehörte das
Rosen berger Spital samt Armenhaus. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die
Kirche im Renaissancestil umgebaut und ging später in den Besitz des
Jesuitenordens über. Wahrscheinlich auch aus diesem Grunde wurde sie im
18. Jahrhundert im Zuge der Josephinischen Reformen aufgelöst und
umbenannt. Sie erhielt die Bezeichnung Bürgerhaus. Ihr hoher Turm mit
Kuppel blieb erhalten und bildet auch heute noch eine Dominante des
historischen Teils der Stadt.
An die westliche Giebelseite der Kirche schließt der
achteckige Turm an, der im Erdgeschoss mit romanischen Prismenfenstern
versehen ist. Das letzte Geschoss des Turms ist neugotisch und stammt
aus den Jahren 1893–1894.
St. Martinskapelle (Kaple svatého Martina) im Park Městské sady.
Synagoge Krumau (Synagoga Český Krumlov)
Die Kirche St. Veit (kostel svatého Víta) liegt am
Höhenrücken der Halbinsel, die durch eine Schleife der Moldau gebildet
wird. Das Schloss Krumau liegt 300 Meter weiter nördlich auf der
anderen Seite der Moldau. Schloss und Kirche symbolisieren die
weltliche und geistliche Macht im historischen Krumau.
Der Eindruck eines Museumdorfes verstärkt sich am Abend, da nach 19 Uhr kaum noch Menschen auf den Straßen zu sehen sind.
Die schönsten Ortschaften biedern sich mir an, wenn der Ansturm der Tagesgäste abgeebbt ist.
Široká Nr. 77 ist ein zweistöckiges Gebäude, gebaut
auf einer breiten Parzelle mit zwei senkrechten Seitenflügeln, durch
die der Hof begrenzt wird. Die Fensteröffnungen wurden am Ende des 19.
Jahrhunderts hergerichtet. Im Erdgeschoß, neben der Achse, ist ein in
Český Krumlov ganz vereinzeltes Granitportal mit Sitznischen für
Figuren angebracht. Derzeit ist in dem Gebäude ein Hotel.
Hotel Leyla in der Dlouhá
Krumauer Mühle (Krumlovský mlýn) am Mühlbach. Derzeit ist in dem Gebäude ein Hotel.
Die Mantelbrücke (Plášťový most) mit beginnender Beleuchtung bei einsetzender Dämmerung.
Wenn es Nacht wird in Český Krumlov (Krumau an der Moldau)
Die Beleuchtung vom Schloss Český Krumlov (Schloss Krumau) ist übrigens die einzige Illumination. Der Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov) und die St.-Veit-Kirche (Kostel svatého Víta) bleiben dunkel.
Auf der Mantelbrücke (Plášťový most) bei den Heiligen.
Unerwartet und ausgeprochen positiv war ich überrascht, dass der
Durchgang durch das Schloss frei zugänglich und nachts passierbar ist.
Einfach toll!
Nachdem bei Beginn der Dämmerung alle Tagestouristen weg sind, verflüchtigen sich bei einsetzendem Platzregen auch die Altstadtbewohner. Im 4. Schlosshof bin nur ich und der Regen.
Auf der Latrán (Latron) findet eine natürliche Straßenreinigung statt.
Die Schlossstiege (Zámecké schody) mündet bei der St.-Jobst-Kirche (Kostel sv. Jošta) in die Latrán (Latron).
Die Fußgängerbrücke unter der Burg (Lávka pod Zámkem) mit dem Krumauer Schlossturm (Zámecká věž Český Krumlov)
Hirschgarten (Jelení zahrada) mit dem Blätterbach (Polečnice) nördlich der Mantelbrücke (Plášťový most)
Bleibt noch zu klären, ob Český Krumlov eine Reise wert ist. Mindestens! Gerne auch zwei!
Mein Fazit: Český Krumlov hatte ich schon länger am Plan. Das es keine
direkte Verbindung gibt, hat die Anreise spannend gemacht. Der Umweg
über České Budějovice war es wert. Wer eine romantische Auszeit mit
seinem Lieblingsmenschen braucht, ist in dem Städtchen genau richtig.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: