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Der Steinbruch Sankt Margarethen (ehemals Römersteinbruch St. Margarethen) ist einer der ältesten noch aktiven Werksteinbrüche österreichweit und liegt in der Gemeinde Sankt Margarethen im Burgenland. Er liegt im Ruster Hügelland in der Nähe des Neusiedler Sees.
Der Steinbruch in St. Margarethen ist heute eine der schönsten und
imposantesten Freiluft-Arenen Europas und erlebt unter der
Privatstiftung Esterházy als Eigentümer seit dem Jahr 2006 einen
umfassenden Ausbau des Festivalareals.
Aus diesem Steinbruch stammt der St. Margarethener Kalksandstein, der
bereits vor 2000 Jahren beim Bau von Carnuntum Verwendung fand und ab
dem 16. Jahrhundert überregionale Bedeutung erlangte. Seit dieser Zeit
befindet sich der Steinbruch historisch im Besitz der Grundherrschaft
Eisenstadt und St. Margarethen, heute ist er Teil der
Familienprivatstiftung Esterházy. Verwendet wurde dieser Kalksandstein
damals u. a. für Kirchenbauten in Ödenburg (heute Sopron), in Wien für
den Bau des Stephansdoms und Maria am Gestade. Im Barock wurde die
Wiener Karlskirche und später zahlreiche Bauwerke der Wiener Ringstraße
aus diesem Werkstein errichtet.
Seit 2001 ist der Steinbruch aufgrund seiner historischen Bedeutung
gemeinsam mit der Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See als
UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.
Der Steinbruch wurde 66 Jahre lang von der Gustav Hummel GmbH
betrieben, 2017 wurde der Steinmetzbetrieb vom Traiskirchner
Unternehmen Ecker Stein gekauft. Steinmetzmeister Wolfgang Ecker
übernahm die Gesellschaftsanteile der Gustav Hummel GmbH und den Pacht-
und Abbauvertrag mit dem Grundeigentümer, der F. E.
Familienprivatstiftung Eisenstadt.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte die Herrschaft
Eisenstadt in den Besitz von Graf Nikolaus Esterházy (1583-1645). Somit
war der ihr zugehörige Ort St. Margarethen Teil des zu verwaltenden
Landes und der Steinbruch lieferte Material für diverse Bauvorhaben.
Doch bereits seit der Gotik wurde der Sandstein genutzt. So fand der
St. Margarethener Sandstein etwa für den Bau der bedeutendsten Wiener
Ringstraßenbauten und die Renovierung des Wiener Stephansdoms seine
Verwendung.
Der Steinbruch in St. Margarethen ist heute eine der schönsten und
imposantesten Freiluft-Arenen Europas und erlebt unter der
Privatstiftung Esterházy als Eigentümer seit dem Jahr 2006 einen
umfassenden Ausbau des Festivalareals. Die kreative und engagierte
Architektengruppe AWG hat es dabei verstanden, mit Feinfühligkeit
aufregende Architektur in diesem hochsensiblen Naturraum zu gestalten.
Zwischen der Neuentdeckung als außergewöhnliche Festspielstätte durch
Intendant Wolfgang Werner im Jahr 1997 und dem umfassenden Ausbau
dieser einzigartigen Naturarena liegt eine mehr als zehnjährige
Erfolgsgeschichte. Alle fünf Jahre finden im Steinbruch auch die
Passionsspiele statt.
Die Spielstätte der Passionsspiele ist seit 1961 im Steinbruch. Der
Beginn der Spiele geht auf das Jahr 1926 zurück als durch Jugendliche
die Aufführungen im Bauernhof der Familie Unger erstmals stattfanden.
Im Jahr 1933 gelobte die Pfarrgemeinde, die Passionsspiele alle zehn
Jahre zu spielen, „um sich die Gnade für ein neues, erweitertes
Gotteshaus zu erwirken sowie zur religiösen Erneuerung der
Pfarrgemeinde und des Heimatlandes“.
So wurden die Passionsspiele in den Jahren 1933, 1936, 1946 und 1956 im
Pfarrgemeindehaus aufgeführt. Da die Besucher immer zahlreicher kamen,
viele aber aus Platzmangel abgewiesen werden mussten, wurde eine neue
Spielstätte gesucht. Seit die Spiele auf Anregung von Karl Prantl im
Steinbruch veranstaltet werden, finden die Aufführungen alle fünf Jahre
statt. Die Anzahl der Mitwirkenden stieg stetig bis auf 650 Spieler,
die allesamt ihre Freizeit unentgeltlich zur Verfügung stellen. Der
Reinerlös der Aufführungen wird karitativen Zwecken zur Verfügung
gestellt. Im Jahr 2006 hatten die Passionsspiele 70.000 Besucher.
Das angebliche Symbol für das Burgenland mit erforderlicher Deutung:
Keine Schale, kein Halbmond, sondern ein Storchennest oben. Einfaches Haus mit Fenster mittig. Weinfässer im Keller.
Im Steinbruch sind rund 150.000 m² für Besucher frei zugängig. In
diesem Bereich sind Informationstafeln über die verschiedenen
Gesteinsformationen und die fossilen Funde, die in einem
Ausstellungsraum dargestellt sind, angebracht. Zu diesen Funden zählen
Wirbelknochen von Walen, Hai-Zähne, Fische, Muscheln. Man sieht auch
immer wieder Skulpturen, die verschiedene Bildhauer hier in den letzten
Jahrzehnten schufen.
Das 1959 von Karl Prantl ins Leben gerufene »Symposion Europäischer
Bildhauer« war bis 1977 internationalen Künstlern Rahmen und
Inspiration für ihre Werke aus Stein. Die zahlreichen Plastiken, die im
Steinbruch ihre Aufstellung fanden, prägen bis heute das Gelände rund
um den Steinbruch auf einmalige Weise. Und nicht zuletzt zeichnet ein
einzigartiges Panorama diesen Ort aus, von dem der Blick von Eisenstadt
über das Leithagebirge und den Neusiedlersee nach Rust und hinein in
die pannonische Tiefebene Ungarns gleitet.
Auch wenn man für die Vorgeschichte dieses Projekts rund 14 Millionen
Jahre ausholen könnte, seien hier sporadisch nur einige Fakten aus der
„jüngeren“ Geschichte herausgegriffen: Der Römersteinbruch St.
Margarethen im burgenländischen Ruster Hügelland ist einer der ältesten
und größten Steinbrüche Europas. Bereits vor 2000 Jahren wurde mit dem
dort abgebauten Kalksandstein die Römersiedlung „Carnuntum“ errichtet.
Auch das Baumaterial für den Wiener Stephansdom kam aus St. Margarethen
(und wird für Renovierungsarbeiten bis heute von dort geholt – es gibt
im Steinbruch sogar eine eigene „Stephanswand“), für zahlreiche
Prachtbauten der Hauptstadt (Albertina, Schloss Schönbrunn etc.) oder
später für die Großbauten der Wiener Ringstraße wurde dieser
Kalksandstein ebenfalls gerne verwendet.
Transportfertige Blöcke aus dem Steinbruch
Einen bedeutenden kulturellen Aufschwung nahm der Steinbruch, der bis
dahin hauptsächlich als Werkstofflieferant seine Bedeutung hatte, als
Karl Prantl im Jahr 1959 das erste Symposion Europäischer Bildhauer an
diesem Ort veranstaltete. So stehen heute an die 50 Steinskulpturen,
teils bereits etwas verwittert, am St. Margarethener Kogel.
Kletterwände unterschiedlicher Schwierigkeit werden vom Alpenverein Burgenland genutzt.
Die Oper im Steinbruch St. Margarethen fand erstmals 1996 (unter dem
Namen Opernfestspiele St. Margarethen) statt und hat sich bis heute zu
österreichweiter Bedeutung entwickelt. Nach dem Konkurs des
Veranstalters der Opernfestspiele St. Margarethen im Frühling 2014
wurde die Auffang- und Nachfolgegesellschaft, die Arenaria GmbH
gegründet, die nun die Oper im Steinbruch St. Margarethen veranstaltet.
2014 wurde Aida gespielt, 2015 stand Tosca auf dem Programm. Im Jahr
2016 wurde auf der Ruffinibühne Der Liebestrank von Gaetano Donizetti
aufgeführt. Nach Rigoletto 2017 und einer Pause im Jahr 2018 gab es
2019 Die Zauberflöte, ehe nach einer Covid-Pause 2020 schließlich 2021
Turandot gegeben wurde. Im Jahr 2022 folgte die Oper Nabucco, 2023
wurde Bizets Carmen aufgeführt, 2024 ist erneut die Aufführung von
Verdis Aida.
Die Liebe zwischen der Dienerin Aida und dem Hauptmann Radames muss
geheim bleiben, um nicht die Eifersucht der Pharaonentochter Amneris zu
wecken. Niemand ahnt, dass Aida die gefangengesetzte Prinzessin von
Äthiopien ist. Als das Los der Götter Radames zum Feldherrn in der
alles entscheidenden Schlacht der Ägypter gegen die Äthiopier bestimmt,
stürzt Aida in einen unauflöslichen Gewissenskonflikt.
Mit „Aida“ hat Giuseppe Verdi eine große Oper über die Unsterblichkeit
der Liebe geschaffen. Der Altmeister der italienischen Oper trifft für
jede Stimmung genau den richtigen, mitreißenden Ton. Wie kaum eine
andere Oper passt sich Verdis Meisterwerk harmonisch in raue
Felsenlandschaft des Steinbruchs St. Margarethen ein.
Die Oper im Steinbruch St. Margarethen wurde auf Anregung von Marcel
Prawy unter dem Namen „Opernfestspiele St. Margarethen“ gegründet. Die
Opernfestspiele hatten von Anbeginn die Absicht, sogenannte „werktreue“
Inszenierungen zu bieten und fanden erstmals 1996 statt. Auf der
Freilichtnaturbühne gab es seither jährlich in den Sommermonaten Juli
und August Opernvorführungen und Konzerte mit klassischer Musik und
Popmusik. Ab 2001 wurde im Rahmen der Opernfestspiele außerdem jedes
Jahr eine Kinderoper im Nebensteinbruch „Papagenos Opernwelt“ in St.
Margarethen inszeniert. Die Bühne befand sich im stillgelegten Teil des
Steinbruchs.
Platz für etwa 5000 Besucher im Steinbruch St. Margarethen
Eingebettet in die weite, offene Landschaft zwischen Leithagebirge und
Steppensee, überrascht die natürliche Schönheit des Ruster Hügellandes
den Besucher der Region Neusiedler See. Nicht umsonst hat die UNESCO
die Region und den Steinbruch St. Margarethen zum Welterbe erklärt.
Seit 1996 ist der Steinbruch von St. Margarethen ein in Europa
tonangebender Treffpunkt für internationale Opernfreunde. Der Standort
im Zentrum einer historisch bedeutenden Kulturlandschaft verspricht
eine Reise in einzigartige Erlebniswelten.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: