Theodor Kery WP 2/3, A-2491 Neufeld/L.
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"St. Pölten überrascht und begeistert durch eine
gelungene Mischung aus Geschichte und Zeitgeist, durch ein vielfältiges
Angebot an Kunst, Kultur und Musik, aber auch durch zahlreiche
Naturerlebnisse. Die Innenstadt Sankt Pölten zeigt sich von ihrer
besten Seite. Mit gut erhaltenen Bauwerken aus vergangenen Epochen ist sie ein wahres Schmuckstück."
Das behauptet zumindest die Organisation 'St. Pölten Tourismus', der
ich vorverurteilend eine gewisse Parteinahme unterstelle. Bei einem
Ultrakurzbesuch gehe ich obiger Behauptung auf den Grund.
Das Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt mit
mehreren Baustilen: romanische Gewölbe, gotische Nischen,
Renaissance-Inschriften. Barock-Fassade von Joseph Munggenast (1727). Hier befindet sich auch das Bürgermeisterzimmer.
Am Rathausplatz steht die spätbarocke Dreifaltigkeitssäule, 1782 von Andreas Gruber fertiggestellt.
Die Franziskanerkirche mit ihrer Rokokofassade steht
am Rathausplatz in der Stadt St. Pölten in Niederösterreich. Die
römisch-katholische Pfarrkirche Dreifaltigkeit gehört zum Dekanat St.
Pölten in der Diözese St. Pölten. Die Klosterkirche und das
Franziskanerkloster stehen unter Denkmalschutz.
Der östlich an die Klosteranlage angrenzende Kirchenbau dominierte mit
der Rokoko-Hauptfassade die Nordseite des Rathausplatzes, wohl auch als
Reflex zur schräg gegenüberliegenden, ehemaligen Karmelitinnenkirche.
Das Hauptgeschoß wird durch ionische Pilasterbündel dreiachsig
gegliedert und schließt mit einem flachbogigen Giebel ab. Die
Mittelachse ist leicht eingeschwungen. Die Fenster und Statuennischen
sind mit Knick- und Segmentbogengiebeln bekrönt und zeigen die Statuen
Eljas und Theresia von Avila. Der Volutenaufsatz ist hoch und zur
Mittelachse eingezogen. Er trägt Flammenvasen und hat eine Nische mit
der Figur des Josef mit adorierenden Seraphim.
Die spätbarocke Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit
(Franziskanerkirche) ist nach Norden ausgerichtet, das Langhaus durch
qualitätsvolle, rokokoartig zarte Polychromie bestimmt. Zwei
quergesetzte, konkav ausschwingende Joche mit Platzlgewölben werden vom
eingezogenen Eingangsjoch und dem Chorbogen eingefasst. Der stark
eingezogene einjochige Chor hat eine Rundapsis. Die Wände sind mit
Pilastern durch hinterlegte Wandvorlagen mit vergoldeten Kapitellen
gegliedert. Das profilierte und stark vorkragende Gebälk zieht sich bis
zur Apsis durch. Die Chorwände haben jeder Seite je zwei
Oratorienfenster mit schmiedeeisernen Gitterkörben.
Die hinteren Seitenaltäre zeigen links das Martyrium des hl. Judas Thaddäus (1771); das Altarblatt rechts zeigt den hl. Johannes Nepomuk beim Verteilen von Almosen (1771); beide Werke sind von Martin Johann Schmidt.
Den Hochaltar und die Seitenaltäre baute vermutlich
Andreas Gruber (1770/1772). Der Hochaltar als hohes in der Breite der
Apsis eingesetztes Nischenretabel mit Säulen trägt mittig ein Kruzifix
und seitlich die hll. Joachim und Anna, Johannes der Täufer, die
Gottesmutter und im Auszug Gottvater mit dem Heiligen Geist in Gestalt
einer Taube.
Unter der Orgelempore steht ein neobarocker Altar um
1900 mit der Madonnenstatue Görzer Muttergottes aus dem 18.
Jahrhundert, die 1918 aus der im Krieg zerstörten St. Katharinenkirche
bei Görz hierher übertragen wurde.
Mary Ward Schulzentrum St. Pölten (ehm. Institut der
Englischen Fräulein): Von Jakob Prandtauer und seiner Bauschule ab 1707
errichtetes Institutsgebäude mit barocker Palastfassade. Kapellenraum
mit Fresken von Paul Troger und Bartolomeo Altomonte, Lourdesgrotte.
Die Congregatio Jesu (CJ) ist ein Frauenorden mit dem
ursprünglichen Zweck der Mädchenbildung, 1609 gegründet von Maria Ward
(englisch: Mary Ward). Ursprünglich war der offizielle Name des
Ordensinstituts 'Institutum Beatae Mariae Virginis' (Ordenskürzel:
IBMV), gemeinhin wurde der Orden jedoch als Englische Fräulein
bezeichnet.
Der Riemerplatz ist der einzige Platz der Stadt mit
lückenlosem Althausbestand aus der Barockzeit. Moderne Marmorskulptur
als Mittelpunkt.
Als Sehenswürdigkeit ist das Spinnennetz am Riemerplatz genannt. Na dann!
Ein fix installiertes Spinnennetz (Richtung Rathausgasse) mit dem Titel
„Radnetz Y Nr. 1“ des St. Pöltner Künstlers Walter Berger
versinnbildlicht die Vernetzung im öffentlichen Raum der Stadt.
So schön war früher das Postamt. Mittlerweile gibt es
Postämter gar nicht mehr und die verbliebenen Postfilialen sperren auch
nacheinander zu.
Der Herrenplatz ist ein durch bedeutende Barockbauten
geprägter Platz mit zentraler Mariensäule (1718) von Antonio Beduzzi.
Am täglichen Markt wird offenbar Flohmarktware angeboten.
Am Herrenplatz gibt es außerdem den Brunnen von Hans
Freilinger („Tratschende Frauen“) - siehe Startbild ganz oben - und das
„Bar-Haus“ mit Aurora-Relief von Raphael Donner (neben dem Café Schubert) zu sehen
Hausfassade am Herrenplatz
Zünftiges Zunftzeichen am Domplatz
Vom Klangturm im Regierungsviertel hat man eine (kostenlose!) Aussicht auf die Stadt und hier auf den Dom zu Sankt Pölten. Der
Domplatz war einst Kern der römischen Siedlung „Aelium Cetium“. Die
Barockisierung des Doms erfolgte durch Jakob Prandtauer und seinem
Künstlerkreis. Nördlich des 77 Meter hohen Doms befindet sich das
ehemalige Klostergebäude.
Der Zutritt zur Kirche wartet schon darauf von mir benutzt zu werden.
Die Ursprünge des heutigen Stiftes St. Pölten (St. Hippolytus) und
damit des Doms gehen auf die Zeit um das Jahr 790 zurück. In dieser
Zeit sollen die Brüder Adalbert und Otakar vom von ihnen gegründeten
Kloster Tegernsee aus ein Tochterkloster in St. Pölten gegründet haben.
Die Benediktiner brachten auch die Hippolytreliquien nach St. Pölten,
von denen sich der heutige Name der Stadt herleitet.
Der Dom zu St. Pölten ist eine Domkirche und seit
1785 die Kathedrale der Diözese St. Pölten. Bis zur Auflösung des St.
Pöltner Augustiner-Chorherren-Stifts im Jahr 1784 war er dessen
Klosterkirche. Die Dom- und Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gehört zum
Dekanat St. Pölten. Das Gebäude erscheint trotz gut erhaltenen
spätromanischen Kern als Barockbauwerk und steht unter Denkmalschutz.
Das Innere der Kirche wurde durch Jakob Prandtauer, Joseph Munggenast, Daniel Gran und Bartolomeo Altomonte barockisiert.
Die Deckenfresken gestaltete teilweise Thomas Friedrich Gedon.
Vor den Stufen des Altarraums befindet sich der
Abgang zur Bischofsgruft, in der u. a. die Diözesan- bzw. Weihbischöfe
von St. Pölten Memelauer, Žak, Krenn und Fasching beigesetzt sind.
Die Orgel ist das Opus 444 der Schweizer Firma
Metzler Orgelbau aus dem Jahre 1973 mit 36 Registern auf 3 Manualen und
Pedal. Der Prospekt stammt von der ursprünglichen, von Johann Ignaz
Egedacher errichteten Orgel aus dem Jahr 1722. Hauptwerk und Positiv
befinden sich im als Rückpositiv erscheinendem Gehäuse. Für das
Schwellwerk entstand ein neues Gehäuse an der Emporenrückwand, die
Pedalregister stehen in den beiden Seitentürmen. Die Züge sind links
und rechts vom Spieltisch angeordnet.
Um 1150 wurde eine dreischiffige, querschifflose
Kirche mit Doppeltürmen als Westwerk erbaut, die jedoch schon zwischen
1267 und 1280 nach einem Brand großzügig umgebaut wurde. Diese Kirche
wurde 1228 von Bischof Gebhard zu Ehren Mariä Aufnahme in den Himmel
(Mariä Himmelfahrt) geweiht, das Patrozinium, das der Dom bis heute
führt. 1512 brannte es verheerend in der ganzen Stadt, danach wurde der
Nordturm abgetragen und nicht mehr aufgebaut.
Das heutige Bild des Doms entstand im 17.
Jahrhundert. Nach einem Brand 1621 wurde das heutige Bistumsgebäude im
Frühbarock gestaltet. Den letzten Höhepunkt in der Baugeschichte
erlebte das damalige Kloster unter Propst Johann Michel Führer. Er war
von der hochbarocken Pracht benachbarter Residenzen wie des Stifts Melk
begeistert und fand in dem in der Stadt lebenden Jakob Prandtauer einen
gleichgesinnten Partner.
1784 wurde das Stift durch Joseph II. aufgelassen. Im Jahr darauf wurde
aufgrund der von Pius VI. erlassenen päpstlichen Bulle 'Inter plurimas'
das Gebäude Bischofssitz (Kathedrale) der neu gegründeten Diözese St.
Pölten.
Gebäude Domplatz 9 in St. Pölten
Wandfresko am Gebäude Dr.-Karl-Renner-Promenade 47
St. Pölten (auch Sankt Pölten geschrieben) ist seit
1986 Landeshauptstadt und mit 56.000 Einwohnern größte Stadt von
Niederösterreich. Nach seiner Einwohnerzahl belegt St. Pölten auf der
Liste der Städte Österreichs den neunten Platz.
Das Landhausviertel ist der Verwaltungs- und
Kulturbezirk mit architektonisch interessantem Gegensatz zur Altstadt.
Hier tagt der Landtag.
Das Landhaus St. Pölten ist ein Gebäudekomplex im
Regierungsviertel von St. Pölten und Sitz der niederösterreichischen
Landesverwaltung, des niederösterreichischen Landtags, der
Landesregierung und des Amtes der NÖ Landesregierung. Dazu gehören auch
vom Land Niederösterreich betriebene kulturelle Einrichtungen.
Das Landtags- und Regierungsgebäude der Niederösterreichischen Landesregierung stammt von Architekt Ernst Hoffmann.
Die Stadt St. Pölten im Alpenvorland am Fluss Traisen weist eine Fläche
von 108,44 km² auf und ist als Statutarstadt sowohl Gemeinde als auch
Bezirk. Die Gegend um St. Pölten ist seit der Steinzeit bewohnt; die
Stadt gilt – je nach Definition – als die älteste oder zumindest eine
der ältesten Städte Österreichs.
Landhaus Boulevard mit Landtag Niederösterreich und Amt der NÖ Landesregierung, dahinter die Aussichtsplattform Klangturm.
Das Landtagsgebäude steht am Ufer der Traisen.
Entsprechend seiner Form wird es als das 'Schiff' bezeichnet. Der
Landtag von Niederösterreich ist der Landtag des österreichischen
Bundeslandes Niederösterreich. Er übt die Landesgesetzgebung aus
(Legislative). Der niederösterreichische Landtag setzt sich aus 56
Abgeordneten zusammen. Die Wahlperiode dauert fünf Jahre. In
Niederösterreich gibt es 21 Wahlkreise, die den politischen Bezirken
entsprechen.
St. Pölten wurde 1986 niederösterreichische
Landeshauptstadt. Daher sollte auch die Landesregierung mit dem Amt der
NÖ Landesregierung aus der Wiener Herrengasse hierher übersiedeln. Aus
einem internationalen Architektenwettbewerb ging der österreichische
Architekt Ernst Hoffmann als Sieger hervor. 1992 erfolgte der
Spatenstich unter Landeshauptmann Siegfried Ludwig.
Im unbebauten Gebiet des Traisenufers der Stadt entstand in fünf Jahren
der gesamte Komplex, der die Landesregierung beherbergt. 1997 war der
Bau soweit fertig, dass die gesamte Verwaltung übersiedeln konnte.
Prandtauerkirche zur Maria vom Berge Karmel
(ehemalige Karmelitinnenkirche – ab 1707 errichteter Klosterbau nach
Plänen des Klosterarchitekten Martin Witwer und Bauführung durch Jakob
Prandtauer).
Der nach Westen orientierte barocke Kirchenbau hat eine markant
eingeschwungene Ostfront, welche die Südwestecke des Rathausplatzes der
Stadt prägt. Über dem Fenster in der Mittelachse befinden sich am
gesprengten Segmentgiebelbogen die von Fürstenhut und Doppeladler
überragten Wappen der Stifterin (Montecuccoli und Colloredo), welche
von zwei Engeln seitlich gehalten werden. Darüber folgt ein Geschoß mit
der Statue der Kirchenpatronin Maria vom Berge Karmel.
Der Hochaltar als Säulenretabel, gebaut mit Johann
Lucas von Hildebrandt (1712), wurde 1961 aus dem Schloss Harrach in
Aschach (Oberösterreich) hierher übertragen. Das Altarblatt mit der
Kreuzigung Christi aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts malte
vermutlich Giuseppe Ribera, das Auszugsbild Gottvaters mit
Heilig-Geist-Taube wurde von Johann Georg Schmidt (1721) gemalt.
Bis 2007 befand sich im Altarraum ein von den
Künstlern Manfred Stader und Edgar Müller in Anlehnung an den barocken
Stil gemaltes Wandbild, das die damaligen weltlichen und geistlichen
Repräsentanten Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, Julius Raab und Bischof
Michael Memelauer darstellt, aus Dankbarkeit für die Rückgabe der
Kirche im Jahre 1934. Insbesondere die Darstellung Dollfuß’ sorgte für
heftige Diskussionen. Bischof Klaus Küng ließ darauf das Bild
entfernen. Es wurde im Jahr 2009 durch eine neue Altarwandgestaltung
ersetzt. Das neue Bild in Freskotechnik fertigte Andreas Gamerith an,
es zeigt das Karmelskapulier. Darüber hinaus wurde die Altarwand in
Stuck gegliedert.
Die neobarocke Kanzel trägt Brüstungsfiguren der
Evangelisten und Apostel von M. Reitstätter-Bolldorf und Adolf
Treberer-Treberpurg (1949).
Das Kircheninnere ist in seiner Gesamtheit geprägt
von den baulichen Brüchen in seiner Geschichte, es fehlt ihm eine
geschlossene Harmonie zwischen Architektur und Einrichtung. Mit der
erhaltenen Baugestalt des frühen Barocks mischen sich Ausschmückungen
im Stil der Jahre nach 1934. Insbesondere der aus der Schlosskapelle
Aschach herangeschaffte Hochaltar ist wesentlich kleiner als der
ursprüngliche Hochaltar und füllt das Presbyterium nicht mehr in der
ursprünglichen Weise.
Die Orgel geht zurück auf ein Instrument, das 1904
von dem Orgelbauer Franz Capek (Krems) erbaut worden war. Das
spätromantische Instrument stand bis 2011 in der Franziskanerkirche
(St. Pölten); es war mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal
erbaut worden. 1939 erweiterte der Orgelbauer Ferdinand Molzer das
Instrument um 3 Register. 2012 wurde das Orgelwerk – allerdings ohne
das barocke Gehäuse – in die Prandtauerkirche übertragen und durch die
Fa. W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) als Opus 2277 weiter ausgebaut:
dritte Erweiterung 2014, 40 (41 m. Tr.), II/P, vierte Erweiterung bis
2020, 55 (63 m. Tr.) III/P.
Sie ist mit 3801 klingenden Pfeifen und einem dreimanualigen Spieltisch
eine der größten Orgeln Niederösterreichs. Als Ersatz für das in der
Franziskanerkirche zurückgelassene Altgehäuse wurde in Zusammenarbeit
mit dem Bundesdenkmalamt 2011 ein stilangepasstes neues Gehäuse
geschaffen.
Im Kulturbezirk befindet sich am Franz-Schubert-Platz das Museum Niederösterreich und das Theater Festspielhaus St. Pölten.
Das Museum Niederösterreich (links) ist ein
multimediales Erlebnismuseum der Bereiche Natur, Kunst und Landeskunde,
von Architekt Hans Hollein.
Das Festspielhaus (rechts) ist Konzertsaal und Bühne internationalen
Formats mit rund 1.100 Sitzplätzen (Architekt Klaus Kada) und wurde
1997 eröffnet.
Der Niederösterreichring endet am Siegfried Ludwig-Platz.
Siegfried Ludwig (1926 - 2013) war ein österreichischer Politiker
(ÖVP), der von 1981 bis 1992 als Landeshauptmann von Niederösterreich
amtierte. In seine Ära fiel die von ihm initiierte
Landeshauptstadtfrage. 1986 wurde entschieden, dass die Stadt St.
Pölten die niederösterreichische Landeshauptstadt wird.
Fassadenschmuck am Gebäude Schulgasse 4
Fazit: Binnen zwei Stunden hat man ohne Streß alles
gesehen. Als Tagesausflug durchaus zu empfehlen. Die verkehrsberuhigte
Innenstadt macht den Spaziergang gefällig, die Zugsverbindung von Wien
mit 21 Minuten(bis zu 231 km/h) ist genial.