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Der Himmelsberg ist eine 377 m ü. A. hohe Erhebung in Straden im Bezirk Südoststeiermark in der Steiermark.
Mit seinen vier Kirchen bildet der Himmelsberg das Ortszentrum von
Straden. Die Pfarrkirche Straden, die Florianskirche, die
Sebastianskirche sowie die Tiefkirche Maria Schmerzen stehen dicht
gedrängt um die Gipfelregion.
Straden ist eine Marktgemeinde mit knapp 3.500 Einwohnern im Bezirk
Südoststeiermark bzw. Gerichtsbezirk Feldbach in der Steiermark.
Der mit vier Kirchen und drei Türmen weithin sichtbare Ort Straden
liegt in der Südoststeiermark im gleichnamigen Bezirk. Das Pfarrgebiet
deckt sich weitgehend mit der neuen Marktgemeinde Straden, die 2015 aus
den ehemaligen Gemeinden Hof bei Straden, Krusdorf, Stainz bei Straden
und Straden entstanden ist, und wird vervollständigt durch die
Katastralgemeinde Dietersdorf am Gnasbach. Straden liegt auf einer
Seehöhe von 376 Metern und ist ein wunderbarer Aussichtspunkt.
Taborweg mit Wehrmauer und Doppelkirche St. Sebastian & Zur Schmerzhaften Mutter Maria und Pfarrkirche Straden
Die Pfarrkirche Straden als zentrale Kirche einer ehemaligen
Kirchenburg steht in der Marktgemeinde Straden im Bezirk
Südoststeiermark. Die auf das Fest Mariä Himmelfahrt geweihte
römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Radkersburg in der
Diözese Graz-Seckau.
Im Jahr 1188 wurde der erste Pfarrer Henricus de Merin in einer Urkunde
des Salzburger Erzbischofs genannt. Durch einen Brand wurde die Kirche
1460 zerstört. Mit dem St. Georgs-Orden wurde die Kirche von 1469 bis
1472 wieder aufgebaut. Von 1700 bis 1702 erfolgten barocke Anbauten.
Das Kirchendach und der obere Bereich des Kirchturmes wurden 1945 durch
den Krieg zerstört und 1947 wieder aufgebaut. 1958 war eine
Außenrestaurierung, 1970 eine Innenrestaurierung. Ab dem 17.
Jahrhundert entstand mit der gotischen Figur Maria mit Kind, die
sogenannte Himmelbergerin eine Wallfahrt zur Maria am Himmelsberg.
Die 1748 aufgestellte Kanzel wird dem Grazer Bildhauer Mathias Leitner
zugeschrieben. Auf dem Schalldeckel wird auf jene Stelle im Evangelium
angespielt, in der Petrus von Jesus dreimal gefragt wird, ob er ihn
liebe. Dieses Ereignis wird als Beleg für die Verleihung der
Primatsgewalt an Petrus und somit für die Einsetzung des obersten
Hirtenamtes in der Kirche gesehen. Christus ist als Hirte mit
Umhängtasche und Stab zu sehen. Seine Gestik wendet sich den zu Füßen
weidenden Lämmern und vor allem natürlich dem vor ihm knienden Petrus
zu.
Das Thema wird an der Kanzelwand fortgeführt, wo ein Relief Jesus als
den Guten Hirte zeigt. Am Kanzelkorb befinden sich die Statuen der vier
Evangelisten mit den ihnen zugeteilten Attributen: Matthäus (Mensch),
Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler). Als Petrinerkreuz
wird eine Darstellung des Armes Gottes mit Kruzifix bezeichnet. Die
Inschrift „Ipsi Gloria et Imperui in Saecula Saeculorum Amen“ (Ihm
[Gott] sei die Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit) ist
abschließend gleichsam Programm für die künstlerische Ausstattung der
Kirche, aber auch Verkündigungsauftrag der hier feiernden
Christengemeinde.
Im Zentrum des Hochaltars von 1763 steht die „Himmelsbergerin“, eine
gekrönte Marienstatue mit Szepter mit dem ebenfalls bekrönten Jesukind
mit dem Reichsapfel aus der Zeit um 1520, umgeben von Engeln, Wolken
und Strahlenkranz. Der Hochaltaraufbau mit Marienmonogramm ist dem
Chorschluss eingepasst und bezieht auch die Fenster ein. Die Konzeption
als Portaltypus mit vier Säulen, Architrav und Volutenbaldachin ist dem
Hochaltar der Wallfahrtskirche Graz-Mariatrost (1746) sehr ähnlich. Die
spannungsgeladene Dynamik wird durch die raumbedingt breit angelegte
Kurvierung etwas abgeschwächt. Im Volutenbereich befindet sich die
Figur Gottvaters, flankiert von Engelsfiguren. Die Heiligen im
Säulenbereich stellen außen die Apostelfiguren Petrus und Paulus, innen
die Rosenkranzheiligen Katharina von Siena und Dominikus dar.
Die spätgotische Kirche hat einen zweijochigen Chor mit einem
Fünfachtelschluss und ein Netzrippengewölbe auf Wanddiensten und flache
Strebepfeiler. Das vierjochige Langhaus in der Breite des Chores hat
ein Vierrautensterngewölbe auf Wanddiensten mit Konsolen. Die
ungegliederte Westfassade hat ein gekehltes Spitzbogenportal. Die ab
1700 angebauten Seitenschiffe mit Emporen haben die Aufgänge zu den
Emporen im ersten abgeschrägten Joch. Der spätgotische dreiachsige
Orgelchor ruht auf einem Netzrippengewölbe. Der spätgotische
quadratische Turm steht an der Nordseite des Chores. Das Glockengeschoß
und der Zwiebelhelm wurden 1771 aufgesetzt. Die Taufkapelle ist im
Erdgeschoß des Turmes mit einem Kreuzrippengewölbe und einem
spätgotischen Portal. Über dem Turmportal ist ein Wappenschild mit der
Jahresangabe 1513. Im Obergeschoß des Turmes war ehemals eine
Rüstkammer.
Der Tabernakel wird von einem Säulenaufbau umgeben, auf dessen Gebälk
vier Engel sitzen. Da einer davon ein Kreuz in Händen hält, dem anderen
aber Attribute fehlen, kann vermutet werden, dass ehedem durch die
Figuren die christlichen Tugenden symbolisiert wurden. Auf beiden
Türflügeln, die den Raum zur Aussetzung der Monstranz verschließen, ist
die Emmausjüngerperikope dargestellt, in der die Jünger den
Auferstandenen beim Brotbrechen erkennen. Die Frage der Künstler ist
nicht eindeutig zu lösen. Der Hochaltar von GrazMariatrost entstand
wenige Jahre vor jenem zu Straden. Dort war Josef Schokotnigg
beteiligt, dessen Werkstätte von Veit Königer weitergeführt wurde. Der
nach Straden gelieferte Tabernakel ist diesem Werkstattkreis
zuzurechnen. Im Jahre 1771 folgte noch die spätbarocke
Kommunionschranke aus der Werkstatt der Grazer Bildhauer Carlon. Mit
der 1784 vollendeten Fassung des Hochaltars und der an der Chorwand
eingefügten Seitentür war die Ausstattung des Presbyteriums vollendet.
Noch 1767 wurde der Neubau der Seitenaltäre in Angriff genommen. Hier
waren der Radkersburger Bildhauer Josef Eissl und der Murecker Maler
Johann Michael Hinterberger beschäftigt. Es wurden Altäre zu Ehren des
Hl. Kreuzes, des Gekrönten Hauptes (Dornenkrone Christi) sowie 1780 zu
Ehren des hl. Franz Xaver errichtet, wovon einer 1902 in die neu
errichtete Dorfkapelle in Grub übertragen wurde.
Lourdes-Madonna von 1896
Der Hochaltar mit einem lockeren Säulenaufbau mit einer Volutenkrone
aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts trägt in der Mitte eine
gotische Marienfigur um 1520. Die Kanzel um 1769 schuf der Bildhauer
Matthias Leitner, sie wurde urkundlich 1768 gefasst. Die Seitenaltäre
aus 1913 baute die Firma Vogl in Hall.
Die Orgel mit der Orgelchorbrüstung ist aus 1760, wobei die Orgel um 1765 von Ferdinand Schwarz gefertigt wurde.
Auf der gotischen Westempore befand sich bereits 1676 eine Orgel. Das
heutige Instrument geht in seinen Grundlagen und vor allem in seiner
optischen Gestalt auf den Orgelneubau von 1763/65 zurück, der Ferdinand
Schwarz aus Graz zuzuschreiben ist. Das klingende Werk mit 16 Registern
auf zwei Manualen und Pedal mit dem ursprünglich seitlichen
Spielschrank wurde 1860 von Friedrich Wagner und 1879 von Alois
Hallegger repariert, 1883 von Carl Billich jedoch grundlegend umgebaut.
In den Jahren 1965 bis 1976 wurde schließlich das Instrument in den
heutigen Zustand gebracht, vor allem mit einer neuen Spielanlage im
Orgelfuß und neuen Registern (Fa. Krenn aus Graz), so dass das
klingende Werk nun über 20 Register verfügt. Die letzte umfassende
Sanierung und Nachintonation des Jahres 2021 (Fa. Kuscer/Stemmer) hat
dem Instrument nun jene klangliche Qualität gebracht, die den
historischen Orgeln der Filialkirchen an die Seite gestellt werden kann.
Im äußeren Erscheinungsbild ist die Pfarrkirche beherrscht durch den.
von einer Zwiebelhaube abgeschlossenen massiven fünfgeschoßigen Turm,
dessen Glockengeschoß durch Zwillingsfenster und die Uhr seit 1741
besondere Gestaltungselemente zeigt.
An der Südseite des Kirchhofes entstand, wenn man die Jahreszahlen in
der Fensternische der Sebastianikirche als Bauzeit annimmt, 1445 ein
Karner, der wohl schon zu Beginn zweigeschoßig angelegt wurde. Mit der
Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 1535 erhielt die Doppelkirche St.
Sebastian und Maria Schmerzen ihre heutige Gestalt, indem der Karnerbau
von 1445 nach Westen erweitert wurde. Das Untergeschoß (Tiefkirche) ist
direkt in die Wehrmauer eingebunden.
St. Sebastian (Obergeschoß)
Wer den Altar geschaffen hat, ist nicht bekannt. Das Altarbild mit dem
Pestheiligen, der von den vierzehn Nothelfern umgeben ist, stammt von
Franz Ignaz Flurer und entstand zwischen 1730 und 1735. Die Orgel ist
das Erstlingswerk von Ludwig Greß aus dem Jahr 1780. Die Kirche wird
heute als Aufbahrungshalle genutzt.
Durch das bereits erwähnte gotische Schulterbogenportal gelangt man in
die Sebastianikirche (Oberkirche). Der Raum selbst ist
kreuzgratgewölbt, in zwei Joche unterteilt und wird ostseitig durch die
Apsis mit Dreiachtelschluss, dem ältesten Bauteil von 1445,
abgeschlossen.
Der mit Säulen gegliederte Altaraufbau stammt aus der Zeit um 1735. Das
Altarblatt zeigt den hl. Sebastian inmitten der vierzehn Nothelfer. Der
Titelheilige ist an einen Baumstamm gebunden und mit Pfeilen durchbohrt
dargestellt. Die Anrufung als Pestheiliger rührt wohl von der
Auffassung dass die Pest mittels Pfeilen auf den Menschen übertragen
worden sei. Seitlich und hinter Sebastian sind alle weiteren als
Nothelfer verehrten Heiligen dargestellt:
1. Reihe (von links nach rechts) Erasmus (Schifferwinde), Veit
(Schaff), Sebastian, Blasius (Hechelkamm) und Eustachius (Hirsch mit
Kreuz zwischen dem Geweih).
2. Reihe Georg (als Ritter mit dem Drachen, Dionysius (hat sein Haupt
in der Hand), Ägidius (Hirschkuh), Cyriakus (als Diakon mit dem Teufel
an der Leine), Pantaleon und Achatius mit dem Kreuz.
3. Reihe Katharina (Rad), Barbara (Kelch), Christophorus (trägt das Christuskind) und Margaretha (mit dem Drachen).
Dieses Altarblatt gehört zu den besten Werken des Malers Franz Ignaz
Flurer und entstand 1731. Es wird von Karl Borromäus und Rochus,
ebenfalls zwei Pestheiligen, flankiert.
Auf der kleinen Orgelempore befindet sich ein Orgelwerk von Ludwig Greß
aus dem Jahr 1780 (sein Erstlingswerk) mit folgenden sechs Registern:
Copel 8; Principal 4’ Flöte 4” Octav 2} Quinte 1 1/3’ und Mixtur 1’
II-fach. Aber schon vorher besaß die Doppelkirche zwei Orgeln, wie
einer Kirchenrechnung des Jahres 1755 entnommen werden kann.
Hier wird auch die Prozessionsfahne der Pfarre Straden aufbewahrt. Sie
stammt aus dem 19. Jahrhundert und zeigt die Schutzheiligen der Pfarre:
die „Himmelsbergerin“ (Maria) auf der einen Seite, auf der anderen
Sebastian, Florian und Maria Schmerzen (Pietä).
Direkt neben dem Eingang in die Sebastianikirche führt ein weiteres
spätgotisches Portal in das Untergeschoß, dem ursprünglichen
Karner,jetzt Tiefkirche genannt. Die Raumausmaße entsprechen beinahe
der Oberkirche, durch das barocke tiefliegende Gewölbe wirkt der Raum
etwas gedrungener. Das Rundfenster hinter dem Altar dürfte beim Bau der
Wehrmauer zur Belichtung eingefügt worden sein. Die neugotischen
Fenster wurden erst 1894 in die Wehrmauer (Außenmauer) eingefügt. Das
Raumgefüge wird zudem durch eine zweiläufige Stiegenanlage
beeinträchtigt, die in der Mitte auf Ebene des Kirchenraumes eine große
Nische, das „Heilige Grab“, bildet.
Johann Lehner ist auch der Schöpfer des Hochaltars dieser Kirche zu
Ehren Maria Schmerzen, ein kirchlicher Gedenktag, der erst 1727
kanonisch errichtet wurde. Im Jahr 1775 konnte der Säulenaufbau auf
grauem Unterbau unter Einbindung der vorhandenen Steinmensa vollendet
werden, der jedoch die zentrale Beweinungsgruppe zusätzlich mit einem
Volutenpaar schmückt. Engel begleiten die Darstellung mit den Arma
Christi (Leidenswerkzeuge), worunter das Schweißtuch der Veronika und
die INRI-Tafel besonders hervorstechen. Im Auszug befindet sich eine
Herzensdarstellung im Strahlenkranz, in diesem Fall wohl als Herz
Mariens zu deuten, es wäre jedoch auch eine Herz-Jesu-Darstellung
denkbar.
Besondere Beachtung verdient die Deckenmalerei aus den Jahren 1913/14,
die Josef und Emil Kärle aus Weißenbach im Tiroler Außerfern geschaffen
haben. Fast zu perfekt ist die Architekturmalerei im Stil der
Neorenaissance, aber auch die Bildwerkeselbst verraten eine
qualitätsvolle Ausarbeitung der Themen. Es handelt sich dabei um sechs
der Sieben Schmerzen Mariens, der Siebente Schmerz, die
Beweinungsgruppe (Pietä) war ja am Hochaltar schon vorhanden.
Nordseitig beginnend sind die drei Schmerzen Mariens aus der Kindheit
Jesu dargestellt, beim Hochaltar beginnend zuerst die Suche des
verlorenen Sohnes, der im Tempel zu Jerusalem geblieben war, dann die
Flucht nach Ägypten und über der Stiege die Darstellung Jesu im Tempel
(Mariä Lichtmess) mit der Weissagung des Simeon. Gegenüber befinden
sich, von vorne beginnend, der Kreuzweg mit der Begegnung Mariens, die
Kreuzigung und schließlich die Grablegung. Das Bild der hl. Cäcilia als
Patronin der Kirchenmusik an der Nordwand der Tiefkirche wurde 1874
gestiftet.
Die römisch-katholische Kirche St. Florian auf dem Himmelsberg ist die
jüngste der vier Kirchen von Straden in der Steiermark. Errichtet wurde
sie in zwei Etappen auf dem höchsten Punkt des Himmelsberges. Turm und
Chorraum wurden 1644 auf Resten einer Burgruine errichtet. Diesem Bau
wurde später eine Saalkirche hinzugefügt. Die Bauarbeiten führte 1654
bis 1668 der Leibnitzer Baumeister Ruep Schopper aus. Die
Einweihungsfeier fand am 10. Februar 1686 statt.
Die beiden Seitenaltäre mit ihrer schlichten Säulenarchitektur wurden
1771 aufgestellt. Evangelienseitig befindet sich am Annenaltar das
Altarbild „Anna, der Maria das Lesen lehrend“, im Auszug das Bild des
hl. Peregrin. Epistelseitig ist am Josefsaltar das Hauptbild des
Titelheiligen mit dem Jesuskind zu sehen, im Auszug das Bild des hl.
Anton von Padua. Die Gemälde werden dem Johann Anton Raunacher
zugeschrieben.
Wie die gesamten Altarbauten, stammen auch die Statuen vom
Radkersburger Bildhauer Johann Lehner: am Annenaltar die hll. Joachim
und Anna (Eltern Mariens), am Josefsaltar der Neoapostel Barnabas und
Johannes Evangelist. Auf beiden Seitenaltären wurden 1861 als eine sehr
späte Stiftung dieser Art die Reliquien der hll. Maria Magdalena und
Johann Nepomukin Schreinen und darin befindlichen liegenden Figuren
eingebettet.
Bemerkenswert sind die Kreuzwegbilder aus der vorjosephinischen Zeit
(spätes 18. Jahrhundert) mit acht erhaltenen alten Bildern, die 1850 um
die 3., 4., 6., 7., 9. und 14. Station des Franziskanischen Kreuzweges
ergänzt wurden. Sie befanden sich bis 1902 in der Pfarrkirche.
Der heutige Hochaltar mit seiner Säulenarchitektur, einem Auszug mit
seitlicher Volutengliederung und wuchtigen Umgangsportalen (für
Prozessionen) wurde in den Jahren 1751 bis 1754 aufgestellt. Das
mächtige Hochaltarbild stammt vom slowenischen Maler Valentin J.
Metzinger und ist mit 1754 datiert. Die darüberliegende
Inschriftenkartusche LAVDATVR HIC TRINVS DEVS VNVS DIVVSQVE FLORIANVS
(Gelobt sei dieser dreifaltige eine Gott und derhl. Florian) deutet
darauf hin, dass sowohl das Bild als auch der architektonische Aufbau
in einem Zug bis 1754 geschaffen wurden, die Fassung erfolgte erst
1768. Das Hochaltarbild zeigt den Kirchenpatron Florian in ritterlicher
Kleidung mit Fahne, wie er gerade den Flammen eines brennenden
Rauchfangs mit dem Segensgestus Einhalt gebietet. Engel reichen ihm
symbolisch seine Attribute Schwert und Märtyrerpalme. Der leicht
gerundete Säulenaufbau des Hochaltars trägt im Auszug eine
Dreifaltigkeitsgruppe, die mit dem Altarbild korrespondiert, das von
vier in ihrer Gebärdensprache lebendig wirkenden Standbildern begleitet
wird. Sie werden dem Werkstattkreis des Philipp Jakob Straub
zugerechnet und stellen, links beginnend, die hll. Stephanus, Martin
von Tours, Ulrich von Augsburg und Laurentius dar. Im Auszug flankieren
die hll. Johannes der Täufer (links) und Hieronymusdie
Dreifaltigkeitsgruppe.
Die Kanzel wurde 1768 aufgestellt und ist eine Bildhauerarbeit aus der
Werkstätte des Wenzel Tomilschegg. Gerade hier in Straden hatten die
lokalen Künstler der benachbart gelegenen Städte Radkersburg und Mureck
reiche Gelegenheit, ihre Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen. Noch
immer hatte der rund 60 Jahre vorher in der Stiftskirche Vorau
entstandene Kanzeltypus des Mathias Steinl seine Wirkung nicht verloren
und wurde so auch hier zum Vorbild, wenngleich Ornamentik und
Bewegtheit der Figuren sparsamer ausgefallen sind als dort.
Der verklärte Christus erscheint am Schalldeckel zwischen (gehörnten)
Moses und Elias, worüber aus dem Wolkenhimmel in Anlehnung an die
Bibelstelle der Verklärung am Berge Tabor Gottvater zu den am
Kanzelkorb postierten Apostelzeugen Petrus, Jakobus und Johannes
spricht. Zitiert wird die Stelle aus dem Markusevangelium (9,3): Und
Christi Kleider wurden hell und weiß wie Schnee. Die Inschriftkartusche
nennt die letzten Worte dieser Bibelszene: IPSUM AUDI TE - Auf ihn
sollt ihr hören.
Der Florianikult war im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert als Folge
der schweren kriegerischen Heimsuchungen, besonders in der
Oststeiermark sehr beliebt. In den Jahren 1654 bis 1658 entstand eine
breite Saalkirche mit Triumphbogen und dreijochigem Kreuzgratgewölbe
mit Doppelpilastern und Doppelgurten. Es ist nach der Schlosskirche in
Straß bei Spielfeld der zeitlich nächste barocke Kirchenbau in dieser
Region. Nach einem Erdbeben 1883 mussten Schließen eingezogen werden.
Auf der dreiächsigen Musikempore aus der Bauzeit der Kirche, die 1775
mit einer spätbarocken Brüstung geschmückt wurde, befindet sich die
Orgel des Christian Clevo aus dem Jahr 1776, das einzige erhaltene Werk
dieses Orgelbauers aus Radkersburg. Der prächtige fünffeldrige Prospekt
wurde gleichzeitig mit Zierrat und Statuen des Radkersburger Bildhauers
Johannes Lehner geschmückt. Darüber schweben Engel mit Posaunen und
Pauken. Bis auf die rekonstruierten Prospektpfeifen ist das Werk
vollständig original erhalten. Das gilt auch für den seitlichen
Spielschrank und das originelle verkürzte freiliegende Stummelpedal.
Beiderseits der Orgel befinden sich weiters zwei barocke Gemälde, links
die Tempelreinigung, rechts die Vision des hl. Ignatius von Loyola
darstellend.
Himmelsberg in Straden
Saziani Aussichtsplattform
Von der Aussichtsplattform Saziani aus besticht vor allem der herrliche
Blick auf Straden über die Weinberge hinweg! Direkt am Weg “Um die
Mitte” der Spuren der Vulkane gelegen bietet der Aussichtspunkt aber
auch ein weites Panorama auf das Gleichenberger Tal, die Gleichenberger
und den Stradner Kogel, sowie weit darüber hinaus auf die Alpen und
einige Berge in Slowenien.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: