Mailand

Hauptstadt der Lombardei, Mai 2019

Mailand (italienisch Milano, lombardisch Milan) ist mit 1,3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Italiens und Hauptstadt der Region Lombardei. Mailand unterstand in seiner Geschichte dem Einfluss deutscher, französischer und österreichischer Kaiser und wuchs nach der Einigung Italiens zur größten Industriestadt des Landes. Sie ist heute die führende Kultur-, Medien- und Modemetropole Italiens, eine Universitätsstadt und ein internationaler Finanzplatz als Sitz der Italienischen Börse. Sie beherbergt ein Weltkulturerbe, historisch bedeutsame Bauwerke und vielfältige Kunstschätze, die mehrere Millionen Touristen pro Jahr anziehen.

Die Stazione di Milano Centrale (oder kurz Milano Centrale) in Mailand ist ein Kopfbahnhof und einer der wichtigsten Bahnhöfe im europäischen Verkehrsnetz. König Vittorio Emanuele III. legte den Grundstein für das Bauwerk am 28. April 1906, noch bevor ein genauer Bauplan vorlag. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen 1913.

Auf dem Platz vor dem Mailänder Hauptbahnhof befindet sich ein riesiger weißer Apfel mit einem Biss, der mit Stahlnähten repariert wurde. Eine Skulptur von Michelangelo Pistoletto, die der Stadt Mailand zu Ehren der Expo 2015 zum Thema Ernährung gespendet wurde.

Der Zutritt zu dem Teil des Bahnhofes rund um die Gleisanlagen ist ohne Fahrkarte verboten. Das Empfangsgebäude hat eine Breite von 200 Metern und eine Höhe von 72 Metern. Aufgrund der durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Wirtschaftskrise in Italien kamen die Bauarbeiten nur langsam voran.

Das Empfangsgebäude war anfangs als einfacher Bau geplant, wurde jedoch mit der Zeit immer komplexer und monumentaler, vor allem als Benito Mussolini Premierminister wurde und das Bauwerk die Stärke des faschistischen Regimes repräsentieren sollte.

Auf der Piazza della Scala steht in einer grünen Insel das 'Monumento a Leonardo da Vinci'.

Die Galleria Vittorio Emanuele II (deutsch Viktor-Emanuel-Galerie) ist eine nach Viktor Emanuel II., dem Einiger und König Italiens, benannte Einkaufsgalerie aus dem 19. Jahrhundert. Die Eröffnung durch den König fand am 15. September 1867 statt.

Die Galerie liegt direkt neben dem Mailänder Dom an der Piazza del Duomo, zu der sie sich nach Süden mit einem abschließenden Triumphbogen öffnet. Auf der gegenüberliegenden nördlichen Seite befindet sich die Piazza della Scala.

Besonders beachtenswert ist der Fußboden. Das Mosaik im Zentrum stellt das Wappen des Savoyer Königshauses dar.

Das zentrale Kreuz mit den schönen Fußbodenmosaiken wurde zum 'Salon der Mailänder'. Umgeben von Kaffees, ist das Ottagono, der achteckige Raum im Zentrum der Galerie, Treffpunkt und Austragungsort kleiner künstlerischer Darbietungen.

Am Tag vor der Eröffnung des 'Wohnzimmers Mailands' passierte das Unglück: Während einer Kontrolle stürzte der Architekt Giuseppe Mengoni vom Gerüst der Kuppel und starb am 30.12.1877. Auch König Vittorio Emanuele II von Savoyen konnte der Einweihung nicht beiwohnen, er starb wenige Tage danach.

Die von dem Architekten Giuseppe Mengoni 1864 entworfenen Gebäude sind üppig mit Stuck, Fresken und Marmor dekoriert. Die Passage besteht aus zwei sich kreuzenden Armen, die von einem tonnenförmigen Glasdach überspannt werden. Am Schnittpunkt der Galerien befindet sich ein achteckiger Platz mit 39 Metern Durchmesser. Die Glaskuppel über diesem Oktogon erreicht eine Höhe von 47 Metern.

In vier großen Mosaiken im Fußboden sind die Wappen der vier italienischen Städte Rom, Florenz, Turin und Mailand nachgebildet: Das rote Kreuz auf weißem Grund Mailands, der Römische Wolf, der Schwan von Florenz und der Stier von Turin.

Wer genau schaut, sieht die Stelle bei den Stierhoden zur Grube eingedrückt. Das liegt daran, dass viele Touristen denken, dass es Glück bringt, seine Ferse hineinzudrücken und sich drei bis fünf Mal um die eigene Achse zu drehen.
Was steckt dahinter? Als Damen früher den gut bestückten Hoden des Stiers sahen, dachten sie, ihre Fruchtbarkeit würde steigen, wenn sie ihn berühren oder sich drauf setzen. Männer sollten sich darauf mit der Ferse um die eigene Achse drehen.
Wie üblich, lasse ich solche Gelegenheiten aus.

In der Galerie befinden sich vor allem elegante und hochpreisige Geschäfte wie Prada, Armani, Versace, Gucci und Louis Vuitton, sowie auch über Mailand hinaus bekannte Gastronomie, wie das Restaurant Savini oder die Bar Camparino des Gaspare Campari.

Die beiden Portale an den Längseiten sind in der Art von Triumphbögen gefertigt.

Der Mailänder Dom (lombardisch Dom de Milan, italienisch Duomo di Milano (eigentlich Basilica cattedrale metropolitana di Santa Maria Nascente)) ist eine römisch-katholische Kirche in Mailand unter dem Patrozinium Mariä Geburt. Er ist die Kathedrale des Erzbistums Mailand.

Der Fläche nach ist er nach dem Petersdom und der Kathedrale von Sevilla die drittgrößte Kirche und der umfangreichste Marmorbau der Welt. 1386 in gotischen Formen begonnen, war der Dom bei der Schlussweihe 1572 noch nicht vollendet und bekam erst ab der napoleonischen Zeit seine heutige Fassade.

Der Stil des Kirchenbaus ist gotisch und stellt damit innerhalb der italienischen Architektur eine Ausnahme dar. Allerdings ist die Fassade, die erst unter Napoleon abgeschlossen wurde, eher als Mischung aus barocken und neugotischen Stilelementen anzusehen. Der große, repräsentative Domplatz wurde erst 1865 bis 1873 geschaffen.

Mitten im dicht bebauten Mailand des Mittelalters, bevor noch an den Mailänder Dom zu denken war, entstand im 13. Jh. ein zentraler Handwerks- und Handelsplatz, die Piazza dei Mercanti. Auf der rechteckigen Piazza, die damals größer war als heute, waren täglich Haarschneider, Goldschmiede, Messerschleifer, Schuster, Näher, Weber, Schneider und Bäcker zugange.

In der Mitte des Platzes befindet sich ein Schacht aus dem 16. Jahrhundert, der von zwei Säulen aus dem 18. Jahrhundert überragt wird. Dort wurde ein großer Stein gefunden, der als "pietra dei falliti" ("Stein des Bankrotts") bekannt ist. Während der aktiven Handelszeit in Piazza Mercanti passierte es, dass ein Händler in Ungnade fiel, weil er betrogen hatte. Zur Strafe wurde er dem öffentlichen Spott preisgegeben und mit heruntergelassenen Hosen auf den Stein der Gescheiterten gesetzt. So wurde er vom einfachen Volk verlacht, ehe er ins Gefängnis musste.

Die Straßenbahn Mailand ist eines der traditionsreichsten Nahverkehrsmittel Italiens mit einem einst sehr ausgedehnten Streckennetz. Das Straßenbahnnetz besteht heute aus 18 Linien, davon 17 innerstädtischen. Es hat eine Gesamtlänge von über 100 Kilometern.

Die ATM-Baureihe 1500 mit der Bezeichnung Ventotto entstand in den Jahren 1928-1930 und ist die älteste planmäßig eingesetzte Garnitur in Europa - noch vor den Lissabonner Remodelados. Das Schmuckstück hier im Bild bedient die Linie 1: Greco (Via Martiri Oscuri) - Roserio.

Hauseingang á la Milanese.

Der Orto Botanico di Brera ist ein botanischer Garten mit 5.000 m² hinter dem Palazzo Brera, der von der Universität Mailand betrieben wird.

Der Garten wurde 1774 von Abt Fulgenzio Vitman unter der Leitung der Kaiserin Maria Theresia von Österreich angelegt und ein bestehender Jesuitengarten für Medizin- und Pharmakologiestudenten umgebaut. Der Garten wurde 1998 nach einer langen Zeit der Verwahrlosung und des Verfalls restauriert.

Und jetzt gibt die kleine Ruheoase auch nicht allzu viel her, zur Durchquerung beim Stadtspaziergang langt es allemal.

Der Palazzo di Brera (Palazzo Brera) ist ein monumentales Barockgebäude im Stadtteil Brera. Lange Zeit ein Jesuitenkolleg, ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Palazzo Sitz bedeutender kultureller und wissenschaftlicher Einrichtungen, darunter die Pinacoteca di Brera.

Von besonderem architektonischen Reiz ist der Innenhof von Francesco Maria Richinis. In zwei Geschossen übereinander angeordnete Umgänge öffnen sich mit Arkaden, die unten von dorischen, oben von toskanischen Doppelsäulen getragen werden, zum Hof hin.

1859 wurde im Innenhof eine Bronzekopie von Antonio Canovas Statue 'Napoleon als Mars' von 1811 aufgestellt (das Original von 1809 befindet sich im Apsley House in London).

Die Pinacoteca di Brera in Mailand gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Italiens. Es hat seinen Sitz im barocken 'Palazzo di Brera'. Schwerpunkte der Schausammlung liegen auf der oberitalienischen Malerei der Renaissance und Barockzeit, aber auch das Trecento, die übrigen italienischen Kunstlandschaften und jüngeren Kunstepochen sind neben der frühen Antike und niederländischen Barockmalerei vertreten.

Die Gemäldesammlung geht zurück auf die Gründung einer Kunstakademie (Accademia di Belle Arti di Brera) im Jahre 1776, als die Lombardei zum Habsburgerreich gehörte. Auf Veranlassung von Maria Theresia wurde der Akademie eine Sammlung von Gipsabgüssen sowie von Drucken und Zeichnungen angegliedert.

Grundstock für die Sammlung bildeten Altarbilder, die nach der Auflösung von Klöstern und Kirchen durch Napoleon in die Sammlung gelangten. Während die besten und berühmtesten Werke in den Louvre nach Paris gebracht wurden, bildeten die von Napoleon verschmähten Bilder den Grundstock der großen Sammlungen in Mailand, Venedig und Bologna.

Zu sehen ist am Bild der Einblick in den Sala Maria Teresa der Biblioteca Nazionale Braidense von der Pinacoteca di Brera.

Castello Sforzesco ist das mächtige Mailänder Stadtschloss. Es stammt aus der Renaissancezeit und wurde von Galeazzo II. Visconti im 14. Jh. als Verteidigungsburg gebaut. Im Laufe seiner Geschichte erlebte das Schloss zahlreiche Erweiterungen und Zerstörungen. Im Schloss befinden sich die Museen des Castello mit Raritäten wie dem letzten Werk Michelangelo, der unvollendeten Pietà Rondanini sowie den Freskenmalereien von Leonardo da Vinci und Bramante.

Das mächtige von Zinnen gekrönte Kastell wurde ab 1450 von Francesco I. Sforza an der Stelle der in den Jahren 1360-1370 erbauten und im Jahre 1447 zerstörten Burg der Familie Visconti gebaut. An der Anlage haben zahlreiche Architekten gearbeitet und umgebaut, unter ihnen Guiniforte Solari, Leonardo da Vinci, Filarete, Bramante und Cesare Cesariano. Ein Bastionensystem, das seit der spanischen Herrschaft im 17. und 18. Jahrhundert das Schloss umgab, ließ ab 1800 Napoleon schleifen.

Vor dem Torre Filarete mit dem Eingangstor zum Castello plätschert der Springbunnen 'Fontana di Piazza Castello'.

Die Lage des Kastells im Verlauf sowohl der mittelalterlichen als auch noch der barock erweiterten Mailänder Stadtbefestigung begünstigte die strategische Situation nicht nur für die Abwehr äußerer Feinde, sondern auch gegen innerstädtische Aufstände. Mit ihrem quadratischen Grundriss folgt die Anlage, wie andere mittelalterliche Talburgen der Poebene auch, dem Schema des römischen Castrums.

Das Schloss beherbergt heute verschiedene städtische Sammlungen. In der Corte Ducale ist das Museo d'Arte Antica beheimatet, es enthält vor allem Skulpturen von der Antike bis zur Renaissance. Zu den Exponaten gehört das Mausoleum mit Reiterstandbild des Bernabò Visconti von Bonino da Campione (1363) und das Grabmal des Gaston de Foix (Nemours) (1512). Die Holzskulpturen und eine bis zur Gegenwart reichende Möbelsammlung zeigt man in gemeinsamen Räumen.

Dahinter kann man die Kuppel der Galleria Vittorio Emanuele II und den Dom erkennen.

Der Arco della Pace (Friedensbogen) ist ein Triumphbogen auf der Piazza Sempione im Bereich des Castello Sforzesco in Mailand. Bereits 1806 war zum Einzug von Eugène de Beauharnais, dem Vizekönig Napoleons, ein hölzerner Ehrenbogen aufgestellt worden. Ein Nachfolger aus Stein, in klassizistischem Stil nach dem Vorbild römischer Triumphbögen erbaut, wurde 1807 begonnen und 1838 fertiggestellt. Er sollte zunächst an den Ruhm Napoleons und dann an den Europäischen Frieden von 1815 erinnern.

Das von Luigi Cagnola geplante 25 m hohe Bauwerk zur monumentalen Ausgestaltung der Porta Sempione war bereits zu etwa zwei Dritteln fertiggestellt, als das italienische Königreich Napoleons fiel und die Arbeiten eingestellt wurden. Sie wurden erst 1826 fortgesetzt, unter Kaiser Franz I., und das Werk dem Frieden von 1815 gewidmet.

Auf dem Architrav ist die Bronzeplastik der Friedensgöttin auf einem von sechs Pferden gezogenen Streitwagen (Sestiga della pace), flankiert von reitenden Siegesgöttinnen. Zahlreiche Marmorreliefs feiern Ereignisse aus den Befreiungskriegen von 1813-1814.

Die Navigli - Die Wasserstraßen von Mailand
Die Geschichte Mailands ist eng verbunden mit der Entstehung der Navigli, die sich als Wassernetz durch die gesamte Stadt ziehen. Selbst an keinem bedeutenden Strom gelegen, wird Mailand durch künstliche Wasserstraßen durchzogen, die durch die Flüsse des Hinterlands gespeist werden.

An den Ufern des Naviglio lebten einst Arbeiter und Handwerker. Heute werden sie als romantische Viertel zum Bummeln entdeckt. Künstlerateliers, originelle Geschäfte, romantische Kneipen, Trödelmärkte und Sommerkonzerte machen die Navigli zu einem einzigartigen Schauplatz.

Wer sich ein Fahrzeug dieser italienischen Marke leistet, hat die Parkgebühr am Zebrastreifen gleich mit eingepreist.

Die Kirche Santa Maria delle Grazie ist eine der schönsten italienischen Kirchen und typisch für die spätgotische Architektur Mailands. Sie wurde von den Dominikanern zwischen 1463 und 1482 errichtet. In den Jahren 1495-1498 entstand das berühmte Wandgemälde 'Das Letzte Abendmahl' von Leonardo da Vinci. Es befindet sich NICHT in der Kirche, sondern im Speisesaal vom Kloster daneben und kann kostenpflichtig besichtigt werden.

Der Triumphbogen 'Arco della Pace' auf der Piazza Sempione am Rande vom Simplonpark des Castello Sforzesco ... bei Nacht.

Der Simplonpark (italienisch Parco Sempione; auch Sempionepark) entstand auf einem ehemaligen Exerzierplatz und wurde 1893 eröffnet.
Der Name der 386.000 m² großen städtischen Grünanlage stammt von der Corso Sempione, jener Straße, die am Arco della Pace beginnt und zu Napoleons Zeiten über den Simplonpass bis nach Paris führte.

Vor dem Torre Filarete mit dem Eingangstor zum Castello plätschert der Springbunnen 'Fontana di Piazza Castello' auch nachts.

An der Piazza Cordusio befindet sich im ehemaligen Palazzo delle Poste seit September 2018 das Starbucks Reserve Roastery.
Unabhängig davon, ob einem das gefällt oder nicht, sei folgendes in Erinnerung gerufen:
Espresso ist eine aus Mailand stammende Kaffeezubereitungsart, bei der heißes Wasser mit hohem Druck durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl aus gerösteten Kaffeebohnen gepresst wird.
Und ich finde, der/das kleine Schwarze geht immer.:-]

Das Teatro alla Scala, auch kurz Scala, ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Es liegt an der Piazza della Scala, nach der das Opernhaus benannt wurde. Der Platz hat den Namen von der Kirche Santa Maria della Scala erhalten, die hier 1381 errichtet worden war und die nach der Stifterin Beatrice Regina della Scala, der Frau von Bernabo Visconti, benannt wurde. Die Scala bietet Platz für 2.030 Zuschauer.

Nachts ist in der Galleria Vittorio Emanuele II deutlich weniger los.

In weißem Marmor erstreckt sich über 157 m Länge das majestätische Bauwerk. Mit seinen 5 Schiffen ist er überwältigend groß. Das Licht fällt durch wunderschön gestaltete farbige Glasfenster in das Innere. Der Mailänder Dom, die Kathedrale Santa Maria Nascente, ist das bedeutendste Werk der gotischen Baukunst in Italien.

Im Jahr 1386 wurde das Werk unter der Herrschaft von Gian Galeazzo Visconti begonnen und erlebte während seines Entstehens über 5 Jahrhunderte zahlreiche Baumeister.

Der ganz regelmäßige Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes. Die Grundmaße der fünf Schiffe des Langhauses, des dreischiffigen Querhauses und des von Sakristeien flankierten Umgangschors nach französischem Vorbild folgen festen Maßverhältnissen: Mittelschiff und Vierung sind doppelt so breit wie jedes der quadratischen Seitenschiffe.

Pellegrini errichtete in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Presbyterium, dessen hölzerne Chorschranken den Hochaltar umgeben, der unter einem Ziborium in Form eines Rundtempels einen von vier 1590 von Francesco Brambilla geschaffenen Bronzeengeln getragenen Tabernakel enthält. Die Kuppel wird von einer Statue des triumphierenden Christus bekrönt.

In den Jahren 1533 bis 1577 wurde die Nordorgel erbaut, mit zwölf Registern auf einem Manual mit 50 Tasten. 1583 wurde der Bau der Südorgel in Auftrag gegeben, die 1590 fertiggestellt wurde und das ältere Instrument aus dem Jahr 1397 ersetzte.

Die gesamte Orgelanlage besteht aus mehreren Teilorgeln, die von einem gemeinsamen Spieltisch aus bedient werden können. Die gesamte Orgelanlage hat heute 186 klingende Register mit ca. 16.000 Pfeifen auf fünf Manualwerken und entsprechend zugeordneten eigenständigen Pedalwerken und ist damit eine der größten Orgeln der Welt.

Schön langsam sollte sich rumgesprochen haben, dass auch in katholischen Kirchen eine Kleiderordnung nahegelegt wird. Tatsächlich konnte ich weitere Male die Einlassverweigerung wegen unangemessener Kleidung beobachten - bisher ausschließlich bei Frauen.
Der Eintritt in den Mailänder Dom ist kostenpflichtig, es wird ein preislich ansprechendes Kombiticket (Dompass) für den Dom, das Dommuseum, Dachterrassen, Archäologischen Ausgrabungen im Keller und die Kirche San Gottardo angeboten.

Es finden zusätzlich gründliche Taschenkontrollen und Körperscans mit Metalldetektor statt. Es dürfen keine großen Gepäckstücke, Glasflaschen, Messer, Stative, Sportgeräte usw. in den Dom mitgebracht werden. Es sind keine Depositionsmöglichkeiten vorhanden.
Für überzeugte Stativträger wie mich bedeutet das zuerst die Unterkunft aufzusuchen und das Stativ einlagern.

Das rechte Transept mit dem Grabmal Gian Giacomo Medici, genannt Il Meneghino, ist wie das linke mit schönen Statuen ausgestattet und verziert, unter anderem mit der Statue des gehäuteten heiligen Bartholomäus von Marco d'Agrate aus dem Jahr 1562.

Unter dem Altar befindet sich die Krypta San Carlo.

Von Pellegrini stammt aus dem Jahr 1606 die kreisförmige Krypta, die direkt unter dem Hochaltar liegt und von der südlichen Rückwand des Chors aus zugänglich ist. Von hier aus gelangt man zur Scurolo di San Carlo, einer achteckigen Kapelle von 1606, die in einer Kristallurne die sterblichen Reste des heiligen Karl Borromäus enthält.

Neben Altären aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind viele Sarkophage von Heiligen und Stiftern aufbewahrt. Die Fenster wurden von flämischen, lombardischen und rheinischen Künstlern im 15. Jahrhundert hergestellt. Die 3 großen Fenster in der Apsis des Doms zeigen das Alte und das Neue Testament und das mittlere Fenster die Apokalypse.

Die jetzigen Scheiben stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind gegenüber denen des 15. Jahrhunderts weniger lichtdurchlässig und farblich anders. Es handelt sich um keine echten Butzenscheiben nach dem traditionellen Verfahren, das inzwischen aus der Mode gekommen war. Nunmehr wurde mit Lackfarbe auf Glas gemalt, wodurch feinere Details dargestellt werden konnten. Die Bleiumfassung diente lediglich der Trennung der Farben und damit dekorativen Zwecken.

Eine Besonderheit ist das für Touristen kostenpflichtig begehbare Dach. Es ist wahlweise über eine Treppe oder einen Fahrstuhl erreichbar. Von dort aus bietet sich ein Ausblick auf die Details der Steinmetzkunst des Domes. Des Weiteren kann man das Panorama der gesamten Stadt sowie an klaren Tagen bis zu den Alpen sehen.

Das Domdach, ebenfalls aus Candoglia-Marmor vom Lago Maggiore, stellte eine einmalige Neuheit im Bau von Kathedralen dar. Auf 8.000 m² Oberfläche kann man aus der Nähe die 135 Turmspitzen des Doms bewundern.

Blick auf den Palazzo Reale di Milano und der hässliche Klotz da hinten ist Torre Velasca, erbaut 1956 und mittlerweile unter Denkmalschutz.

Insgesamt thronen 3.400 Statuen auf den Spitzen des Domes. Die Spitzen (Guglie) im gotischen Stil wurden als Zierelement erst im 17. und 18. Jh. aufgesetzt.

Das Wahrzeichen Mailand ist die goldene Madonnina in 108,5 m Höhe. Sie wurde in den 60-er bis 70-er Jahren sowie 2010/2011 komplett rekonstruiert, da das Eisenskelett verrostet war. Bei der letzten Rekonstruktion fertigte man ein 4,16 m großes INOX-Stahlskelett an, auf das die Bronzestatue aufgeschraubt ist. Überzogen ist sie mit hauchdünnen Goldblättchen, was ca. 300 g Reingold entspricht. Die Gesamtkonstruktion der Madonnina wiegt ca. 900 kg.

Fünf Portale an der Fassade führen ins Innere. Die Bronzetüren des Hauptportals von Lodovico Poliaghi zeigt die Sieben Freuden Mariae gegenüber einer Verbildlichung ihrer Sieben Schmerzen. In den virtuos modellierten Reliefs verbinden sich Elemente der Neugotik mit solchen des Jugendstils.

Das Dommuseum im Palazzo Reale (Königspalast) auf dem Domplatz erzählt die Geschichte des Doms.
Man trifft hier auf Elemente, die einst Zierde des Doms waren.

Die Präsentation beschreibt die Geschichte des Doms unter architektonischen, künstlerischen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten. Der Rundgang ist chronologisch und thematisch aufgebaut. Ausgestellt werden originale Statuen und Buntglasfenster, ein erstaunliches Holzmodell des Doms (16.-19. Jh.) und das berühmte Kruzifix von Aribert aus dem Jahre 1040.

Das Museum befand sich immer in den Räumen im Erdgeschoss des Königspalastes und wurde 1953 eröffnet. 1974 wurde es kuratiert und 2013 wiedereröffnet. Das Museum ist gewachsen und bereichert seine Räume und Sammlungen dank der sorgfältigen Arbeit, beschädigte Kunstwerke zu ersetzen, die aus verschiedenen Gründen und insbesondere nach den Wirrnissen des Krieges aus der Kathedrale entnommen wurden.

Hier wird die Geschichte des Doms durch die Jahrhunderte erzählt: Statuen, Buntglasfenster, Gemälde, Wandteppiche, Architekturmodelle, Terrakotten und Gipsabgüsse. Alle von ihnen sind Originalelemente aus dem Denkmal.

Was dabei herauskommt ist die Tatsache, dass die Kathedrale ein kollektives Unternehmen ist, das durch langsame und geduldige Arbeit über Jahrhunderte hinweg unter Mitwirkung berühmter und nicht berühmter Künstler und von Werkstätten mit unterschiedlichen Stilen errichtet wurde, um die Dekoration der Kathedrale mit ihrer Meisterschaft in Einklang zu bringen.

Wer meine Reiseberichte kennt, wird schon erwarten, hoffen oder befürchten, dass jetzt wieder ein paar Kirchen vorgestellt werden.
Es sind nur wenige und auch davon nur eine ganz kleine Bilderauswahl. Versprochen!

Die Kirche von San Gottardo in Corte (am Hof) wurde im Jahre 1336 von Azzone Visconti gebaut. Gotthard war Schutzheiliger von denen, die an Gicht litten, ein Problem, das offenbar auch Azzone selber hatte. Die Kirche hat ein einziges Schiff, das im Norden enger wird, bei der Sakristei und der Basis des Glockenturms. Das südliche Ende entspricht, dagegen, der polygonalen Apsis.

Die Kirche enthält das Gemälde San Carlo Borromeo in Herrlichkeit von Giovan Battista Crespi, das sich ursprünglich auf dem Hochaltar befand und eine Leinwand von außerordentlicher Bedeutung ist.

Die Kirche ist seit kurzem für die Öffentlichkeit nach einer radikalen Restaurierung wiedereröffnet worden. Die Innenräume erscheinen jetzt im Großen und Ganzen einfach und linear, mit einer Decke mit nüchternen neoklassischen Dekorationen und eine helle Atmosphäere.

Die 16 korinthische Marmorsäulen 'Colonne di San Lorenzo' waren Teil der tragenden Konstruktion eines Gebäudes aus dem 3. Jahrhundert, wahrscheinlich handelte es sich um die Therme des Imperators Massimiliano. Die Säulen wurden im 4. Jh. an den jetzigen Ort für den Bau der Basilika San Lorenzo gebracht.

Die Basilika San Lorenzo Maggiore alle Colonne mit ihrer riesigen Kuppel befindet sich in Corso di Porta Ticinese, gegenüber den 16 korinthischen Marmorsäulen Colonne di San Lorenzo, die im Römischen Reich zu einem Tempel gehörten. Auf dem weitläufigen Kirchplatz befindet sich die Kopie einer Bronzestatue des Kaisers Konstantin.

Zwischen 372 und 402 wurde die Kirche errichtet. In dieser Zeit wurde die Hauptstadt des Römischen Reiches nach Mediolanum (Mailand) verlegt. Für den Bau der Kirche wurden Materialien aus dem nahen Amphitheater wiederverbaut. Mit ihrer Errichtung im vierten Jahrhundert ist die Basilika von San Lorenzo Maggiore eine der ältesten Kirchen in Mailand und auch in Italien.

Im 15. Jh. wurde die Basilika San Lorenzo stark verändert und neu dekoriert. Mit der Kuppel und den vier Türmen hat die Kirche einen zentralen byzantinischen Grundriss erhalten. Die Kuppel ist reich dekoriert und ein Zeitzeugnis römischer Malerei, ebenso sind die Fresken sowie die Dekorationen im hinteren Teil der Kirche.

Die Kirche Sant'Eustorgio, auch Kirche der Heiligen Drei Könige genannt, wurde als Grabkirche für die Reliquien der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland gegründet. Der achtzackige Stern auf dem Glockenturm weist auf die Besonderheit der Kirche hin.

Die Anfänge der Kirche Sant Eustorgio gehen ins IV. Jahrhundert zurück, als der 9. Bischof Mailands, Eustorgius lebte. Unter dem Fußboden der Basilika ist noch heute ein vorchristlicher Friedhof mit Grabsteinen der Märtyrer zu sehen.

Die Berühmtheit der Kirche geht u.a. darauf zurück, dass Eustorgius die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland (Caspar, Melchior und Balthasar), ein Geschenk eines Sohnes Konstantins an den Mailänder Bischof aus Konstantinopel in einem Karren nach Mailand brachte und in der Kirche in einem Sarg einlagerte, wo sie über 700 Jahre fast vergessen blieben, bevor die Kirche von Friedrich Barbarossa 1164 fast vollständig ausgeraubt und zerstört wurde.

Die Geschichte begann im Jahr 343, als der Gouverneur Mailands, Eustorgio, vom Volk zum Bischof gewählt wurde und nach Konstantinopel ging, um die Zustimmung zur Amtsübernahme einzuholen. Der Kaiser war so erfreut, dass einer seiner Beamten Bischof wurde, dass er ihm die Reliquien der drei Weisen als Geschenk mitgab. Eustorgio transportierte des riesigen drei Meter hohen Marmorsarkophag mit den Gebeinen der Drei Könige über das Meer und mit einem Ochsenkarren bis nach Mailand.

Im heutigen Corso di Porta Ticinese hielt der Ochsenkarren und Eustorgio beschloss, genau hier eine Basilika zu errichten. Die Basilika Sant’Eustorgio wurde also gebaut, um die Reliquien der heiligen drei Könige zu beherbergen.

Als jedoch Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, Mailand besetzte, stahl er 1164 die Reliquien aus der Kirche und brachte sie nach Köln. Dort baute man eigens dafür den Kölner Dom, der seither die Reliquien der Heiligen Drei Könige beherbergt.

Auf Drängen Mailands gelang es 1904 dem Kardinal Andrea Carlo Ferrari, Bischof von Mailand, einige der Reliquien wieder in die Kirche Sant’Eustorgio zu holen. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige Gaspare, Melchiorre und Baldassarre sind nur am Tag des Dreikönigsfestes zu sehen. Es handelt sich um Knochenfragmente, die sich in einer Urne über dem Altar der Weisen befinden.

Die Kirche enthält auch frühchristlichen Reste, die hinter dem Altar zu sehen sind.

Das Innere besteht aus drei Schiffen von Gewölben bedeckt. Der ursprünglichen romanischen Struktur wurde später auf der rechten Seite mit mehreren Kapellen hinzugefügt und mit Fresken von der Giotto Schule gestaltet.

Die Basilika St. Ambrogio ist eine der bedeutendsten und ältesten Kirchen Mailands. Die Ursprünge gehen bis in das Jahr 379 und die römische Herrschaft in der Lombardei zurück. Sant Ambrogio ist eine der 5 vom Heiligen Ambrosius geweihten romanischen Kirchen.

Hinter der Kirche befindet sich der Siegestempel, Tempio della Vittoria.

Nach dem Dom, ist die Basilika von Sant'Ambrogio sicherlich die wichtigste Kirche von Mailand. Sie ist mit der gesamten Geschichte der Stadt verflochten, von der Zeit als Mailand noch eine Stadt des Römischen Reiches war, bis zum Zweiten Weltkrieg und ihren Zerstörungen. Die 3 Kirchenschiffe enthalten bedeutende Kunstwerke. Die Kuppel besteht aus leuchtenden Mosaiken und der goldene Altar ist ein Werk des Meisters Volvinio.

Die Apsis ist mit einem grossen Mosaik dekoriert, aus einer Zeit zwischen dem vierten und dem achten Jahrhundert, mit Restaurierungen in dem achtzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. In ihm ist Jesus Christus, in der Mitte, thronend zwischen zwei Engeln und den Heiligen Gervasius und Protasius, dargestellt.

Nach der französischen Besetzung in der Folge der Revolution wurde das Kloster aufgelöst und diente kurzzeitig als Krankenhaus. Doch unter österreichischer Herrschaft begann eine neue Blüte. 1856-1890 erfolgte eine purifizierende 'Restaurierung' mit dem Ziel, den romanischen Zustand zu rekonstruieren. Am 23. April 1874 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben.

Der Innenraum hat einen einfachen rechteckigen Grundriss, dessen Abmessungen denen des Säulenganges sehr ähnlich sind. Es gibt drei Schiffe mit Apsiden, mit einem etwas erhöhten Presbyterium oberhalb der Krypta, von einer Laterne gekrönt. Das Hauptschiff, genau doppelt so breit wie die Seitenschiffen, ist in vier quadratischen Spannweiten unterteilt, deren Terrakottarippen mit quadratischem Querschnitt von Bündelpfeilern ausgehen; von diesen gehern auch die Bögen der Seitenschiffe aus.

Gräber des Ambrosius, Protasius und Gervasius
Nach seinem Tod im Jahre 397 wurde Ambrosius von Mailand neben Gervasius und Protasius bestattet. Schon früh erhielt die Kirche daraufhin den Namen Basilika Ambrosiana. Die hohe Bedeutung dieser Kirche wird an dem Umstand deutlich, dass eine Reihe von Bischöfen hier am Grab ihres heiligen Vorgängers die Bischofsweihe empfangen haben.

Die Basilika besitzt zwei Glockentürme von unterschiedlicher Höhe. Der rechte Glockenturm, auch "der Mönch" genannt, stammt aus dem achten Jahrhundert und besitzt den strengen Aussehen typisch für Wehrtürmen. Der linke, auch "der Kanoniker" genannt, ist höher und wurde im Jahre 1144 errichtet, ihm wurden aber zwei Stockwerke und eine Loggia mit dreibögigen Fenstern im Jahre 1889 hinzugefühgt.
Bramante baute im 16. Jahrhundert im Auftrag von Sforza die Kreuzgänge und den Portikus dazu.

Die Kirche San Francesco di Paola ist eines der führenden Beispiele von Spätbarock- und Rokoko-Gebäuden in Mailand. Ihr Bau begann im Jahre im Jahre 1728 und sie wurde 1735 für die Gläubigen eröffnet.

Das Gewölbe ist mit dem Fresko 'Gloria di San Francesco di Paola' von Carlo Maria Giudici verziert,

In der Kirche gibt es zwei Orgeln: Der Major, der seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, ist in zwei Körper unterteilt (einer auf dem Chor in der Gegenfassade, einer in einer Nische in der Apsis, über dem Chor) und wurde 1924 gebaut.

Der Innenraum, mit reichen Verzierungen, Stucken und Vergoldungen, wie typisch für Barock und Rokoko, besitzt nur ein Hauptschiff. Die geschwungenen Linien machen den Raum dynamischer und erinnern an die Form eines Kontrabasses. Das Grau Lila von einem Teil der Wände, machen aber die Atmosphäre ein wenig dunkel und gedämpft.

Von außen erscheint das Kirche von San Maurizio al Monastero Maggiore eher unscheinbar, innen ist sie aber vollkommen mit wunderschönen Fresken aus dem sechzehnten Jahrhundert bedeckt.

Die massive Freskendekoration der Kirche von San Maurizio al Monastero Maggiore wurde im zweiten Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhunderts begonnen. Die Fresken der Seitenkapellen wurden im sechzehnten Jahrhundert gemalt. Die meisten, zusammen mit der Orgel, stammen aus dem Jahre 1555, wahrscheinlich in Anpassung an die Vorgaben des Konzils von Trient.

Die Kirche von San Maurizio al Monastero Maggiore ist in zwei Räumen unterteilt, wobei der größere (der 'Nonnen Saal') hinter dem ersten steht und durch einen kleinen, unscheinbaren Seitengang zugänglich ist. Die Verbindung zwischen den beiden Räumen wurden erst nach der Auflösung des Klosters im neunzehnten Jahrhundert eröffnet.

Die Kirche diente insbesondere den Töchtern aus den wohlhabendsten Familien Mailands, die hier ihre Jugend als Nonnen verbrachten, um später standesgemäß verheiratet zu werden. Sie konnten die Messe durch ein Gitter über dem Altar verfolgen.

Die Kirche San Maurizio al Monastero Maggiore besteht aus nur einem langen Schiff, das vom damaligen Mailänder Bischof Carlo Borromeo in zwei Teile unterteilt wurde, um die Nonnen vom normalen Publikum zu trennen.
Die Kirche ist komplett mit Fresken bemalt, wobei praktisch kein Zentimeter Wand ausgelassen wurde.

Das zehn Joche lange, steil aufragende Innere wird durch einen Lettner in Bereiche für Nonnen und Laien geteilt.

Das Mittelbild des Lettners, zugleich Altarbild des Laienaltars, stellt die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar und stammt von dem manieristischen Maler Antonio Campi aus Cremona, 1579. Die Reihe der Heiligen im Nonnenchor malten Nachfolger Leonardos um 1505-1510.

San Maurizio al Monastero Maggiore, die durch ihre vollständige Ausmalung mit Renaissance-Fresken herausragt, wird darum auch die 'Sixtinische Kapelle Mailands' genannt.

Civico Tempio di San Sebastiano, der Bürgerliche Tempel von St. Sebastian, wurde zwischen 1577 und Mitte des siebzehnten Jahrhunderts gebaut.
Der ursprüngliche Plan von Pellegrino Tibaldi war ein Gebäude zu errichten, das dem Pantheon in Rom ähnlich sein sollte. Der ursprüngliche Plan umfasste daher einen kreisförmigen von acht Bögen unterbrochen Körper, aufgeteilt in zwei Niveaus und von einer großen Kuppel bedeckt, die auf dem oberen Rahmen des ersten Niveaus sitzt.

Die Höhe erlaubte es, unmittelbar oberhalb der Aufteilung zwischen den beiden Niveaus große Fenster hinzuzufühgen, die es ermöglichen die Beleuchtung zu verbessern. Die Kirche hat vier Seitenaltäre, zwei auf jeder Seite.

Die Kuppelfresken mit Titel 'Das Geheimnis der Erlösung' und der Propheten und Sibyllen auf der Trommel sind von Agostino Comerio in 1833 gefertigt worden. Die restlichen Figuren der Trommel wurden erst im zwanzigsten Jahrhundert gemalt, nach der Vorlage von Benedetto Cacciatori.

Die Pietà von 1865 in der Kirche San Sebastiano ist ein neoklassisches Werk und stammt ebenfalls vom italienischen Bildhauer Benedetto Cacciatori.

Die Kirche 'San Bernardino alle Monache' ist ein hohes und schmales Backsteingebäude, mit einem einzigen Kirchenschiff mit rechteckigem Grundriss und einem kleinen quadratischen Chor, beide mit hängenden Muschelgewölben. Es ist alles was übrig bleibt von dem großen Kloster von Santa Maria von Cantalupo des vierzehnten Jahrhunderts.

Das Innere bewahrt einen bedeutenden Teil der alten Fresken aus dem späten '400 und frühen '500. Die meisten Fresken wurden jedoch aufgrund der wechselhafen und unheilvollen Geschichte der kleinen Kirche entfernt. Die beiden Altarbilder kommen von der Akademie von Brera.


Sonst hat der Raum nicht mehr viel zu bieten, mir bleibt nur folgende Anektote in Erinnerung:
Als ich zufällig an dem Gebäude vorbeilaufe und das Gotteshaus wahrnehme, biege ich abrupt auf das Gelände ein. Ein Mann, der eben noch am Gehsteig herumlungerte, läuft mir aufgeregt zur Kirche hinterher und fragt nach, ob ich mir das wirklich ansehen will.
Es stellt sich heraus, dass es der Wachposten ist, der offenbar nicht oft Touristen trifft oder Gläubige empfängt. Er folgt mir in den einzigen Kirchenraum und bleibt demonstrativ und erwartungsvoll vor dem Altar stehen, als er meine Kamera im Anschlag sieht.
Normalerweise hat so ein Menschenschlag bei mir automatisch verloren - meinen Bildausschnitt crashen geht gar nicht - und auf meine Frage, ob er wirklich auf mein Foto kommen will, antwortet er tatsächlich mit "si".
Das Geräusch vom Spiegelschlag scheint ihn glücklich zu machen und er trollt sich zu meiner Freude hinter die Eingangstür aus dem Bild.

Santa Maria delle Grazie ist eine Dominikanerkirche in Mailand. Die seit 1980 auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO stehende Kirche ist insbesondere dafür berühmt, dass sie Leonardo da Vincis in den Jahren 1494 bis 1498 geschaffene Seccomalerei Das Abendmahl beherbergt, das sich an der Nordwand des Refektoriums (Speisesaal) befindet.

Hier ist der Kreuzgang im Innenhof des Dominikanerkloster S.Maria delle Grazie zu sehen.

Die Kirche Santa Maria delle Grazie ist eine der schönsten italienischen Kirchen und typisch für die spätgotische Architektur Mailands.
Sie wurde von den Dominikanern zwischen 1463 und 1482 errichtet. Unter der Herrschaft von Ludovico Sforza ('il Moro') begannen die Arbeiten auf einem großen Gelände außerhalb der Stadtgrenzen. Die im spätgotischen Stil gebaute Kirche wurde unter dem herausragenden Künstler Donato Bramante mit der neuen Weltsicht, der Renaissance gestaltet.

Da zur selben Zeit einige der besten Architekten und Maler in Mailand wirkten, darunter Leonardo da Vinci, der das Letzte Abendmahl im Refektorium der Basilika Santa Maria delle Grazie gestaltete, nimmt man an, dass sich die Arbeiten beider Künstler stark beeinflussten.

Sowohl von außen als auch von innen sind die beiden zeitlich so nah beieinanderliegenden Bauphasen deutlich zu unterscheiden. Das im Stil der lombardischen Backsteingotik breit lagernde Langhaus vom Typ einer Stufenhalle zeigt sich innen mit einer deutlichen Überhöhung des Mittelschiffs, was außen nur eine minimale Dachstufung zur Folge hat und an der Fassade durch einen einheitlichen Giebel in Breite aller drei Schiffe gänzlich verborgen wird. Die Ausmalung von 1482-1485 ist weitgehend original erhalten, da sie erst in den 1930er Jahren wieder freigelegt wurde.

Bramantes an Stelle der Vierung positionierter Kubusraum hat die Breite aller drei gotischen Langhausschiffe und wird von zwei seitlichen Konchen und dem Chor umgeben. Darüber erhebt sich die auf einem (außen 16-eckigen) Tambour ruhende Kuppel.

Die Form der Kirche Santa Maria delle Grazie ist streng geometrisch und unterschied sich dadurch vom romanischen Baustil. Der Platz unter der Kuppel bildet ein Quadrat, das Kirchenschiff selbst ein Vielfaches davon.

Bramante entwarf eine Tribüne unter der Kuppel der Kirche, die als Grabstätten für Ludovico il Moro und seine Frau, Beatrice d'Este dienen sollten. Bei der Geburt des 3. Kindes starb Beatrice d'Este 1497 sehr jung mit 21 Jahren und wurde in einer seitlichen Apside der Kirche beigesetzt, während Ludovico il Moro in Gefangenschaft in Frankreich starb, nachdem die Franzosen Mailand erobert hatten.

Die Kirche von Santa Maria bei San Satiro befindet sich in einem kleinen Hof halbversteckt und ist von außen ziemlich unauffällig, mit ihrer Fassade aus grauem Stein.

Die ursprüngliche Kirche 'Santa Maria presso San Satiro' (Hl. Maria beim Hl. Satyrus) aus dem 9. Jh. war san Satiro gewidmet, dem Brunder von Sant'Ambrogio. Die Kirche Santa Maria wurde von 1476 bis 1482 gebaut. Der Fürst Galeazzo Maria Sforza hatte u.a. den jungen Architekten und Maler Donato Bramante aus Bergamo beauftragt, was an der für Bramante typischen Kuppel gut erkennbar ist.

Das Inneren der Kirche von Santa Maria bei San Satiro, die eine T-förmigen Planimetrie und drei Schiffe besitzt, ist reich verziert. Das Dach des Hauptschiffes ist mit Gold verkleidet und es schenkt der ganzen Kirche eine schöne, warme Atmosphäre.

Der Schatz ist jedoch die falsche Apsis, die hinter dem Altar zu liegen scheint, und in Wirklichkeit nur ein Bassrelief auf der Rückwand ist.

Erwähnenswert auch der schöne trichrome Marmorboden unter der Kuppel, der deren Projektion schematisch darstellt, das Baptisterium (voreher Sakristei) und die Terrakotta-Gruppe aus dem späten fünfzehnten Jahrhundert, Die Beweinung Christi, die derzeit sich im Schrein von San Satiro befindet.

Die Illusion der falschen Apsis ist so stark, dass man wirklich nah ran kommen muß, um sie als solche zu erkennen. Sie entstand aus rein praktischen Gründen, da für eine echte Apsis einfach kein Platz zur Verfügung stand. Die falsche Perspektive von Bramante wurde teilweise in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts von Pizzogalli verdorben, der den heutigen Altar baute und hinter ihn, in einem Rahmen, das Bild von der Jungfrau mit Kind und zwei Spendern plazierte, das zuvor auf der Außenseite stand.

Im westlichen Winkel zwischen Lang- und Querhaus steht die Sakristei von Bramant, sie diente auch als Taufkapelle. Diese Bauaufgabe wurde seit frühchristlicher Zeit meist als separates, rundes oder vieleckiges Gebäude ausgebildet. Da nun der Zentralbau auch eine Lieblingsidee der Renaissance war, lag es nahe, dass Bramante für dieses Projekt auf eine solche antik-frühchristliche Konzeption zurückgriff, zumal mit San Satiro eine nur wenige Schritte entfernte Anregung gegeben war.

Auf außen quadratischem, innen achteckigem Grundriss türmen sich, nach oben feingliedriger werdend, die Bogenstellungen der Nischen im Erdgeschoss, die Doppelarkaden im Obergeschoss und das Muldengewölbe der Kuppel (letztere ähnlich dem Baptisterium in Florenz) übereinander.

Das linke Seitenschiff führt mit leichter Achsendrehung in den Sacello di San Satiro, heute auch Cappella della Pietà genannt, den Gründungsbau aus dem 9. Jahrhundert mit vierpassförmigem Grundriss. Auf Säulen mit teils römischen, teils karolingischen Kapitellen vor ehemals vier Exedren ruht die Kuppelkonstruktion nach byzantinischem Schema.v

Das Innere betritt man von Norden her. Das Gebäude besteht aus einer Stufenhalle mit tonnengewölbtem Mittelschiff, schmalen Seitenschiffen und dem tonnengewölbten Querschiff. Die Vierung ist durch eine Pendentifkuppel überwölbt, Vorbild dafür war die Pazzi-Kapelle des Filippo Brunelleschi an Santa Croce in Florenz.

Die geniale Scheinarchitektur des Chores der Santa Maria presso San Satiro von Donato Bramante.​

Nach dem spirituellen Leben nach dem Tod folgt nun der irdische Tod nach dem Leben.

Der Cimitero Monumentale in Mailand ist nicht nur ein Friedhof, sondern ein gewaltiges Freiluftmuseum mit Statuen, Obelisken, Tempeln und vielen Geschichten, die sich um berühmte Mailänder Persönlichkeiten ranken.

Als Architekt des 1866 eröffneten Zentralfriedhof mit zahlreichen künstlerisch interessanten oder sonst berühmten Gräbern fungierte Carlo Maciachini.

Im Zentrum des Monumentalfriedhofes, auf der Linie zwischen Famedio und Krematorium erhebt sich das Ossarium. Es besteht aus einem von Terrassen überdachten unteren Teil und einem oberen quadratischen Korpus mit einer achteckigen Kuppel.

Dies ist das Grabmal für Antonio Bernocchi, ein italienischer Politiker, Textilunternehmer und Mäzen, aus dem Jahr 1936.

Der Famedio (Ruhmestempel) dient als Grabstätte für einige der berühmtesten Italiener. Von künstlerischem und generellem Interesse sind allerdings auch zahlreiche andere Grabstätten, in denen das Mailänder Großbürgertum sich gegenseitig an Prunk und Pomp zu übertreffen suchte.

Der Monumentalfriedhof umfasst eine Fläche von 25 ha. Zum Vergleich: Der Wiener Zentralfriedhof hat einer Fläche von fast 250 ha.

Der Architekt Carlo Maciachini (1818-1899) gewann 1860 die Ausschreibung für den neuen Friedhof Mailands und schuf ein klares Projekt mit den drei Hauptkomponenten in Längsrichtung Famedio, das zentrale Ossarium mit der Nekropolis und am Ende das Krematorium. Das Famedio mit der Front zur Stadtmitte und die beiden Laubengänge schließen wie große Arme den großen Vorplatz ein, um die Besucher zu empfangen.

Das Eingangsgebäude setzt sich aus dem Famedio und den zwei von ihm abgehenden Galeriearmen zusammen. In beiden Armen befinden sich sowohl Gallerie superiori als auch Gallerie inferiori.

Finanzstarke Persönlichkeiten Mailands haben sich mit einfallsreichen Bauten durch bekannte Architekten ein einmaliges Denkmal setzen lassen.

Künstlerische Skulpturen in den Galerien links und rechts neben dem Famedio geben dem Friedhof die Aura eines Museums. Das Famedio befindet sich am Eingang des Cimitero Monumentale und ist das Pantheon der illustren Persönlichkeiten. Die Konstruktion aus Marmor und Backstein war ursprünglich als katholische Kirche gedacht, wurde aber als Ort der Erinnerung an herausragende Mailänder Persönlichkeiten eingerichtet.

Die Hauptattraktion des Friedhofs ist für viele Besucher der Sarg Alessandro Manzonis (Schriftsteller) in der Ehrenhalle. Dieser wurde 1883, zehn Jahre nach dem Ableben Manzonis, hierher verlegt. Hier befinden sich auch die Grabsteine von Carlo Cattaneo (Philosoph), Luca Beltrami (Architekt) und Salvatore Quasimodo (Nobelpreisträger). Tafeln erinnern an Giuseppe Verdi, dessen Grab sich in der von ihm gegründeten Casa degli Musicisti befindet.

Wie eine Festung erhebt sich der Ruhmestempel nördlich des Zentrums. Er ist das Herz des Cimitero Monumentale. Alessandro Manzoni, der Schöpfer der "Verlobten", der Goethe Italiens, liegt in einem Marmorsarkophag unter der mächtigen Kuppel. In der Marmorhalle mit den steilen Wänden, die jedes Wort und jeden Schritt verschlucken, kommt kein Lärm von der Straße.

Stellvertretend für viele, viele sehenswerte Grabdenkmäler ist hier die Ruhestätte von Tullo Morgagni zu sehen (gestaltet von Enzo Bifoli).
Er war ein italienischer Journalist und Sportdirektor der 'Gazzetta dello Sport' und 'Lo Sport Illustrato'.
Tullo Morgagni konzipierte und organisierte historische Radrennen wie den Giro di Lombardia, den Milan-Sanremo und den Giro d'Italia.

Er ruht hier mit seinem Bruder, Manlio Morgagni, einem Bürgermeister von Mailand, Senator Italiens, bekennender Faschist und glühender Mussolini-Anhänger.

FAZIT: Das Kombiticket um EUR 13,- für den Dom ist sein Geld auf jeden Fall wert und gut investiert. Bei den anderen Museen kommt mir die Preispolitik dagegen etwas übersteigert vor und das hat mich von einem Besuch eher abgeschreckt.
Zwei Tage vor meiner Visite haben sich die Rechtsnationalen am Domplatz getroffen. Daher war leider (noch immer) teilweise abgesperrt und Bühnen und Gerüste aufgebaut. Verdammte Politik.

Geraucht wird dort auch an allen Ecken und Enden, somit verschandeln Kippen und sonstiger Müll das Straßenbild.
Die Touristen kommen trotzdem und das wirkt sich auch auf die Preise für Speis und Unterkunft aus.

Die Stadt ist sicherlich einen Besuch wert, einen zweiten muss ich aber nicht haben.