Himmelsberg in Straden

Steiermark, August 2024

Der Himmelsberg ist eine 377 m ü. A. hohe Erhebung in Straden im Bezirk Südoststeiermark in der Steiermark.
Mit seinen vier Kirchen bildet der Himmelsberg das Ortszentrum von Straden. Die Pfarrkirche Straden, die Florianskirche, die Sebastianskirche sowie die Tiefkirche Maria Schmerzen stehen dicht gedrängt um die Gipfelregion.

 Himmelsberg in Straden, August 2024

Straden ist eine Marktgemeinde mit knapp 3.500 Einwohnern im Bezirk Südoststeiermark bzw. Gerichtsbezirk Feldbach in der Steiermark.

Der mit vier Kirchen und drei Türmen weithin sichtbare Ort Straden liegt in der Südoststeiermark im gleichnamigen Bezirk. Das Pfarrgebiet deckt sich weitgehend mit der neuen Marktgemeinde Straden, die 2015 aus den ehemaligen Gemeinden Hof bei Straden, Krusdorf, Stainz bei Straden und Straden entstanden ist, und wird vervollständigt durch die Katastralgemeinde Dietersdorf am Gnasbach. Straden liegt auf einer Seehöhe von 376 Metern und ist ein wunderbarer Aussichtspunkt.

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Taborweg mit Wehrmauer und Doppelkirche St. Sebastian & Zur Schmerzhaften Mutter Maria und Pfarrkirche Straden

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Die Pfarrkirche Straden als zentrale Kirche einer ehemaligen Kirchenburg steht in der Marktgemeinde Straden im Bezirk Südoststeiermark. Die auf das Fest Mariä Himmelfahrt geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Radkersburg in der Diözese Graz-Seckau.

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Im Jahr 1188 wurde der erste Pfarrer Henricus de Merin in einer Urkunde des Salzburger Erzbischofs genannt. Durch einen Brand wurde die Kirche 1460 zerstört. Mit dem St. Georgs-Orden wurde die Kirche von 1469 bis 1472 wieder aufgebaut. Von 1700 bis 1702 erfolgten barocke Anbauten. Das Kirchendach und der obere Bereich des Kirchturmes wurden 1945 durch den Krieg zerstört und 1947 wieder aufgebaut. 1958 war eine Außenrestaurierung, 1970 eine Innenrestaurierung. Ab dem 17. Jahrhundert entstand mit der gotischen Figur Maria mit Kind, die sogenannte Himmelbergerin eine Wallfahrt zur Maria am Himmelsberg.

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Die 1748 aufgestellte Kanzel wird dem Grazer Bildhauer Mathias Leitner zugeschrieben. Auf dem Schalldeckel wird auf jene Stelle im Evangelium angespielt, in der Petrus von Jesus dreimal gefragt wird, ob er ihn liebe. Dieses Ereignis wird als Beleg für die Verleihung der Primatsgewalt an Petrus und somit für die Einsetzung des obersten Hirtenamtes in der Kirche gesehen. Christus ist als Hirte mit Umhängtasche und Stab zu sehen. Seine Gestik wendet sich den zu Füßen weidenden Lämmern und vor allem natürlich dem vor ihm knienden Petrus zu.

Das Thema wird an der Kanzelwand fortgeführt, wo ein Relief Jesus als den Guten Hirte zeigt. Am Kanzelkorb befinden sich die Statuen der vier Evangelisten mit den ihnen zugeteilten Attributen: Matthäus (Mensch), Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler). Als Petrinerkreuz wird eine Darstellung des Armes Gottes mit Kruzifix bezeichnet. Die Inschrift „Ipsi Gloria et Imperui in Saecula Saeculorum Amen“ (Ihm [Gott] sei die Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit) ist abschließend gleichsam Programm für die künstlerische Ausstattung der Kirche, aber auch Verkündigungsauftrag der hier feiernden Christengemeinde.

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Im Zentrum des Hochaltars von 1763 steht die „Himmelsbergerin“, eine gekrönte Marienstatue mit Szepter mit dem ebenfalls bekrönten Jesukind mit dem Reichsapfel aus der Zeit um 1520, umgeben von Engeln, Wolken und Strahlenkranz. Der Hochaltaraufbau mit Marienmonogramm ist dem Chorschluss eingepasst und bezieht auch die Fenster ein. Die Konzeption als Portaltypus mit vier Säulen, Architrav und Volutenbaldachin ist dem Hochaltar der Wallfahrtskirche Graz-Mariatrost (1746) sehr ähnlich. Die spannungsgeladene Dynamik wird durch die raumbedingt breit angelegte Kurvierung etwas abgeschwächt. Im Volutenbereich befindet sich die Figur Gottvaters, flankiert von Engelsfiguren. Die Heiligen im Säulenbereich stellen außen die Apostelfiguren Petrus und Paulus, innen die Rosenkranzheiligen Katharina von Siena und Dominikus dar.

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Die spätgotische Kirche hat einen zweijochigen Chor mit einem Fünfachtelschluss und ein Netzrippengewölbe auf Wanddiensten und flache Strebepfeiler. Das vierjochige Langhaus in der Breite des Chores hat ein Vierrautensterngewölbe auf Wanddiensten mit Konsolen. Die ungegliederte Westfassade hat ein gekehltes Spitzbogenportal. Die ab 1700 angebauten Seitenschiffe mit Emporen haben die Aufgänge zu den Emporen im ersten abgeschrägten Joch. Der spätgotische dreiachsige Orgelchor ruht auf einem Netzrippengewölbe. Der spätgotische quadratische Turm steht an der Nordseite des Chores. Das Glockengeschoß und der Zwiebelhelm wurden 1771 aufgesetzt. Die Taufkapelle ist im Erdgeschoß des Turmes mit einem Kreuzrippengewölbe und einem spätgotischen Portal. Über dem Turmportal ist ein Wappenschild mit der Jahresangabe 1513. Im Obergeschoß des Turmes war ehemals eine Rüstkammer.

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Der Tabernakel wird von einem Säulenaufbau umgeben, auf dessen Gebälk vier Engel sitzen. Da einer davon ein Kreuz in Händen hält, dem anderen aber Attribute fehlen, kann vermutet werden, dass ehedem durch die Figuren die christlichen Tugenden symbolisiert wurden. Auf beiden Türflügeln, die den Raum zur Aussetzung der Monstranz verschließen, ist die Emmausjüngerperikope dargestellt, in der die Jünger den Auferstandenen beim Brotbrechen erkennen. Die Frage der Künstler ist nicht eindeutig zu lösen. Der Hochaltar von GrazMariatrost entstand wenige Jahre vor jenem zu Straden. Dort war Josef Schokotnigg beteiligt, dessen Werkstätte von Veit Königer weitergeführt wurde. Der nach Straden gelieferte Tabernakel ist diesem Werkstattkreis zuzurechnen. Im Jahre 1771 folgte noch die spätbarocke Kommunionschranke aus der Werkstatt der Grazer Bildhauer Carlon. Mit der 1784 vollendeten Fassung des Hochaltars und der an der Chorwand eingefügten Seitentür war die Ausstattung des Presbyteriums vollendet.

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Noch 1767 wurde der Neubau der Seitenaltäre in Angriff genommen. Hier waren der Radkersburger Bildhauer Josef Eissl und der Murecker Maler Johann Michael Hinterberger beschäftigt. Es wurden Altäre zu Ehren des Hl. Kreuzes, des Gekrönten Hauptes (Dornenkrone Christi) sowie 1780 zu Ehren des hl. Franz Xaver errichtet, wovon einer 1902 in die neu errichtete Dorfkapelle in Grub übertragen wurde.

Lourdes-Madonna von 1896

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Der Hochaltar mit einem lockeren Säulenaufbau mit einer Volutenkrone aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts trägt in der Mitte eine gotische Marienfigur um 1520. Die Kanzel um 1769 schuf der Bildhauer Matthias Leitner, sie wurde urkundlich 1768 gefasst. Die Seitenaltäre aus 1913 baute die Firma Vogl in Hall.

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Die Orgel mit der Orgelchorbrüstung ist aus 1760, wobei die Orgel um 1765 von Ferdinand Schwarz gefertigt wurde.

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Auf der gotischen Westempore befand sich bereits 1676 eine Orgel. Das heutige Instrument geht in seinen Grundlagen und vor allem in seiner optischen Gestalt auf den Orgelneubau von 1763/65 zurück, der Ferdinand Schwarz aus Graz zuzuschreiben ist. Das klingende Werk mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit dem ursprünglich seitlichen Spielschrank wurde 1860 von Friedrich Wagner und 1879 von Alois Hallegger repariert, 1883 von Carl Billich jedoch grundlegend umgebaut. In den Jahren 1965 bis 1976 wurde schließlich das Instrument in den heutigen Zustand gebracht, vor allem mit einer neuen Spielanlage im Orgelfuß und neuen Registern (Fa. Krenn aus Graz), so dass das klingende Werk nun über 20 Register verfügt. Die letzte umfassende Sanierung und Nachintonation des Jahres 2021 (Fa. Kuscer/Stemmer) hat dem Instrument nun jene klangliche Qualität gebracht, die den historischen Orgeln der Filialkirchen an die Seite gestellt werden kann.

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Im äußeren Erscheinungsbild ist die Pfarrkirche beherrscht durch den. von einer Zwiebelhaube abgeschlossenen massiven fünfgeschoßigen Turm, dessen Glockengeschoß durch Zwillingsfenster und die Uhr seit 1741 besondere Gestaltungselemente zeigt.

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An der Südseite des Kirchhofes entstand, wenn man die Jahreszahlen in der Fensternische der Sebastianikirche als Bauzeit annimmt, 1445 ein Karner, der wohl schon zu Beginn zweigeschoßig angelegt wurde. Mit der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 1535 erhielt die Doppelkirche St. Sebastian und Maria Schmerzen ihre heutige Gestalt, indem der Karnerbau von 1445 nach Westen erweitert wurde. Das Untergeschoß (Tiefkirche) ist direkt in die Wehrmauer eingebunden.

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St. Sebastian (Obergeschoß)
Wer den Altar geschaffen hat, ist nicht bekannt. Das Altarbild mit dem Pestheiligen, der von den vierzehn Nothelfern umgeben ist, stammt von Franz Ignaz Flurer und entstand zwischen 1730 und 1735. Die Orgel ist das Erstlingswerk von Ludwig Greß aus dem Jahr 1780. Die Kirche wird heute als Aufbahrungshalle genutzt.

Durch das bereits erwähnte gotische Schulterbogenportal gelangt man in die Sebastianikirche (Oberkirche). Der Raum selbst ist kreuzgratgewölbt, in zwei Joche unterteilt und wird ostseitig durch die Apsis mit Dreiachtelschluss, dem ältesten Bauteil von 1445, abgeschlossen.

Der mit Säulen gegliederte Altaraufbau stammt aus der Zeit um 1735. Das Altarblatt zeigt den hl. Sebastian inmitten der vierzehn Nothelfer. Der Titelheilige ist an einen Baumstamm gebunden und mit Pfeilen durchbohrt dargestellt. Die Anrufung als Pestheiliger rührt wohl von der Auffassung dass die Pest mittels Pfeilen auf den Menschen übertragen worden sei. Seitlich und hinter Sebastian sind alle weiteren als Nothelfer verehrten Heiligen dargestellt:
1. Reihe (von links nach rechts) Erasmus (Schifferwinde), Veit (Schaff), Sebastian, Blasius (Hechelkamm) und Eustachius (Hirsch mit Kreuz zwischen dem Geweih).
2. Reihe Georg (als Ritter mit dem Drachen, Dionysius (hat sein Haupt in der Hand), Ägidius (Hirschkuh), Cyriakus (als Diakon mit dem Teufel an der Leine), Pantaleon und Achatius mit dem Kreuz.
3. Reihe Katharina (Rad), Barbara (Kelch), Christophorus (trägt das Christuskind) und Margaretha (mit dem Drachen).
Dieses Altarblatt gehört zu den besten Werken des Malers Franz Ignaz Flurer und entstand 1731. Es wird von Karl Borromäus und Rochus, ebenfalls zwei Pestheiligen, flankiert.

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Auf der kleinen Orgelempore befindet sich ein Orgelwerk von Ludwig Greß aus dem Jahr 1780 (sein Erstlingswerk) mit folgenden sechs Registern: Copel 8; Principal 4’ Flöte 4” Octav 2} Quinte 1 1/3’ und Mixtur 1’ II-fach. Aber schon vorher besaß die Doppelkirche zwei Orgeln, wie einer Kirchenrechnung des Jahres 1755 entnommen werden kann.

Hier wird auch die Prozessionsfahne der Pfarre Straden aufbewahrt. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert und zeigt die Schutzheiligen der Pfarre: die „Himmelsbergerin“ (Maria) auf der einen Seite, auf der anderen Sebastian, Florian und Maria Schmerzen (Pietä).

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Direkt neben dem Eingang in die Sebastianikirche führt ein weiteres spätgotisches Portal in das Untergeschoß, dem ursprünglichen Karner,jetzt Tiefkirche genannt. Die Raumausmaße entsprechen beinahe der Oberkirche, durch das barocke tiefliegende Gewölbe wirkt der Raum etwas gedrungener. Das Rundfenster hinter dem Altar dürfte beim Bau der Wehrmauer zur Belichtung eingefügt worden sein. Die neugotischen Fenster wurden erst 1894 in die Wehrmauer (Außenmauer) eingefügt. Das Raumgefüge wird zudem durch eine zweiläufige Stiegenanlage beeinträchtigt, die in der Mitte auf Ebene des Kirchenraumes eine große Nische, das „Heilige Grab“, bildet.

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Johann Lehner ist auch der Schöpfer des Hochaltars dieser Kirche zu Ehren Maria Schmerzen, ein kirchlicher Gedenktag, der erst 1727 kanonisch errichtet wurde. Im Jahr 1775 konnte der Säulenaufbau auf grauem Unterbau unter Einbindung der vorhandenen Steinmensa vollendet werden, der jedoch die zentrale Beweinungsgruppe zusätzlich mit einem Volutenpaar schmückt. Engel begleiten die Darstellung mit den Arma Christi (Leidenswerkzeuge), worunter das Schweißtuch der Veronika und die INRI-Tafel besonders hervorstechen. Im Auszug befindet sich eine Herzensdarstellung im Strahlenkranz, in diesem Fall wohl als Herz Mariens zu deuten, es wäre jedoch auch eine Herz-Jesu-Darstellung denkbar.

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Besondere Beachtung verdient die Deckenmalerei aus den Jahren 1913/14, die Josef und Emil Kärle aus Weißenbach im Tiroler Außerfern geschaffen haben. Fast zu perfekt ist die Architekturmalerei im Stil der Neorenaissance, aber auch die Bildwerkeselbst verraten eine qualitätsvolle Ausarbeitung der Themen. Es handelt sich dabei um sechs der Sieben Schmerzen Mariens, der Siebente Schmerz, die Beweinungsgruppe (Pietä) war ja am Hochaltar schon vorhanden.

Nordseitig beginnend sind die drei Schmerzen Mariens aus der Kindheit Jesu dargestellt, beim Hochaltar beginnend zuerst die Suche des verlorenen Sohnes, der im Tempel zu Jerusalem geblieben war, dann die Flucht nach Ägypten und über der Stiege die Darstellung Jesu im Tempel (Mariä Lichtmess) mit der Weissagung des Simeon. Gegenüber befinden sich, von vorne beginnend, der Kreuzweg mit der Begegnung Mariens, die Kreuzigung und schließlich die Grablegung. Das Bild der hl. Cäcilia als Patronin der Kirchenmusik an der Nordwand der Tiefkirche wurde 1874 gestiftet.

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Die römisch-katholische Kirche St. Florian auf dem Himmelsberg ist die jüngste der vier Kirchen von Straden in der Steiermark. Errichtet wurde sie in zwei Etappen auf dem höchsten Punkt des Himmelsberges. Turm und Chorraum wurden 1644 auf Resten einer Burgruine errichtet. Diesem Bau wurde später eine Saalkirche hinzugefügt. Die Bauarbeiten führte 1654 bis 1668 der Leibnitzer Baumeister Ruep Schopper aus. Die Einweihungsfeier fand am 10. Februar 1686 statt.

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Die beiden Seitenaltäre mit ihrer schlichten Säulenarchitektur wurden 1771 aufgestellt. Evangelienseitig befindet sich am Annenaltar das Altarbild „Anna, der Maria das Lesen lehrend“, im Auszug das Bild des hl. Peregrin. Epistelseitig ist am Josefsaltar das Hauptbild des Titelheiligen mit dem Jesuskind zu sehen, im Auszug das Bild des hl. Anton von Padua. Die Gemälde werden dem Johann Anton Raunacher zugeschrieben.

Wie die gesamten Altarbauten, stammen auch die Statuen vom Radkersburger Bildhauer Johann Lehner: am Annenaltar die hll. Joachim und Anna (Eltern Mariens), am Josefsaltar der Neoapostel Barnabas und Johannes Evangelist. Auf beiden Seitenaltären wurden 1861 als eine sehr späte Stiftung dieser Art die Reliquien der hll. Maria Magdalena und Johann Nepomukin Schreinen und darin befindlichen liegenden Figuren eingebettet.

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Bemerkenswert sind die Kreuzwegbilder aus der vorjosephinischen Zeit (spätes 18. Jahrhundert) mit acht erhaltenen alten Bildern, die 1850 um die 3., 4., 6., 7., 9. und 14. Station des Franziskanischen Kreuzweges ergänzt wurden. Sie befanden sich bis 1902 in der Pfarrkirche.

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Der heutige Hochaltar mit seiner Säulenarchitektur, einem Auszug mit seitlicher Volutengliederung und wuchtigen Umgangsportalen (für Prozessionen) wurde in den Jahren 1751 bis 1754 aufgestellt. Das mächtige Hochaltarbild stammt vom slowenischen Maler Valentin J. Metzinger und ist mit 1754 datiert. Die darüberliegende Inschriftenkartusche LAVDATVR HIC TRINVS DEVS VNVS DIVVSQVE FLORIANVS (Gelobt sei dieser dreifaltige eine Gott und derhl. Florian) deutet darauf hin, dass sowohl das Bild als auch der architektonische Aufbau in einem Zug bis 1754 geschaffen wurden, die Fassung erfolgte erst 1768. Das Hochaltarbild zeigt den Kirchenpatron Florian in ritterlicher Kleidung mit Fahne, wie er gerade den Flammen eines brennenden Rauchfangs mit dem Segensgestus Einhalt gebietet. Engel reichen ihm symbolisch seine Attribute Schwert und Märtyrerpalme. Der leicht gerundete Säulenaufbau des Hochaltars trägt im Auszug eine Dreifaltigkeitsgruppe, die mit dem Altarbild korrespondiert, das von vier in ihrer Gebärdensprache lebendig wirkenden Standbildern begleitet wird. Sie werden dem Werkstattkreis des Philipp Jakob Straub zugerechnet und stellen, links beginnend, die hll. Stephanus, Martin von Tours, Ulrich von Augsburg und Laurentius dar. Im Auszug flankieren die hll. Johannes der Täufer (links) und Hieronymusdie Dreifaltigkeitsgruppe.

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Die Kanzel wurde 1768 aufgestellt und ist eine Bildhauerarbeit aus der Werkstätte des Wenzel Tomilschegg. Gerade hier in Straden hatten die lokalen Künstler der benachbart gelegenen Städte Radkersburg und Mureck reiche Gelegenheit, ihre Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen. Noch immer hatte der rund 60 Jahre vorher in der Stiftskirche Vorau entstandene Kanzeltypus des Mathias Steinl seine Wirkung nicht verloren und wurde so auch hier zum Vorbild, wenngleich Ornamentik und Bewegtheit der Figuren sparsamer ausgefallen sind als dort.

Der verklärte Christus erscheint am Schalldeckel zwischen (gehörnten) Moses und Elias, worüber aus dem Wolkenhimmel in Anlehnung an die Bibelstelle der Verklärung am Berge Tabor Gottvater zu den am Kanzelkorb postierten Apostelzeugen Petrus, Jakobus und Johannes spricht. Zitiert wird die Stelle aus dem Markusevangelium (9,3): Und Christi Kleider wurden hell und weiß wie Schnee. Die Inschriftkartusche nennt die letzten Worte dieser Bibelszene: IPSUM AUDI TE - Auf ihn sollt ihr hören.

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Der Florianikult war im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert als Folge der schweren kriegerischen Heimsuchungen, besonders in der Oststeiermark sehr beliebt. In den Jahren 1654 bis 1658 entstand eine breite Saalkirche mit Triumphbogen und dreijochigem Kreuzgratgewölbe mit Doppelpilastern und Doppelgurten. Es ist nach der Schlosskirche in Straß bei Spielfeld der zeitlich nächste barocke Kirchenbau in dieser Region. Nach einem Erdbeben 1883 mussten Schließen eingezogen werden.

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Auf der dreiächsigen Musikempore aus der Bauzeit der Kirche, die 1775 mit einer spätbarocken Brüstung geschmückt wurde, befindet sich die Orgel des Christian Clevo aus dem Jahr 1776, das einzige erhaltene Werk dieses Orgelbauers aus Radkersburg. Der prächtige fünffeldrige Prospekt wurde gleichzeitig mit Zierrat und Statuen des Radkersburger Bildhauers Johannes Lehner geschmückt. Darüber schweben Engel mit Posaunen und Pauken. Bis auf die rekonstruierten Prospektpfeifen ist das Werk vollständig original erhalten. Das gilt auch für den seitlichen Spielschrank und das originelle verkürzte freiliegende Stummelpedal.

Beiderseits der Orgel befinden sich weiters zwei barocke Gemälde, links die Tempelreinigung, rechts die Vision des hl. Ignatius von Loyola darstellend.

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Himmelsberg in Straden

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Saziani Aussichtsplattform

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Von der Aussichtsplattform Saziani aus besticht vor allem der herrliche Blick auf Straden über die Weinberge hinweg! Direkt am Weg “Um die Mitte” der Spuren der Vulkane gelegen bietet der Aussichtspunkt aber auch ein weites Panorama auf das Gleichenberger Tal, die Gleichenberger und den Stradner Kogel, sowie weit darüber hinaus auf die Alpen und einige Berge in Slowenien.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: