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Schwarzenau ist eine Marktgemeinde mit knapp 1500 Einwohnern im Bezirk Zwettl im Waldviertel in Niederösterreich und wird von der Deutschen Thaya durchflossen.Ein Renaissanceschloss mitten im Ortsgebiet ist das Wahrzeichen von Schwarzenau.
Schwarzenau wurde 1150 erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert
war der Ort Hoheitsgebiet der Kuenringer. 1197 errichtete Pilgrim de
Swarcenave eine Wasserburg zum Schutz des Fernweges Wien-Gmünd nach
Böhmen. 1592 Schloss- und Kapellenbau unter den Herren von Streun. 1891
fand das 3-Kaiser-Kaiser-Treffen statt: Franz-Joseph I von Österreich,
Wilhelm II von Preußen und Albert I von Sachsen
Das Schloss Schwarzenau ist ein Renaissanceschloss, umgeben von einem
Park, inmitten der Gemeinde Schwarzenau in Niederösterreich. Die
ursprünglich an dieser Stelle stehende Burg Swarcenawe wird 1150 das
erste Mal urkundlich erwähnt. Als Erbauer gilt der 1197 erwähnte
Pilgrim von Schwarzenau, ein Gefolgsmann von Hadmar II. von Kuenring.
Seine Burg war eine viertürmige Wasserburg zum Schutz der alten Straße
Horn – Schrems – Gmünd.
Nach verschiedenen Lehnsherren wie den Grafen von Plain-Hardegg und den
Grafen von Görz-Tirol wurde die Herrschaft 1500 landesfürstlich. Um
1580 und 1592 wurde die Burg unter Verwendung vorhandener Teile zu
einem Renaissance-Wasserschloss ausgebaut. Bauherr wird Reichard
Streun, ein Nachkomme von Pilgrim, gewesen sein. Reichard hatte in
Padua studiert und wirkte später als Diplomat und Geschichtsschreiber
am Hof von Matthias Corvinus. Der Stil erinnert an die Villen, die er
in Italien kennenlernte.
Von 1261 bis 1636 blieb das Schloss im Besitz der Familie derer von
Strein (auch Streun), die zu den Apostelgeschlechtern gehören und zu
der auch Reichard Streun von Schwarzenau (1538–1600) auf Schloss
Freydegg gehörte. In diesem Jahr wurde es aufgrund der finanziellen
Lage an Karl Ulrici von Gänghofen verkauft. Bereits 1663 war das
Schloss aufgrund seiner Wehrhaftigkeit als Zufluchtsstätte vor den
herannahenden Türken bestimmt worden. 1664 kaufte Georg Friedrich von
Lindenspür die Herrschaft. Seine Tochter lebte dort mit ihrem Mann
Jakob Leopold Freiherr Thavonat von Thavon. Ihre Erbtochter wiederum
heiratete Franz Adam Graf von Pollheim (Polheim). Nach einem Brand im
Jahr 1835 wurde der Osttrakt neu errichtet. Der schwer beschädigte
Südtrakt wurde ebenfalls restauriert. Die wertvollen Stuckarbeiten aus
dem 18. Jahrhundert in den Repräsentationsräumen verdankt das Schloss
Franz Adam Graf von Polheim.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde es als Flüchtlingsheim genutzt,
danach wurde es von der sowjetischen Besatzungsmacht übernommen. Sowohl
in deutschem als auch in sowjetischem Besitz wurde es stark in
Mitleidenschaft gezogen und das Inventar an andere Orte verbracht. So
wurden Teile des Dachstuhles verheizt und Zwischenwände herausgerissen.
Nach dem Staatsvertrag kam das Schloss in private Hände und wurde
restauriert. Ab 1991 war es wieder für Ausstellungen öffentlich
zugängig. 2019 wurde die Schlossanlage von der bulgarischen
Monbat-Gruppe erworben, die noch im selben Jahr mit Sanierungsarbeiten
begann.
Bemerkenswert an diesem Schloss ist die zweigeschossige Schlosskapelle,
die zwar in der Besatzungszeit stark beschädigt wurde, heute aber oft
durch ihr Ambiente für Hochzeiten genutzt wird. Die Stuckarbeiten
wurden von dem Italiener Giovanni Battista d’Allio in den Jahren 1720
bis 1732 geschaffen. Auch die Prunkräume in den Türmen und im Westtrakt
wurden mit reichen Stuckverzierungen durch ihn ausgestattet, wie das
sogenannte Spielzimmer im Nordturm oder der Marmorsaal. Aber auch
Nebengebäude wie die heutige Schlosstaverne, in der früher das hohe
Gericht tagte, sind mit Stuckornamenten verziert.
Ende des 19. Jh. fand ein wirtschaftlicher Aufschwung durch den Bau der
Franz-Josef-Bahn, sowie der abzweigenden Zwettler- und Waidhofner-Bahn
statt. 1903 Errichtung der neugotischen Pfarrkirche in Schwarzenau.
1934 selbstständige Pfarre (vorher eine Pfarre mit Großhaselbach, diese
besteht bereits seit dem 14. Jh.). 1972 Gemeindezusammenlegung mit
Großhaselbach, Hausbach und Stögersbach.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Schwarzenau steht in der Ortsmitte
der Marktgemeinde Schwarzenau im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Die
dem Patrozinium Herz Mariä unterstellte Pfarrkirche gehört zum Dekanat
Waidhofen an der Thaya in der Diözese St. Pölten. Die Kirche steht
unter Denkmalschutz.
Der neogotische Kirchenbau nach den Plänen des Baumeisters Alois Klee
wurde 1903 geweiht. Anlässlich der Erhebung zur Pfarre 1934 wurde die
Kirche erweitert. 1959 wurde die Kirche innen restauriert.
Der Kirchenbau zeigt sich einheitlich mit einer durchgehend gequaderten
Fassade mit abgetreppten Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern und
einem übergiebelten Portal. Der Fassadenturm trägt einen hohen
Spitzhelm. Das Kircheninnere zeigt im Langhaus ein holzverkleidetes
Spitztonnengewölbe. Der Triumphbogen ist spitzbogig. Der Chor hat einen
Vierseitschluss. Die neugotischen Glasmalereien entstanden 1901.
Die Einrichtung ist neugotisch gestaltet. Der Taufstein nennt 1933. Die Orgel baute Johann M. Kauffmann 1948.
In der Gemeinde Schwarzenau befinden sich außerdem Marterl und Kleindenkmäler.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: