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Langenlois ist die größte weinbautreibende Stadt
Österreichs. Das Museum beherbergt eine große urgeschichtliche
Sammlung, zum Beispiel den größten in Mitteleuropa gefundenen
Mammutstoßzahn (3,34 m), dazu sakrale Gegenstände wie Hausaltäre,
Kastenbilder und Zunftfahnen aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.
Das Langenloiser Heimatmuseum bewahrt eine Vielzahl bildlicher und
gegenständlicher Zeugnisse aus der Geschichte des Ortes und seiner
näheren Umgebung auf, vor allem zahlreiche Fundobjekte aus allen
Epochen der Urgeschichte -von der Altsteinzeit über die Jungsteinzeit,
von der Bronzezeit bis zur Keltenzeit. Das Museum ist im ehemaligen
Syndikus-Haus, das im Besitz der Stadtgemeinde ist, eingerichtet. Das
zweigeschossige Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. An der Ecke
Rathausstraße/Loisbach ziert ein Runderker, der auf einer gerippten
Konsolenplatte ruht, den Bau. Prunkstück des Heimatmuseums ist der 3,34
m lange und 84 kg schwere Mammutstoßzahn, der 1933 in Zöbing bei
Grabungsarbeiten im Keller der Familie Rögelsberger gefunden wurde. Das
Alter wird auf ungefähr 30.000 Jahre geschätzt, es handelt sich um den
größten bisher gefundenen Mammutstoßzahn in Mitteleuropa.
SPEZIALTIPP: Vor dem Heimatmuseum befindet sich ein Pranger. Die leicht
gebauchte Säule, versehen mit eisernen Handschellen, ist eine
Neuanfertigung, die darauf postierte Figur eines Mannes in Rüstung
stammt jedoch aus dem 16. Jahrhundert. Die Handschellen wurden dazu
verwendet, Personen, deren Verhalten öffentliches Missfallen erregte,
„an den Pranger zu stellen". An Markttagen wurde die Figur mit dem
Schwert des Marktrichters ausgestattet.
Mammutstoßzahn, der größte Westeuropas
Fundort: Zöbing/Kamp, Keller Rögelsberger
Grabung: Dir. Karl Spitzwiefer - im Jahre 1933, Gewicht: ca. 84 kg, Länge: 3,34m; Alter ca. 30.000 Jahre
Abriss zur Geschichte von Langenlois - Urgeschichtliche Siedlungszeugnisse
Das Gebiet des heutigen Langenlois schon in urgeschichtlicher Zeit
besiedelt, wovon zahlreiche Funde aus allen prähistorischen Epochen
Zeugnis geben. Die heutige Ansiedlung entstand also auf einem uralten
Kultur- und Siedlungsboden.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte von Krems aus die
Gründung der Pfarre als Vikariat mit vollem Pfarrrecht, die
Lehensobrigkeit des Kremser Pfarrers blieb nominell jedoch bis in die
Neuzeit bestehen. Das Patronat über die Pfarre hatte der Bischof von
Passau inne. Als erster namentlich bekannter Pfarrer wird 1277 ein
gewisser Swikerus überliefert. Um 1250 wurde die Kirche im Unteren
Aigen errichtet und zwar noch romanisch. Mit dem wirtschaftlichen
Aufschwung des Unteren Aigens wurde die dem heiligen Laurentius
geweihte Kirche im gotischen Stil erweitert. Im Jahr 1300 wird die
Laurentius-Kirche in einer Urkunde als die „ecclesia maior", als die
"größere Kirche" von Langenlois bezeichnet. 1319 wird die
Laurentiuskirche als Pfarrkirche bezeichnet.
Hausaltar „Hochzeit zu Kanaa"
Dieser Hausaltar stellt die Hochzeit zu Kanaa dar und ist etwas ganz
Besonderes. Es ist eine sogenannte Wachskrippe. Zeitlich liegt sie
zwischen 1740 und 1760. Es sind ausgebildete Rocaillen da. Man kann sie
in die Maria Theresianische Zeit datieren. Der Hausaltar stammt aus dem
„Harrer-Hof" und war lange Zeit 1. Altar bei Fronleichnamsumzügen.
Hl. Johannes Nepomuk
Geboren um 1345 in Pomuk bei Pilsen (heute Nepomuk).
Gestorben am 20. März 1393 in der Moldau in Prag.
Die Überlieferung berichtet, daß die Königin Johannes zu ihrem
Beichtvater wählte. König Wenzel wollte nun Johannes zwingen, das
Beichtgeheimnis zu brechen, aber der weigerte sich, wurde deshalb
gefoltert und in die Moldau geworfen.
Patron der Flößer, Müller, Schiffer und Brücken, der Beichtväter und aller Priester
Die Stadt Langenlois in Niederösterreich liegt an der Grenzlinie
zwischen Waldviertel und Weinviertel, am südlichen Ende des Kamptales
bzw. an den südöstlichen Ausläufern des Waldviertels, die in ein
Lössterrain übergehen. In der Gföhler Gegend hat der Loisbach seinen
Ursprung und er fließt in südöstlicher Richtung dem Kamp zu, mit dem er
sich bei bei Gobelsburg vereinigt. Dort wo der Loisbach die Waldgebiete
verlässt und in die Ebene tritt, entstand die Siedlung Lois, die in der
ältesten Form in Göttweiger Traditionsbüchern (zwischen 1072 – 1091)
als "Liubisa" und "Lubisa" überliefert sind. Die Herkunft des Wortes
"Liubisa" ist nicht eindeutig geklärt, doch gilt als sicher, dass dem
Ausdruck eine indogermanische Wortwurzel, wahrscheinlich slawische in
der Bedeutung von "lieb", "lieblich", "löblich" zugrunde liegt.
Übertragen auf den Ort könnte die Ansiedlung die "Liebliche" genannt
werden.
Bemerkenswert ist auch, dass der Ort "Lois" mit dem Weinbau in
Verbindung gebracht wird, seit er historisch greifbar ist, d. h., dass
mit der Ersterwähnung auch der Weinbau hier belegt ist.
Pieta - Holzschnitzerei um 1475
Die Pieta, auch Vesperbild genannt, ist in der bildenen Kunst die
Darstellung Mariens als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem
Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Im Gegensatz zur
Beweinung Christi liegt der Leichnam Jesu immer in Marias Schoß. Das
Motiv der Pieta ist seit dem frühen 14. Jhd. gebräuchlich.
Schmerzensmann spätgotisch
Ein Schmerzensmann ist ein Andachtsbild, das den leidenden Jesus
Christus mit sämtlichen Kreuzigungswunden und der Seitenwunde, aber
lebend und nicht am Kreuz darstellt. Diese Art der Darstellung kam im
12. Jhd. in Byzanz auf und fand Anfang des 14. Jhd. mit dem Eingang der
christl. Mystik in die Volksfrömmigkeit auch im deutschen Sprachraum
Verbreitung. Im Gegensatz zu früheren Darstellungen steht Christus
dabei nicht als strahlender König und Sieger über Sünde und Tod im
Vordergrund sondern als Leidender.
1518 verlieh Kaiser Maximilian dem landesfürstlichen Markt ein Wappen
sowie den Dorotheen-Markt. 1532 drangen türkische Streifscharen in den
Ort ein und brannten das Franziskanerkloster nieder, aber auch das
Bürgerspital und die Elisabethkirche wurden Opfer des Einfalls. Um die
Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden im Unteren Markt, vornehmlich am
Kornplatz und Holzplatz sowie in der Walterstraße und in der
Rudolfstraße, die repräsentativen Renaissancehäuser der
Vierzigerbürger. 1570 vernichtete eine Feuersbrunst 47 Häuser, wovon
auch Gebäude am Kornplatz arg betroffen waren. Um diese Zeit hatte der
Protestantismus unter großen Teilen der Bewohner Verbreitung gefunden.
1598 wurde der Ort von einer schweren Pestepidemie heimgesucht.
Pestseuchen gab es später noch 1607, 1634, 1680. Im Dreißigjährigen
Krieg wurde Langenlois von ständisch-protestantischen Truppen unter
Oberst Carpezan besetzt und geplündert, sie wurden aber daraufhin von
kaiserlichen Truppen unter dem Befehlshaber Buquoy vertrieben und
besiegt (1620). 1645 zogen Schweden durch und steckten den Markt in
Brand. Der Markt war nicht befestigt, war aber an den Einfallstraßen
durch Tore geschützt.
Um 1310 erlangte das Niedere Aigen Marktgerechtigkeit und erhielt noch
im 14. Jahrhundert das Recht, selbst einen Marktrichter wählen zu
können, während das Obere Aigen ein Weinhauerdorf blieb. Herzog
Friedrich der Schöne gab 1327 der Vierzigerschaft - sie zählte
mittlerweile 57 Mitglieder - die Zusicherung, die Lehner nicht mehr zu
verpfänden, nachdem sie sich aus eigenem aus der Pfandschaft loskaufen
konnten. In einem weiteren Privilegium wurde den Vierzigern der Wald
hinter Schiltern gegen eine Abgabe von jährlich 180 Eimern Wein u. a.
als Lehen verliehen.
Der Ort selbst stand unter landesfürstlicher Obrigkeit und wurde mit
Privilegien ausgestattet, die sich auf die Abhaltung von Märkten sowie
auf landesfürstliche Abgaben bezogen. (Die Landesfürsten - Herzöge
später Erzherzöge - von Österreich unter der Enns (= NÖ) waren anfangs
die Babenberger, später, ab 1282, die Habsburger.) Die Vierziger
traten als selbstbewusste Ackerbau- und Weinbaubürger in Erscheinung,
sie stellten Marktrichter und Ratsherrn und bestimmten somit das
öffentlich-politische Geschehen. Im Unteren Markt entstanden zwei
zentrale Plätze, der Kornplatz, auch Traidtmarkt oder Korngries
genannt, und der Holzplatz. Die beiden Aigen wuchsen im Spätmittelalter
zu ein m Gemeinwesen zusammen, sodass im 15. Jahrhundert - erstmals
1413 belegt - die Bezeichnung "Langenlois" gebräuchlich wurde.
Prager Jesulein (Prager Kindl)
Das Prager Jesulein ist weltweit eines der bekanntesten wundertätigen
Gnadenbilder Jesu. Das Original befindet sich in der Kirche „Maria vom
Siege" im Karmelitenkloster in Prag. Die Statue wurde vermutlich im 16.
Jhd. in Spanien angefertigt. Ursprünglich befand sich die Statue im
Besitz der spanischen Adelsfamilie Manrique de Lara. Im Jahr 1631
übergab Polyxena von Lobkowicz die bis dahin als Familienschatz
gehütete Statue dem Kloster der Karmeliten auf der Prager Kleinseite.
Im Zuge der Reformen Kaiser Josephs II. wurde die Gemeindeverwaltung
von Langenlois neuen Vorschriften gemäß umgestaltet. Die Institution
des Marktrichters und der Ratsherrn wurde abgeschafft, neu hinzu kam
die Funktion eines Syndikus, der eine juristische Ausbildung haben
musste. Er hatte seine Wohnung im Gemeindehaus = heute Heimatmuseum.
1783 wurde das Franziskanerkloster aufgehoben, 1795 wurde der Konvent
endgültig geschlossen. Die Baulichkeiten gingen auf die Gemeinde über.
Seit dem Spätmittelalter werden Schulmeister in Langenlois erwähnt.
1791 ist sowohl im Unteren Markt als auch im Oberen Markt eine Schule
belegt. In der Napoleonischen Zeit kam es mehrmals zu Durchmärschen und
Truppeneinquartierungen, die für die Bewohner mit schmerzlichen
Kontributionen und Geldleistungen verbunden waren.
Standuhr Alabastersäulen, Perlmutt-Einlage, Eisenbahndarstellung
„Joseph Unden in Langenlois"
Das "Ariston" gehört wie die Mund- oder Ziehharmonika zu den
Tonzungen-Instrumenten. Beim Drehen der Kurbel dreht sich die Platte,
in deren Lochung ein Tastfinger springt, der mittels kleiner Hebel das
Venil der Metallzunge öffnet, die, vibrierend durch die aus dem
Blasebalg einströmende Luft, den Ton erzeugt. Die Lochplatten werden
mit Hilfe einer kleinen von Hand bedienbaren Stanz-Maschine ebenfalls
selbst hergestellt. Die Notenscheiben sind aus Hartpappe und haben
einen Durchmesser von 33 Zentimetern.
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) hatte Langenlois 164 Gefallene zu
beklagen. Dem Markt wurden rigorose Sparmaßnahmen auferlegt, durch
Kriegsanleihen wurden die finanziellen Ressourcen erschöpft; hinzu
kamen noch Zwangsablieferungen (Textilien, Lebensmittel, Rohstoffe) für
Kriegszwecke, während die Versorgung der Ortsbewohner mit
Nahrungsmitteln und Heizmaterial im letzten Kriegsjahr und auch nach
dem Kriegsende am Zusammenbrechen war. Eine Geldentwertung in den
Nachkriegsjahren veranlasste die Gemeinde zur Herausgabe von Notgeld.
Das Ende des Krieges führte zum Zusammenbruch und zur Auflösung der
Habsburgermonarchie. 12. November 1918: Ausrufung der Republik
Deutschösterreich, durch den Friedensschluss von 1919 wurde die
Bezeichnung Republik Österreich als Staatsname festgelegt
Stadterhebung von 1925
Bald nach dem Ende des Ersten Weltkrieges tauchte bei den
Gemeindevertretern der Gedanke auf, Langenlois zur Stadt zu erheben,
wie das in einer Reihe anderer Gemeinden in Niederösterreich der Fall
war. 1924 unternahm der Landtagsabgeordnete Dr. Viktor Mittermann einen
diesbezüglichen Vorstoß im Niederösterreichischen Landtag, daraufhin
beschloss der Gemeinderat Langenlois unter Bürgermeister August Harrer,
in einer eigens einberufenen Sitzung, dass der Markt Langenlois,
einschließlich Haindorf, zur Stadt erhoben werden möge. Es gab für
diesen Antrag 20 Ja-Stimmen und eine Stimmenthaltung. Mit Beschluss der
Bundesregierung vom 20. Februar 1925 wurde der Markt Langenlois zur
Stadt erhoben.
Der Erwerb des Gutes Schiltern (1929)
1929 erwarb die Stadtgemeinde das Gut Schiltern. Zum Bestand des Gutes
gehörten damals Grundstücke (Ackerland, Wiesen, Gärten, Weingärten,
Wald und Hutweiden) im Gesamtausmaß Ausmaß von rund 556 Hektar, die
Baulichkeiten umfassten das Schloss samt den Nebengebäuden sowie 6
Häuser in Schiltern. Noch im selben Jahr wurden der Marienbrunnen und 10 Sandsteinfiguren
aus dem Schlosspark nach Langenlois gebracht, der Brunnen wurde auf dem
Holzplatz aufgestellt, die Statuen entlang des Loisbaches zwischen der
Fürnkranzbrücke und der Loisbachbrücke beim Postamt, erst später kamen
sie in den Josefspark. Überraschend traten im Herbst 1930 die Englischen Fräulein aus Krems
als Interessenten für das Schloss auf den Plan, und noch im selben Jahr
nahm die Schwesterngemeinschaft der Englischen Fräulein Krems das
Schloss in Besitz.
Das Ende des demokratischen Systems
Bei den Wahlen zum Gemeinderat 1929 wurde die Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei auf Anhieb - nach den Christlichsozialen und
der Unpolitischen Ständevereinigung drittstärkste Partei, erlangte 4
Mandate und forderte den Posten eines Vizebürgermeisters, den sie auch
erhielt. Bei den Landtagswahlen von 1932 erreichten die
Nationalsozialisten in Langenlois nahezu 40% der Stimmen, einen der
höchsten Werte im Waldviertel. Als 1933 die NSDAP in Österreich
verboten wurde, mussten die der NSDAP angehörenden Gemeinderäte aus dem
Gemeinderat ausscheiden, im Jahr darauf wurde auch die
sozialdemokratische Partei verboten, die Christlichsoziale Partei löste
sich auf. Damit war die Parteiendemokratie beseitigt.
Die Gemeindevertretung, nunmehr Gemeindetag genannt, setzte sich aus
berufenen und ernannten Mitgliedern, die ehemals der Christlichsozialen
Partei angehörten oder ihr nahestanden, zusammen. Wahlen gab es nicht
mehr. Die politischen Machthaber, die aus dem christlichsozialen Lager
stammten, schlugen einen autoritären Kurs ein. Als ihr Repräsentant,
Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß, von den Nationalsozialisten
ermordet wurde, hielt der Nachfolger, Bundeskanzler Dr. Kurt
Schuschnigg, am eingeschlagenen autoritären System fest. Zum Gedenken
an den ermordeten Bundeskanzler Dollfuß wurde auf dem Schilterner Berg
ein großes, weithin sichtbares Kreuz errichtet, der Kornplatz wurde in
„Dollfußplatz" umbenannt.
Langenlois von 1938-1945
Mit dem 1938 erfolgten Anschluss Österreichs an das
nationalsozialistische Deutsche Reich gingen die Gemeindeobliegenheiten
auf die neuen Machthaber über. Noch am 12. März 1938 wurde
Bürgermeister Anton Wöber abgesetzt, die Gemeindevertretung wurde
aufgelöst. Neuer Bürgermeister wurde Hans Hamböck.
Am 16. März 1938 trat die neue Gemeindevertretung zusammen. Eine der
ersten Maßnahmen war die Umbenennung des Kornplatzes - er hieß zu
dieser Zeit „Dollfuß-Platz" - in Josef-Leopold-Platz und des
Holzplatzes in Adolf Hitler-Platz. Das Kohut-Haus am
Josef-Leopold-Platz 1 (früher Kornplatz 1), das in jüdischem Besitz
war, wurde für den Sitz der Ortsgruppenleitung des NSDAP und der
Bezirksleitung der NSDAP (Gerichtsbezirk Langenlois) in Beschlag
genommen.
Am 11. April 1938 war der Tag der "Volksabstimmung" über die bereits am
13. März 1938 vollzogene „Wiedervereinigung Österreichs mit dem
Deutschen Reich". "Unter beispielloser Begeisterung, kein Volksgenosse
entzog sich der Abstimmung", trat die Bevölkerung zur Urne. Von den
2973 gültigen Stimmen lauteten 2972 auf "Ja" und 1 Stimme auf "Nein".
Unbeschreiblicher Freudentaumel herrschte in der ganzen Stadt über das
Ergebnis der Volksabstimmung. 3000 Personen beteiligten sich am
Fackelzug durch die Stadt. Gleichzeitig wurde das Dollfuß-Kreuz auf dem
Schilterner Berg von radikalen Nationalsozialisten umgelegt. Mit 1.
September wurde die Volks- und Hauptschule der Schulschwestern in
Haindorf aufgehoben. Mit 1. Jänner 1939 wurde das Standesamt Langenlois
errichtet. Damit begann auch die „staatliche" Aufzeichnung von
Geburten, Eheschließungen und Todesfällen. In den ländlichen Gebieten
wurde das sogenannte „Ortsdreieck" zum wichtigsten politischen
Machtinstrument in den Ortsgemeinden. Darunter verstand man das
Zusammenwirken dreier wichtiger Organe: Bürgermeister,
Ortsgruppenleiter der NSDAP, Ortsbauernführer
Der Zweite Weltkrieg (1938–1945)
Im Zweiten Weltkrieg mussten 245 Langenloiser als Soldaten ihr Leben
lassen. Gegen Kriegsende wurde Langenlois zum Verteidigungsgebiet
erklärt, doch zum Glück für den Ort und seine Bewohner war der Krieg zu
Ende, bevor der Verteidigungsfall eintrat. Mit dem Ende des Krieges war
auch die NS-Herrschaft zu Ende, der „Anschluss" wurde für null und
nichtig erklärt, die Republik Österreich erstand wieder. Als am 9. Mai
1945 sowjetische Truppen in Langenlois eintrafen, hatten sich die
politisch und militärisch Verantwortlichen bereits abgesetzt.
Langenlois von 1945 bis zur Errichtung der Großgemeinde - Von der Nachkriegsgzeit bis zur Gegenwart
Baumeister Ing. August Kargl (1945-1960) wurde mit Zustimmung der
Besatzungsmacht zum Bürgermeister bestellt, erst im November 1945 gab
es nach 13 Jahren - seit 1932 – wiederum demokratische Wahlen, durch
die auch die gewählte Gemeindevertretung konstituiert wurde.
Standuhr mit vergoldetem Napoleonadler
Kalmuck ist eine Stoffbezeichnung für ein Baumwoll-Doppelgewebe mit
einem fülligen Untergarn. Die meist in Köperbindung gewebte Ware wird
beidseitig gerauht. Hierdurch wird die Bindung unsichtbar. Der Sage
nach verwendeten die Kalmücken (ein westmongolisches
Reitervolk) den Stoff als Satteldecke und brachten ihn in die Wachau.
Dort wurde er zu Arbeitsjacken verarbeitet.
Kalmuck-Janker: Jacken aus Kalmuckstoff wurden aufgrund ihrer
Robustheit seit jeher von den Schiffleuten und Flößern an der Donau und
ihren Hauptzubringern getragen. Mit dem Ende der traditionellen
Flößerei und unmotorisierten Frachtschifferei Mitte bis Ende des
neunzehnten Jahrhunderts fand auch diese Tracht immer weniger
Verwendung. Lediglich in der österreichischen Wachau wurde diese
robuste Arbeitsjacke von den dort ansässigen Winzern übernommen. Der
Kalmuck-Janker mit seinem typischen Muster zählt seither zur
traditionellen Wachauer Tracht und wird dort zusammen mit einer
schwarzen Hose, weißem Baumwollhemd und schwarzem Hut mit
Steinfeder-Busch bis heute getragen. Obwohl der Kalmuck-Janker somit
oft als Wachauer Winzer-Tracht bezeichnet wird, halten doch auch andere
Traditionsverbände der Schiffer und Flößer an der Donau den
Kalmuck-Janker als Teil der traditionellen Schiffertracht in Ehren.
Bei der Laterna magica handelt es sich gewissermaßen um die Urform des
modernen Diaprojektors. Mit Hilfe dieses Apparats konnten im 18.
Jahrhundert zum ersten Mal Bilder auf eine Leinwand projiziert werden.
Doch die Entdeckung der Zauberlaterne reicht noch weiter zurück.
Bereits 1671 hatte der deutsche Gelehrte A. Kirchner das Geheimnis um
die Laterna magica gelüftet, die erste Zeichnung stammt von 1686.
Kirchner beschrieb eine Vorrichtung, mit der man kleine, auf
Glasplatten gemalte Bildchen auf einer weißen Leinwand abbilden konnte.
Dazu setzte man eine Lichtquelle, deren Wirkung durch einen Hohlspiegel
verstärkt wurde, in einen kleinen Kasten. Die bemalten Glasplatten
wurden nun, auf dem Kopf stehend, zwischen die Kerze und die einzige
Lichtöffnung des Kastens geschoben. Eine Sammellinse vor der Öffnung
bündelte das durch das Glasbild scheinende Licht, so dass in einem
verdunkelten Raum ein deutliches Bild gegen die Wand geworfen werden
konnte.
Der Hl. Urban
Als Bewahrer und Beschützer aller Weingärten und als Schutzpatron der
Winzer und Wirte wurde auch allgemein um Schutz vor Ungewitter, Hagel,
Sturm, Frost, Feuer und Unfruchtbarkeit der Erde angerufen. Aber auch
um Schutz vor Trunk und Völlerei.
Wer war nun dieser viel verehrte Heilige? Es gibt deren gleich drei, die in einer Person verehrt werden:
Urban I., Papst von 221 bis
230, leicht zu erkennen an der Tiara, dem Papstornat und dem Papststab.
Ein Buch mit einem,, Weinträubel" hält er in der Hand oder einen
Weinbecher. Er wurde unter Kaiser Alexander Severus mit Bleikugeln
gegeißelt und anschließend enthauptet. Die Bleikugeln als Attribut
deutete man in Trauben um. Seit 849 befinden sich seine Reliquien im
Kloster Erstein im Elsass, von wo aus sich seine Verehrung ausbreitete.
Urban, sechster Bischof von Langres
(Frankreich), lebte im 5. Jhdt. Er ist der eigentliche Weinpatron, denn
er versteckte sich bei seiner Verfolgung hinter einem Weinstock und
blieb so unentdeckt. Er trägt die Bischofsmitra und hat oft einem
ganzen Weinstock neben sich.
Oder...? Urban aus dem mittleren Neckarraum,
war ein Schüler Gallus und lebte im 7. Jhdt. Er predigte im Raum
Cannstadt, brachte den Weinbau dorthin und errichtete Kreuze an den
Aufgängen in die Weinberge. Wird in Deutschland (Mosel, Saar und
Rheingau) als Schutzheiliger verehrt.
Alle drei Urbani verehrt man heute am 25. Mai
Weinwagen (sog. Schanzwagen) und Maischewagen
Währungen, Notgeld und Banknoten
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
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