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Traun ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Linz-Land und
ist mit 25.000 Einwohnern die fünftgrößte Gemeinde in Oberösterreich.
Die übliche Recherche vorab hat eine überschaubare Menge an
Sehenswürdigkeiten ergeben. Aber eine Station vor Traun in St. Martin
bei Traun gibt es eine sensationelle Kirche. Also wird dort zuerst Halt
gemacht.
Die Pfarrkirche Traun-St. Martin steht im Stadtteil
St. Martin in der Stadtgemeinde Traun in Oberösterreich. Die
römisch-katholische Pfarrkirche hl. Martin gehört zum Dekanat Traun in
der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Der Saalraum
wird kreuzförmig mit einem Langhaus und einem Querhaus unter innen
offenen Dächern gebildet. Der Kirchturm zeigt die Glocken.
Inmitten kleiner Siedlungshäuser erhebt sich die helle Betonkirche mit
freistehendem Glockenturm und angeschlossenem Pfarrhaus. Die Kirche
befindet sich im Zentrum von Kindergarten, Haus der Begegnung und dem
heutigen Spielplatz. Die dem hl. Martin von Tours geweihte Kirche ist
ein einzigartiges Bauwerk aus Stahlbeton und Glas, bei der das Dach wie
bei einem Zelt teilweise bis zum Boden reicht. Die Kirche ist nicht
nach Osten ausgerichtet, der Altar befindet sich im Südosten.
Der Innenraum überrascht durch seine Breite und Höhe
und durch den zum Altar hin höher werdenden Kirchenraum. Verstärkt wird
der Eindruck durch die Faltung des Kirchendaches über dem Altar und
seine besondere Lichtführung. Hell strahlt das markante Fensterdreieck
hinter Altar und Orgel. Durch die beiden Glasbildfenster rechts und
links hoch über den geschlossenen Wänden aus rotbraunem Backstein fällt
farbiges Licht in den Altarraum.
Der Raum erhebt sich über einem 720 Quadratmeter großen trapezförmigen
Grundriss. Ein neuartiges Schalungsverfahren ermöglicht die große
Spannweite des Raumes ohne störende Säulen und Pfeiler. Vom Altar aus
erweitert sich der Raum zu den Eingängen hin. Das ermöglicht Sitzplätze
für 400 Personen und eine gute Sicht zum Altar.
Das mittlere Dreieck hinter dem Altar bekommt durch die Unterbrechung
der Mauer eine Öffnung, die durch ein schmales Fenster mit
undurchsichtigem Glas verschlossen wird. Fenster und Dach reichen
hinter dem Altar bis zum Boden und verleihen mit der Neigung der Mauer
dem sakralen Raum auch im Inneren einen Zeltcharakter.
Der Musik wird die ihr gebührende Rolle im Kirchenbau gegeben, indem
die Orgel einen Platz zentral hinter dem Altar erhielt.
Die verschiedenen Rottöne der Ziegelwände bilden einen Kontrast zu den
hellen Farben der Böden (Solnhoferplatten am Kirchenboden und Travertin
im Altarbereich).
Am 8. Juni 1958 erfolgte der Spatenstich und am 17.
August 1958 die
Grundsteinlegung für den Kirchenneubau mit dem Bischof Franz Zauner. Am
21. Dezember 1958 wurden der Turm und die Glocken geweiht und zu
Weihnachten 1958 erstmals geläutet. Die Kirche selbst wurde am 20.
November 1960 vom Bischof Franz Zauner geweiht. Der Pfarrer Ignatius
Koller weihte 1970 die Orgel und 1978 die neu gestaltete Marienkapelle.
Die 14 Kreuzwegbilder auf quadratischen, ungrundierten
Weichfaserplatten stammen noch aus der Barackenkirche. In flüchtig
wirkenden Darstellungen zeichnete sie Prof. Alfred Stifter mit
kräftigen Umrisslinien direkt auf die Wandplatten der Notkirche. Mit
Farben verdeutlichte er wesentliche Teile des Geschehens. Der Künstler
signierte seine Bilder nicht, da sie nur als Provisorium gedacht waren.
Sie wurden dann aber doch aus den Wänden geschnitten und gerahmt. Seit
60 Jahren haben sie einen fixen Platz in der neuen Kirche.
Der Volksaltar ist ein einfacher schwarzgrauer Tisch
aus Serpentin, im Querschnitt ein „T“. Im Rahmen der Einweihung der
Kirche 1960 mauerte Bischof DDr. Franz Zauner Reliquien des hl. Cassian
in den Altarstein ein.
Der Tabernakel aus den Materialien Gold, Rosenquarz und Bergkristall
befindet sich seit 1969 seitlich auf einem Serpentinblock.
Die lebensgroße Marienstatue aus Lindenholz stammt vom Linzer Maler und
Bildhauer Josef Fischnaller. Schmal und zart, im weißen bodenlangen
Kleid mit blauem Umhang, steht die Statue Marias auf einem kleinen
Sockel neben dem Altar. Maria wirkt eher wie ein bäuerliches Mädchen
mit schmalen Schultern, das Rot der Innenseite ihres Kopftuches umrahmt
ihr helles Gesicht.
Am 22. November 1970, am Fest der hl. Cäcilia, der Schutzpatronin der
Kirchenmusik, wurde die neue Orgel Papst Pius X. geweiht. Geplant und
gebaut wurde sie von der Linzer Orgelbau-Firma Bruno Riedl, unterstützt
von Prof. Hermann Kronsteiner. Das Gehäuse gestaltete der Architekt
Franz Zachhuber. Die St. Pius-Orgel besitzt 1416 Pfeifen und mit den
sogenannten Spanischen Trompeten eine Besonderheit.
Das den großen Raum beherrschende dunklere
Glasfenster an der Eingangsfront zeigt Menschen, deren Leben durch
soziale Taten und christliche Nächstenliebe (Caritas) bestimmt war und
die deshalb heiliggesprochen wurden. In der Mitte teilt der
Kirchenpatron Martin als Soldat hoch zu Ross seinen Offiziersmantel mit
einem vor ihm sitzenden nackten Bettler. Dieser trägt die Wundmale. Sie
sind ein Zeichen für die Begegnung mit Christus in Gestalt des Bettlers
- So erzählt es die Legende.
Im rechten unteren Mittelteil vom Rautenfenster reicht die hl.
Elisabeth, zartgelb gekleidet, mit liebevoller Zuwendung einem Armen
mit dunkelblauem Gewand und Kopfbandagen eine Schüssel mit Essen.
Die Darstellung links vom Mittelteil zeigt die
Bergung des Leichnams des hl. Florian durch die Witwe Valeria und einer
anderen Frau. Zu seinen Füßen liegt der Mühlstein, mit dem er - der
Legende nach - in der Enns ertränkt wurde. Über der Gruppe ist der
Adler zu sehen, der den Leichnam bewacht.
Noch weiter links ist der hl. Ignatius, rot gekleidet, liegend
dargestellt. Lange Zeit musste er nach einer schweren Kriegsverletzung,
bei der sein Bein zertrümmert worden war, im Krankenbett verbringen.
Damit wurde dem Namenspatron von Pfarrer Ignatius Koller vermutlich ein
Denkmal gesetzt.
Rechts neben dem Mittelteil des Rautenfensters stellt sich der hl.
Severin, aufrecht stehend im roten Kleid, abwehrend gegen ein
seltsames, drachenartiges Wesen, das von einer Frau mit einem goldenen
Becher in der Hand geritten wird. Diese Darstellung erinnert an Motive
aus der Offenbarung des Johannes (Offb 17).
Dem Altar gegenübergestellt, rechts und links
flankiert von den Eingangstoren, befindet sich die sechseckige
Taufkapelle. Zwei Stufen steigt man hinunter zum Wasser, zur „Quelle
des Lebens“, symbolisiert durch das in der Mitte stehende Taufbecken
aus Serpentin.
Die vier Seitenwände der Taufkapelle bestehen vollständig aus Glas.
Durchscheinend zwischen Innen und Außen bilden sie eine Verbindung zur
Außenwelt. Heller und zarter als das Rautenfenster, überwiegen hier
Weiß- und Grautöne, die in Kontrast stehen zu den gelben, roten und
blauen Glasflächen und den schwarzen Linien, die die Bleistege bilden.
Dieses Glasbildband, ein Spätwerk von Alfred Stifter, wurde erst 1984
in der Glasmalerei Schlierbach gefertigt.
Der linke Teil ist dem Märtyrer Johannes dem Täufer (MARTYR S JOANNIS
BAPT) gewidmet. Dargestellt sind die Übergabe des Kopfes Johannes des
Täufers an Salome, links Personen der königlichen Festtafel, rechts
König Herodes und über der Szene schwebt die goldene Krone des
Märtyrers (Mk 6,17-29).
Rechts wird Martin vom Bischof Hilarius von Poitiers getauft (BAPT S
MARTINI). Ganz außen im Bild versteckt sich der hl. Martin im
Gänsestall. Die Gänse flattern und verraten ihn an das Volk, das ihn
findet, und so wird er doch zum Bischof von Tours gewählt (ELECTIO).
Im linken Mittelteil schwebt ein großes Dreieck, das Symbol Gottes,
über lichtblauem Wasser mit Fischen - Wasser, das an das Taufwasser
erinnert. Die Textzeile unter dieser Darstellung - DEDIT AQUAE QUOD
DEDIT MATRI - lässt sich frei etwa so übersetzen: (Gott) gab dem
(Tauf-) Wasser jene Kraft, die er auch seiner Mutter gab. Rechts davon
streckt eine lichte zarte Frauengestalt (durch den Text als Maria
deutbar) beide Arme nach oben, von wo sich eine große weiße Taube,
Symbol für den Heiligen Geist, nähert.
Die kleine Kapelle an der Westseite der Kirche
vermittelt mit ihrer Lichtführung und ihrer warmen Atmosphäre Schutz
und Geborgenheit. Sie ermöglicht liturgische Feiern für eine kleine
Gemeinschaft und dient als Ort des persönlichen Gebetes. Zuerst war die
Kapelle ein Provisorium für die Wochentagsmessen. Ihr heutiges Aussehen
bekam sie 1978 nach einem Plan des Linzer Architekten W. Hartl.
Ein zusätzlicher Erdaushub ermöglichte eine Raumhöhe von 2,95 Meter.
Eine seitliche Ausbuchtung schuf Platz für die Altarnische im Westen.
Durch die Glaskuppel über dem Altarraum veränderte sich die
Lichtführung. Die Gläubigen sitzen im Halbkreis um den Altar. Diese
moderne Sitzordnung wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil
ermöglicht.
Der Altartisch ist aus Serpentin. Die Tabernakeltür,
nach einem Entwurf von Prof. Alfred Stifter, fertigte Dir. Heinz
Mayrhofer aus Pierbach in Email. Bei dieser Technik wird farbiges Glas
als flüssige Masse auf Metall aufgetragen und eingebrannt. Die Türen
zeigen symbolisch die fünf Wunden Christi.
Ein großes Kruzifix, geschnitzt von Josef Fischnaller, zeigt einen
schlanken, zarten Korpus. Vier große Holznägel fixieren den
symmetrischen Körper an ein lateinisches Kreuz. Leicht beugt er seinen
Kopf mit ruhig entspanntem Gesichtsausdruck und geschlossenen Augen.
Fischnaller orientierte sich bei der Darstellung des Gekreuzigten an
romanischen Christusfiguren. Dieser Christus ist kein leidender,
gequälter Mensch im Todeskampf, sondern ein in sich versunkener Mensch,
im Frieden mit sich, der im Moment des Verlöschens ins Sterben
einwilligt.
Rechts vom Altar steht auf einem Sockel die Kopie der
gotischen Madonna der Pfarrkirche Pierbach im Mühlviertel. Pierbach war
der Heimatort von Pfarrer Koller.
Das Marienfenster, ein Betonglasfenster, wurde vom bereits über
achtzigjährigen Prof. Alfred Stifter entworfen und 1985 in der
Glasmalerei des Stiftes Schlierbach angefertigt. Mit den Farben Weiß,
Rot und Gold nimmt er Bezug auf die drei Rosenkranzgeheimnisse:
mit Weiß auf das freudenreiche, mit Rot auf das schmerzhafte und mit
Gold auf das glorreiche Geheimnis.
Weiter geht es direkt in die Stadt Traun (per Bus der
OÖVV), wobei das Zentrum überraschend wenig zu bieten hat. Der
Hauptplatz ist schmucklos und leer, der Länge nachdurchzogen von einer
Straßenbahn und hat mittig einen Kreisverkehr. Auffallend ist das
Rathausgebäude durch seine Hässlichkeit (Brutalismus?).
Haltestelle der Straßenbahnlinie 4 am Hauptplatz von
Traun
Die Katholische Stadtpfarrkirche Traun hl. Dionysius
im Zentrum von Traun wurde im neugotischen Stil erbaut und im Jahre
1890 geweiht. Architekt war Raimund Jeblinger. Die Kirche steht unter
Denkmalschutz.
Der neugotische dreischiffige Kirchenbau hat einen
Westturm mit einem Spitzhelm.
Die neugotische Einrichtung entstand von 1882 bis 1890 nach den
Entwürfen von Raimund Jeblinger. Die Schnitzarbeiten schuf zum größten
Teil der Bildhauer Josef Kepplinger. Drei Holzstatuen von Heiligen um
1500 stehen an den Obermauern des Mittelschiffes. 2014 wurde der neue
Volksaltar, entworfen von Katarina Matiasek, installiert.
Schöne Teppich- und Blumenmuster zeigen auch die
Fenster über den Seiteneingängen; im nördlichen, also dem linken,
finden wir eine Widmung und ein Zunftwappen, die auf die Trauner
Zimmerleute als Stifter hinweisen.
Vorne im rechten Seitenschiff beginnt der Kreuzweg
mit seinen 14 Stationen. Er führt nach hinten und setzt sich im linken
Seitenschiff von hinten nach vorn fort. Die Szenen malte der
Mauerkirchner Josef Scherfler vor Goldgrund; sie sind eine
ausdrucksvolle Darstellung des Leidenswegs Christi.
Der Innenraum der neugotischen Basilika überrascht
durch seine lichte Weite. Das dreischiffige Langhaus ist 42 m lang und
innen 14 m breit. Das 12,50 m hohe Mittelschiff wird durch je drei
Rundpfeiler von den etwa halb so hohen Seitenschiffen getrennt. Von den
Pfeilern führen Runddienste zum Lichtgaden und tragen das vierteilige
Kreuzrippengewölbe. Der Chor ist einschiffig.
Eine interessante Verbindung mit der traditionellen neugotischen
Ausgestaltung gehen die modernen Ausstattungsstücke von Katarina
Matiasek 2014/15 ein: die neuen Apsisfenster hinter dem neugotischen
Hochaltar, der Volksaltar und der Ambo sowie die verbindenden farbigen
Linien des Kreuzwegs. Weitere Farbakzente setzt die bei der letzten
Renovierung angebrachte Färbelung der Gesimse, der Podeste der
Heiligenfiguren und der Leerflächen unter den Obergadenfenstern und in
den Füllungen der Orgelempore-Brüstung; sie entspricht der
ursprünglichen Farbfassung des Kircheninneren. Insgesamt wurde bei der
letzten Renovierung darauf geachtet, die ursprüngliche Konzeption zu
unterstreichen und dabei historische Ausstattungselemente mit den
liturgischen Gegebenheiten der Gegenwart zu verbinden.
Im Westen wird das Mittelschiff von der Orgelempore
über dem Hauptportal abgeschlossen. Ihre Brüstung ist reichlich mit
Blendmaßwerk versehen, das heute wieder durch rote Füllungen deutlich
hervorgehoben ist. An den seitlichen Emporenenden sind neugotische
Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus eingestellt.
Die Orgel mit 1134 Pfeifen – die kleinste 8 mm und die größte 5,25 m –
hat zwei Manuale und 18 Register und ist ein Werk des Orgelbaumeisters
Leopold Breinbauer aus Ottensheim. Das Gehäuse schuf Josef Kepplinger.
Die Orgel wurde wahrscheinlich bereits bei der Kirchweihe 1890
gespielt. Sie wurde 1989 umfassend renoviert und steht unter
Denkmalschutz.
Der Entwurf des Hochaltars und der gesamten
Inneneinrichtung stammt wie die Neuplanung der Kirche vom Architekten
Raimund Jeblinger. Die Ausführung erfolgte durch den Bildhauer Josef
Kepplinger (1849-1898) aus Ottensheim. In Rücksicht auf die reich
gestalteten ursprünglichen Glasgemälde der Apsis ist er niedriger
realisiert als geplant. Der Aufbau des Altars erinnert an die
Architektur einer Kirche. In der portalförmigen Mitte befindet sich der
Tabernakel. Auf den hier früher aufbewahrten eucharistischen Leib
Christi als Brot des Lebens nehmendie alttestamentlichen Szenen der
beiden seitlichen Reliefs Bezug: rechts das Paschamahl des Volkes
Israel am Beginn der.Flucht aus Ägypten, Links Mose, der für das Manna
dankt, das Gott dem auserwählten Volk in der Wüste schenkte.
Im Aufbau über dem Tabernakel ist die Dreifaltigkeit in Form eines
sogenannten Gnadenstuhls dargestellt; unter ihr der Pelikan, der mit
seinem Herzblut seine Jungen ernährt. In der Weihnachtszeit ist der
Pelikan durch ein geschnitztes Jesuskind ersetzt, in der Osterzeit
durch eine Figur des auferstandenen Christus. Die seitlichen
Engelsstatuen tragen Bänder mit der lateinischen Aufschrift (links)
„‚Venite Adoremus” (kommt, lasst uns anbeten) und (rechts) „Latens
Deitas" (die verborgene Gottheit).
Der Gnadenstuhl im Auszug des Hochaltars: Gottvater präsentiert seinen
gekreuzigten Sohn, darüber die Taube als Symbol des HL. Geistes.
Der Josefsaltar auf der Südseite erscheint wegen der
beiden seitlichen Relieftafeln reichhaltiger als der Marienaltar. Die
Statue zeigt Josef als Nährvater Christi mit dem Jesuskind auf dem Arm.
Sie entstand 1893, fünf Jahre vor dem Altar. Da der hl. Josef von Beruf
Zimmermann war, tragen die beiden Engel, die die Josefsstatue
flankieren, Säge und Axt. Das linke Relief führt das Alltagsleben der
HL. Familie vor Augen: Josef arbeitet mit dem Hobel, Maria spinnt einen
Faden, während der kleine Jesus ein Buch studiert. In der rechten Szene
sehen wir Josef auf dem Sterbebett, betrauert von Maria und gesegnet
von Jesus, der ihm den Weg in den Himmel zu weisen scheint.
Im linken Seitenschiff steht der Marienaltar, die
letzte Arbeit aus der Werkstatt Kepplingers. Mittelpunkt ist eine
sogenannte Lourdesstatue, wie sin in vielen Kirchen zur Verehrung der
im Jahr 1858 in Lourdes der hl. Bernadette erschienenen Gottesmutter
aufgestellt ist. Die Statue der Kirche ist ein Serienprodukt aus einer
Münchner Werkstätte. Flankiert wird sie von Engelsstatuen, die Krone
und Zepter der Himmelskönigin präsentieren.
Die Stadtpfarre Traun erhielt 2015 für die
Innenrenovierung der Kirche den Landespreis für Denkmalpflege.
Auch der Kreuzweg wurde in die künstlerische Neugestaltung des Kirchenraums durch Katarina Matiasek einbezogen. Die einzelnen Stationen wurden näher aneinandergerückt, die Balken des Kreuzes mit goldenen Linien an der Wand überjedes Bild hinaus verlängert. Das so entstandene Liniengeflecht löst sich bei den zwei letzten Stationen auf.
Der Altarraum ist vom ursprünglichen Hochaltar, den
fünf großen Fenstern und dem neuen Volksaltar und Ambo geprägt.
Volksaltar, Ambo und Tabernakel sind wie die Apsisfenster ein Werk der
Wiener Künstlerin Katarina Matiasek (Jg. 1965).
Im Westen schließen an das linke Seitenschiff ein
Emporenaufgang und ein Andachtsraum, die Rosenkranzkapelle, an. Im
Andachtsraum sind eine 1910 gestiftete Pieta und ein Missionskreuz zu
sehen, dessen Jahreszahlen an Aktionen zur Glaubensvertiefung in der
Pfarre erinnern: Maria mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen
Jesus (1910). Das Kreuz erinnert an die Missionen in den Jahren 1921,
1931, 1946, 1966 und 1990.
Der im Andachtsraum stehende Rosenkranzaltar aus dem
Jahr 1894 stammt vom Linzer Bildhauer Max Oberhuber, die Gemälde hierzu
lieferte ein Linzer Maler namens Wutsch. Das Bild in der Mitte zeigt
Maria als Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf dem Schoß, verehrt von
den Rosenkranzheiligen Dominikus und Katharina von Siena. Auf der sie
umrahmenden Strahlenmandorla sind die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes
in Medaillons dargestellt.
Mit ihrem Spitzturm, der samt Kreuz 55 m hoch
aufragt, ist die Kirche in der flachen Welser Heide von Weitem zu
sehen; der Turm wurde zuletzt 1992 generalsaniert. Im Stadtzentrum von
Traun schließt das markante Gotteshaus den gut frequentierten
Kirchenplatz mit Rathaus, Musikschule und Pfarrhof nach Osten ab. Die
reiche Gliederung, die in ihrem neugotischen Stil viele Elemente der
mittelalterlichen Gotik übernommen hat, kommt dabei sehr gut zur
Geltung.
Der Haupteingang der Kirche befindet sich im Turmuntergeschoss, also im
Westen. Er wird von zwei spitzgiebeligen Anbauten mit Zugängen zu den
Seitenschiffen flankiert. Durch je einen Vorbau kann man die Kirche
auch an der Nord- und Südflanke betreten. Dem Chor im Osten sind an
beiden Seiten zwei Anbauten angefügt, die die Sakristei und die frühere
Beichtkapelle beherbergen. Der polygonale Chorschluss ist von
Wandpfeilern und fünf großen Maßwerkfenstern geprägt.
Das Schloss Traun ist eine Schlossanlage in der
oberösterreichischen Stadt Traun. Die erste Nennung der Wasserburg
erfolgte um das Jahr 1120. Die Trauns waren ein edelfreies Geschlecht,
das sogar zu den sogenannten „Apostelgeschlechtern“ zählte, dann aber
in die Ministerialität der Otakare, später der Babenberger und
schließlich ab 1246 der Bischöfe von Passau abgestiegen ist. Ursächlich
dafür dürfte die Rücknahme von Lehen oder eine Heirat zur „ärgeren
Hand“, d. h. einer nicht standesgemäßen Heirat, gewesen sein.
Nach der kaiserlich bestätigten genealogischen Anknüpfung an die Grafen
von Abensberg und der daraus folgenden Erhebung in den
Reichsgrafenstand durch Kaiser Ferdinand III. unter dem Namen Abensperg
und Traun 1653 nannten sich die Trauns Grafen von Abensperg und Traun.
Diese Familie ist bis heute im Besitz des Schlosses Traun.
Das Herrenhaus vom Schloss Traun, eingerahmt in die
TraunSkulptur 'Welle' von Josef Baier (A), Bildhauerworkshop '94 - 1.
Preis.
Das Schloss Traun ist eine dreigeschossige und achtachsige Anlage mit kleinen Ecktürmchen. Den Eingang zum Herrenhaus bildet ein rundbogiges Granitportal. Das Schloss wird von einem doppelt gewalmten Dach bedeckt. Das heutige Gebäude ist im Stil der Renaissance vermutlich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Otto († 1572) und Otto Bernhard von Traun († 1605) erbaut worden. Die Gestaltung der barocken Schauseite stammt von 1725.
Seit 1956 haben Renovierungsarbeiten eingesetzt,
sodass sich die Anlage heute in einem sehr guten Zustand befindet. 1961
wurden die Fassaden des Torgebäudes neu gebaut. Die Schlossanlage ist
an das Land Oberösterreich verpachtet und wird für
Kulturveranstaltungen genutzt. In der Ringmantelanlage des Schlosses
befindet sich das Heimatkundemuseum von Traun.
Die Traun ist ein 153 km langer rechter Nebenfluss
der Donau in Oberösterreich (Österreich). Der mittlere Abfluss beträgt
135 m³/s, sie entwässert den überwiegenden Teil des Salzkammerguts.
Östlich der Traun erstreckt sich das Traunviertel bis zur Enns. Die
Traun entspringt in der Steiermark im Toten Gebirge als Grundlseer
Traun in einer Quelle, dem Traunursprung hinter dem Kammersee,
durchfließt den Toplitzsee und anschließend den Grundlsee.
Passend vor dem 'Traun OÖ Bahnhof' steht der grüßende
Reisende mit Koffer.
Allerdings ist das ein Soldatendenkmal 'Freudig zogen sie aus, wenige
kehrten zurück, 1914-1918", in Erinnerung an die Absurdität des 1.
Weltkrieges, als die Kaiserliche Armee fröhlich in den Kampf zog in der
Annahme, vor Weihnachten 1914 wieder daheim zu sein - im Habsburgerland
k.u.k. Österreich-Ungarn.
Es kam dann doch gänzlich anders...
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: