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Voitsberg, Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirkes Voitsberg in der Steiermark mit knapp 10.000 Einwohnern, erstreckt sich eingebettet in einem ehemaligen Bergbaugebiet inmitten des weststeirischen Berg- und Hügellandes über eine Fläche von 29 km².
Die Stadtgemeinde Voitsberg liegt im westlichen Teil des Bezirkes
Voitsberg, etwa 17 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Graz. Die
Stadt liegt in einer Talebene am südlichen Ende des Großraumes des
oberen Gradner- und Kainachtales. Das Stadtgebiet wird von Nordwesten
nach Südosten hin von der Kainach durchflossen. Das Stadtzentrum liegt
auf einer Seehöhe von 394[2] Metern, während der Kobererkogel mit 606
Metern den höchsten Punkt im Stadtgebiet darstellt.
Passend zu einer Straßenbrücke über die Kainach steht der Brückenheilige Johannes Nepomuk.
Friedrich von Schiller-Denkmal
Volkshilfe Kindergarten Voitsberg Schillerstraße
Hauptplatz mit Grabnerhaus (Bemerkenswerte dekorativ gestaltete
Giebelfassade aus dem Jahre 1907 mit einer Mischung aus
historisierenden und Jugendstil-Zierformen.)
Diese Skulpturen entstanden bei den 7. Kettensäge-Schnitz-Kunst-Tagen im September 2022 in Voitsberg.
St. Michaelskirche
Im Kern spätromanisch (13. Jh.) mit mächtigem Chorquadratturm. In der
Gotik erweitert (Chor, 14 Jh.) und umgebaut (Langhaus, 2. Hälfte 15.
Jh.). Viele bemerkenswerte Grabsteine. Pfarrkirche für den Stadtbereich
von 1443 bis 1816. Unter der Orgelempore wurde 1998 mit qualitätsvollen
Römersteinen aus dem Voitsberger Raum ein Lapidarium eingerichtet. An
der Südseite befinden sich eine (in Teilen) spätgotische Lichtsäule
sowie das 1927/28 von Franz Josef Unterholzer geschaffene
bemerkenswerte Kriegerdenkmal und eine Gedenkstätte für die Verfolgten
und Opfer der NS-Zeit.
Geschichte der Michaelskirche
Die erste Siedlung von Voitsberg entstand um 1100 etwas außerhalb des
heutigen Stadtzentrums im Bereich der 1890 abgebrochenen
Margarethenkirche. Verbunden mit dem Bau der Burg Obervoitsberg begann
sich ab etwa 1165 am Fuße des Schloßberges eine neue Siedlung zu
entwickeln, aus der schließlich die heutige Innenstadt hervorging. Da
die ursprüngliche Pfarrkirche St. Margarethen außerhalb der Stadtmauern
lag, hatten die Voitsberger den Wunsch nach einer eigenen
innerstädtischen Bürgerkirche. Dies führte zum Bau der Michaelskirche
am Hauptplatz.
Erstmals wurde St. Michael 1268 als Filialkirche von St. Margarethen
genannt. Der Kirchenbau dürfte schon einige Jahre vor 1268 im ersten
Drittel des 13. Jahrhunderts entstanden sein, wobei die Pfarrkirche von
Piber sicher eine architektonische Vorbildwirkung hatte. Typologisch
entspricht St. Michael einer spätromanischen Chorturmkirche, bei der
sich der mächtige Turm über dem Chorquadrat erhebt an das ursprünglich
eine halbrunde Apsis angebaut war.
Aus der Romanik hat sich das Westportal bis heute erhalten. Allerdings
wurde es im Laufe der Jahrhunderte mehrfach überarbeitet und
vereinfacht. Ursprünglich muss man sich das Kircheninnere als
einheitlichen Raum ohne Säulen mit einer romanischen Holzdecke und
kleinen, fast schlitzartigen Fensteröffnungen vorstellen. Um 1443
begann die gotische Umgestaltung der Kirche. Zuerst wurde die
romanische Apsis durch einen gotischen Choranbau ersetzt und dann um
1500 der Innenraum in eine 3-schiffige gotische Hallenkirche mit
Netzrippengewölbe umgebaut.
Das 750-jährige Jubiläum der Michaelskirche war 2018 Anlass für eine
Neugestaltung des Altarraums. Der neue Volksaltar (Entwurf DI Martin
Berger) steht ganz unter dem Motto „Auf Christus schauen“. Das Kreuz
ist ein christliches Symbol, das jeder kennt. Im neuen Altar kommt die
Kreuzsymbolik sowohl im Grundriss als auch in den 4 Ansichten vor. Die
Basis des Altares - die sogenannte Stipes - bilden 3 Marmorplatten, die
in ihrer Anordnung im Grundriss ein Kreuz ergeben. Darüber schwebt
scheinbar schwerelos die massive Altarplatte. Betrachtet man den Altar
in den Ansichten, so sieht man darin ein franziskanisches Tao-Kreuz.
Der neue Ambo besteht aus einer steinernen Basis, die sich nach oben in
4 metallene Streben auflöst, welche die 4 Evangelisten symbolisieren.
Der Hochaltar wurde 1893 vom Grazer Bildhauer Jakob Gschiel (1821-1908)
nach einem Entwurf von Ludwig Kurz-Goldenstein (1850-1939) ausgeführt.
In der Mitte ist der Hl. Erzengel Michael dargestellt. Links davon
befinden sich die Statuen des Hl. Antonius und des HI. Johannes und
rechts die Heiligen Rochus und Sebastian.
Um dem Typus der romanischen Chorturmkirche zu entsprechen wurde das
Chorquadrat im Turmraum als Standort für den neuen Volksaltar gewählt.
Insgesamt bestand bei der Neugestaltung die Absicht, eine schlichte,
zeitgenössische Lösung zu finden, die sich harmonisch in die Kirche
einfügt, was ausgezeichnet gelungen ist.
Im Früh- und Spätbarock wurde die Kirche mehrmals neu eingerichtet. Von
der frühbarocken Ausstattung hat sich noch die Kanzel erhalten, die
sich jetzt in der Hl. Blut Kirche befindet. Das heutige
Erscheinungsbild der Kirche geht auf die Regotisierung im Jahr 1893
zurück. Hauptverantwortlich für die Umgestaltung war damals Architekt
Robert Mikovics (1852-1894). Links vom Hochaltar sieht man eine
Holztüre und ein kleines rosettenförmiges, gotisches Fenster.
Dahinter befand sich im Mittelalter eine Inklusenkammer, welche bei
Renovierungsarbeiten 1892 wieder entdeckt wurde. Die darin
eingeschlossene Inklusin erhoffte sich durch Askese und Gebet seelische
Vollkommenheit und konnte durch das Rosettenfenster der Messe am
Hochaltar beiwohnen.
Anläßlich der Regotisierung der Michaelkirche wurde 1893 der barocke
Hochaltar von 1727 gänzlich abgetragen und durch einen Neubau ersetzt,
für den der bekannte Neugotiker Jakob Gschiel arbeitete. Inmitten des
Aufbaus sehen wir die Statue des hl. Michael, flankiert von Johann
Baptist, Antonius, Rochus und Sebastian.
Die heutige neugotische Kanzel wurde 1900 aufgestellt und zeigt am Kanzelkorb wiederum die Figuren der vier Evangelisten.
Die Seitenaltäre wurden erst 1900 errichtet und beinhalten Gemälde im
Nazarenerstil des Malers Ludwig Kurz-Goldenstein und Statuen von Peter
Neuböck (Hl. Barbara, bzw. Hl Anna mit Maria). Der linke Seitenaltar
ist dem Herz Jesu gewidmet, dessen Verehrung im 19. Jahrhundert eine
zunehmende Beliebtheit erreichte. Der rechte Seitenaltar zeigt den
Heiligen Pankratius, der besonders von Bauern für eine gute Saat
verehrt wurde. Schon davor befand sich hier ein barocker
Pankratiusaltar. Bis ins frühe 20. Jahrhundert gab es im Mai in St.
Michael die Tradition des Pankratiussonnntags.
Durch die geschlossene neogotische Ausstattung strahlt der Innenraum
heute eine besondere Ruhe und Harmonie aus und ist eine gelungene
Verbindung von mittelalterlicher Bausubstanz und Sakralkunst des 19.
Jahrhunderts.
Zusammenfassend kann vom romanischen Bau der Voitsberger Michaelkirche
gesagt werden, daß es sich entweder um eine Anlehnung oder eine
Konkurrenz zum Gebäude der Pfarrkirche Piber, dem ältesten Kirchenbau
dieser Gegend, handelt. Die gotische Umgestaltung der Michaelkirche
begann wohl schon 1475, als mit der Ablaßurkunde eine entsprechende
Förderung durch die Gläubigen eingeleitet wurde. War bisher der
romanische Saalbau mit einer flachen Balkendecke nach oben
abgeschlossen, so wurde jetzt durch das Einsetzen zweier Pfeilerreihen
ein dreischiffiger Raum mit gotischem Netzrippengewölbe geschaffen.
Im Zuge der Regotisierung wurde 1893 auch eine neue Orgel von der k.
und k. Hoforgelfabrik der Gebrüder Rieger als Opus 384 errichtet. Durch
die solide Bauweise hat sich das Instrument bis heute nahezu
unverändert erhalten und ist mit 16 Registern und mechanischen
Kegelladen ein wertvolles Kleinod des romantischen Orgelbaus. Davor
befand sich in St. Michael eine 2-manualige Barockorgel mit 14
Registern von Johann Georg Mitterreiter aus dem Jahr 1791.
Die 1893 aufgestellte Orgel erhielt zwei neugotische Gehäusekästen, um
den Gesamteindruck der Kirche zu entsprechen. Das neue Werk mit 16
Registern wurde von den Gebrüdern RıeGer aus Jägerndorf (Krnov)
bezogen. Das Opus 432 verfügt über mechanische Traktur und Kegelladen,
ihr Klang orientiert sich am Ideal der Romantik.
Der Grabstein am Ostabschluß des Chorpolygons ist ein besonders gut
erhaltenes Stück aus dem ausgehenden 16.Jh. Die Inschrift nennt die
Namen der beiden in Relief abgebildeten Personen, nämlich links den
Voitsberger Bürger und Stadtschreiber Christoph Grabner, 40 Jahre alt,
und Elisabeth, 19 Jahre alt, seine dritte Frau, die Tochter von Paul
Faustiner und Katharina Schlargen von Gleintz, datiert 1587. Das große
Wappen mit Spaten und Helmzier ist jenes Christoph Grabners, das kleine
mit der Hand, die eineLilie hält, das seiner Frau.
Die Aussenfassade des Rathauses wurde von Arik Brauer, einem Vertreter
der Wiener Schule des Phantastischen Realismus gestaltet und im Inneren
des „Kunsthaus Rathaus“ befindet sich eine ständige Sammlung heimischer
Künstler sowie wechselnde Vernissagen.
Die Mariensäule wurde 1753 von den Grafen Wagensperg als Dankeszeichen
für die Erlöschung der Pest gestiftet. Arbeit des Bildhauers Josef
Schokotnigg. Auf der Säule: Maria Immaculata, am Sockel: hl. Josef,
seitlich: hl. Joachim und hl. Anna, davor hl. Johannes d. Täufer und
hl. Johannes Evangelist, hl. Sebastian und hl. Rochus. Rückseite: hl.
Johannes Nepomuk.
Mariensäule ist Station #13 vom Historischen Stadtrundgang.
Wo jetzt ein Juwelier ist, war früher vermutlich die Bäckerei Rakuscha am Hauptplatz.
Die St. Josefskirche wurde 1690 – 1708 als Klosterkirche errichtet.
Seit 1816 Stadtpfarrkirche. Bemerkenswerte Innenausstattung aus dem
Barock und Rokoko. Angebaut ist eine Lorettokapelle. An der Außenwand
Grabsteine des 15. u. 16. Jahrhunderts.
Anbei das Ehemalige Karmeliterkloster, 1395 von Friedrich und Georg von
Hanau gestiftet – 1812 aufgehoben. Im Zuge des Neubaues der
Klosterkirche wurde auch das Klostergebäude erneuert.
Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Voitsberg St. Josef steht in
der Stadtgemeinde Voitsberg in der Weststeiermark. Ihre Geschichte
reicht bis in das Ende des 13. Jahrhunderts zurück, wobei der heutige
Kirchenbau aus dem Ende des 17. und dem Beginn des 18. Jahrhunderts
stammt. Die auf den heiligen Josef von Nazaret geweihte Kirche gehört
zum Dekanat Voitsberg in der Diözese Graz-Seckau. Der Kirchenbau steht
unter Denkmalschutz.
Das Oratoriumgitter sowie das Prospekt der 1902 von Konrad Hopferwieser
senior aufgestellten Orgeln sind ebenfalls im Rokokostil gehalten. Auf
der Orgelempore hängen zwei gleichzeitige Bilder der Heiligen Albertus
und Johannes Nepomuk.
Sowohl die beiden Gehäuse der Orgel wie auch ihr Werk gehören
verschiedenen Epochen an. Der älteste Teil ist das Rückpositiv in der
Brüstung, 1781 von Joachim Prugger, Orgelbauer in Wolfsberg, errichtet.
Der prächtige Hauptkasten wurde anläßlich des Neubaus im Jahr 1900
abgetragen und durch den heute noch bestehenden Neorokokokasten
ersetzt. Die Hopferwieser-Orgel mit pneumatischer Traktur umfaßte 19
Register. In diese beiden Gehäuse baute 1987 die Oberösterreichische
Orgelbauanstalt ein neues Orgelwerk mit 24 Registern ein.
Die Kanzel wurde 1732 von Hans Michael Schmidt gefasst und zwischen
1760 und 1770 mit Ornamenten im Stil des Rokoko versehen. Am Kanzelkorb
befinden sich Darstellungen der Kirchenväter Augustinus von Hippo,
Ambrosius von Mailand, Gregor des Großen und Hieronymus. An der Stelle
des einfachen Kreuzes befand sich bis 1908 eine Statue des heiligen
Angelus.
Das freistehende Tabernakel wurde 1858 aufgestellt und zeigt an den
Expositionstüren eine Szene mit den Emmausjüngern. Die Mensa des
Hochaltares wurde 1908 von der Steinmetzfirma Grein aufgestellt.
In der rechten Seitekapelle befindet sich der Kreuzaltar, der 1888
durch das Herz-Jesu-Bild ergänzt wurde, die Statuen Maria und Johannes
flankieren das Kreuz, der Reliquienschrein mit den Gebeinen des hl.
Pankraz wurde 1893 aus der Michaelkirche hierher übertragen.
Neben dem Hochaltar rechts (links im Bild) ist der Stiftergrabstein für Friedrich von Hanau und Anna von Laun.
Der durch ein Chronogramm auf das Jahr 1711 datierbare Hochaltar füllt
den gesamten Chorschluss aus und wird Marx Schokotnigg zugeschrieben.
Insgesamt sechs Säulen tragen die Himmelsglorie mit ausgespartem
Rundfenster, wobei die beiden neben dem Altarblatt gedreht sind. Vor
dem mit Engelsfiguren flankierten Rundfenster ist eine Taubenfigur,
welche den Heiligen Geist darstellen soll, angebracht. Das von einem
Baldachin umgebene Altarblatt zeigt den Tod des heiligen Josef und
wurde von Franz Carl Rempp gezeichnet. Beiderseits des Altarbildes
stehen jeweils zwei Statuen, welche die Heiligen Teresa von Ávila,
Elija, Elisäus sowie Maria Magdalena von Pazzi darstellen. Im Jahr 1888
wurde der Hochaltar durch Wilhelm Sirach neu vergoldet.
Der Marienaltar in der nördlichen Seitenkapelle wurde 1708 der heiligen
Maria vom Berg Karmel geweiht. Im Jahr 1888 wurde der Altaraufbau von
August Ortwein überarbeitet. Aus demselben Jahr stammen das heutige
Altarbild sowie das Bildnis im Altarauszug, welche Maria von der
immerwährenden Hilfe sowie das Herz Mariä zeigen. Auf dem Altar steht
eine im 18. Jahrhundert gefertigte Statue des Prager Jesuleins. Weiters
befinden sich zwei Figuren der Heiligen Barbara und Walburga auf dem
Altar, welche 1890 aus der Margarethenkirche hierher verbracht wurden.
Der Kreuzaltar in der südlichen Seitenkapelle wurde 1709 aufgestellt
und trägt ein aus dem dritten Viertel des 17. Jahrhunderts stammendes
Kruzifix sowie zwei Statuen der Heiligen Maria und Johannes. Der
Altarauszug sowie die Mensa wurden 1888 von August Ortwein überarbeitet
und neu gestaltet. Das Bild des Herz Jesu im Altarauszug stammt aus
jener Zeit. Weiters befindet sich eine im Jahr 1893 hierher verbrachte
Reliquie des heiligen Pankratius am Altar. Beide Seitenaltäre sind
durch ein im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts angefertigtes
Kommuniongitter aus Holz mit dem Hochaltar verbunden.
Susanna Maria Gräfin Saurau stiftete am 6. April 1716 400 Gulden für
ein ewiges Licht in der Loretokapelle. Diese Stiftung läßt folgern, daß
die an der Nordseite der Josefkirche angebaute Loretokapelle, Grablege
der gräflichen Familie Wagensberg, wohl gleichzeitig mit dem Kirchenbau
errichtet wurde.
Hinter dem Altar befindet sich, durch ein Gitter getrennt, das
Gnadenbild der durch den Kerzenruß geschwärzten Madonna mit Kind. Die
Einrichtung der Voitsberger Loretokapelle folgt dieser Tradition, wurde
jedoch Ende des 19.
Jh.s einer Erneuerung unterzogen. Anläßlich der letzten Kirchenrenovierung wurde der Raum zur Wochentagskapelle umgestaltet.
Burgruine Obervoitsberg
Um 1170 begann Gottfried von Dürnstein hier mit der Errichtung einer
Burg. Die heute sichtbaren Mauerteile stammen zum Großteil aus dem 14.
und 15. Jh. seit dem 18. Jh. in Verfall, kam die Ruine 1910 an die
Stadtgemeinde. Von der Burgruine Obervoitsberg führt entlang des
Ostflügels der ehemaligen Stadtbefestigung ein romantisch angelegter
Wanderweg in das Stadtzentrum hinunter.
Stadtmauer – (aus dem 14./15.Jh.)
Die Stadtbefestigung (Mauern und Türme) und die Burg Obervoitsberg
bildeten ab dem 13. Jh. eine wehrtechnische Einheit, die durch die Burg
Greißenegg noch verstärkt wurde.
Die Burgruine Obervoitsberg liegt im Norden der Stadtgemeinde Voitsberg
in der Steiermark. Die Geschichte der Burg reicht bis in das Jahr 1164
zurück, als sie im Auftrag des steirischen Landesherren Ottokar IV. auf
einer Grundfläche des Stifts St. Lambrecht erbaut wurde. Die erste
urkundlich belegte Namensnennung der Burg war 1183. Obervoitsberg
befand sich mehrfach im Besitz größerer Adelsfamilien, so zu Anfang
auch der Babenberger, welche die Anlage auch ausbauten. Ende des 19.
Jahrhunderts ließ die Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft
die Ruine restaurieren und schenkte sie 1910 der Stadtgemeinde
Voitsberg, in deren Besitz sie sich noch befindet. Seit 1960 dient
Obervoitsberg als Bühne für die Burghofspiele Voitsberg.
Die Kirche Hl. Michael, auch Stadtkirche St. Michael genannt, ist eine
römisch-katholische Filialkirche in der Stadtgemeinde Voitsberg in der
Weststeiermark. Ihre Geschichte führt bis auf die zweite Hälfte des 13.
Jahrhunderts zurück.
Bei der Burganlage handelt es sich um die Ruine einer Höhenburg, die
auf einem breiten Bergrücken im Norden des Stadtgebietes von Voitsberg
erbaut wurde und früher Teil der Stadtbefestigung war. Die Hauptburg
hat einen klar gegliederten, rechteckigen Grundriss. Ein Bergfried
fehlt und wurde durch ein Festes Haus für Wehr- und Wohnzwecke ersetzt,
das die Anlage nach Süden hin abschließt.
Nach einer Sage soll in den Kellern der Burgruine Obervoitsberg ein
Schatz versteckt sein, der sich nur zu Mitternacht bei einer bestimmten
Mondphase bergen lässt. Einmal soll ein Wanderbursch versucht haben,
den Schatz zu heben. Er fand einen Gang, der in ein Gewölbe voller
Fässer führte. Als er das erste Fass öffnete, fand er darin nur
Kieselsteine und ihm erschien eine große Schlange mit einem goldenen
Schlüssel im Maul. Der Bursch flüchtete voller Angst aus dem Gewölbe
und vernahm von hinten ein lautes Wimmern und Weinen. Bei der Schlange
handelte es sich um ein verzaubertes Burgfräulein, das den Schatz
beschützte. Derjenige, der den Mut aufbringt, der Schlange den
Schlüssel aus dem Mund zu nehmen, soll den Schatz und das Burgfräulein
als Belohnung erhalten.
Der Häuptling König ist eine Dauerleihgabe des Vienna International Airport. (Gerhardt Moswitzer, 1974)
Moswitzers monumentale Statue war lange der magische Mittelpunkt der
Ankunftshalle im Wiener Flughafen. Seit dem letzten Umbau war sie
heimatlos geworden und konnte im Herbst 2013 nahe der Heimat des
Künstlers in den Skulpturenpark integriert werden. Moswitzer
erarbeitete Objekte aus Metall und aus digitaler Struktur. Er machte
abstrakte Fotografie, Videos und Filme. Er komponierte experimentelle
Musik, digitale Sounds und digitale Hörbilder.
Gerhardt Moswitzer, geb. 1940 in Maria Lankowitz, gest. 2013 in Wien, Vertreter Österreichs auf der Kunstbiennale Venedig 1970
Schloss Greissenegg
Wahrscheinlich wurde hier bereits in der 1. Hälfte des 13. Jhs. mit der
Errichtung einer Burg begonnen. Namensgebend war dann der 1471 von
Kaiser Friedrich III. hingerichtete Andreas von Greißenegg. Durch mehr
als 300 Jahre im Besitze der Grafen von Wagensperg. Ab 1877 durch den
Kohlengewerken August Zang in ein Landhaus umgebaut, umgeben von einem
weitläufigen Schlosspark mit Brunnenanlage und dem Grafenteich.
Willkommen am Weststeirischen Sagenberg!
24 erbauliche Geschichten und deren künstlerische Illustrationen
erwarten Sie auf einem Geist und Körper erquickenden Weg zur Burgruine
Voitsberg. Aber was sind Sagen? Sagen sind Erzählungen von sonderbaren
Ereignissen oder Erlebnissen, die geglaubt und für wahr gehalten
wurden. Es gibt historische Sagen, deren Ursprünge in Gründungen,
Persönlichkeiten, Kriegen oder Notzeiten liegen, und dämonische Sagen.
Das sind Geschichten von übernatürlichen Wesen, von Teufeln,
Waldgeistern, von Riesen und Zwergen, Erzählungen von erfüllten und
unerfüllten Ängsten und Hoffnungen. Die Verknüpfung des Sagenhaften mit
der Wirklichkeit, von Personen und Orten, gehört zum Wesen der Sage.
Der Wahrheitsgehalt jeder Sage hängt von der Glaubwürdigkeit ihres
Erzählers ab und von unserer Bereitschaft, einen kleinen Zauber in
einer technischen Welt zuzulassen. Natürlich könnte das Keuchen hinter
Ihnen von einem anderen atemlosen Besucher kommen - aber wer weiß?
* * *
Der Teufel führt in die Irre
Der alte Kowaldschmied ging einmal spät abends für seinen kranken
Nachbarn zum Heiligen Berg-Schuster, der ein heilkundiger Mann war. Als
er sich auf den Heimweg machte, war es bereits stockfinstere Nacht.
Zwar hatte er eine Laterne dabei, trotzdem kam er vom Weg ab. Nachdem
er geraume Zeit durch den Wald geirrt war, erkannte er im Licht seiner
Laterne einen kleinen Mann. Dieser erklärte ihm, den richtigen Weg
weisen zu wollen. Stundenlang gingen die beiden nebeneinander und aus
dem Männchen wurde ein Mann, der immer größer wurde und zu einem
grausigen Riesen wuchs. Da erklang von weither das Läuten der
Kirchenglocken. Augenblicklich war der unheimliche Weggefährte
verschwunden. Erst jetzt erkannte der,,Kowaldschmied", dass ihn der
Teufel eine Nacht lang genarrt hatte.
"Nach dem Volksglauben endet das in
die Irre gehen mit dem Ablauf der Geisterstunde oder dem Glockenläuten.
Noch bis in die Neuzeit wurde im Waldviertel für Verirrte
eine,,Heimhelf-Glocke" geläutet."
* * *
Die tanzenden Katzen
Als in Kainach ein Bauer die Samstagnacht allzu feuchtfröhlich gefeiert
hatte, machte er sich unruhigen Schrittes auf seinen Heimweg. Als er an
einem Schafstall vorbei kam, war dieser hell erleuchtet. Neugierig trat
er ans Fenster und sah verwundert den Stall gleich einem Ballsaal
erstrahlen. Drinnen tanzten zu unhörbarer Musik viele, viele Katzen.
Auch seine eigene Hauskatze war dabei und so rief er: "Ja Mutzerl, was
machst den du da?" Da kam seine Katze heraus, wurde dabei aber immer
größer und mächtiger. Das war zu viel für den Armen, schreiend und
stammelnd rannte er nach Hause, verkroch sich im Bett und auch sein
Samstagsbier hat ihm nimmer geschmeckt.
In manchen Regionen war die Katze ein
heiliges Tier. Erst im Mittelalter erhielt sie das Merkmal des
Unheimlichen und wurde als Hexentier gefürchtet. Als eigenwilliges
Haustier verbindet sich mit der Katze sowohl Glück als auch Unglück
verheißender Aberglaube.
Horaweibl
Vor vielen hundert Jahren lebten im Wald um Södingberg seltsame
heidnische Weiber. Sie trugen lange Haare und ihre Wohnhöhle wurde das
"Horaweiblloch" genannt. Sie holten ihre Nahrung von den umliegenden
Äckern und wie durch einen geheimen Segen gedieh dort das Getreide viel
besser als sonstwo. Einmal wurde ein Bauer durch den verführerischen
Duft von frisch gebackenem Brot in die Nähe des Horaweibllochs gelockt.
Vom Singen und Lachen der Horaweibl mutig gemacht, rief er zu ihnen
hinauf: "Backt's ma a an Striezl!" Aber wie sehr wunderte er sich erst,
als auf seinem Heimweg wahrhaftig ein frisch duftender Brotlaib lag. So
gutmütig die Heidenweiber auch waren, sie wurden arg verfolgt, flohen
und wurden nimmermehr gesehen.
„Wilde
Frauen gelten wie die wilden Männer als Vegetationsdämonen. Wenn man
ihnen begegnet, soll man ohne zu fragen ihnen geben, worum sie bitten,
sonst zaubern sie Unglück herbei."
* * *
Der Schatz von Hauenstein
Als vor vielen hundert Jahren die Furie des Krieges über das Land zog,
flohen die Voitsberger Ritter vor der Allmacht des Feindes. Zuflucht
fanden sie auf Burg Hauenstein, wo sie ihre mitgebrachten Schätze
vergruben. Die Zeit verging und mit ihr die Voitsberger Ritter. Auch
die Burg Hauenstein verfiel allmählich. Die Mauern stürzten ein und
Sträucher und Bäume wuchsen auf den Ruinen. Einer dieser Bäume ist eine
Buche. Wer diesen Baum fällt und aus seinem Holz eine Wiege zimmert,
ist der Vater eines Glückskindes. Denn das erste Kind, das in diese
Wiege gelegt wird, hat die Gabe, den Schatz von Hauenstein zu heben.
„Einen Schatz zu heben, ist wohl jedermanns Traum. Doch Vorsicht - alles, was tiefer als drei Fuß ist, gehört dem Teufel!"
* * *
Der Tolger Stacherl
Dereinst lebten im Feistritzgraben ein unheimlicher Jäger und sein
hoffärtiges Weib. Der Mann war ein wilder Geselle, der glaubte, seine
Kraft zu verstärken, wenn er frisches Wildblut trinke. Als nach einiger
Zeit ein Verwalter den Jäger aufsuchte, stellte dieser ihm seinen Sohn
vor. Dieser war einen Meter groß, von einer Seite sah er aus wie ein
Mensch, von der anderen jedoch wie von einer groben Baumrinde. Als er
den Besucher sah, beschnüffelte er ihn wie ein Jagdhund und bellte
laut. Noch lange hörte man ihn im Wald heulen, bellen und jaulen.
„Schon immer verdächtigte man
erfolgreiche Jäger, einen Pakt mit dem Teufel zu haben, der ihnen Macht
über das Wild verlieh. Schießt ein Jäger eine weiße Gämse oder einen
weißen Hirsch, bringt es ihm den Tod. (Kronprinz Rudolf, Thronfolger
Franz Ferdinand)"
Evangelische Gustav-Adolf-Kirche, 1936 nach Plänen von Hans Hönel
errichtet. Vorher (seit 1922) besaßen die Evangelischen Christen eine
provisorische Kirche im Stadtturm.
Der Handel mit dem Teufel
Vor sehr langer Zeit, als die Männer noch Zeit und Lust hatten, mit dem
leibhaftigen Teufel zu wetten, weil sie sich der Liebe, des Leibes, ja
sogar der Seele ihrer Frauen gewiss waren, begab es sich so in der
Graden: Der Teufel, der damals auch noch mehr Zeit und Muse hatte,
begehrte die Seele einer Bauersfrau. Also wandte er sich an ihren Mann,
den Besitzer ihrer Seele:,,Du Bauer, gib mir doch die Seele deiner Frau
und du hast einen Wunsch frei!" Der Bauer, ein gewitzter Bursche, war
sich sicher, den Teufel überlisten zu können.,,Schlag du mir", sagte
der Bauer und zeigte auf seinen Wald,,,diesen Hügel bis zehn Uhr, dann
mag der Handel gelten!". Da gab der Bauer dem Teufel eine ganz stumpfe
Axt und ging auf sein Feld pflügen. Doch bald reute ihn der Handel.
Neugierig ging er zurück, um den Teufel zu beobachten. Bei dem flogen
trotz der lahmen Hacke die Späne, dass es eine Freude war. Denn immer,
wenn die stumpfe Axt vom Holz zurück schnellte, schlug der Teufel sie
hurtig zurück.,,Wenn du mir eilst, eil ich dir auch!", sagte der Teufel
zur Axt.,,So wird mein Weib ihre Seele los!", dachte der Bauer und
brachte dem Teufel seine neue schwertscharfe Hacke. Der Teufel freute
sich und arbeitete weiter. Doch kaum schlug er die neue Axt ins Holz,
drang sie so tief ein, dass sie steckenblieb. „Schau", sagte der Teufel
zur Hacke, "wenn du rastest, raste ich auch!" Da durfte die Bauersfrau
ihre Seele behalten.
"Viel Aberglaube ist mit Holz und
Holzschlagen verbunden. Den Mädchen, die sich in der Thomasnacht (21.
Dezember) dreierlei Hölzer unter das Kopfkissen legen, erscheint im
Traum der Bräutigam. Wer das nicht glaubt, muss dreimal auf Holz
klopfen."
* * *
Das Schratenbründl
Es war einmal ein starker und furchtloser Knecht. Als er eines Tages
für seinen Bauern Besorgungen machen musste, schmeckte ihm wohl das
Bier zu sehr und er übersah die Zeit für den Heimweg. Die Nacht war
bereits hereingebrochen und seine Zechkumpanen begannen ihn ob des
unheimlichen Heimweges zu necken. „Du wirst doch nicht über das
Schratenbründl gehen, dort ist es nicht geheuer!" Vom Spott und dem
Bier angestachelt, machte sich der Knecht auf den finsteren Weg. Als er
dann durch den Wald an die Quelle kam, stand dort ein kleiner
zierlicher Mann. Er dachte sich:,,Na, der wird mir schon nichts tun!"
und schritt weiter wacker aus. Als er sich nach einiger Zeit nach dem
Mann umdrehte, war dieser schon ein großes Stück gewachsen. Zum Glück
fand er einen Steig, der ihn unter das Dach eines Hauses brachte, denn
dort war er vor dem inzwischen riesig angewachsenen "Schratl" sicher.
"Schrat ist ein anderer Name für
einen Kobold. Manchmal ist er Urheber von Albträumen. Der Waldschrat
lebt im Berg und in Höhlen im Wald und ist darin mit den Zwergen
verwandt."
* * *
Die übermütigen Bergknappen
Nicht immer führt ein reicher Bergsegen zu Zufriedenheit und Glück. So
auch nicht in Hirschegg, wo noch vor vielen Jahren nach Erz gegraben
wurde. Die Bergknappen erhielten reichen Lohn und je heller die Taler
blinkten, desto finsterer wurden ihre Seelen. Im lauten Übermut lärmten
sie während des Gottesdienstes auf der Kegelbahn beim Spengerwirt. Eine
Mutter mit Kind ermahnte die grölenden Männer, wenigstens während der
Messe vom Spiel zu lassen und ruhig zu sein. Die Knappen aber lachten
und verspotteten die Frau. Abermals ermahnte sie das Weib, sie aber
verhöhnten und beschimpften sie weiter. Einer der betrunkenen Kerle
griff wütend nach dem ängstlich blickenden Kind. Mit einem raschen
Streich schlug er dem Mädchen den Kopf von den Schultern und schob mit
dieser grausigen Kugel nach den Kegeln. In diesem Augenblick erschien
auf der Wiese vor der Kegelbahn eine eiserne Henne. Laut hallte der
grimmige Fluch der Mutter in die plötzliche Totenstille: „Die eiserne
Henne wird sieben eiserne Eier legen und ausbrüten. Dann aber ist es
mit dem Bergbau vorbei!" Und so war es. Der Bergsegen war für immer
vorbei.
Das Kegelspiel wurde in alter Zeit
immer mit dem Donnergott in Verbindung gebracht. So führt wohl das
rollende rumpelnde Geräusch sowohl von Kugel als auch vom Donner zur
Vorstellung vom kegelnden Teufel zum Geist, der mit dem eigenen Kopf in
der Hand Kegel spielt.
Auch das Huhn galt als Orakeltier.
Eine schwarze Henne schützte vor Hexen, ein krähendes Huhn hingegen
bedeutete Unheil. So ist auch der alte, nicht ganz ernstzunehmende
Spruch zu verstehen:
"Den Mädchen, die fluchen, den Hühnern, die krähen, denen soll man beizeiten die Hälse umdrehen."
Das Saukreuz
In Krenhof bei Köflach lebte einmal ein ganz armer Keuschler, dem war
sein Weib verstorben und er und seine Kinder nagten am Hungertuch. Am
Weg zur Sonntagsmesse begegnete er einem reichen geizigen Bauern, bei
dem er verschuldet war.,,Wenn ich heute nicht mein Geld habe, hol ich
mir deine letzte Sau aus dem Stall", herrschte ihn der Reiche an. Da
half kein Bitten und Flehen. In seiner Not fiel der Keuschler auf die
Knie und betete um Gottes Beistand.
Am Abend stand der reiche Bauer vor der Tür, marschierte gruẞlos in den
Stall und versuchte das Schwein aus dem Stall zu treiben. Das wollte
aber nicht mit.,,Wenn du dich nicht führen lässt, werd' ich dich
reiten!", fluchte der Bauer und sprang auf den Rücken der Sau. Kaum saß
er auf ihrem Rücken, raste die Sau erbärmlich quickend aus dem Stall
durch den Hof pfeilgerade auf die Felswand zu und verschwand mitsamt
dem Reiter in ihr. Das Schwein fand man tags darauf munter im Stall,
den Geizhals nimmermehr. An der Felswand wurde ein Marterl errichtet,
das „Saukreuz" genannt wird.
,,Das Schwein gilt als Orakeltier, war aber auch als Hexentier und
Sinnbild der Zügellosigkeit verrufen. Die positive Einschätzung
(Schwein gehabt) leitet sich von einem Kartenspiel des 16. Jahrhundert
her, bei dem auf der höchsten Karte ein Schwein abgebildet war."
* * *
Margarete Maultasch
Einst war die Burg Voitsberg im Besitz der Herzogin Margarete
Maultasch. Ihr Mund war riesig und ihre Unterlippe baumelte herunter
bis ans Kinn. Ihre Hässlichkeit wurde nur noch von ihrer Bosheit und
ihrer Körperkraft überboten. Ein finsteres Vergnügen fand die Maultasch
daran, junge Burschen auf ihr Schloss zu locken und sie auf den
Burgmauern reiten zu lassen. Doch wenn der Spaß sie langweilte, sprang
sie unversehens hinzu und stürzte den unglücklichen Reiter in die
Tiefe. Ein wandernder Schustergeselle hörte von den Untaten der
Herzogin und beschloss, ihnen ein Ende zu machen. Kaum in der Burg
angekommen, ersuchte er die Maultasch, ihm den Mauerritt vorzumachen.
Als die Alte auf der Mauer saß, zückte er seine Schusterahle und
durchstach ihr böses Herz.
Margarete Maultasch wurde 1318
geboren und verstarb 1369 in Wien. Sie war Gräfin von Tirol. Ihren
Beinamen Maultasch soll sie ihrem übergroßen Mund zu verdanken haben.
Sie war nur der Sage nach in Voitsberg.
* * *
Die drei Gräber
Vor langer, langer Zeit, kaum einer kann sich daran erinnern, kamen
drei lustige Spielleute in die Voitsberger Gegend. Beim Schneiderwirt
zeigten sie ihre Kunst, ei, war da ein Fiedeln und Blasen, ein Flöten
und Trommeln und jauchzende Tänzer bis spät in die Nacht. Fröhlich
klirrten die Gläser und Humpen und als der Morgen graute, waren die
Taschen der Musikanten voller Münzen.
Rechtschaffen müde machten sich die Spielleute auf den Heimweg, nicht
ahnend, dass ihr verdientes Geld mordgierige Neider anzog. Mit
gezückten Messern fielen die Mordbuben über die Musikanten her. Da half
kein Bitten und Flehen, die ruchlose Tat wurde vollbracht und die armen
Opfer an Ort und Stelle verscharrt. Die drei Grabhügel sind noch heute
zu sehen. Mögen es der kühle Wind von den Bergen oder die unerlösten
Seelen der Spielleute sein - irgendwie ist es dort nicht ganz geheuer.
„Spielleute waren schon immer wegen
ihrer besonderen Fähigkeit, zum Tanz aufzuspielen, verdächtige
Gesellen. Als Spielmann, der nicht aufhört zu spielen, ist der Teufel
berüchtigt."
Voitsberg ist regionales Wirtschaftszentrum mit überregionaler
Bedeutung in den Alpe-Adria-Regionen und verkehrsmäßig gut erschlossen.
Mit dem renovierten Bahnhof, in dem auch Gewerbebetriebe und
Sozialeinrichtungen untergebracht sind, eine Anbindung an die von der
Graz-Köflacher Eisenbahn betriebene Schnellbahnlinie S7. Voitsbergs
Struktur ist ein Branchenmix von Klein- und Mittelbetrieben.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: