Sankt Veit an der Glan

ehem. Landeshauptstadt von Kärnten, November 2024

St. Veit an der Glan ist eine Stadtgemeinde mit über 12.000 Einwohnern und entstand am Schnittpunkt alter Verkehrswege. Die Stadt war bis 1518 Landeshauptstadt von Kärnten und ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan.

Der Hauptbahnhof ist ein von Hans Granichstaedten in den Jahren 1911 bis 1913 errichtetes langgestrecktes, ein- bis zweigeschoßiges Bauwerk im späthistorischen Stil. Das repräsentativ gestaltete Abfertigungsgebäude weist ein steiles, zur Hauptschauseite ausgebautes Dach mit Ziergiebel und vorspringendem Glockenturm mit Ziergesims und oktogonalem Laternenaufsatz auf. Die Bahnsteige in Eisenkonstruktion stammen aus der Bauzeit.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Friesacherstraße 16

 St. Veit an der Glan, November 2024

Denkmal für Friedrich Schiller vor der Volksschule am Schillerplatz

 St. Veit an der Glan, November 2024

Kunsthotel Fuchspalast

 St. Veit an der Glan, November 2024

Der Ernst Fuchs-Palast ist ein von Ernst Fuchs gestaltetes, kontroversiell beurteiltes Hotelgebäude.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Die Altstadt mit Ausmaßen von etwa 380 × 200 m ist von der weitgehend erhaltenen Stadtmauer umgeben. Die Häuser in der Altstadt haben nahezu durchwegs mittelalterliche Baukerne; viele der Bürgerhäuser um die beiden Stadtplätze weisen Arkadenhöfe auf.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Schüsselbrunnen

 St. Veit an der Glan, November 2024

Pestsäule

 St. Veit an der Glan, November 2024

Rathaus St. Veit/Glan

 St. Veit an der Glan, November 2024

Auf dem etwa 200 auf 30 m großen Hauptplatz befinden sich das spätgotische Rathaus (ein dreigeschoßiger, sechsachsiger, Bau mit Kielbogenportal, aufwändig gestalteter Fassade und Arkadenhof), eine Pestsäule (1715/16) und zwei Brunnen (Vogelweide-Brunnen und Schüsselbrunnen).

 St. Veit an der Glan, November 2024

Pfarrkirche Sankt Veit an der Glan (Hl. Vitus und Hl. Dreifaltigkeit)
Die katholische Pfarrkirche, erstmals 1131 urkundlich erwähnt, ist eine große, in ihren Grundzügen spätromanische und in ihrer heutigen Gestalt spätgotische Chorturmkirche. Die heutige Außenansicht geht auf eine grundlegende Wiederherstellung nach einem Brand im Jahr 1829 zurück. An der Westwand befinden sich mehrere Grabdenkmäler aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Die Kreuzrippen- bzw. Sterngewölbe des nördlichen Seitenschiffes ruhen auf kräftigen halbrunden Wandvorlagen. Ein Schlussstein ist mit 1441 bezeichnet. Im südlichen Seitenschiff stammt das Kreuzgratgewölbe in den beiden westlichen Jochen aus dem 15. Jahrhundert, das Kreuzgratgewölbe in den drei östlichen Jochen musste nach dem Brand von 1829 neu errichtet werden. Wegen des Sakristeianbaus wurde schon vor 1406 die Apsis des südlichen Seitenschiffes abgetragen. 1959 wurden hinter dem Florianialtar die Ansätze mit den Kelchkapitellen der aus dem 12. Jahrhundert stammenden flankierenden Säulchen entdeckt. Unter der spätgotischen Orgelempore von 1426 spannt sich ein Kreuzrippengewölbe über gedrungenen halbrunden Diensten. Die geschwungene Brüstung der Orgelempore wurde in der Barockzeit hinzugefügt. Die Emporenöffnungen über den Seitenschiffen wurden mit Ausnahme der beiden westlichen Joche bei der letzten Restaurierung zugemauert.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Der heutige Hochaltar, der 1752 von Johann Pacher geschaffen wurde, stand vor seiner Restaurierung als Frauenaltar in der nördlichen Seitenkapelle. Den Mittelpunkt des Baldachinaltars mit Opfergangsportalen bildet eine Mutter Gottes mit Jesuskind, das den knienden Heiligen Katharina von Siena und Dominikus den Rosenkranz überreicht. Den bekrönenden Abschluss bildet ein Marienmonogramm im Wolken- und Strahlenkranz.
Vom ursprünglichen Hochaltar, der 1769 auch von Johann Pacher geschaffen wurde, sind nur mehr das Antependium und die Statue der Schmerzensmutter in der Österreichischen Galerie vorhanden.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Die Kanzel stand ursprünglich in der ehemaligen Klosterkirche und wurde erst 1959 hierher übertragen. Auch die 1734 urkundlich erwähnte Kanzel wird Johann Pacher zugeschrieben. Am Kanzelkorb sitzen die vier Evangelisten. Die Felder zwischen den Nischen sind mit Gitter-, Laubwerk- und Bandelwerkornamentik geschmückt. Im mittleren Feld ist ein IHS-Zeichen zu finden. Die Volutenpilaster am Schalldeckel tragen als Bekrönung die stehende Figur des Christus Salvator Mundi.

Das Orgelprospekt und das Rückpositiv in reich geschnitzter Brüstung aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden 1977 restauriert.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Das achteckige Taufbecken stammt aus dem 15., die Weihwasserbecken aus dem 16. und 18. Jahrhundert.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Fenster in der Pfarrkirche Sankt Veit an der Glan (Hl. Vitus und Hl. Dreifaltigkeit)

 St. Veit an der Glan, November 2024

Der Florianialtar im südlichen Seitenschiff wurde von Johann Pacher gefertigt und nach dem Brand von 1829 erneuert. Das Altarblatt von 1747 zeigt den heiligen Florian, der die brennende Stadt Sankt Veit löscht. Kulturhistorisch interessant ist die historische Ansicht der Stadtpfarrkirche, der Kirche zu den zwölf Boten, der Vierzehn-Nothelfer-Kirche, die beide abgetragen wurden, und der damals noch intakten Stadtmauer. Das Altarbild wird von den Statuen der beiden Pestheiligen Sebastian und Rochus flankiert. Das Aufsatzbild zeigt den heiligen Vitus mit Ölkessel und Märtyrerpalme, daneben stehen die Skulpturen der Heiligen Barbara und Katharina.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Der Karner Hl. Michael südlich der Stadtpfarrkirche am ehemaligen Friedhof ist im Kern ein romanischer Rundbau des 13. Jahrhunderts (urkundlich 1275 und 1359 genannt) und wurde früher als Beinhaus verwendet. Seit 1930 dient er als Kriegergedächtnisstätte.

 St. Veit an der Glan, November 2024

Pfarrkirche Sankt Veit an der Glan (Hl. Vitus und Hl. Dreifaltigkeit)

 St. Veit an der Glan, November 2024

Herzog Bernhard Platz in St. Veit an der Glan

 St. Veit an der Glan, November 2024

Feuerwehrtor in der Stadtmauer

 St. Veit an der Glan, November 2024

1131 Erste urkundliche Erwähnung von St. Veit
1981 Anlässlich des 850 Jahre-Jubiläums der Stadt
gewidmet vom Verschönerungsverein St. Veit a.d. Glan

Denkmal vor dem BÜM St Veit an der Glan - Betreuen Üben Miteinander

 St. Veit an der Glan, November 2024

St.Veit/Glan Bahnhof
Die Trassenführung der Rudolfsbahn wurde 1912 im Raum St. Veit geändert. Ab 1912 fuhren die Züge aus Richtung Friesach bzw. Hüttenberg auf neuer Trasse von Nordosten her in den um diese Zeit errichteten jetzigen St. Veiter Hauptbahnhof ein, danach teilte sich die Strecke: einerseits in Richtung Süden über Glandorf nach Klagenfurt, andererseits in Richtung Westen über den alten St. Veiter Bahnhof (nun „Westbahnhof“ genannt) nach Feldkirchen. Die Bahnsteigüberdachungen ruhen auf markanten gusseisernen Konstruktionen. Durch eine Unterführung (Personentunnel) sind die Bahnsteige zu erreichen.

 St. Veit an der Glan, November 2024



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: