Pfarrkirche Braunau-Ranshofen

Braunau am Inn, November 2024

Die römisch-katholische Pfarrkirche Braunau-Ranshofen mit dem Patrozinium hl. Pankraz steht im Ort Ranshofen in der Stadtgemeinde Braunau am Inn und ist die ehemalige Stiftskirche der Augustiner-Chorherren der Diözese Linz im Land Oberösterreich.

 Pfarrkirche Braunau-Ranshofen, November 2024

Der außerordentlich reich ausgestattete und den ganzen Chorschluss einnehmende Hochaltar mit vorzüglichen Statuen wurde 1698 errichtet. Das Altarblatt malte der Maler Johann Kaspar Sing. Die sechs Seitenaltäre aus 1699 ohne eigentlichen Aufbau zeigen Bilder des Malers Johann Philipp Ruckerbauer aus Sarleinsbach in reich ausgestatteten Akanthusrahmungen.

Unter Propst Ivo Kurzbauer wurde die spätgotische Kirche in den Jahren 1695-1699 mit prachtvollem Ergebnis barockisiert und damit ein hochbarockes Ensemble von beeindruckender Einheitlichkeit geschaffen. Die Innenausstattung erfüllt als künstlerisches Gesamtwerk auch noch den heutigen Betrachter mit Staunen und verschafft einen überwältigenden Eindruck. Die Altäre sind mit reicher Akanthusornamentik gestaltet; die sechs goldschimmernden Seitenaltäre führen den Besucher wie. eine „Prunkstraße des Akanthus“ nach vorne zum Hochaltar. Mit diesen Seitenaltären bildet der Stuck an den Decken und Wänden, an Gewölberippen, Rahmen und Bögen eine prächtige Einheit; wie auch die entsprechenden Schnitzereien an den Kirchenstuhlwangen und am imposanten Chorgestühl die Vorstellung fördern, sich in einem „Akanthuswald“ zu befinden. Fast die gesamte heutige Innenausstattung und Einrichtung ist noch im Original erhalten.

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Der Hochaltar stammt, wie die Seitenaltäre, von Sebastian Högenauer. Er besteht aus marmoriertem Holz. Zwischen zwei wuchtigen gedrehten Säulen befindet sich das große Altarbild, welches die Enthauptung des hl. Pankratius darstellt. Das Oberbild auf dem Aufsatz zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit. Beide Bilder stammen von dem kurfürstlichen bayerischen Hofmaler Caspar Sing, Sohn des Braunauer Goldschmiedemeisters Johann Caspar Sing.

Als Schreinwächter am Hochaltar stehen links vom großen Altarblatt der hl. Augustinus und rechts der hl. Ambrosius. Links außen die hl. Monika, Mutter des hl. Augustinus. Rechts außen die hl. Elisabeth von Thüringen, wie sie einem Bettler eine Münzereicht. Der Aufsatz wiederholt in kleinerem Maßstab die Architektur des Hauptteiles. Links vom Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit der hl. Tobias und rechts Erzengel Raphael. Außen links Kaiser Heinrich Il., Erzengel Gabriel und derhl. Martin, den Mantel teilend. Außen rechts Kaiserin Kunigunde, welcher ein Schmied die glühenden Pflugscharen unterlegt; der hl. Florian, und Erzengel Michael, wie er Luzifer vom Himmel in die ewige Verdammnis stürzt. Ganz oben als Bekrönung befindet sich der Erzengel Uriel mit Kreuz als Siegeszeichen und Schild.

Um den Hochaltar noch besonders in seiner Wirkung zu steigern, wurde das Gewölbe über ihm durchbrochen und ein achteckiger Kuppeltambour mit flacher Kuppelschale eingebaut. Auf dem Altartisch wurde ein reich vergoldetes Tabernakel aufgebaut, das links und rechts von je drei herrlichen Reliquiensäulen flankiert wird. Die Säulen sind drehbar und zeigen während der Fastenzeit die Vergänglichkeit des Menschen. Jede Säule zeigt dann einen Büßer im Fegefeuer, darunter einen Totenkopf mit den Würdenzeichen des Papstes, des Bischofs, des Priesters, des Kaisers, des Herzogs und des Edelmannes. Diese Art der Darstellung ist zweifelsfrei äußerst selten.

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CHORGESTÜHL: Eine ganz besondere Kostbarkeit im Presbyterium ist das im Rahmen der Barockisierung 1695 - 1699 geschaffene Chorgestühl. Ein Zimmermann aus Mauerkirchen, sein Name ist nicht überliefert, soll es geschaffen haben. Das Chorgestühl ist beiderseits des Hochaltares aufgestellt und besteht aus vier Gruppenstühlen mit je sechs Stallen; es war also für 24 Chorherren geschaffen (zur Zeit des Propstes Ivo Kurzbauer gab es 24 geweihte Priester). Die Stuhlbrüstungen bestehen aus intarsierten, teils konvex geschnitzten oder mit Rhomben versehenen Füllungen, sie sind durch sogenannte „Wendel“ unterteilt.

Über den Stuhllehnen von jeweils sechs Stallen erheben sich dreieckige Aufsätze aus durchbrochenem, geschnitztem Akanthuswerk. An ihren Spitzen sind symbolhaft Spiegel eingearbeitet, über denen sich als Bekrönung je ein Engel befindet. An den äußeren Rändern des Gestühls findet sich je ein Wappen, insgesamt also acht, welche auf die Gründer und besonders auf die Gönner von Kirche und Kloster hinweisen.

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Die barockisierte gotische Staffelkirche hat einen Westturm. Das ursprünglich dreischiffige vierjochige Langhaus hat ein 1697 im Untergeschoss vermauertes südliches Seitenschiff, welches im Obergeschoss zu einem Oratoriumsgang geöffnet ist. Das Mittelschiff und nördliche Seitenschiff sind unter Verwendung der gotischen Gewölbe stichkappentonnengewölbt. Der mit zwei Stufen erhöhte vierjochige Chor in der Breite des Mittelschiffes hat einen Dreiachtelschluss.

KIRCHENGESTÜHL: Beachtenswert sind die original erhaltenen, reich geschnitzten Stuhlwangen an den Kirchenbänken, deren Akanthuswerk im oberen Drittel in recht fratzenhafte Gesichter übergeht.

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Eine kleine, stehend zu spielende Chororgel wurde im 17. Jahrhundert von einem unbekannten Orgelbauer erschaffen. Sie wird Christoph Egedacher d. J. zugeschrieben und befindet sich im Konventchor an der Corettibrüstung nordseitig im westlichen Chorjoch. Südseitig hat sie ein Gegenstück als Attrappe mit stummem Prospekt. Der fünfteilige Prospekt der Chororgel mit einer konvex vortretenden Mitte und spitz vorgezogenen Seiten zeigt Akanthusdekor von etwa 1680. Nach der Aufhebung des Stiftes 1811 wurde die Chororgel zunächst einmal nicht mehr benutzt. 1992 wurde sie erstmalig von Bernhardt Edskes restauriert, 2012 folgte eine Restaurierung des Gehäuses. 2017 wurde die Windversorgung, als einziges Element nicht original erhalten, im historischen Sinne als Keilbalganlage rekonstruiert

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DIE LEGENDE DES HL. PANKRATIUS, MÄRTYRER ZU ROM
Der hl. Pankratius erlitt unter Diokletian um 304 den Martertod und wurde schon früh als Märtyrer verehrt. Nach der legendären Passio sei er der Sohn eines reichen Phrygiers gewesen (Phrygien ist das Zentralland des westlichen Kleinasien). Nach dem Tod seines Vaters sei er mit seinem Onkel Dionysios nach Rom gekommen, habe hier die Taufe unter Papst Marcellinus (296-304) erhalten und sei unter Diokletian (304) im Alter von 14 Jahren wegen seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben enthauptet worden.

Seit dem späten Mittelalter wird hl. Pankratius zu den Vierzehn Nothelfern gezählt. Er ist auch der erste der drei Eisheiligen. Sein Kult fand durch seine Reliquien weite Verbreitung.
Patron: der Erstkommunikanten, der Ritter, der Jungen Saat und der Blüten (Eisheiliger)
Patrozinium: 12. Mai
Darstellung: als Jugendlicher mit Schwert und Palme

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Das Hauptschiff ist 45,5 m lang, 10 m breit und 15 m hoch. Das Langhaus war ehemals dreischiffig, das Untergeschoss des südlichen Seitenschiffes wurde 1697 abgemauert (Rollgang) und das Obergeschoss zu einem Oratoriengang geöffnet. Im Priesterchor wurde bei der Barockisierung das Gewölbe durchbrochen und über dem
Hochaltar ein Kuppeltambour aufgesetzt.

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Die Scheinorgel an der rechten, südlichen Chorseite

KANZEL: Zwischen Presbyterium und Mittelschiff, wo früher der Lettner (damals übliche Abtrennung zwischen Kirchenschiff und Presbyterium; heute noch in der Ostkirche gebräuchlich) stand, wurde eine prachtvolle Kanzel aufgebaut. Die Kanzel schuf der Mauerkirchener Zimmermann Jodok Scherfler. Der Ablauf wird von einem Engel getragen. An der Brüstung zwischen gewundenen Säulen sieht man Statuen der vier Kirchenlehrer: hl. Ambrosius, hl. Hieronymus (wurde leider entwendet), hl. Gregor, hl. Augustinus. Auf dem Schalldeckel Bildwerke der Evangelisten: hl. Johannes, hl. Matthäus, hl. Markus und hl. Lukas. Auf dem Akanthuspostament der auferstandene Christus.

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An den Gewölbedecken des Priesterchores, des Mittelschiffes und des nördlichen Seitenschiffes, schuf der aus Salzburg gebürtige Augustiner Laienbruder Christoph Lehrl aus dem Kloster Höglwörth bei Teisendorf (Oberbayern) 95 herrliche, farbenprächtige Fresken, welche das Leben und den Märtyrertod des Kirchenpatrons Sankt Pankratius zeigen. Alle Figuren tragen die Tracht des 17. Jahrhunderts.

Die sieben großen Fresken zeigen (von vorne):
- Pankratius wird im christlichen Glauben durch Papst Marcellinus unterrichtet.
- Pankratius wird von Papst Marcellinus getauft.
- Pankratius wird während des Gebetes von den Schergen Kaiser Diocletians gefangen genommen.
- Pankratius wird von Kaiser Diocletian zum Tode verurteilt.
- Pankratius auf dem Gang zur Richtstätte.
- Pankratius wird vor den Toren Roms enthauptet.
- Pankratius bei der glorreichen Auffahrt in den Himmel, wie er segnend seine Hand über das Stift Ranshofen hält.

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Die Hauptorgel steht auf der Westempore. Das Hauptwerk, erbaut von Johann Nepomuk Mauracher (1818–1884), hat einen fünfteiligen Prospekt, der mit toskanischen Pilastern historistisch gegliedert ist. Die Orgel wurde 1898 unter Verwendung älterer Teile und wiederum 2011/2012 von Bernhardt Edskes erneuert. Über dem gesprengten Mittelgiebel des Hauptwerkgehäuses steht eine Figur des hl. Pankratius von 1622 und auf den seitlichen Voluten finden sich zwei stehende, Trompete blasende Engel von etwa 1760, die der Zürn-Werkstatt aus Braunau oder der Schwanthaler-Werkstatt aus Ried im Innkreis zugeschrieben werden.

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Eingefriedet wird die prachtvolle Marienkapelle durch ein sehr dekorativ wirkendes, 56 Zentner wiegendes Eisengitter. Das zum Teil gegossene und in wunderbarer Schmiedekunst geschaffene Gitter, aus gedrehten und gewundenen Stäben, ist mit Engeln und Figuren sowie mit Blumenschmuck sehr reich ausgeschmückt. Angefertigt wurde es von Meister Josef Schwingeisen aus Schärding um 1690.

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DIE ROSENKRANZKAPELLE IM NÖRDLICHEN SEITENSCHIFF: Sie wird auch Marienkapelle genannt und wurde von Propst Blasius Rosenstingl (1494-1504) zu Ehren des hl. Rosenkranzes errichtet. Die Deckenfresken stellen die 15 Rosenkranzgeheimnisse dar. Die reiche Stuckverzierung schufen Josef Schmidt und Matthias Salleitner zur Zeit der Barockisierung. Der Stuck an den Seitenwänden stammt wahrscheinlich ebenfalls von Johann Michael Vierthaler aus der Zeit um 1730. Der Altartisch ist aus geschliffenem Marmor aufgebaut, darauf befindet sich ein, reich mit Akanthus ausgestattetes, barockes Tabernakel. Als Bekrönung eine Marienstatue von 1622; links der hl. Dominikus (1890), rechts die hl. Ottilie (ebenfalls 1890).

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Zur Hauptorgel gehört ein Brüstungspositiv (Rückpositiv). Dessen dreiteiliger Prospekt zeigt seitlich Flechtbandpilaster und höhere, gebauchte, reich dekorierte und im Gesims verkröpfte Mittelsäulen sowie Zierfelder mit Schnitzdekor von 1622. Ursprünglich schwarz gefasst, wurde bei der Restaurierung 1996 die rötlich marmorierte Fassung wieder hergestellt. Zwei Flöten blasende Engelsfigürchen auf dem Brüstungspositiv schuf die Werkstatt Hans Waldburger 1622/1630.

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DIE ORDEN DER AUGUSTINER-CHORHERREN
Die Augustiner-Chorherren waren sehr lange nicht zu einem Orden zusammengeschlossen, sondern lebten nach unterschiedlichen Statuten mit stark lokalbetonter Prägung. Die Geschichte des Ordens der Augustiner-Chorherren beginnt mit den Priestergemeinschaften im 4. Jahrhundert, von denen die des hl. Augustinus die markanteste gewesen sein dürfte. Die Regel und das Ideal dieser Gemeinschaft wurden in der großen Klerusreform des 11. und 12. Jahrhunderts als Vorbild herangezogen. Die Sorge der Päpste war, die Chorherren zu einem Leben in Gemeinschaft zurück zu führen und sie zum Verzicht auf persönliches Eigentum und zu den Bußübungen nach dem Vorbild der Mönche zu ermahnen. Endgültigen Anstoß zur Reform der Kanoniker gab die römische Synode im April 1059 unter Papst Nikolaus Il. (1059-1061). Dort wurden die Vorschriften erlassen, welche die Bedeutung des gemeinschaftlichen Lebens und der persönlichen Armut betonten. Damit war die rechtliche Trennung von
den Säkularkanonikern vollzogen.

Die Hauptaufgaben waren (und sind): Reformzentren für den übrigen Klerus, Vorbildliche Seelsorge, Feierliche Liturgie, Betreuung von Kranken und Pilgern und vieles andere mehr.

Der Orden verbreitete sich besonders in Italien, Frankreich und den deutschsprachigen Ländern. Die letzte große Blütezeit war im 17. und 18. Jahrhundert. Daraufhin folgte die Zeit der Säkularisation, der viele Klöster zum Opfer gefallen sind.

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KREUZWEGBILDER: Im nördlichen Seitenschiff befinden sich auch die schönen Kreuzwegbilder aus der Zeit um 1730, mit bemerkenswerten Rokoko-Rahmen.

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TAUFTISCH: In der Vorhalle (sog. Glockenhaus) der Kirche ist heute noch ein gut erhaltener Tauftisch aus 1520 zu sehen. Wenn dieser, mit Intarsien ; versehene, Tisch aufgeklappt wird, findet sich in einem Rahmen ein gut erhaltenes Bild des hl. Johannes des Täufers. Da man in den Kirchen unserer Gegend ähnliche Tauftische nicht
findet, ist jener in Ranshofen von besonderem historischen Wert.

TAUFBECKEN: Das Taufbecken im hinteren Bereich zwischen dem Mittelschiff und dem nördlichen Seitenschiff besteht aus Scheckmarmor; auf der hölzernen Kuppel thront eine Statue Johannes des Täufers (um 1699).

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Die Zwickelbilder bzw. Embleme stellen jeweils Sinnbilder mit Bezugnahme auf das Hauptbild dar. Sie sollen helfen, den tieferen Sinn des betreffenden Hauptbildes besser zu verstehen. Zweck dieser Darstellungen war es, den Gläubigen das Beispiel des Kirchenpatrones lehrhaft vor Augen zu führen und zur Nachfolge aufzufordern. Besonders bemerkenswert ist ihre Zahl: In solcher Menge waren Embleme in der Regel nur der Gottesmutter oder der Heiligsten Dreifaltigkeit vorbehalten. Einen bescheidenen Kirchenpatron so zu ehren, ist einmalig. Bei Restaurierungen (1947) wurde bedauerlicherweise ein Teil der lateinischen Texte sinnentstellt verändert.

Detailbild der Deckenfresken: Die Auffahrt des hl. Pankratius in den Himmel

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Betritt man die Kirche, so fallen einem sofort die Seitenaltäre links und rechts des Mittelschiffes auf. Durch sie entsteht ein prachtvoller, goldschimmernder Mittelgang, der den Blick förmlich hinzwingt zum Hochaltar. Alle Seitenaltäre sind im Aufbau gleich; die Altaraufbauten stammen von dem Braunauer Tischlermeister Georg Leonhard Enzensberger und dem in Pilsen gebürtigen Tischler Stefan Tabor. Die großen Altarbilder und die jeweiligen Oberbilder sind von phantasievoll geschnitzten, reich vergoldeten Akanthusranken umschlungen; dazwischen stehen noch zahlreiche Heiligenfiguren. Das Schnitzwerk mitsamt den Figuren schuf der Braunauer  Bildschnitzer Sebastian Högenauer. Die Altarbilder stammen von Philipp Ruckerbauer aus Sarleinsbach im oberen Mühlviertel.

Beschreibung der südlichen (rechten) Seitenaltäre, vorne beginnend:

1. Altar:
Hauptbild: hl. Jakob d. Ä., Oberbild: hl. Paulus.
Links oben: hl. Johannes (Evangelist), links unten: hl. Petrus.
Rechts oben: hl. Thaddäus, rechts unten: hl. Paulus.
Tabernakel mit Akanthus verziert.

2. Altar:
Hauptbild: hl. Sebastian, Oberbild: Kleriker.
Links oben: hl. Aquilin, links unten: hl. Rochus.
Rechts oben: hl. Raimund, rechts unten: hl. Rosalia.
Im Glasschrein hl. Franz Xaver.

3. Altar:
Hauptbild: Heilige Familie, Oberbild: hl. Anton von Padua.
Über dem Oberbild Figur der hl. Helena.
Links oben: hl. Johannes der Täufer, links unten: hl. Joachim.
Rechts oben: hl. Christophorus, rechts unten: hl. Anna.
Im Glasschrein der Katakombenheilige Coelestin (Geschenk von Papst Innozenz XII. zum 800jährigen Jubelfest).

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Sämtliche Seitenaltäre weisen im obersten Teil die Inschrift „UNUM EX SEPTEM“ (deutsch: einer von sieben) auf. Sie bedeutet, dass die Altäre in der Ablasswirkung auf der gleichen Stufe stehen wie die sieben Hauptkirchen Roms. Dieses Privileg wurde dem Stift Ranshofen von Papst InnozenzXII. anlässlich der 800-Jahr-Feier 1699 verliehen.

Beschreibung der nördlichen (linken) Seitenaltäre, vorne beginnend:

1. Altar:
Hauptbild: hl. Augustinus, Oberbild: hl. Benno.
Links oben: hl. Patricius, links unten: hl. Gelasius.
Rechts oben: hl. Prosper, rechts unten: hl. Guarinus.
Tabernakel mit Akanthus verziert.

2. Altar:
Hauptbild: Steinigung des hl. Stephanus, Oberbild: hl. Laurentius.
Links oben: hl. Dionys, links unten: hl. Nikolaus.
Rechts oben: hl. Jakob d. A., rechts unten: hl. Georg.
Im Glasschrein hl. Johannes von Nepomuk.

3. Altar:
Hauptbild: Aufnahme der hl. Barbara in den Himmel, Oberbild: Heilige mit Schwert und Palme. Über dem Oberbild Figur der hl. Apollonia.
Links oben: hl. Katharina, links unten: hl. Ottilie,
Rechts oben: hl. Margarethe, rechts unten: hl. Ursula.
Im Glasschrein der Katakombenheilige Marius (Geschenk von Papst Innozenz XIl. zum 800jährigen Jubelfest).

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KARNER AM FRIEDHOF: 1337 ließ der Braunauer Bürger und Handelsherr Ulrich Schön eine Kapelle zum hl. Geist und hl. Oswald, mit Beinhaus als Begräbnisstätte für sich und seine Familie erbauen. Es ist der einzige stilrein erhaltene Karner im süddeutschen Raum. Dieser historische Bau dient gegenwärtig als Aufbahrungshalle.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: