Schrems

im Waldviertel, Oktober 2023

Schrems ist eine österreichische Stadtgemeinde im Bezirk Gmünd und liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Kunstmuseum Waldviertel, GEA – Waldviertler Schuhwerkstatt, Unterwasserreich und Naturpark Hochmoor mit Himmelsleiter kann dort besucht werden.

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In dankbarer Erinnerung an die unter der glorreichen Regierung Sr. Majestät Franz Josef I.
Kaiser von Österreich König von Ungarn etc im Jahre 1850 erfolgte Errichtung des kk Bezirksgerichtes Schrems Gewidmet im Jubeljahre 1898 Die Marktgemeinde Schrems

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Die Stadtgemeinde Schrems liegt im Bezirk Gmünd und besteht aus zehn Katastralgemeinden. Sie ist nicht nur eine der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte im Waldviertel, sie bietet auch Naturverbundenen und Kulturintressierten zahlreiche Möglichkeiten. Schon seit langem hat sich Schrems als Kunst- und Kulturstadt etabliert. Direkt neben dem bekannten IDEA-Haus, das Produkte aus der ganzen Welt zeigt, liegt das Kunstmuseum Waldviertel. Mit seinen wechselnden Ausstellungen, Kreativkursen und dem Skulpturen-Erlebnispark ist es einzigartig in Österreich und Europa. Das Wald4tler Hoftheater Pürbach hat sich als nördlichstes Theater Österreichs mit Top-Produktionen weit über die Grenzen des Waldviertels hinaus einen Namen gemacht.

Ein weiteres Highlight bildet das UnterWasserReich mit dem Naturpark Hochmoor Schrems. Die Besucher erwarten wechselnde Erlebnisausstellungen im Innenbereich und ein Wassergarten mit Fischottergehege im Freien. Den Naturpark mit „Prügelsteg" und „Moortretbecken" kann man auf drei Wanderwegen erkunden und von der 20 m hohen Himmelsleiter den Ausblick auf das größte Torfmoor Niederösterreichs genießen. Ein Highlight im Sommer ist das Freibad Moorbad, welches über Steg- und Sportanlagen, ausgedehnte Liegewiesen sowie ein modernes Restaurant verfügt. Zahlreiche Wander- und Reitwege sowie drei Mountainbike-Strecken laden die Gäste ein, die Gemeinde zu erkunden, um anschließend in einem der hervorragenden Gastbetriebe ein kühles Schremser Bier zu genießen. Bei einem Spaziergang im Stadtgebiet können Sie einen Blick auf das denkmalgeschützte Schloss, die Pfarrkirche oder die zahlreichen Denkmäler u. a. am Vereinsberg - eine 150 Jahre alte Parkanlage - werfen.

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Schrems wurde um 1200 gegründet, der Name Schremelize für den Braunaubach scheint 1179 erstmals auf. Er stammt wahrscheinlich vom tschechischen Ausdruck für hartes Gestein („kremen“) ab, man weiß jedoch nicht genau, ob der Ort nach dem Fluss oder umgekehrt benannt worden ist.

Hartberger Granit, Schremser Granit, Herschenberger Granit gelb, Aalfanger Granit

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Um 1410 wurde erstmals die Brauerei in Schrems erwähnt, auch ein Landesgericht gab es damals bereits im Ort. Am 20. März 1582 wurde durch Kaiser Rudolf II. zu Wien dem „Marckth Schrembß“ ein Wappen verliehen. Es zeigt einen roten Schild, der von links oben nach rechts unten durch einen breiten azurblauen Streifen geteilt wird, der mit zwei weißen, gold gekrönten, in Form eines Zweifelsknopfes geflochtenen Schlangen, mit ausgeschlagenen roten Zungen, mit voneinander gekehrten Köpfen und Schwänzen belegt ist. Mit der Erhebung zur Stadt am 23. Oktober 1936 wurde der Schild des Wappens mit einer fünfzinnigen weißen Mauerkrone gekrönt. Als Stadtfarben von Schrems gelten die Farben Rot-Blau-Rot. Im 17. Jahrhundert erhielt Schrems das Marktrecht von Kaiser Leopold I. und es wurde mit dem Bau des Schlosses begonnen.

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Im Westen des Hauptplatzes von Schrems steht der Stadtbrunnen des Ortes aus 1848. Er hat eine polygone Form und ist aus Sandstein gemacht. Zentral in der Mitte des Brunnens steht auf einem quadratischen Sockel die Sandstein-Figur des Hl. Felix von Cantalice aus 1736. Die Seitenwände des Brunnen zeigen Kartuschen mit diversen Symbolen. In der Mitte ist die Jahreszahl 1848 eingraviert. Als Stifter des Brunnens mit der Hl. Felix-Figur wird die Familie Falkenhayn ausgewiesen.

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Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Schrems steht westlich des Hauptplatzes auf einem eigenen Kirchenplatz. Die westlich des Hauptplatzes an einer Geländestufe über dem Braunaubach gelegene und bis 1811 von einem Friedhof umgebene Pfarrkirche ist von der Verbauung des Kirchenplatzes halbrund umschlossen. Der Fassadenturm im Westen hat rundbogige Schallfenster und ein Zeltdach.

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Die neobarocke Kanzel ist aus dem 4. Viertel des 19. Jahrhunderts. Es gibt eine Schnitzfigur Christus an der Geiselsäule aus dem 18. Jahrhundert.

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Der Hochaltar um 1720/1730 mit marmoriertem einachsigen Säulenaufbau zeigt das Altarblatt am Hochaltar vom Maler Carlo Carlone und das Aufsatzbild Dreifaltigkeit und trägt die Figuren Sebastian und Rochus.

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Das Langhaus unter einem Platzlgewölbe über Doppelgurten auf Wandpfeilern hat eine dreiachsige Orgelempore über Arkaden. Die Deckenmalereien im Langhaus mit einem mariologischen Zyklus schuf der Maler Franz Mayerhofer (1903/1905). Die Wandmalerei im Chor mit Evangelisten und Lamm Gottes schuf die Malerin Maria Sturm (1951).

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Die Orgel baute Matthäus Mauracher (1894).

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In der ehemaligen Schule ist das Heimatmuseum untergebracht.

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Pfarrkirche Schrems von der Braunaubrücke

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Das Schloss Schrems steht zwischen der Braunbachbrücke und der Budweiserstraße am Dr.-Theodor-Körner-Platz Nr. 1 in der Stadtgemeinde Schrems im Bezirk Gmünd in Niederösterreich. Um 1635 hat sich Schrems von Gmünd abgelöst. Nach 1635 wurde für die Herrschaft Schrems das Schloss erbaut. Von 1777 bis 1781 erfolgten bauliche Veränderungen nach einem Brand 1777. Die Hauptfassade wurde um 1890 gestalterisch bereichert. Seit 1928 ist das Schloss im Besitz der Stadtgemeinde und wurde 1990 als Schule und Postgarage genutzt.

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Der frühbarocke später veränderte zweigeschoßige Vierflügelbau war ursprünglich von einem Wassergraben umgeben. Die 16-achsige Westfassade und die 12-achsige Südfassade sind die Schaufassaden. Im Westen und Süden gibt es auch Eckerker mit gebauchten Anläufen. Die Südfront hat zwei symmetrische frühbarocke Portale unter Sprenggiebeln mit bekrönendem Doppelwappen Osy-Bartenstein (1790–1865). Im Dreieckgiebel zeigt sich das Doppelwappen Thurn-Vrints (1896–1917) um 1890 zusammengefasst.

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Hl. Nepomuk von 1737, Sandsteinfigur
Stifter: Ernst August Graf Falkenhaynn, Herr von Allentsteig und Schrems

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Weltkriegedenkmal am Busbahnhof Schrems im Waldviertel

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GEA Waldviertler Werkstätten Schrems

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Das Kunstmuseum Waldviertel befindet sich in Schrems (Niederösterreich). Erbaut und geplant wurde das Museum vom Ehepaar Makis E. Warlamis und Heide Warlamis und wurde im Juni 2009 eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 12.000 m² befindet sich das Museum mit Galerie und Ateliers, sowie der „Park des Staunens“. Besonderer Wert wurde dabei auf die Verbindung von internationaler Museumsarchitektur mit der charakteristischen Waldviertler Natur- und Kulturlandschaft gelegt.

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MASTERpieces
Lehrende der Universität für Kunst und Design Cluj-Napoca
IOANA ANTONIU, LASZLO & MIKLOS BENCZE, MIHAI GULES, RADU HANDRU, ANDREEA HOLOTA, ALICE ILIESCU, ISTVAN KUDOR, CRISTIAN LAPUSAN, FLORIN MARIN, LILIANA MORARU, RADU MORARU, ALEXANDRA MURESAN, LIVIA PETRESCU, RADU PULBERE, AXENIA ROSCA

MASTERpieces, 30 years of cooperation, University of Art and Design, Cluj-Napoca

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IOANA ANTONIU - Dangerous Liaisons, 2021, embroidery and oil on canvas 100 x 90 cm

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Die langjährige Zusammenarbeit des Kunstmuseum Waldviertel mit der Universität für Kunst und Design, zwischen Rumänien und Österreich, ist vor allem ein europäisches Projekt - beispielhaft für das was Europa ausmacht: die Einheit von Vielfalt.

Die Werke der Künstler*innen der Ausstellung sind ein Spiegelbild dieser Idealvorstellung, sind Bestandsaufnahme und Ausblick. Sie versammelt Künstlerpersönlichkeiten aus mehreren Generationen unterschiedlicher Stilrichtungen. Bernhard Antoni-Bubestinger

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„Als Maler*innen, Grafiker*innen, Bildhauer*innen und Textilkünstler*innen haben sie das öffentliche Interesse an zeitgenössischer Kunst in Cluj-Napoca und darüber hinaus erheblich gesteigert. Sie verleihen der Bewegung, die als Klausenburger Schule bekannt geworden ist ein Alleinstellungsmerkmal und internationale Anerkennung.
Das gemeinsame historische Kulturerbe unserer beiden Staaten, war nicht nur in der Vergan-genheit, sondern ist auch gegenwärtig und in Zukunft Nährboden eines kulturellen Dialoges, der für die europäische Geisteswelt von hoher Relevanz ist...“ Christoph Thun-Hohenstein

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FLORIN MARIN - DER RAUM DER MENINAS
IRON MENINAS entstand auf der Grundlage einer künstlerischen Recherche über den Körper und die Körperlichkeit, die durch eine Reihe von plastischen Prozessen und Arbeitstechniken für eine weibliche Morphologie konkretisiert wurde. Die Struktur dieser Serie, gleich einem Weg, der einer Art zeremonieller, knapper Dynamik folgt, sowie die Architektur dieser Metallsilhouetten, verbinden uns direkt mit der Ikonologie der Meninas. Die Serie integriert eine Reihe sehr unterschiedlicher, dichotomischer Typologien der Meninas: vom Körper einem Vogelkäfig, der uns auf eine Art innerer Analyse der Kind-Frau in Bezug auf ihre Existenz aus sozialer Sicht verweist und auf die Zwangsmechanismen der Folter, bis hin zu den imposanten, autoritären Figuren, die eine hochrangige Nüchternheit vermitteln, hinweist. Die Werke sollten durch diesen komplexen historischen, künstlerischen und kulturellen Kontext wahrgenommen werden, der eine Erzählung des gesamten Gruppenweges aufbaut, aber auch aus einer streng plastischen Perspektive, ...

Iron Menina 10, Menina in expression - Velasquez, Cut/welded/patinated iron, 200 x 150 x 50 cm
Iron Menina 9, Madonna with the red umbrella, 2015, Cut/welded/patinated iron, 90 x 187 x 45 cm

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TOUCH ME - Berührbilder von MAKIS WARLAMIS
Die reliefhaft gearbeiteten Bilder von Makis Warlamis sind tatsächlich zum Berühren. Der Tastsinn ist genauso wichtig wie der Sehsinn. Für viele Menschen, in manchen Situationen, ist er sogar noch ausschlaggebender. Denn die Haut ist ein soziales Organ und die Hand ein Ausdrucksmittel für Empathie. Auf jeden Fall ist es gut, den Sehsinn ein wenig zu entlasten. Auch diese Ausstellung steht wie die art vital - Ausstellung im Obergeschoss ganz im Zeichen eines barrierefreien Kunsterlebnisses.

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Warlamis' Bildkompositionen könnte man als Landschaftsansichten des Garten Eden sehen. Wie einen Mikrokosmos aus elementaren Formen, die wie Silben einer unentzifferten Schrift wirken, lange Zeit verschüttet im Untergrund unserer Erinnerungen. Warlamis sucht unaufhörlich in den Zwischenräumen, abseits herrschender Bildvorstellungen und präsentiert diese Mitbringsel, die ein katalytisches Erwachen der Sinne bewirken. Farben und Formen bilden ein Kraftnetz. Und bevor du dies erkennen kannst, wirst du eingefarigen von seiner Wirkung. Die Gefühle und der Tastsinn entmachten den Blick und verführen ihn in die versteckten Räume des Traumes.

Jedoch nichts Mystisches, Unzugängliches ist an ihnen. Die Formen erscheinen gleichzeitig intensiv und zurückhaltend. In den Kompositionen seiner Bildflächen bildet das Licht ein Gefühlselement, das sowohl das Auge als auch die Finger reizt. Der Farbsinn wird durch den Tastsinn ergänzt, während die Hand über die reliefierte Oberfläche gleitet. Unzählige kleine und kleinste Erhebungen werfen kaum sichtbare Schatten, die das Bild unabhängig vom Motiv aufladen und verändern. Ein Aufbrechen der Oberfläche in Millionen zierlicher Fühler, die den Kontakt mit dem Raum, den Betrachtern suchen und das Bild zu einem haptischen Erlebnis machen.

In manchen Bildern sind architektonische Strukturen sichtbar, vieles erinnert an Oberflächen von Werken Paul Klee's, an Texturologien von Dubuffet. Anderswo Bruchstücke von Gesichtern, von abstrakten Figuren und Zeichen. Das Organische wird in das Schöne transformiert, leicht lesbar und absolut künstlerisch. Eine Welt entsteht, ohne Belastung, alles entstammt einer gelösten, poetischen Bildsprache, die zwischen einer naiv-kindlichen und archaisch-symbolischen Ausdruckskraft pendelt.

Warlamis' Bildpoesie ist Dichtung einer neuen Wirklichkeit. Der Betrachter kann im Freiraum der Elemente seine eigene Fantasie entwickeln. Sie ist an keine bestimmte Dramaturgie gebunden, sondern kann sich frei assoziierend an den schwebenden Symbolen festhalten, mit ihnen fliegen, sie zu erfundenen Geschichten reihen...
Solange du diese Bilder anschaust, durchdringt dich eine einfache Wahrheit: es gibt Erfahrungen, in der Materie und Geist keine zwei getrennten Welten sind. Der fröhliche, reiche Glanz dieser Bilder erfüllt unseren Alltag mit Freude.
Eurydike Trichon-Milsani, Kuratorin am Centre G. Pompidou, Paris

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Der Museumsbau des Kunstmuseum Waldviertel ist eingebettet in den weitläufigen „Park des Staunens“. Dieser Grünbereich umfasst eine vielfältige Gartenarchitektur mit Steinskulpturen wie dem „schlafenden Poeten“ oder den Himmelssäulen sowie einen Marientempel, ein Amphitheater und den Makis-Miro Backofen. Im Sommer wird das Gelände für Veranstaltungen genutzt. Ziel ist es durch Erlebnisführungen, Familien-Festen, Brotbacken, Projekten, Workshops und Kreativwochen für die Besucher ein ganzheitliches Erleben von Kunst, Natur und Kreativität entstehen zu lassen.

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Aktiv, innovativ, sympathisch und ungewöhnlich. An diesem besonderen Ort können Kinder, Jugendliche, Familien, Kunstinteressierte und Liebhaber schöner Produkte vieles entdecken. Auf 12.000m² verschmelzen Architektur, Kunst und Design in Harmonie mit der Natur des Waldviertels zu einem inspirierenden Gesamtkunstwerk.

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DER PLATZ DER HIMMELSSÄULEN
Hier versammeln sich die großen Himmelssäulen. Mit Erdfarben bemalt, richten sie sich nach oben und umkreisen eine unsichtbare Basilika. Die „Menhire" des Waldviertels sind, wie die Bäume, eine Verbindung zwischen Erde und Himmel. Von hier führt eine Säulenallee zum Plateau des „Rosenhügels", dem kleinen, weichen Olymp, der eine Gesamtschau über den Park ermöglicht. Das Auge schweift von den „Skulpturenhäusern" über die „Großen Mutterskulpturen" und den „Schlafenden Poeten" bis zur „Steinernen Kapelle".

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Der sanfthügelig angelegte Skulpturenpark erzählt viele Geschichten und regt die Fantasie an. Dieser Park des Staunens ist ein Ort der Architekturmagie mit ungewöhnlichen Plätzen, Steinformationen und rätselhaften farbigen Skulpturen: Das kleine Amphitheater, der Platz der Backofenhäuschen und der Himmelssäulen, der schlafende Poet und die Marienkapelle inmitten der unvergleichlichen Waldviertler Landschaft. Plätze zum Verweilen und Energie tanken, für kreative und kulinarische Feste. Ideal für Events, Hochzeiten und Fotoaufnahmen.

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Im Rahmen des Bildhauersymposiums 2023 mit Studierenden und Lehrenden der Universität für Kunst und Design Cluj-Napoca entstanden großformatige Holzskulpturen, die nun den Skulpturenpark des Kunstmuseums bereichern.

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Pfarrgasse 9, 3943 Schrems

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Der öffentlich zugängliche Bereich des Naturparks Schremser Hochmoor ist ganzjährig geöffnet. Er besitzt drei verschieden lange Wanderwege (von 4,5 km bis 13 km), wobei der kürzeste der „Hochmoor-Wanderweg“ ist mit Ausgangs- und Endpunkt beim Moorbad Schrems. Hier befindet sich auch der Eingang zum Unterwasserreich Schrems.

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Das Hochmoor bietet verschiedene botanische und zoologische Besonderheiten, die den Besuchern mit Schautafeln erläutert werden. Die Wanderwege führen vorbei an der Himmelsleiter, einer 20 Meter hohen Aussichtsplattform im Naturpark, sowie an den Wasserflächen der alten Torfstiche. Zu bestimmten Zeiten im Jahr findet unweit davon ein Schautorfstechen statt.

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Der dringlichste Klimaschutzbeitrag des globalen Moorschutzes liegt in der Verhinderung neuer Emissionen und in der Sicherung der Kohlenstoffvorräte in gestörten Mooren durch Wiedervernässung. Dies könnte viele Millionen Tonnen CO2 einsparen. Wie bei vielen Mooren auf der ganzen Welt wurde der ursprüngliche Zustand des Schremser Moores durch Entwässerung, Torfabbau, forstliche und landwirtschaftliche Nutzung stark beeinträchtigt. Um das Gebiet nutzen zu können, wurden systematisch Gräben angelegt, die immer noch beträchtliche Wassermengen aus dem Moor ableiten. Diese Entwässerung führt dazu, dass der Torfkörper austrocknet. Dadurch beginnt ein Mineralisierungsprozess der Torf wird zersetzt. Der gesamte Lebensraum verändert sich so stark, dass die moortypische Pflanzenwelt verlorengeht. Die freien Moorflächen verschwinden, das Gebiet verwaldet. Die Lebensgrundlage typischer Tierarten schwindet.

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Um einen moortypischen Wasserhaushalt wiederherzustellen ist es nötig, die Entwässerungsgräben mit Hilfe von Dämmen aus witterungsbeständigem Holz zu schließen. Der Wasserspiegel wird dabei so nahe wie möglich an die Mooroberfläche gebracht. Man spricht von Renaturierung, Restaurierung oder Sanierung des Moores.
Im Schremser Moor wurden bereits 2003-2006 einige Grabensperren eingebaut und Moortümpel eingestaut. Durch die Entfernung aufkommender Gehölze wurden waldfreie Moorbereiche offengehalten. Weitere Schutzmaßnahmen sind aber notwendig. Dafür müssen Vermessungsarbeiten geleistet und Daten über die Hydrologie und Torfmächtigkeit eingeholt werden.

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UnterWasserReich Naturpark Hochmoor Schrems

Was ist ein Moor? Ein Moor ist ein Feuchtgebiet, in dessen nasser Bodenschicht Torf gebildet und angereichert wird. Die Torfschicht ist mindestens 30 cm dick und beinhaltet die subfossilen Rückstände der früheren Entwicklungsstadien dieses Ökosystems. Kennzeichnend für Moore ist eine besondere, typische Pflanzen- und Tierwelt. Moore findet man weltweit, wenngleich sie nur etwa 3% der Landfläche auf der Erde einnehmen.

Niedermoore (Reichmoore): Niedermoore entstehen in dauerhaft oder immer wieder vernässten Gebieten. Man findet sie in Überflutungsbereichen von Flussauen und Küstenlandschaften sowie in Verlandungszonen von Gewässern.
Zwischenmoore: In niederschlagsreichen Gegenden können sich aus Niedermooren Hochmoore entwickeln. Die Übergangsstadien sind fließend und werden als Zwischenmoore bezeichnet.
Hochmoore (Armmoore, Regenmoore): Dieser Moortyp wird ausschließlich durch Niederschläge gespeist und ist deshalb extrem nährstoffarm. Bei uns sind Hochmoore nach der letzten Eiszeit (vor etwa 10 000 Jahren) entstanden.

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Unter widrigen Bedingungen, wie sie in Mooren üblich sind (saures Milieu, Nässe, Nähr-stoffarmut, Temperaturschwankungen), können nur sehr gut angepasste Tiere leben. Zu den Moorspezialisten gehören oft stark bedrohte Libellen wie die Nordische Moosjungfer oder die Kleine Binsenjungfer, genauso wie Amphibien wie die Knoblauchkröte, der Nördliche Kammmolch oder der Moorfrosch. Auch spezialisierte Insekten findet man in Mooren, darunter den Hochmoorlaufkäfer, die Kurzflügelige Schwertschrecke oder die Schwarzglänzende Moorameise. Sehr selten sind mittlerweile auch Vogelarten, die freie Moorflächen benötigen, wie zum Beispiel der Waldwasserläufer.

 Schrems im Waldviertel, Oktober 2023

 Schrems im Waldviertel, Oktober 2023

 Schrems im Waldviertel, Oktober 2023

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In den meisten Ökosystemen besteht ein Gleichgewicht zwischen aufgebauter und zersetzter Pflanzenmasse. In wachsenden Mooren ist die Zersetzung abgestorbenen Pflanzenmaterials gehemmt, weil durch sauren pH-Wert (Huminsäuren, teilweise etwa pH 2,5) und Luftabschluss abbauende Bodenlebewesen nicht leben können. Das Fließgleichgewicht ist damit zugunsten von Torfbildung verschoben, die sogenannte „Stoffbilanz" ist positiv.

Was ist Torf? Alle Moore haben eines gemeinsam: Sie enthalten unter ihrer Decke aus wachsenden Moorpflanzen mehr oder weniger mächtige Schichten von Torf. Torf ist aus den Resten dieser Moorpflanzen entstanden. Sie sind nach ihrem Absterben nur unvollständig zersetzt worden. Diese toten Teile werden am nassen Moorboden abgelagert und langsam in Torf umgewandelt. Sie bleiben plattgedrückt als Torfschichten erhalten. Jedes Jahr „wächst" der Torf um etwa einen Millimeter. Das Torflager wird dadurch im Lauf von Jahrhunderten immer dicker.

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Otter-Findelkind OTTO - Im Oktober 2021 wurde in der Tierarztpraxis Steyregg (OÖ) ein ungewöhnlicher Fund abgegeben. Ein verletztes Fischotter-Baby gehörte zu den wenigen Wildtier-Arten, mit denen das Tierärzte-Ehepaar Daniela und Stefan Wöckinger bisher keine Erfahrungen gemacht hatte. Schnell war der Kontakt zum UnterWasserReich in Schrems hergestellt und der Neuzugang wurde bei Familie Wöckinger per Fern-Coaching liebevoll versorgt und betreut. Die Kopfwunde unbekannter Herkunft konnte ausheilen und bald gehörte „Otto“ ebenso zur Familie Wöckinger wie viele andere Pflegetiere und die hauseigenen Hunde. Auf der Suche nach einem Platz zur Dauerhaltung wurde man beim UnterWasserReich fündig.

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Eurasischer Fischotter (Lutra lutra)
Ordnung: Raubsäuger (Carnivora)
Familie: Marderartige (Mustelidae)
Lebensform: ganzjährig aktiv, Einzelgänger, Junge bis 14 Mon. bei Mutter
Lebenserwartung: 8-14 Jahre in der freien Wildbahn
Gewicht: 5-15 kg
Lautäußerungen: Keckern, Murren, Trillern, Pfeifen, Kreischen und Fauchen
Sinnesleistungen: Sehsinn, Geruchssinn und Gehör sehr scharf
Fell: 50.000 Haare pro cm², insges. 80-100 Millionen Haare am Körper
Ernährung: Stöberjäger, etwa 1 kg täglich; Fische, Frösche, Krebse, Schnecken, Muscheln, Würmer, Insekten, Kleinsäuger (Mäuse oder Bisam-ratten) und Wasservögel sowie deren Gelege
Revier: 15-40 km entlang Gewässern
Geschlechtsreife: ab 1,5-2 Jahren
Ranzzeit: ganzjährig; Hauptpaarungszeit Februar-April
Tragzeit: 55-65 Tage
Anzahl Junge: 1-4
Geburtsgewicht: 80-100 g
Gefahren: Straßenverkehr, Verhungern, Ertrinken, große Raubtiere (Luchs, Wolf, Raubuögel) und streunende Hunde, Gewässerverschmutzung, Fischreusen, Bejagung, Lebensraumzerstörung (Flussverbauungen und -begradigungen), Nahrungsverknappung, Umweltgifte

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Der Fischotter lebt in allen Feuchtlebensräumen. Seine Lebensweise ist semiaquatisch, das heißt: an das Leben in der direkten Umgebung von natürlichen oder naturnahen Gewässern angepasst. Er besiedelt Bäche, Flüsse, Seen, Sümpfe und Teiche mit bewachsener Uferstruktur und Küstengewässer. Bei der Nahrungssuche wandert er in seinem Revier umher und versteckt sich in Bauen anderer Tiere, Gebüschen, Wurzeln alter Bäume oder Uferunterspülungen. Für die Zeit der Jungenaufzucht werden vom Weibchen, der Fähe, eigene Baue angelegt. Um ihr Revier zu markieren, setzen Otter ihren Kot und Urin – die „Losung" - immer an Land auf erhöhten Stellen wie Steinen ab.

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Der Fischotter (Lutra lutra) lebt an sauberen Bächen, Flüssen oder Teichen mit bewaldeten Ufern. Der Räuber aus der Marderfamilie ist mit seinem dichten Fell und den Schwimmhäuten zwischen den Zehen gut an das Leben im Wasser angepasst. Der Otter hat ca. 50 000 Haare pro cm² (Mensch - ca. 120 Haare pro cm²).

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Die Himmelsleiter ist eine Aussichtsplattform im Naturpark Hochmoor in Schrems, Niederösterreich. Die Holz-Stahl-Konstruktion besteht aus 58 paarweise angeordneten Fichtenstämmen, die jeweils eine Länge von 19,4 m aufweisen. Zwischen diesen Stämmen führt die 108-stufige Treppe aus Stahl mit einigen Zwischengeschoßen hinauf zur 33 m langen Plattform in ca. 18,4 m Höhe. Stahlzugstangen und Holzdruckriegel zwischen den Stämmen sowie eine Stahlunterkonstruktion geben der Himmelsleiter Stabilität.

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Moorblick - Das Moor erkennt man an den niedrigen Laubbäumen. Der Nadelwald gehört nicht zum Moor. Es ist etwa 300 ha groß. Bis 1980 wurde hier Torf abgebaut und das ursprüngliche Hochmoor dabei zerstört. Die offenen Wasserflächen zeigen noch heute die Stellen des besonders intensiven Torfabbaus. 2004 wurde mit der Renaturierung des Moores begonnen.

Der Naturpark Schremser Hochmoor ist ein Naturpark und Naturschutzgebiet und liegt etwas östlich von Schrems, im nordwestlichen Teil Niederösterreichs, dem Waldviertel. Das Torfmoor, das durch die Orte Langschwarza, Gebharts und Schrems begrenzt ist, umfasst 300 ha und stellt damit das größte Moor Niederösterreichs dar. Die ursprüngliche Moorlandschaft besteht aus mehreren benachbarten Teilmooren wie dem Gebhartser Moorwald Nord und Süd, Moorwald St. Ulrich, dem Schremser Torfstich und Schwarzinger Torfstich.

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Die Himmelsleiter wurde von dem Wiener Architekten Manfred Rapf entworfen und von der Horner Firma Graf-Holztechnik ausgeführt. Die im Jahr 2002 fertiggestellte Aussichtswarte wurde mit dem niederösterreichischen Holzbaupreis ausgezeichnet. Die Himmelsleiter ist von April bis Oktober frei zugänglich.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun:



Das Kunstmuseum Waldviertel, Schrems, Oktober 2023:



UnterWasserReich, Schrems, Oktober 2023: