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Die Basilika Mariae Geburt, auch Pfarr- und
Wallfahrtskirche Graz-Mariatrost, ist eine am Purberg in
Graz-Mariatrost gelegene katholische Kirche. Das barocke Gebäude mit
dem ehemaligen Pauliner-, später Franziskanerkloster Maria Trost gehört
zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Steiermark. Mariatrost
(ehemals Maria Trost) ist der 11. Stadtbezirk der steirischen
Landeshauptstadt Graz.
Die Wallfahrtskirche steht auf dem 469 m ü. A. hohen Purberg, einem
Hügelrücken im Nordosten von Graz. Der Name Purberg oder Burgberg für
den Mariatroster Kirchberg wurde erstmals 1615 genannt. Der Historiker
Kubinzky sieht darin einen Hinweis auf eine heute nicht mehr bekannte
mittelalterliche Burganlage. Die exponierte Lage über dem
Durchbruchstal ließe außerdem auf frühere Nutzungen zum Schutz oder
religiöse Kulthandlungen schließen. Die Kirche ist von der
Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 1 über die Angelus-Stiege mit 216
Stufen erreichbar, von Westen und Norden führen Wanderwege auf den
Purberg.
Die Basilika ist der Hochform des Kaiserbarocks zuzuordnen. Zwei
viergeschossige Fassadentürme (61 m) und eine Kuppel sind die weithin
sichtbaren Merkmale des Baukörpers dieser Kreuzkuppelkirche. Die
Basilika wird von den Gebäuden eines ehemaligen Klosters umschlossen,
welches zunächst (1708–1786) von den Paulinern und später von den
Franziskanern genutzt wurde. In Höhe des letzten Drittels der
Angelustreppe befindet sich eine vom Grazer Künstler Erwin Huber im
Jahr 2000 geschaffene, mittelgroße Bronzeskulptur des
Verkündigungsengels Gabriel.
Auch in dieser Basilika befindet sich eine Lourdesgrotte. Die künstlich
nachgebildete Höhle aus dem Jahre 1889/90 geht auf die
Marienerscheinungen 1858 im französischen Wallfahrtsort Lourdes zurück.
Einem kleinen Bauernmädchen names Bernadette Soubirous erschien
mehrmals die Muttergottes, welche sich später als "Unbefleckte
Empfängnis" offenbarte. Dieser nachgebildetet Gebetsraum lädt die
Besucher der Basilika ein, still zu werden oder eine Kerze zu entzünden.
Die Wallfahrt nach Mariatrost geht bis in das 15. Jahrhundert zurück.
Mariatrost zählt zu den bedeutendsten Marien-Wallfahrtsorten der
Steiermark. Ziel der Wallfahrer, die aus Österreich, Ungarn und
Kroatien kamen und kommen, ist eine wundertätige Marienstatue, die aus
dem Stift Rein bei Graz stammt und ursprünglich in der Hauskapelle des
Purbergschlössls stand. Der Besitzer des Anwesens, Franz Caspar
Conduzi, übergab es 1708 an den Orden der Pauliner.
1714 wurde nach der offiziellen Anerkennung als Wallfahrtsort der
Grundstein für die Kirche gelegt. Unter Andreas Stengg mit seinem Sohn
Johann Georg Stengg wurde der Bau begonnen. Bereits fünf Jahre später
wurden erste Gottesdienste gefeiert. Kaiser Karl VI. veranlasste den
Bau einer Straße von Graz nach Mariatrost, um die Erreichbarkeit des
Ortes zu verbessern. Der Rohbau der Kirche wurde im Jahr 1724
fertiggestellt. Die vollständige Fertigstellung dauerte jedoch bis
1779. Wenige Jahre später mussten die Pauliner im Zuge der
josephinischen Reformen Mariatrost verlassen.
Die Kanzel, um 1770, wird Veit Königer zugeschrieben. Sie zeigt einen
wunderbaren Reichtum an Figuren und vergoldeten Relieftafeln welche
wunderbare Ereignisse des Wallfahrtsortes und Stationen aus dem Leben
Mariens darstellen. Auch die drei göttlichen Tugenden sind großfigurig
dargestellt: der Glaube am Kanzeldach (Kreuz), die Hoffnung (Anker) und
die Liebe (Herz) am Kanzelkorb. In der Darstellung des Kanzeldaches
soll der Name Mariens aufstrahlen. Sie ist die Helferin der Kranken,
Betenden, Besessenen.
Das Altarbild von Lukas Schramm wird von zwei großen Heiligenfiguren
aus Mamor umfasst. Links sehen wir den Hl. Josef mit dem Jesuskind und
rechts den Hl. Leopold (Marktgraf von Österreich). Unter dem Altarbild
befindet sich ein Glasschrein mit den Gebeinen des Hl. Bonus.
Der südliche rechte Seitenaltar ist dem Hl. Joachim im Tempel geweiht.
Die Marmorfiguren von Veit Königer aus dem Jahre 1729-1792 stellen den
Hl. Johannes den Täufer und seine Mutter Elisabeth dar.
Die Gnadenstatue stammt aus dem Stift Rein, aus dem Jahre 1460 (Zeit
der Gotik) wurde 1665 von Johann Maximilian von Wilferstorff in der
Kapelle des Purbergsschlössels aufgestellt und 1695 von Bernhard Echter
barockisiert. Über dem Strahlenkranz, getragen von Engeln, verweist die
Inschrift: "Solatium vitae nostrae" (Trost unseres Lebens) auf die
Muttergottes.
Gnadenstatue in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariae Geburt
Im Kuppelfresko wird die Gottesmutter Maria als Himmelskönigin verehrt
und vom Licht der Heiligen-Geist-Taube umstrahlt. Am Kuppelfuß finden
sich Abbildungen der vier Evangelisten, an den Gewölbeauflagern die
vier abendländischen Kirchenväter: Gregor der Große, Hieronymus,
Ambrosius und Augustinus. In den Seitenkapellen der Basilika werden die
Geschichten des Wallfahrtsortes mit Maria als Helferin und Trösterin
gezeigt.
Aus der Kloster- und Wallfahrtskirche wurde eine Pfarrkirche und die an
einen Fleischhauer verkauften Klostertrakte wurden in Stallungen
umgewandelt. Zwischen 1846 und 1996 führten die Franziskaner die Kirche
wieder als Wallfahrtsort. Im Oktober 1968 wurde in der Basilika die
Mariatroster Erklärung veröffentlicht. 1996 verließ der Orden das
Kloster. Seitdem wird die Pfarre von Priestern der Diözese Graz-Seckau
betreut. Der Aufschwung gipfelte am 28. Oktober 1999 mit der Ernennung
der Kirche zur Basilica minor durch Papst Johannes Paul II. Die
Gesamtrenovierung der Anlage wurde unter dem Pfarrer Pater Johannes
Pfeffel in den 80er Jahren durchgeführt.
Im Mittelpunkt des Hochaltars steht eine spätgotische Marienstatue von
1465, welche aus dem Stift Rein stammt. 1695 wurde sie durch eine
barocke Ummantelung von Bernhard Echter zur Gnadenmutter umgestaltet.
Über ihr befindet sich eine Inschrift, die von Engeln getragen wird:
Solatium vitae nostrae (Trost unseres Lebens). Die Deckengewölbe, die
Kuppel und die Seitenwände des Kircheninnenraumes sind mit Fresken von
Lukas von Schram und Johann Baptist Scheidt von 1733 bis 1754
ausgestattet. In einer Darstellung wird an den entscheidenden Sieg
Österreichs über die Türken erinnert. Der Kaiser blickt mit seinen
Feldherren dankend gen Himmel. Engel halten den Namen Mariä in ihren
Händen.
Der Hochaltar wurde von Lukas von Schramm geplant und bildet mit seinen
mächtigen Marmorsäulen und dem großartigen Aufbau einen prächtigen
Rahmen zur Altarmitte mit der Gnadenstatue.
Veit Königer hat die Kanzel 1779 geschaffen. Am Schalldeckel befindet
sich eine allegorische Darstellung des Glaubens (Kreuz); am Kanzelkorb
Darstellungen der Hoffnung (Anker) und der Liebe (Herz). Die drei
Reliefs des Korbes zeigen Szenen aus dem Leben Marias (Verlöbnis Mariae
mit Joseph, Begegnung Mariae mit Elisabeth, Himmelfahrt Mariae). Die
Reliefs am Aufgang stellen Wunder dar, das an der Rückwand die
Verkündigung an Maria. Eine ähnliche Kanzel befindet sich in der
Pfarrkirche Nestelbach bei Graz, ebenfalls von Königer.
Die Basilika Mariatrost verfügt über zwei Orgeln. Eine große Orgel auf
der Empore über dem Haupteingang sowie ein kleineres Fernwerk im
Dachboden. Das Orgelgehäuse der großen Orgel wird von den Figuren des
Königs David und der heiligen Cäcilia geziert. Das Orgelwerk selber
stammt aus dem Jahre 1993, hat 43 Register auf drei Manualwerken und
Pedal und wurde von Pflüger Orgelbau geschaffen. Das Fernwerk ist ein
Überrest der Vorgängerorgel aus den 1920er-Jahren und befindet sich in
der Kuppel. Es war seit 1941 nicht mehr intakt und wurde im Zuge von
Renovierungen 2021 durch den Orgelbauer Drago Lukman wieder
hergestellt. Das Fernwerk kann vom dritten Manual am Spieltisch der
Hauptorgel aus angesteuert werden. Zusammen besitzt die Orgel nun 51
Register, verteilt auf vier Manualwerke und Pedal, und ist somit eine
der größten Orgeln in der Steiermark.
die Basilika MARIATROST aus LEGO® Steinen
Die IDEE: „So wie die Renovierungsarbeiten in der Basilika MARIATROST
im Laufe der nächsten Jahre voranschreiten werden, soll auch diese
Basilika aus LEGO® Steinen wachsen, sich entfalten, Freude bereiten.
Sie soll einen heiteren und freundlichen Glanz in die Herzen der
Betrachter:innen zaubern." (Pfarrer Dietmar Grünwald)
Das PROJEKT
„Baubeginn": 15.8.2021
Größe der Basilika 220 x 220 cm
Anzahl der verbauten LEGO® Steine Zehntausende
Geschätzte Gesamt-Bauzeit 3 Monate
Aktualisierungen monatlich
Geplante Fertigstellung Ende 2023
Deckenfresko
Historische Ansichten stellen den Gebäudekomplex auf dem Purberg bis in
die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit weißer Farbgebung dar. 1773
besaß nur die Fassade einen Mörtelwurf, der auf allen anderen Seiten
fehlte. 1842 fehlten Verputz und Tünche an drei Seiten (außer der
Fassade). Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts war der Komplex für einige
Jahrzehnte bis 2021/2022 in gelb-weiß („Schönbrunner Gelb“) gehalten.
Östlich an die Basilika anschließend liegen der Kirchenwirt und der
Mariatroster Friedhof mit einem etwa 50 Stellflächen umfassenden
Parkplatz.
Friedhof Graz Mariatrost
Friedhof Graz Mariatrost
Das Kirchengebäude mit den Türmen wird von den Flügeln des
Klostergebäudes eingeschlossen. Über der Vierung der Basilika thront
eine Kuppel. An beiden Seiten befinden sich Kapellen. Das Vorbild für
den Kirchenbau ist die Jesuitenkirche Il Gesù in Rom.
Basilika Mariatrost - Pfarr- und Wallfahrtskirche auf dem Purberg mit aufwendiger barocker Kunst und Architektur.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: