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Vordernberg liegt am Fuß des Präbichl in den Eisenerzer Alpen. Das hier sehr enge Vordernbergertal trennt die Gebirgsgruppen der Eisenerzer Alpen und des Hochschwab. Vor allem die Wände der westlich des Marktes liegenden Vordernberger Mauern grenzen sehr knapp an das Siedlungsgebiet.
Die kkStB 69 war eine Zahnradbahn-Dampflokomotive der Bauart Abt für
den Betrieb auf der Erzbergbahn, sie war die älteste und
stückzahlstärkste der dort eingesetzten Typen.
Das Radwerk IV ist die größte eisengeschichtliche Sehenswürdigkeit der
Eisenstraße. Die 1846 an Stelle eines alten Hochofenwerkes in einem
monumentalen klassizistischen Stil errichtete Anlage ist unter
Denkmalschutz und seit 1959 Hochofen- und Eisenmuseum. Im vierstöckigen
Gebäude wird mit den Werkzeugen und Geräten die Arbeitswelt und Technik
des 19. Jahrhunderts gegenwärtig. Man kann den Erz- und
Holzkohleantransport nachvollziehen, von oben in den Ofen blicken und
in der Abstichhalle das Ausfließen und Erstarren des Roheisens
nachempfinden. In eigenen Dokumentationsbereichen wird im Radwerk IV
die historische Entwicklung der Eisenerzeugung, die Geschichte der 14
Vordernberger Radwerke sowie die Erzförderung vom Erzberg nach
Vordernberg dargestellt.
Die 97.217 wurde als Denkmal auf dem Hauptplatz von Vordernberg aufgestellt.
Radmeisterbrunnen am Hauptplatz von Vordernberg
Ehem. Gewerkenhaus des Radwerkes V Erbaut 1562. Alte "Schankgerechtigkeit"
Ehem. Gewerkenhaus zum Radwerk V 15. Jhdt, Ab 1565 Sitz des Marktrichters, Saal mit Barock-Stuckdecke
Marktgemeinde Vordernberg - Aus der Geschichte
Um 400 n. Chr.: Erste Eisengewinnung auf dem Erzberg durch die Kelten
und Römer (Ausgrabungen Feistawiese). Im frühen Mittelalter: Erste
Vordermberger Ansiedlung in "Altenmarkt" (Nähe der heutigen Almhäuser)
mit einer Laurentiuskapelle.
Um 1200 Anordnung von Schmelzőfen, sogenannter Stucköfen am
Vorderrnbergerbach, um die Wasserkraft für das Gebläse und
auszunjitzen. die Hämmer
1314 Erstmalige Nennung von Vordermberg.
1388 Erstmalige Nennung der „St. Elsbeth Kirche" (heutige Laurentiuskirche).
1453 Vordermberg erhält das Marktrecht, das Marktwappen und die
Gerichtsbarkeit von Kaiser Friedrich III. urkundlich bestätigt. Im
selben Jahr erhalt die St. Elsbeth-Kirche das Laurentipatronat
übertragen und ist ab 1598 Pfarrkirche
Die Eisenschmelzwerke erstreckten sich bis Anfang des 15. Jhdt, von den
Almhäusern bis zur Laurentiuskirche (zwerte Vorderrmberger Siedlung).
15. Jh. Die Schmelzwerke (zum Teil durch Brand vernichtet) werden wegen
der stärkeren Wasserführung des Vordernbergerbaches und der günstigeren
Holzkohlezufuhr in den Bereich des heutigen Marktes verlegt. Die durch
den Neubau wesentlich vergrößerten Betriebe erzeugen einen großen Teil
der österreichischen Gesamtproduktion an Eisen. Diese Radwerke
(insgesamt 14) waren fast ein halbes Jahrtausend in Betrieb und auf der
Welt als einmalig zu betrachten.
1465 Errichtung der kleinen Himmelsfahrtskirche im Markt. Sie wird 1756 neu und größer ausgebaut und ist ab 1830 Pfarrkirche.
1510 Gründung der ursprünglichen Radmeisterkommunität, einer
Vereinigung zur Holzkohlenversorgung der Eisenschmelzwerke (auch
"Blahäuser" oder wegen der Wasserräder - "Radwerke" genannt.)
1524 Grenzzlehung auf dem Erzberg zwischen Innerberger und Vardernberger Erzabbau ("Ebenhöhe").
16. Jh Verlegung des Berggerichtes von alten "Steinhaus" in das Amts-
und Gerichtshaus nach Vordermberg, weiches im Jahre 1608 nach einem
Brand wieder errichtet wird. 1806 kommt das Berggericht nach Leoben.
1760 Im gemeinschaftlichen Radwerk IV wird der "Flossenbetrieb" (mit
regelmäßigem Ofenabstich) aufgenommen. Bis 1762 wurden sodann alle 14
Radwerke auf die kontinuierliche "Flossenerzeugung" umgestellt. Ende
des Stuckofenbetriebes.
1822 Erzherzog Johann erwirbt das Radwerk II mit Gewerkenhaus und
greift fördernd in die steirische Eisenerzeugung ein. Er führt damit
Vordermberg in eine neue Wirtschaftsblute.
1835 Auf Veranlassung von Erzherzog Johann wird eine Erzförderbahn bis Präbichi gebaut und 1844 bis Vordermberg verlängert.
1840 Gründung einer Montanlehranstalt durch Erzherzog Johann in
Vordermberg unter dem berühmten Eisenfachmann Peter Tunner. Sie
entwickelte sich in weiterer Folge zur heutigen Montanuniversität in
Leoben.
1869-1870 Die meisten Radwerke bisher im Einzelbesitz von meist
wohlhabenden Radmeistern-gehen in gesellschaftliches Eigentum über
1881 Erwerbung dieser Radwerke durch die neugegründete Österreichische
Alpine Montangesellschaft, die mit Ausnahme der des Radwerkes XIV auch
in den Besitz aller Erzanteile auf dem Erzberg gelangt
1891 Inbetriebnahme der Zahnradbahn Vordenberg - Eisenerz.
Um die Wende des 19. Jhdt, verliert das Holzkohlenelsen wegen Brennstoffmangels immer mehr an Bedeutung.
1891 Der enorme Eisenbedarf führt zu Errichtung des ersten Donawitzer
Kokshochofens. Diese wirtschaftlichere Elsenerzeugung zwingt zur
Einstellung der meisten Radwerke in Vardernberg.
1911 Das Radwerk IV wird ausgeblasen und später zu einem Eisenmuseum umgestaltet.
1922 Einstellung des letzten Holzkohleofens (Radwerk XIV); die ruhmreiche Eisenindustrie Vordermbergs geht damit zu Ende.
1991 Eröffnung der Erzbergbahn (Vordernberg-Eisenerz) als Museumsbahn
1999 Eröffnung der um ATS 150 Mio. (rd. 11 Mio. EURO) neu errichteten Liftanlagen am Präbichl.
2000 Fertigstellung des Abwasserkanalnetzes im gesamten Gemeindegebiet.
2001 Einstellung der OBB-Bahnilinie Leoben-Vordernberg Markt. Errichtung einer Windkraftanlage am Präbicht.
2002 Erwerb der Landesbeteiligung (75%) an den Präbichl Bergbahnen durch die Marktgemeinde Vordernberg um € 1.671,475
2003 Eröffnung eines Seniorenzentrums im sog. "Prinzenhaus", Eröffnung
des Biomasseheizwerkes, Kauf der "Erzbergbahn" zwischen Vordernberg und
Krumpental durch den Verein Erzbergbahn.
2006 Eröffnung des Hüttendorf Präbichl
2012-2014 Bau des Anhaltezentrums Vordernberg mit der Eröffnung am 15. Jänner 2014.
Radwerk IV Hochofen-Museum, 16. Jhdt., Ehem. Holzkohlenhochofen, Letzte Umgestaltung 1846
Steyrer-Herrenhaus
Ehem. Gewerkenhaus zum Radwerk VI (Pichlhof), Ab 1760 Eigentum der
Radmeister-Communität ("Radsherrenburg"), bis 1830 Sitzungsgebäude.
Eisenbahnbrücke über die Rötzstraße
Ich bin nur zufällig in Vordernberg gestrandet, weil die Straße B115
nach Eisenerz kurz zuvor von einer Mure verschüttet wurde. Ohne diesen
unangekündigten Zwangsstopp (Scotty und Monitoranzeigen waren
ahnungslos!) wären mir diese 30 Minuten Aufenthalt bis zur Retourfahrt
des Busses sonst entgangen.