Schlumberger Kellerwelten

Sektkellerei in Wien, Mai 2023

Entdecken Sie bei einer Führung durch die 300 Jahre alten Kellereien die Geheimnisse von Schlumberger. Tauchen Sie ein in die Welt der prickelnden Genüsse und verkosten Sie den sorgsam veredelten österreichischen Wein. Sie begleiten die Traube auf einer Sinnesreise vom Rebstock zum prickelnden Mousseux im Glas.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Das Unternehmen wurde 1842 von Robert Schlumberger gegründet. Er war der erste Produzent von Sekt nach traditioneller Champagnermethode in Österreich und schaffte es, sein Unternehmen von der Gründung bis zu seinem Tod 1879 zu einem Lieferanten der königlichen Höfe Europas zu machen. Dabei stellte er eine Produktionsstätte in Bad Vöslau auf. Wein wird dort zum Teil noch immer geerntet. Schlumbergers „Vöslauer Goldeck“ ist die älteste geschützte Weinmarke Österreichs. Schlumberger war auch der erste, der in Österreich die bekannten Bordeauxrebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot anbaute. Der Wein, der auf zehn Hektar in Bad Vöslau wächst, wurde als Privatkeller schnell erfolgreich und wird auch heute noch als Schlumberger Privatkeller verkauft.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

In der Sektkellerei in Döbling lagern 2 Millionen Flaschen. Das Stammhaus bietet Besuchern einen gastronomischen Service, Führungen im Keller sowie ein Museum an.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

HISTORIE DER FAMILIE SCHLUMBERGER
Der Erfolgsgeschichte Robert Alwin Schlumbergers verdanken wir das Bestehen der Marke Schlumberger seit 1842: Im September 1814 - in Österreich findet der Wiener Kongress statt, die Welt ordnet sich neu - wird Robert Alwin Schlumberger in Stuttgart geboren. Er verbringt seine Jugend in Stuttgart und beginnt schließlich ein Studium, das er jedoch nach dem Tod seines Vaters abbrechen muss. Er findet Arbeit in Frankreich: Als Kaufmann beginnt er seine Karriere in der Champagnerkellerei Ruinart Pére et Fils in Reims, wo er bis zum Kellermeister und Produktionsleiter aufsteigt. Er ist kein Einzelfall, zahlreiche Deutsche teilten dieses Schicksal. Doch Robert Alwins Karriere nimmt eine neue Richtung, als er auf einer Rheinfahrt die Tochter eines Wiener Knopffabrikanten kennenlernt.

Es ist der Beginn einer Liebesgeschichte, die ihn nach Wien führt: Sophie und Robert Alwin träumen von einer gemeinsamen Zukunft, doch Sophies Eltern stimmen der Übersiedlung ihrer Tochter nicht zu - so folgt Robert Alwin Sophie 1842 nach Österreich. Sie heiraten. Mit dem Ziel, hier ebenfalls eine Sektkellerei zu eröffnen, pachtet er vom herrschaftlichen Zehentkeller in Bad Vöslau Weingärten am sogenannten Goldeck im Maital. Bereits im Folgejahr spezialisiert er sich auf Schaumweine, die er nach der „Methode der Champagne" erzeugt: einer der ersten österreichischen Champagner ist kreiert! Anlässlich der Londoner Weltausstellung 1862 kommt der Vöslauer Sparkling, wie er den Schaumwein inzwischen nennt, auf die Weinkarte der britischen Königin Victoria.

Auch in Wien wird der Champagner zum „königlichen Getränk": Schlumberger wird zum k.u.k. Hoflieferanten. Der Vöslauer Sparkling avanciert zum Lieblingsgetränk der Wiener Gesellschaft. Ein Jahr vor seinem Tod im Jahr 1878 wird Robert Alwin Schlumberger mit dem Titel Edler von Goldeck in den Adelsstand erhoben. Aufgrund des Friedensvertrags von Saint Germain 1919 darf „Schlumberger Champagner" nicht mehr länger so bezeichnet werden: Die Bezeichnung „Champagner" ist ab nun, in der Champagne produzierten Schaumweinen, vorbehalten. Die Methode der Herstellung des Schlumbergers bleibt aber bis heute die gleiche.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

WAS IST EIN SEKTGRUNDWEIN?
Sektgrundweine müssen aus 100% gesundem, reifen Lesegut bereitet werden, damit ein feines, frisches Säurebild entsteht. Daher werden Sektgrundweine nicht nur nach Zuckergehalt, genannt Grad Oechsle, sondern auch auf der Basis des Säuregehaltes (ph-Wert) gelesen. Diese perfekt dosierte Säure verleiht dem Sekt in Verbindung mit der Versanddosage einen vollen, ausbalancierten Geschmack und bildet eine wichtige Basis für die Lagerfähigkeit.
Schlumberger hat in der Gegend um Poysdorf im Weinviertel ca. 400 Partnerwinzer, von denen die weissen Trauben bzw. Grundweine kommen. Die Pinot Noir Trauben stammen aus dem nördlichen Burgenland. Selbstverständlich wird der Anbau hinsichtlich der von Schlumberger erwarteten Qualität ständig kontrolliert.

DIE ASSEMBLAGE - WAS IST EINE CUVÉE?
In der Praxis werden häufig verschiedene Grundweine zu einer einheitlichen Cuvee zusammengestellt. Durch diese Vermählung - der Assemblage mehrerer Weine - ist es möglich, die Eigenarten der Grundweine zu einem gewünschten Optimum zu verbinden. Gleichzeitig gelingt es dadurch, eine über mehrere Jahre gleichbleibend hohe geschmackliche Qualität zu erzielen. Grundsätzlich verstärkt die Versektung die Eigenart des Grundweines. Neben sortenreinen Spezialitäten werden im Hause Schlumberger mehrheitlich Cuvées aus Welschriesling, Chardonnay, Weissburgunder, grünem Veltliner und Pinot Noir verarbeitet.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

DIE TIRAGE
Nach der Zusammenstellung der Cuvée wird die sogenannte Fülldosage, der Tiragelikör, zugesetzt. Dieser besteht aus 16 Gramm Zucker und 22 Milliliter Hefesuspension je 0,75L Flasche. Die Hefe-Zucker-Mischung ist der Treibsatz für die zweite Gärung des Schaumweins. Der Zusatz des Tiragelikörs darf den Gesamtalkoholgehalt der Cuvée nach Abschluss der zweiten Gärung um höchstens 1,5 Volumenprozent erhöhen. Schlumberger hat im Laufe der Jahrzehnte eine spezielle Reinzuchthefe entwickelt, die auch rechtlich geschützt ist.

DIE TRADITIONELLE FLÄSCHENGÄRUNG
Bei der traditionellen Flaschengärung mit Rüttelverfahren, der méthode champenoise oder auch méthode traditionnelle, erfolgt die Gärung in der Originalflasche, die mit einem Kronenkorken und einer Bidule verschlossen wird. Anschließend werden die Flaschen in einem ganzjährig konstant 13 - 15°C kühlen Keller sich selbst überlassen.

DAS RÜTTELN
Hierzu werden die Flaschen auf Rüttelpulte gesetzt und ein bis zwei Mal täglich aufgerüttelt, sowie um 45° gedreht. Ursprünglich waren Rüttelpulte, früher „Bouteillen-Bretter" genannt - mit Löchern versehene Bretter, in die die gewaschenen Flaschen kopfüber mit dem Flaschenhals zum Abtropfen gestellt wurden. Aus der zunächst fast waagrechten Lagerung der Flaschen werden diese allmählich in 24 - 32 Rüttelvorgängen in eine beinahe senkrechte Stellung übergeführt. Das Drehen, Rütteln und Neigen bewirkt, dass die Hefe, selbst jene, die sich an den Flaschenwandungen festgesetzt hat, in den Flaschenhals gleitet, wodurch sich im Flaschenhals ein Hefedepot bildet. Ein guter Remueur wendet bis zu 6.000 Flaschen in der Stunde, bzw. 35.000 bis 40.000 pro Tag.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

DAS „DINGSDA"
Bidule ist ein zylinderförmiges Töpfchen aus Plastik, das als Einsatz in einem Kronenkorken dient und während der traditionellen Flaschengärung die Flasche verschließt. Der Name stammt aus dem Französischen und bedeutet in der wörtlichen Übersetzung „Dingsda". Die Qualität der Bidule hat erheblichen Einfluss auf die Qualität des Weines, so wurden aufgrund der Durchlässigkeit der Bidule Geschmacksunterschiede innerhalb derselben Charge in der Folge von Oxidationsvorgängen festgestellt. Biduleeinsätze verringern das Oxidationsrisiko und sammeln das Hefedepot, um das Degorgieren (Enthefen) zu erleichtern.

DIE LAGERUNG
Sekt und Champagner verbessern sich nach abgeschlossener Gärung auf der Hefe und können so über Jahre gelagert werden. Sobald die Hefe ihren Dienst geleistet hat, vollzieht sie einen enzymatischen Prozess, die Autolyse, die dem Schaumwein sein Aroma verleiht. Ferner sorgt dieser Vorgang für die Einbindung der Kohlensäure im Wein, die später im Glas für die feine, lang anhaltende Perlage sorgt. Vorgeschrieben sind daher mindestens 15 Monate Reifezeit „sur lattes" (auf Latten) für jahrgangslose Champagner und drei Jahre für Jahrgangs-Champagner. Auch für Sekt ist die Lagerzeit auf der Hefe vom Weingesetz vorgeschrieben und beträgt bei der traditionellen Methode mindestens 9 Monate. Die nach dem Reifeprozess abgesetzten Hefen werden durch einen speziell abgestimmten Rüttelvorgang, der Remuage, im Flaschenhals gesammelt.

EINE KLARE SACHE
Bis ins 19. Jahrhundert war Champagner trübe, weil die Hefe der zweiten Gärung in der Flasche verblieb. Dann erfand 1806 Madame Clicquot zusammen mit ihrem deutschstämmigen Kellermeister Antoine Müller und Alfred Werlé das Rütteln und Degorgieren. Das erste Rüttelpult soll ein Küchentisch gewesen sein. 1813 wurde diese Technik in André Julliens „Manuel du Somalier" erstmals erwähnt. 1884 erfand Raymond Abelé die mit einem Eisbad arbeitende Degorgiermaschine.

DAS DEGORGIEREN
Früher wurde warm degorgiert: Dabei wird der Kronenkorken mit einem speziellen Kapselheber von der schräg nach unten gehaltenen Flasche gehoben. Nach Herausschießen des Hefedepots aus dem Flaschenhals wird die Flaschenöffnung mit dem Daumen verschlossen, die Flasche mit einer schwungvollen Bewegung aufgerichtet und so weiterer Flüssigkeitsverlust unterbunden. Dieses Verfahren, „à la volée" genannt, wird allerdings heute kaum noch praktiziert, stattdessen wird die Hefe meist eingefroren entfernt: Die Flaschen werden kopfüber soweit in ein Kältebad, eine -24°C kalte Sole, getaucht, dass die im Flaschenhals gesammelte Hefe zu Eis gefriert. Danach wird die Flasche aufgerichtet. Nach dem Öffnen des Kronenkorkens schießt der Hefe-Eis-Pfropf aufgrund des Drucks von 5 bis 6 bar aus der Flasche.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Was versteht man unter Sekt?
In Österreich und Deutschland wird Qualitätsschaumwein mit einem Druck von mindestens 3,5 bar als Sektbezeichnet. Der Begriff ist weder auf die Produktion in einer bestimmten Region noch oder auf eine Verwendung bestimmter Rebsorten begrenzt. So kann Sekt beispielsweise aus allen Teilen Österreichs oder Deutschlands stammen und ist sowohl in weiß als auch rosé erhältlich. Ebenso wird in Österreich diese Bezeichnung unabhängig von der Herstellmethode verwendet. Erst bei der Eingliederung in Qualitätsstufen gemäß der Qualitätspyramide Sekt Austria wird zwischen Herstellmethoden, Reifedauer etc. unterschieden.

Wer hat den Qualitätsschaumwein erfunden?
Auch wenn es ungewiss ist, wer den Qualitätsschaumwein tatsächlich erfunden hat, führen die Spuren nach Großbritannien und Frankreich:  Bis in die 1650er Jahre war ausschließlich Stillwein in der Gesellschaft erwünscht. Wenn der dennoch Bläschen hatte, war das ein Makel. Nur die Engländer fanden Gefallen an dem prickelnden Wein.  Im Jahr 1662 hatte der britische Arzt, Mineraloge und Chemiker Christopher Merret (1614-1694) als erstes die Herstellung des Schaumweins glaubwürdig dokumentiert. In einem Brief an die Royal Society beschrieb er, wie fein dosierter Zuckerzusatz oder Melasse dem Stillwein ein Prickeln (Perlage) verleiht.  Einige Jahre darauf soll der Benediktinermönch Dom Pérignon (1638-1715), damals Kellermeister der Benediktinerabtei Hautvillers in Frankreich, die Herstellung von Schaumwein, vor allem die Methode Traditionnelle, wesentlich weiterentwickelt haben. Von ihm stammt auch das Zitat: „Komm schnell, ich trinke Sterne!“ Pérignon soll den Stillwein mit dem Zuckerzusatz bereits in dickwandige 0,7L Flaschen gefüllt, diese mit Kork und Kordel (später Agraffe) verschlossen und kühl und dunkel gelagert haben.  Dennoch blieb der Schaumwein bis ins 19. Jahrhundert trüb. Erst seit der Erfindung des Rüttelns und Degorgierens ähnelt er dem klassischen Sekt von heute auch optisch.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

EIN HIMMLISCHES GETRÄNK, EINE TEUFLISCHE GESCHICHTE
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren Einkellerung und Vertrieb von Champagner gefahren- und verlustträchtig. Infolge unterschiedlicher Glasqualitäten und je nach Mischung unterschiedlich ablaufender Gärungsprozesse in den Flaschen explodierte ein Teil schon im Keller oder während des Transportes durch den Kohlensäureüberdruck. Die Kellermeister trugen zur Arbeitssicherheit Eisenmasken, welche sie wie mittelalterliche Folterschergen aussehen ließen. So entstand die Bezeichnung „Wein des Teufels".

DIE DOSAGE - GEHEIMNIS DES KELLERMEISTERS
Durch die Dosage, z.B. in Wein gelöster Zucker, oder Traubensaftkonzentrat, die exakte Zusammensetzung ist das Geheimnis des Kellermeisters, erhält der durchgegorene Sekt seinen finalen Geschmack je nach Charakter der Cuvée. Die Dosage gibt dem Sekt eine prägende Note und bestimmt vor allem die auf der Flasche anzugebende Geschmacksrichtung von brut nature über brut und trocken bis halbtrocken und mild.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

CHAMPAGNER BISCUIT IHRER MAJESTÄT, DER KAISERIN ELISABETH
Champagner wird zum Namensgeber diverser Speisen, selbst wenn das edle Getränk „nur Begleitung" ist: Das Champagnerbiscuit zählt zu den Lieblingskuchen der Kaiserin Sisi - trotz lebenslanger Diät.
15 dkg Zucker mit 5 Eiern aufschlagen. 6 dkg Butter und 9 dkg Erdäpfelmehl einrühren. In befetteter, bemehlter Form backen. Mit beliebiger Glasur glasieren.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

GERUCHSFÄSSER
Grüner Veltliner
Abstammung: Kreuzung von Traminer und St.Georgen.
Weitere Bezeichnung auch Weissgipfler. Seine Aromen werden werden mit weissem Pfeffer, Tabak, Citrus und Pfirsich assoziiert. Er ist nicht verwandt mit Rotem oder Frührotem Veltliner.
Weissburgunder
Abstammung: Mutation aus Grauburgunder.
Der Weissburgunder wird auch Pinot Blanc oder Pinot blanco genannt. In Österreich wird diese Burgundersorte manchmal als Klevner bezeichnet.
Aromanoten: Zitrus, ein wenig Heu.
Welschriesling
Abstammung: unbekannt.
Eine Verwandtschaft mit dem Riesling besteht nicht. Aus den Welschrieslingtrauben werden Weine mit leichter Struktur und frischem Aroma gewonnen in dem „Grüner Apfel" vorherrscht.
Chardonnay
Abstammung: verwandt mit den Burgundersorten.
Typisch für ist sein nussiger Geschmack. In der Steiermark wird der Chadonnay als Morillon bezeichnet. Ein weiterer bekannter Chardonnay ist der Chablis, der einer der drei Champagner-Rebsorten ist.
Pinot noir
Abstammung: in direkter Linie von einer Wildrebe.
Diese Sorte trägt auch die Bezeichnung Spätburgunder oder Blauburgunder und ist eine wichtige Grundlage für Champagner. Aromanoten: Waldbeer, moosig, Pilze.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

1500 V. CHR. - DIE ERSTEN „WEINMARKEN” ENTSTEHEN
Im Neuen Reich des alten Ägypten (1550 - 664 v. Chr.) wurden die Weingefäße mit Hieroglyphen bezeichnet und sehr genau etikettiert. Inschriften auf Weinkrügen liefern oft bessere Informationen über den ehemals darin enthaltenen Wein als heute übliche Flaschenetiketten. So wurde das Jahr der Lese, die Qualität und die Herkunft, aber auch der Eigentümer des Weingartens auf den Tongefäßen vermerkt. Selbst der Oberwinzer, der für das Produkt verantwortlich war, wurde genannt.

6. JHDT. V. CHR. - DER BEGINN EINER SEHR LANGEN KULTURGESCHICHTE
Wein wird bereits in Vorderasien angebaut. Armenien sowie das heutige Georgien gelten jedoch als die Ursprungsländer des Weines.

700 N. CHR. – NOCH EIN LANGER WEG ZUM CHAMPAGNER
Die ersten Weinbauern in der Champagne waren, wie auch im heutigen Österreich (den damalige Provinzen Noricum und Pannonien), die Römer. Der Wein, den sie herstellten, war still, der Konsum mäßig. Trotzdem blieb der Weinbau aufgrund der geografischen Nähe zu Paris und der Aktivitäten der Klöster in Reims und Châlons-en-Champagne erhalten, ohne jedoch große Popularität zu erreichen. Erst im 17. Jhdt. wird die eigentliche Geschichte des prickelnden Getränks ihren Anfang nehmen.

DER HEURIGE - EINE IDENTITÄTSSTIFTENDE ERFINDUNG
Im späten Mittelalter war der Weinbau in und um Wien so erfolgreich, dass er zum Haupterwerb der Wiener wurde. Im 15. Jahrhundert wuchsen die Weingärten in Wien jedoch derart, dass sie den Ackerbau fast vollständig verdrängten, worauf Herzog Albrecht V. das Anlegen neuer Weingärten verbot. Es sollte trotzdem nicht an Wein mangeln, verkauft wurde allerdings ab Hof oder in Gaststätten. Erst 1784 legte Kaiser Joseph II. den Grundstein für die bis heute so beliebte Buschenschank: Er erlaubte den Weinbauern, Lebensmittel aus eigener Erzeugung gemeinsam mit ihrem Wein anzubieten, und das ohne besondere Lizenz - der Heurige war geboren!

1662 - DIE DOSAGE, EIN QUANTENSPRUNG
Christopher Merret beschreibt in einem bei der Royal Society eingereichten Schreiben, „Some observations concerning the ordering of wines", den fein dosierten Zuckerzusatz, der zum Ziel hat, den Weinen Frische und Perlage zu verleihen. Damit hat er die Herstellung des Champagner erstmals glaubwürdig dokumentiert. Wesentlich weiterentwickelt wird die Methode vom Benediktinermönch Dom Pérignon, damals Cellarius der Benediktinerabtei Hautvillers. Dennoch bleibt der Champagner bis ins 19. Jahrhundert trübe. Erst seit der Erfindung des Rüttelns und Degorgierens ähnelt er dem heute so beliebten Getränk auch optisch. Zeitgleich entwickelt sich der Champagner zu einem weltweit verbreiteten Luxusgetränk.

1670 - ES SPRUDELT! ΕΙΝΕ NEBENERSCHEINUNG DER FLASCHENGÄRUNG
Die Weichen für den prickelnden Champagner sind gestellt: aus dem ursprünglich stillen Weißwein wird Schaumwein. Im 17. Jahrhundert hatte man begonnen, den Wein schon im Anbaugebiet in Flaschen zu füllen, um seine Frische zu erhalten, da der Wein den Transport im Fass nicht gut überstand.

1728 - CHAMPAGNER WIRD ZUM HANDELSGUT
Ein königlicher Erlass erlaubt nun offiziell den Flaschentransport und schafft so die Grundlage sowohl für das edle Getränk selbst, als auch für den Handel damit.

1729 - DAS ÄLTESTE HEUTE NOCH AKTIVE CHAMPAGNERGUT WIRD GEGRÜNDET:
Maison Ruinart -Dom Ruinart Pere & Fils. Hundert Jahre später wird Robert Schlumberger dort sein Handwerk bis zur Perfektion erlernen.

1830 - ZUR MARKENBILDUNG ALLER CHAMPAGNER TRAGEN DIE FLASCHENETIKETTEN BEI, DIE AB NUN AUFKOMMEN.
Heute erinnert die Vielzahl an historischen Schlumberger-Etiketten an die Namenswandlung im Rahmen der Markenentwicklung.

1857 BIS 1859 - „ERSTES PRODUKT-SPONSORING":
Schlumberger an Bord der Fregatte Novara während der Weltumseglung: Der Qualitätstest auf Tropenhaltbarkeit wird eindrucksvoll bestanden. In Briefen der Crew wird der Schlumberger „Äquatorwein" nicht nur einmal erwähnt.
Auszug aus dem Bericht des Linien-Fähnrichs Ernst Jacoby, Sr. Majestät Fregatte Novara, in See, den 17. September 1857:
„Der weisse Vöslauer hat nicht gelitten und ist nach wie vor ein brillanter Tischwein. Die Mousseux sind selbstverständlich gut geblieben.... Sie können mir glauben, dass Ihr Name oft mit großem Vergnügen genannt worden ist. Bei verschiedenen Gelegenheiten, Diners etc., wurde von den Herren in Rio de Janeiro Ihr Wein köstlich gefunden und Viele wunderten sich am Morgen des folgenden Tages kein Kopfweh zu verspüren."
Den Schlumberger Weinen und dem Schlumberger Champagner war damit der Weltmarkt eröffnet.

1862 - WELTAUSSTELLUNG IN LONDON.
Erklärtes Ziel war, die Weltausstellung von 1851 bei weitem zu übertreffen. Besonders ausländische Aussteller und die Kolonien sollten stärker vertreten sein. Der Ausstellungsumfang wurde thematisch vergrößert und reichte von Kunst über Handwerk bis hin zu den neuesten technischen Errungenschaften. Schlumberger Sparkling steht auf der Weinkarte der Königin Victoria. Auch in Wien wird Schlumberger 1895 zum k.u. k. Hoflieferanten ernannt.

1870 - IN FRANKREICH WERDEN DIE ERSTEN JAHRGANGS-CHAMPAGNER ABGEFÜLLT.
Zeitgleich beschäftigt die Firma Schlumberger bereits „Weinreisende" - der Erfolg der Kellerei Schlumberger reicht längst über Österreichs Grenzen hinaus.

1919 - DER CHAMPAGNERPARAGRAPH:
Im Friedensvertrag von Versailles wird dem besiegten Deutschland der Schutz der Herkunftsbezeichnung Champagner auferlegt: Die Artikel 274 und 275 verbieten, Produkte mit fremder Herkunftsbezeichnungen zu führen. Dies betrifft „Champagner" aber auch „Cognac" aus deutscher Herstellung, die aus französischer Sicht irreführend nach französischen Gegenden benannt waren. „Schlumberger Champagner" wird umbenannt in „Schlumberger", hergestellt nach der „Méthode traditionnelle" - selbstverständlich tut dies seiner Beliebtheit keinen Abbruch. Nicht nur der Schlumberger Heurige in Vöslau findet großen Zuspruch, auch Schlumberger-Werbung ist gern gesehen und ihrer Zeit voraus.

1955 - UNTERZEICHNUNG DES STAATSVERTRAGS.
Mit dabei: Sparkling von Schlumberger.

1973 - BEGINN DER WEISSEN FORMFLASCHE
Nach dem Vorbild von Roederer Cristall ist Schlumberger als Marke wieder seiner Zeit weit voraus: Eine weiße Flasche mit neuer markengeschützter Form wird Teil der neuen Identität. Die prickelnde Klarheit des Produkts und seine golden-schimmernden Farbe will man dem Konsumenten nicht vorenthalten.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Histamin ist neben Sulfiten einer der Hauptverursacher der typischen „Katererscheinungen". Es ist ein biogenenes Histamin und entsteht durch bakteriellen Abbau von Histidin, einer Aminosäure, und ist in vielen gereiften Nahrungsmitteln wie Käse, Rohschinken, aber auch Sauerkraut enthalten. Bei gleichzeitiger Aufnahme von Alkohol und biogenen Aminen genießt der Alkoholabbau höhere Priorität - das Histamin kann sich im Körper anreichern. Die Folgen sind zumeist Kopfschmerzen, Hautrötungen oder eine rinnende Nase, bis hin zu Verdauungsbeschwerden und niedrigem Blutdruck. Der Histamingehalt eines Produkts hat somit einen starken Einfluss auf seine Bekömmlichkeit. Die unterschiedlichen Gehalte an biogenen Aminen in Weinen ergeben sich aus Unterschieden in der Verarbeitung und Lagerungszeit der Trauben, sowie aus einer eventuellen mikrobiologischen Kontamination während des Herstellungsprozesses. Das Haus Schlumberger arbeitet seit jeher daran, ideale Voraussetzungen im Herstellungsprozess zu schaffen und so den Histamingehalt der Produkte möglichst gering zu halten.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Wie kam Sekt nach Österreich?
Die Geschichte der Schaumweinherstellung nach der Méthode Traditionnelle in Österreich hingegen begann mit Robert Alwin Schlumberger, dem Gründer von Schlumberger Sekt. Er hat im ältesten, noch heute aktiven Champagnergut Maison Ruinart – Dom Ruinart Pere & Fils das Handwerk zur Schaumweinherstellung gelernt und dieses 1842 nach Österreich gebracht.

Woher kommt der Begriff „Sekt“?
Der Begriff stammt vom Wort „Seckt“ und geht der Geschichte nach auf das Jahr 1825 zurück. Der Hofschauspieler Ludwig Devrient spielte damals den Falstaff in Shakespeares „Heinrich IV“ und war Stammgast in der Berliner Weinstube Luttner & Wegner. Nach jeder Vorstellung stürzte er – noch ganz in seiner Rolle - in die Weinstube und rief: „Bring er mir Seckt, Schurke! Ist denn keine Tugend mehr auf Erden?“ Der Kellner wusste damit nichts anzufangen und servierte Devrients Lieblingsgetränk, Champagner. In Shakespeares Stück hieß es eigentlich Sack [Saek], was die damalige Bezeichnung für einen Sherry war. Durch diesen Übersetzungsfehler wurde somit der Begriff „Sekt“ geboren. Nach dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 durfte kein Schaumwein außerhalb der Champagne mehr als Champagner bezeichnet werden. Daher gibt es auch keinen aus Österreich oder Deutschland. Im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff „Sekt“ stattdessen immer weiter durch.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Woraus besteht Sekt?
 Sekt besteht aus einem Grundwein, dem Hefe und eine Zuckerlösung zugesetzt wird: Hauptbestandteil Grundwein: Dieser kann entweder reinsortig, d.h. nur aus einer Rebsorte bestehen (beispielsweise Chardonnay), oder eine Cuvée (beispielsweise Sparkling Brut) sein. Letztere ist eine Assemblage (Vereinigung) mehrerer reinsortig ausgebauter Weine. Dadurch kann der Kellermeister die Eigenarten der Grundweine zu einem gewünschten Optimum zu vereinen.
 Tiragelikör (Fülldosage):  Dem Grundwein werden Hefe und Zucker in Form eines Tiragelikörs hinzugefügt. Der Zucker bildet die Nahrung der Hefe, wodurch die Gärung beginnt und der Qualitätsschaumwein

Warum perlt Schaumwein?
Das feine Prickeln in jeder Flasche entsteht während der zweiten Gärung. Bei der Methode Traditionelle geschieht das direkt in der Flasche:  Nach der ersten Gärung wird der Wein mit Hefe und einer Zuckerlösung, dem sogenannten Tiragelikör oder auch Fülldosage genannt, versetzt und in Flaschen gefüllt.  In der verschlossenen Flasche wandelt die Hefe den Zucker in Alkohol um, wobei Kohlenstoffdioxid entsteht, das sich mit dem Wein verbindet. Durch das Öffnen der Flasche entweicht der Druck und das Kohlendioxid wandelt sich zu Gas um und entweicht als Kohlensäure.  So kommen die Perlen, das sogenannte Mousseux, in den Sekt. Je länger er auf der Hefe liegt, desto fein-perliger und besser eingebunden ist die Perlage. Damit der Schaumwein schön gleichmäßig perlt, haben Sektgläser oft einen Moussierpunkt in der Mitte des Glasbodens. Dies ist entweder ein hervorstehender Punkt im Glas oder eine aufgeraute Stelle an der dann die Perlen nach oben steigen.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

VERSCHLIESSEN UND AGRAFFIEREN
Nach der Zugabe der Dosage wird die Flasche bis zum Nennvolumen mit Rohsekt befüllt und mit einem Sektkorken verschlossen. Der Naturkork stammt von der Korkeiche (Portugal, Spanien, Sardinien). Dabei werden zwei Naturkorkscheiben mit einem gepressten Korkkonglomerat verbunden. Dieser luftdichte Verschluss wird mit einem Drahtkörbchen gesichert, der Agraffe. Bei sachgerechter Ausführung hat der fertige Sekt jetzt noch einen Druck von 400 bis 450 kPa (4,5 bis 5 bar).

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Was bedeutet die Bezeichnung „Österreichischer Sekt“?
Als „österreichischen Sekt“ darf sich nur dann ein Schaumwein bezeichnen, wenn es ein rein österreichisches Produkt ist. Die Bezeichnung ist auf allen Etiketten von Schlumberger zu finden. Das bedeutet:  Sowohl die Trauben als auch der Wein stammen aus Österreich - durch die Zusammenarbeit mit heimischen Partnerwinzern.  Die Verarbeitung findet in Österreich statt in den Produktionsstandorten Bad Vöslau und Wien.  Die diversen Bestandteile des Produkts kommen auch aus Österreich: Glas, Karton, Etiketten etc.  Einzige Ausnahme sind die Naturkorken, die aus Spanien und Portugal stammen. In Österreich gibt es keine Korkeichen. Die Logistikpartner stammen auch aus Österreich.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

KULTURGENUSS
Kultur ist individueller Genuss - dafür stehen unter anderem die Salzburger Festspiele, die Bregenzer Festspiele und der Wiener Opernball – und das nicht nur mit erstklassigen Veranstaltungen sondern auch mit hochwertigen kulinarischen Angeboten. Das Haus Schlumberger, als Parnter österreichischer Hochkultur kreierte seit jeher Sondercuvees in themenbezogenem Design.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Sektflaschen-Größen: Piccolo, Magnum & Co
Wer nach dem perfekten Schaumwein für einen besonderen Anlass sucht, muss sich nicht nur zwischen verschiedenen Trauben bzw. Cuvées, sondern auch zwischen einer Vielzahl von Flaschengrößen entscheiden. Von 0,2 Liter bis 30 Liter stehen insgesamt 14 EU-weit genormte zur Wahl. Jede hat dabe eine eigene Namensbezeichnung.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Wie heißen die verschiedenen Flaschengrößen?
 Namensbezeichnung für Flasche -  In Liter
Piccolo (Babyflasche) -  0,2 l
Demi oder Fillette (halbe Flasche) -  0,375 l
Imperial (Standardflasche) -  0,75 l
Magnum -  1,5 l
Jeroboam (Doppelmagnum) -  3 l
Rehoboam -  4,5 l
Methusalem -  6 l
Salmanassar -  9 l
Balthasar -  12 l
Nebukadnezar -  15 l
Melchior oder Goliath -  18 l
Sovereign oder Souverain -  25,5 l
Primat -  27 l
Melchisedech-  30 l

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Welche Flasche eignen sich für welchen Anlass?
Für jede Gelegenheit gibt es die passende Größe:  Zum Genießen allein eignet sich eine Piccolo-Flasche. Als Speisebegleiter für zwei bis vier Personen eignet sich eine gebräuchliche Imperial Flasche.  Möchte man bei Festen einen besonderen Eindruck hinterlassen, kann man zu einer Magnum, Doppelmagnum oder zu einer noch größeren Flasche greifen. Sondergrößen ab 3 Liter können im Fachhandel oder direkt beim Hersteller bezogen werden.  Mit einer Methusalem Flasche kann eine Runde von 30 bis 50 Gästen z.B. im Rahmen eines Sektempfangs versorgt werden. Allgemein gilt: Je größer die Flasche, desto besser sollte die Kühlung geplant sein. Im Regelfall gestaltet sie sich ab einer Methusalem schwieriger.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Schmeckt Sekt aus einer Magnumflasche wirklich besser?
Sekt aus einer 1,5-Liter-Flasche schmeckt oft besser, weil der Luftanteil im Flaschenhals im Vergleich zur Flüssigkeitsmenge geringer ist als in einer normalen 0,75-Liter-Flasche. Das bedeutet, dass beide zwar die idente Luftmenge haben, eine Magnumflasche aber doppelt so viel Flüssigkeit enthält. Ein geringerer Luftanteil führt zu einer langsameren Reifung. Deshalb kann sich der Sekt in der größeren Größe harmonischer und komplexer in der Struktur sowie in den Geschmacksnoten entwickeln. Zudem verlangsamt der geringere Luftanteil die Oxidation. Damit ist der Prozess gemeint, bei dem Sauerstoff mit den Inhaltsstoffen des Sekts reagiert und dadurch den Geschmack verändert. Schaumwein lässt sich daher in größeren Flaschen besser lagern als in kleineren.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Von Brut bis Süß: So finden Sie die passende Geschmacksrichtung beim Sekt
Für den Geschmack von Sekt ist neben der Rebsorte die Süße ausschlaggebend. Sie wird durch den vorhandenen Restzucker bestimmt. Europaweit unterscheidet man so acht verschiedene Geschmacksrichtungen, die von brut nature über halbtrocken bis hin zu süß reichen. Ein Blick aufs Flaschenetikett reicht im Regelfall aus, um die Kategorie zu erkennen. Wie wählen Sie aber die richtige aus? Wie unterschieden sie sich? Und warum sollten Sie niemals trockenen Wein mit trockenem Schaumwein gleichsetzen?

Geschmack wird in Süße gemessen
Die Süße von Wein und Schaumwein wird europaweit in bestimmte Kategorien eingeteilt, die durch weinrechtliche Vorgaben festgelegt sind. Sie basieren auf dem Restzuckergehalt in Gramm pro Liter.
Die Wein- und Sektkategorien entsprechen aber nicht den gleichen Werten und somit nicht der gleichen Süße. So liegt beispielsweise der Restzucker bei trockenem Wein bei etwa 4 g/l, während er bei Schaumwein zwischen 17 und 32 g/l sein muss. Wer von einem ähnlichen Geschmack ausgeht, wird vom hohen Zuckergehalt eines „trockenen“ Sekts oder Champagners negativ überrascht sein.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

DAS PORTAL
Karl Ritter von Ghega, ein Freund der Familie Schlumberger und späterer Erbauer der berühmten Semmeringbahn, erweiterte im 19. Jahrhundert den Keller zu seinem gegenwärtigen Umfang.
Noch heute ist ein baupolizeilicher Akt aus dem Jahr 1853 erhalten, der den „Herrn Baumeister Khegar" als Erbauer des Portals ausweist. Wolfgang Straub, der 2004 eine Biografie über Ghega herausbrachte, erklärt die eigenwillige Schreibweise des Namens mit der „orthografischen Freizügigkeit der Zeit".

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Unterschiedliche Geschmacksangaben bei Wein & Schaumwein
Die Geschmacksangaben unterscheiden sich aus den folgenden zwei Gründen:  Der Säuregehalt beeinflusst die empfundene Süße, weshalb Wein mit mehr Säure bei gleichem Restzucker auch in eine weniger süße bzw. trockene Kategorie fallen kann.  Bei Sekt, Champagner und Prosecco spielt auch die Kohlensäure eine entscheidende Rolle, da sie die Süße mildert. Daher entspricht ein trockener Wein eher einem Schaumwein der Kategorie "Brut".

Geschmacksrichtungen von Wein - Für Wein gibt es vier Geschmackskategorien, die sich auf den vorhandenen Restzucker- und Säuregehalt beziehen:
 Trocken: 4 g/l bis maximal 9 g/l, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 2g/l niedriger ist als der Restzucker
 Halbtrocken: Bis zu 18 g/l, wobei die Gesamtsäure maximal 10g/l niedriger sein darf als der Restzucker.
 Lieblich: Bis zu 45 g/l. Die Säure tritt in den Hintergrund.
 Süß: Mehr als 45 g/l.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Geschmacksrichtungen von Sekt
Bei Sekt, Champagner und Prosecco wird der Geschmack in acht Kategorien unterschieden. Auch sie werden anhand des Restzuckerwertes (gemessen in Gramm Zucker pro Liter) untergliedert:
• Kein Zuckerzusatz (<3 g/l): zero dosage, brut nature
• 0-6 g/l: Extra herb (extra brut, extra)
• Bis 12 g/l: Herb (brut, bruto)
• 12 bis 17 g/l: Extra trocken (extra dry oder extra secco)
• 17 bis 32 g/l: Trocken (sec, secco, asciutto, dry, secco)
• 32 bis 50 g/l: Halbtrocken (demi sec, abboccato, medium dry, semi sec)
• > 50 g/l: Mild (doux, dolce, sweet, dulce)
Je nach Herstellungsland kann es zu kleinen Abweichungen bezüglich der Kategorien und des Restzuckergehalts kommen. In anderen Sprachen sind auch andere Bezeichnungen geläufig. Die obigen Angaben beziehen sich vor allem auf Österreich.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Was bedeutet brut?
Brut (ausgesprochen „brütt“) ist Französisch für „herb“. Herber Sekt muss weniger als 12 Gramm Restzucker je Liter haben. Geschmacklich kann man ihn am ehesten mit trockenem Wein vergleichen.

Was bedeutet trocken oder secco?
Sekt ist trocken (auf Italienisch „secco“), wenn er ein Restzuckergehalt von 17 bis 32 Gramm je Liter hat. Daher lässt er sich eher mit einem halbtrockenen bzw. lieblichen Wein vergleichen.

Sekt trocken oder halbtrocken: Was schmeckt besser?
Welcher Sekt besser schmeckt, ist pauschal nicht zu beantworten. In erster Linie hängt es davon ab, wie süß man ihn trinken will: Der halbtrockene Schaumwein schmeckt süßer, der trockene ist allgemein verbreiteter. Beide Geschmacksrichtungen eignen sich hervorragend als Aperitif und werden daher gern zu Süßspeisen gereicht. Der höhere Restzuckeranteil ermöglicht es, diesen Sekt auf Eiswürfel zu servieren, ohne dass der Geschmack dadurch sofort verwässert wird. Dies ist ebenso eine Empfehlung für die Schlumberger Ice Seccos – auf Eis serviert sind sie der ideale fruchtig-prickelnde Sommerdrink.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

DER SEKTBRUNNEN
Eine Besonderheit im Domkeller ist der für die Wiener Weltausstellung des Jahres 1873 geschaffene Sektbrunnen. Die Weltausstellung, die fünfte im deutschsprachigen Raum, sollte das gewachsene Selbstbewusstsein Österreichs nach den verlorenen Kriegen gegen Frankreich und Preußen präsentieren. Etwa 53000 Unternehmer beteiligten sich insgesamt an der Ausstellung, davon stammten etwa 9000 aus Österreich-Ungarn. Unter den österreichischen Unternehmen befanden sich neben Schlumberger auch heute noch bekannte Firmen wie z.B. Lobmeyr, Franz Wertheim oder Thonet. Der hierher übersiedelte Brunnen steht in einer Jahrhunderte alten Tradition von Weinbrunnen, welche die Herrschenden zum Wohl des Volkes anlässlich von Kaiserkrönungen, Geburten von Thronfolgern oder bei sonstigen Festivitäten sprudeln ließen.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Welcher Sekt schmeckt lieblich?
Ab der Geschmacksrichtung „trocken“ wird Sekt in der Regel als süß empfunden. Laut weinrechtlicher Vorgaben ist er das aber erst mit mehr als 50 Gramm Restzucker je Liter. In dieser Kategorie wird er aber weniger nachgefragt. Große Produzenten in Österreich und Deutschland haben ihn daher nur sehr selten im Sortiment.
Als Speisebegleiter empfiehlt sich süßer Schaumwein zu intensiven Käsen, säuerlichen Desserts oder Wildgerichten.

Wie kommt der Zucker in den Wein oder Sekt?
 Bei der Weinproduktion stoppt man die Gärung, um einen höheren Restzuckergehalt beizubehalten, bevor die Hefen den Zucker vollständig in Alkohol umgewandelt hat.       Bei der Gärung von Sekt hingegen verwandelt die Hefe den gesamten Zucker in Alkohol. Danach ist der Restzuckergehalt im niedrigen einstelligen Bereich. Um jedoch den Schaumwein seine feine Note bzw. den endgültigen Geschmack zu verleihen, wird er nach dem Degorgieren mit einer sogenannten Versanddosage aufgefüllt. Mit diesem Dosagelikör, ein Wein-Zucker-Gemisch, wird die Geschmacksrichtung des finalen Produkts bestimmt.

Fazit: trocken ist nicht gleich trocken
Bei Schaumwein unterscheidet man acht verschiedene Geschmacksangaben (brut nature, extra brut, brut, extra trocken, trocken, halbtrocken, mild). In anderen Sprachen haben sie andere Bezeichnungen (z.B. secco für trocken), europaweit ist diese Kategorisierung aber weinrechtlich festgelegt. Die geltenden Bezeichnungen für Schaumwein stimmen nicht mit denen von Wein überein. Denn mit „trocken“ bei Wein ist nicht dasselbe wie „trocken“ bei Sekt gemeint. Wer auf der Suche nach einer ähnlichen Süße ist, sollte lieber auf eine Flasche brut, extra brut oder brut nature zurückgreifen.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Eine messianische Bedeutung kommt dem Wein in der jüdischen und christlichen Religion zu. Die Bibel - wo Noah als der erste Winzer gilt - macht vom Wein reichen symbolischen Gebrauch. Der Wein symbolisiert in der Bibel (Ps 104,15) das Fest und die Lebensfreude. Er gehört zum Ritual des Sabbat, zu Pessach wie auch zu jeder Hochzeit.

Die Hochzeit zu Kana ist eine Wundererzählung aus der Bibel, die davon berichtet, wie Jesus von Nazareth als Gast einer Hochzeitsfeier Wasser in Wein verwandelte (Joh. 2,1-12).

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Der Schlumberger ART FLOOR bietet seit seiner Entstehung im Jahr 2016 aufstrebenden, zeitgenössischen Künstler:innen die Möglichkeit Ihre Werke auf 160m² Galeriefläche auszustellen. Zugleich können Besucher:innen das perfekte Zusammenspiel aus Kulturgenuss und Genusskultur in den Schlumberger Kellerwelten erleben. Schlumberger steht seit 180 Jahren als verlässlicher Partner der heimischen Kunst- und Kulturszene für das gemeinsame Erleben besonderer Momente.

Schlumberger Art Floor: Andreas Mathes - be.inspired

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Jimi, Portrait of Jimi Hendrix (Rotbuche geflämmt, geölt)

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Cardia, mein feuriges Herz (Eibe geölt)

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Clavia II/Violinschlüssel (Jap. Schnurbaum geölt)

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Der Künstler Andreas Mathes
Andreas Mathes ist seit zehn Jahren freischaffender Holzbildhauer. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien Bühnen- und Filmgestaltung und arbeitete als Bühnenbildner an renommierten österreichischen und deutschen Bühnen. In seinen Werken setzt er sich mit der Natur, dem Menschsein und den Werten, die ein gelingendes Miteinander ermöglichen, auseinander. Ein Beispiel sind die Inspiration Helferleins, an den Händen ineinander „fließende" Figuren, die sich gegenseitig helfen. Mathes findet überall Inspiration in der Natur, in Gesprächen, in den Medien, beim Spazierengehen oder beim Betrachten eines Stücks Holz. Er glaubt an die verbindende Kraft der Kunst, dass sie dazu beitragen kann, die Gemeinschaft unter uns Menschen zu stärken. Daher hat er während der Pandemie begonnen, seine Werke nicht nur in der Galerie, sondern auch an öffentlichen Plätzen zugänglich zu machen. Andreas Mathes lebt und arbeitet in Bisamberg, Niederösterreich.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

Arschgeweih (Walnuß geölt, Laser)

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

be.inspired - wie Kunst zum Miteinander inspiriert
In seiner bisher größten Einzelausstellung be.inspired tauchen die Besucher ein in Andreas Mathes' vielfältigen Kunst-Kosmos, der von abstrakten Skulpturen bis hin zu figuralen Arbeiten reicht und auch Abstufungen dazwischen umfasst. Jedes Kunstwerk ist das Ergebnis einer künstlerischen Entdeckungsreise: Am Beginn steht eine Inspiration, die dann aus dem Holz herausgearbeitet wird - mit der Kettensäge, der Hobelmaschine oder dem klassischen Schnitzmesser bis hin zum Feuer. Stets lässt er sich dabei von den Eigenschaften des Holzes leiten, seinem Eigenleben, seiner Maserung und Form. Dabei entstehen trotz brachialer Werkzeuge fließende, haptische Formen. Sie sprechen unsere Emotionen und Sinne an, indem sie uns inspirieren, also „berühren" und von uns berührt werden wollen: von den Helferleins über die lebensgroßen und lebendig wirkenden Neubrettler, bis hin zum Gesicht einer Soulsängerin und abstrakten Skulpturen mit weichen, fließenden Formen.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

2015 - Geprüfte Qualität. Geschützter Ursprung.
Anlässlich der Einführung der Qualitätspyramide für Österreichischen Sekt mit geschützter Ursprungsbezeichnung (Sekt g.U.) stellt Schlumberger drei neue Produkte in der Kategorie »Klassik« und fünf neue Produkte in der Kategorie »Reserve« vor. Schlumberger setzt damit einen neuen Maßstab für die Qualität österreichischen Sekts. Die Herstellung erfolgt entsprechend der strengen Kriterien der Qualitätspyramide, unter anderem 100% Trauben aus einem einzigen Bundesland, hergestellt ausschließlich nach der Méthode Traditionnelle.

2018 - Große Reserve
Schlumberger präsentiert die Große Reserve, eine Hommage an den Gründer Robert Alwin Schlumberger. Das handgemachte Meisterwerk ist eine reinsortige Chardonnay Spezialität des Jahrgangs 2015 und auf 5.000 Flaschen limitiert.

2020 - Die Ikone erstrahlt in neuem Glanz
Im Zuge eines umfassenden Redesigns der Schlumberger Spezialitäten werden sämtliche Sorten in die Stufen der österreichischen Qualitätspyramide für Sekt „Klassik, „Reserve“, und „Große Reserve“ eingeführt. Zeitgemäße, reduzierte Eleganz zeichnet die Schlumberger Flaschen aus und unterstreicht die Leichtigkeit und Frische der Produkte.

2021 - Erster Bio-Sekt im Sortiment
Mit dem Schlumberger Grüner Veltliner Bio Brut Klassik präsentiert die Traditionskellerei erstmals einen bio-zertifizierten Sekt – hergestellt aus besten österreichischen Trauben, rein biologisch angebaut. Das Bio-Siegel auf dem Etikett steht für kompromisslose Qualität und nachhaltige Produktion. Geschmacklich überzeugt der Jahrgangssekt mit fruchtigem Duft, animierender Frische und einer würzigen Note – ideal als Aperitif oder zu Fisch, Käse und leichten Speisen. Besonders bekömmlich: Der Bio-Sekt ist histaminarm (< 0,1 mg/l). Mit dieser Innovation reagiert Schlumberger auf die steigende Nachfrage nach Bio-Genuss und setzt ein klares Zeichen für bewusste Qualität aus Österreich.

2024 - Personalisiertes Etikett – und neu: mit Foto
Ob Geburtstag, Hochzeit oder Jubiläum – mit einer personalisierten Flasche Schlumberger wird jeder Anlass zum Highlight. Seit 2024 erstrahlen die personalisierten Etiketten auf edlem Material mit Perlmutschimmer, goldener Veredelung und exklusiver Haptik. Neu ist die Möglichkeit, die Flasche zusätzlich mit einem eigenen Foto zu gestalten – für ein Geschenk, das garantiert in Erinnerung bleibt. Zur Auswahl stehen vier Flaschengrößen und drei Sorten. Das Etikett lässt sich in wenigen Minuten online mit einem Wunschtext und Bild individualisieren. Wer es besonders stilvoll mag, wählt die Variante im Geschenkkarton oder in einer eleganten Holzkiste. So wird aus jeder Flasche ein echtes Unikat – perfekt zum Feiern, Verschenken und Genießen.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023

„Vöslauer Goldeck“ ist das bekannteste Produkt von Schlumberger und die älteste gesetzlich geschützte Weinmarke Österreichs. Der Schaumwein fand Eingang in die Literatur: der norwegische Schriftsteller Björnsterne Björnson schrieb 1894 an seine Tochter aus Schwaz in Tirol „Wir tranken Vöslauer Schaumwein – und der beste Champagner behagt mir nicht so wie dieser.“, John Galsworthy lobt in seinem 1926 uraufgeführten Theaterstück „Escape“ den Vöslauer, der Franzose Paul Morand erwähnt ihn in seinem 1957 Essayband „Fin de Siecle“ als typisches Getränk der Elite der Jahrhundertwende. Eine weitere bekannte Marke ist Hochriegl, die Schlumberger im Jahr 2009 von Kattus erwarb.

Ab Mitte 2019 lässt das Unternehmen seine Produktion in Wien-Heiligenstadt Schritt für Schritt auf und verlagert diese nach Müllendorf im Burgenland.

 Schlumberger Kellerwelten, Mai 2023