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Das Waldviertel ist der nordwestliche Teil des
österreichischen Bundeslandes Niederösterreich. Dazu gehören 99
selbstständige Gemeinden und es hat etwa 220.000 Einwohner auf einer
Fläche von ca. 4.600 km².
Am Weg dorthin geht es zuerst nach:
Poysdorf, eine Stadt im Bezirk Mistelbach im nördlichen Weinviertel von Niederösterreich.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Poysdorf
(Patrozinium: Johannes der Täufer) ist ein einheitlicher, frühbarocker
Bau, umgeben von Resten der ehemaligen Kirchhofmauer und von Süden aus
über Treppen erreichbar. Sie ist durch ihre Lage auf dem 225 Meter
hohen Kirchenhügel im Norden des Ortes weithin sichtbar. Das Dekanat
Poysdorf gehört zur Erzdiözese Wien.
Die Pfarrkirche von Poysdorf ist ein Saalbau mit Seitenkapellen und
basilikalem Querschnitt, Südturm und leicht eingezogenem Chor mit
halbrunder Apsis. Der Turm erhebt sich im südlichen Chorwinkel und wird
von einem barocken Helm mit abgeschnürter Haube bekrönt. Er hat im
unteren Bereich toskanische Eckpilaster und an der Westseite ein
Treppentürmchen. Die Obergeschosse verfügen über Rundbogenfenster.
Das Innere der Kirche ist ein hoher, dreijochiger, stichkappengewölbter
Saalraum mit toskanischer Pilastergliederung und umlaufendem Gebälk,
mit je drei rundbogigen Öffnungen zu tonnengewölbten Einsatzkapellen an
beiden Seiten. Der annähernd quadratische Chor hat eine leicht
eingezogene, halbrunde Apsis. Auf der westlichen Seite erhebt sich auf
toskanischen Säulen eine zweigeschossige, dreiachsige Empore von 1780.
Das Turmuntergeschoß sowie die Sakristei haben Kreuzgratgewölbe.
Beim Apsisscheitel führt über eine entlang der Krümmung des
Apsisfundaments gelegte, gebogene Doppeltreppe ein Abgang zu der
sogenannten Unterkirche, einer Gruft, die vermutlich im zweiten Viertel
des 17. Jahrhunderts umgebaut wurde. Unten trägt ein massiver, axial
stehender Mittelpfeiler. Westlich davon liegt ein zweijochiger, gegen
Nordwesten um ein weiteres, an der Westseite abgemauertes Joch
erweiterter Raum mit Kreuzgratgewölbe auf Wandpfeilern mit
Gesimskapitellen.
Staatz ist eine ehemalige Stadtgemeinde und heutige Marktgemeinde mit
knapp 2000 Einwohnern im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich. Die
Geschichte der Marktgemeinde Staatz ist eng mit der gleichnamigen
Burgruine verknüpft.
Die Burg Staatz entstand bereits im 11. Jahrhundert, die erste
urkundliche Erwähnung ist im Jahr 1072 belegt. Gegen Ende des
Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1645 durch ein schwedisches Heer
zerstört. Seitdem ist sie eine Ruine.
Die Ruine der Höhenburg liegt bei 332 m ü. A. auf der als einzelner
Berg in der hügeligen Landschaft des Weinviertels liegenden Staatzer
Klippe, wie der Berg bez
Diese hervorragende strategische Lage ließ bereits früh eine Burg auf
der Staatzer Klippe entstehen. Ab circa 1130 taucht, vor allem in
Urkunden des Stifts Klosterneuburg, ein Edler Reginger von Staatz auf,
der mit dem Edlen Reginger von Ried im Innkreis identisch sein dürfte.
Er ist wahrscheinlich der erste, der sich nach (der Burg?) Staatz nennt
- der 1072 genannte Pucho de Stoz ist nicht sicher hierher zu beziehen.
Regingers Sohn Ulrich von Staatz, der sich vergeblich bemüht hat, nach
dem Tod seines Vaters (um 1160) die Vogtei über das Stift Reichersberg
an sich zu bringen, zieht sich aus dem Innviertel zurück und gehört wie
seine Nachkommen bis um die Mitte des 13. Jahrhunderts zur
Ministerialität der Babenberger Herzöge von Österreich.
1246 standen sich in der Ebene unterhalb der Burg die Heere Friedrichs
II. des Streitbaren und Ulrichs von Kärnten gegenüber, der im Auftrag
seiner böhmischen Verwandtschaft in Österreich eingefallen war. Der in
der Schlacht gegen den letzten Babenberger schließlich unterlegene
Kärntner wurde in weiterer Folge auf Staatz gefangen gehalten. König
Ottokar II. Přemysl belehnte Otto von Maissau mit der Burg. Unter den
Maissauern erlebte die Burg ihre Blütezeit und der unterhalb der Burg
gelegene Ort wird in Urkunden als Stadt bezeichnet.
1600 kaufte Seyfried Christoph von Breuner Staatz von Kaiser Rudolf II. Seit damals ist die Burg in Privatbesitz.
Eggenburg ist eine Stadtgemeinde mit über 3500 Einwohnern im Bezirk
Horn in Niederösterreich. Es liegt am Übergang vom Weinviertel zum
Waldviertel und umfasst 23,52 Quadratkilometer.
Schon in urgeschichtlicher Zeit war das Granitplateau oberhalb der
Schmida, auf dem sich Eggenburg gründet, ab der jüngeren Steinzeit von
Menschen besiedelt. Die Geburtsstunde der Stadt ist in der
Babenbergerzeit (976–1246) anzusetzen. Nach der Jahrtausendwende wurde
Niederösterreich bis an den Nordwald – das heutige Waldviertel –
besiedelt. Zur Sicherung dieses Gebietes entstand um 1160/70 die
befestigte Grenzstadt Eggenburg bereits mit Marktfunktion.
Redemptoristenkirche Mariae Reinigung
Die Klosterkirche Mariae Reinigung ist ein hoher, im Kern gotischer
Bau, der den nördlichen Flügel der Klosteranlage bildet. Die
Klosterkirche wurde 1460 als Franziskanerkloster errichtet.
Sie ist eine Hallenkirche mit schlichtem Netzgewölbe und hat keine
Säulen, obwohl sie ein Werk der Gotik ist. 1844 entstand der
neugotische Turm. 1896 erhielt die Kirche Glasfenster aus der
Werkstätte der Tiroler Glasmalerei. Mit Ausnahme des spätbarocken
Kruzifixes über dem Triumphbogen ist die Einrichtung fast durchwegs
neugotisch und wurde unter Mitwirkung von kunstsinnigen Laienbrüdern
des Redemptoristenordens gestaltet.
In der linken Seitenwand öffnet eine moderne Glastüre den Zugang zur
Familienkapelle, zu deren Erbauung Frater Baptist Stöger die Steine auf
seinem Rücken von der Stadtmauer herbeitrug.
1451 besuchte der Hl. Johannes Capistran Eggenburg. Die begeisterten Bürger gründeten daraufhin 1460 ein Franziskanerkloster.
1466 wurde die Kirche geweiht und in der Barockzeit reichlich mit Kunstwerken ausgestattet.
1786 wurde das Kloster von Kaiser Josef II. aufgelöst und danach in eine Kattunfabrik umfunktioniert.
Durch den großen Stadtbrand im Jahre 1808, welcher 203 Häuser in Schutt und Asche legte, wurde auch dieses Gebäude zur Ruine.
Erst 1833 wurde es von den Redemptoristen wieder aufgebaut.
Unter den vielen Mitgliedern dieses Ordenshauses ragt besonders Frater
Johann Baptist Stöger hervor, der bereits seliggesprochen wurde. Seine
Gebeine ruhen in einem Hochgrab in der Familien-Kapelle der
Klosterkirche.
Fr. Johannes Baptist Stöger C.Ss.R. (1810 - 1883) war ein Laienbruder der Redemptoristen-Kongregation.
Sechsundvierzig Jahre lebte er in der Kongregation als Koch, Bäcker,
Gärtner und in anderen demütigen Dienstleistungen. Der kanonische
Prozess zur Seligsprechung wurde am 17. November 1898 initiiert. Der
Apostolische Prozess wurde am 23. Jänner 1923 abgeschlossen. Am 30.
Oktober 1900 wurde er in einem Ehrengrab in der Klosterkirche in
Eggenburg beigesetzt.
Die Stadtmauer ist fast gänzlich erhalten und teilweise begehbar
Die Pfarrkirche hl. Stephanus ist eine römisch-katholische Kirche in
der Stadt Eggenburg in Niederösterreich. Die Kirche ist ein weithin
sichtbarer und die Stadt überragender Bau mit einem Langhaus mit hohem
Satteldach und einem von zwei Türmen flankierten Chor. Die Kirche stand
anfangs westlich außerhalb der Stadtmauern.
Das vierjochige Langhaus als dreischiffiger Hallenraum hat einen
eindrucksvollen und einheitlichen Charakter unter dem Einfluss der
Wiener Bauhütte. Sechs Bündelpfeiler mit Netzrippengewölben teilen das
Langhaus in drei annähernd gleich breite Schiffe. Das Netzrippengewölbe
im Mittelschiff hat eine wabenförmige Konfiguration. Die etwas tiefer
liegenden Netzrippengewölbe der Seitenschiffe haben sternförmige
Konfiguration und eine stärker Betonung der Jocheinteilung. Die Rippen
im Gewölbe und an den Seitenschiffwänden ruhen auf gebündelten
Runddiensten mit Kapitellen. Die Arkaden- und Scheidbögen sind von
durchlaufenden Birnstäben gerahmt. Am Scheitel der Westwand ist die
Inschrift 1561.
Um die Seitenportale wurde 1712 ein Stuckmarmorgewände mit
übereckgestellten Pilastern, darüber Lunette und profilierter Giebel
mit Tressenmalerei errichtet und Mitte des 18. Jahrhunderts mit Putten
und Engelstatuen und den Hll. Petrus und Paulus und mit barocken
Türbeschlägen versehen.
Der einschiffige Chor mit zwei quadratischen Jochen hat einen
Fünfachtelschluss. Das Kreuzrippengewölbe um 1340 hat Birnstabrippen
auf Runddiensten mit Kelchkapitellen über einem Kaffgesims mit
Laubwerkkonsolen. Ein Rosettenschlussstein zeigt als Relief das Lamm
Gottes. Das gekehlte Sakristeiportal mit Rundstabbegleitung und
Eisenplattentüre entstand um 1500. Nördlich ist ein spätgotisches
kielbogiges Sakramentenhäuschen mit verstäbtem Gewände mit einem
schmiedeeisernen Rosettengitter aus dem 3. Viertel des 15.
Jahrhunderts, gegenüber ist eine spitzbogige Sessionsnische, welche als
Grabsteinrahmung genutzt wird. In der südlichen Schräge ist eine
Lavabonische aus dem 15. Jahrhundert. Um 1710 wurden nördlich im Chor
gekuppelte flachbogige Oratoriumsfenster eingebaut.
Die Sakristei mit Kreuzrippengewölbe ist aus dem Ende des 13.
Jahrhunderts und wurde im 14./15. Jahrhundert im Westen durch eine
höheren Raum mit Tonnengewölbe und einem Treppenaufgang mit
Schulterportal erweitert. Die gotischen Oratorien mit Kreuzgratgewölben
und Bogenöffnungen in den Chor entstanden wurde 1710 errichtet.
Gotische Wandmalereien wurden bei einer Restaurierung von 1960 bis 1961
freigelegt. Im Chor Maria mit Kind, flankiert von den Heiligen Johannes
der Täufer, Katharina, Dorothea und Agnes. An der Ostwand des
nördlichen Seitenschiffes ist eine dreiteilige Bild mit Deësisgruppe
und Jüngstem Gericht, mit Anbetung der Könige und Stifterfamilie, aus
dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts. An der Orgelempore das Bild
Verkündigung mit 1677 bezeichnet und gestiftet von Wolf Steinböck.
Die figurale Glasmalerei ist mit 1889 und 1907 bezeichnet.
Die Weihe der Kirche war 1537. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche
teilweise barockisiert. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche
eine neugotische Einrichtung.
Der hochgotische zweijochige Chor mit Fünfachtelschluss, mit zwei- und
dreibahnigen Maßwerkfenstern, mit Strebepfeilern im Polygon, hat im
Verhältnis zum Langhaus eine leicht höhere Trauflinie und ein
niedrigeres Dach.
Zwei romanische Türme flankieren den Chor in den Chorecken zum
Langhaus, wobei die Turmfront zum Langhaus eingezogen bzw. schmäler
ist. Die Türme haben hohe Pyramidendächer, der Südliche hat drei
Geschoße, der Nördliche vier Geschoße.
Horn ist eine Bezirkshauptstadt im gleichnamigen Bezirk Horn im
östlichen Waldviertel in Niederösterreich mit knapp 6500 Einwohnern.
Das Bezirksgericht auf dem Kirchenplatz von Horn wird auch als gemaltes
Haus oder Sgraffitohaus bezeichnet und steht sowohl unter Denkmalschutz
als auch unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von
Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Wappen am Gebäude lassen
vermuten, dass die mit 1583 bezeichneten Sgraffitobilder unter Veit
Albrecht von Puchheim als Besitzer angebracht wurden. Die zu einem
unbekannten Zeitpunkt übermalten Bilder wurden 1899/1900
wiederentdeckt, freigelegt und restauriert, aber auch ergänzt.
Die Neue Pfarrkirche Horn steht als dominierender Bau auf dem
Kirchenplatz in der Stadtgemeinde Horn im Bezirk Horn in
Niederösterreich. Die dem heiligen Georg geweihte römisch-katholische
heutige Pfarrkirche gehört zum Dekanat Horn in der Diözese St. Pölten.
Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Heidenreichstein ist eine Stadtgemeinde mit etwa 4000 Einwohnern im
Bezirk Gmünd im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich.
Den Namen verdankt Heidenreichstein einem der ersten Burggrafen, der
Heidenreich hieß. Die in Privatbesitz befindliche und nach wie vor
bewohnte Burg Heidenreichstein ist eine Wasserburg und gilt als
Wahrzeichen von Heidenreichstein. Der Markt dürfte ebenso wie die Burg
in den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts entstanden sein.
Die Burg ist nur über zwei Zugbrücken und ein Renaissancetor
erreichbar. Die runden Ecktürme haben ein spitzes, kegelförmiges Dach.
Der Wehrgang des größten Turmes wird vom vorragenden Dach geschützt.
Der hohe Bergfried ist der älteste Teil der Burganlage und dürfte schon
um 1160 errichtet worden sein, während die meisten Wirtschaftsgebäude
erst zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert erbaut wurden.
Die Burg Heidenreichstein liegt auf einem Felskopf, der nur wenig die
Umgebung überragt. Allein die Wassergräben, die Türme und die hohen,
schroffen Mauern signalisieren Abwehrbereitschaft. Die Burg wird im
Süden vom Hauswehrteich, im Osten vom Romaubach und im Westen sowie im
Norden durch Gräben begrenzt.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Heidenreichstein
Standort mehrerer Unternehmen, insbesondere der textil-, holz-, leder-
und metallverarbeitenden Industrie, die im 20. Jahrhundert,
unterbrochen durch die Kriegs- und Zwischenkriegszeit, für
Arbeitsplätze in der Region sorgten. Durch den allgemeinen
Strukturwandel verlor Heidenreichstein Ende der 1960er Jahre seine
Bedeutung als Industrie- und Gewerbestadt und musste ab 1971 neben
einer deutlichen Verringerung des Arbeitsplätzeangebotes auch einen
beträchtlichen Rückgang der Wohnbevölkerung hinnehmen.
Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor ist ein Naturpark auf dem Gebiet
der Stadtgemeinde Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel und
liegt auf einer Höhe von etwa 600 m ü. A.
Der Biotopkomplex beinhaltet als Kern etwa 30 Hektar Moorflächen, die
als Naturschutzgebiet Gemeindeau und als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen
sind und Teil des großräumigen FFH-Gebiets Waldviertler Teich-, Heide-
und Moorlandschaft bzw. Vogelschutzgebiets Waldviertel sind.
Der 1989 mit der Bezeichnung Hochmoor Gemeindeau – Heidenreichstein
gegründete Naturpark ist seit 1981 als Gemeindeau Naturschutzgebiet.
2005 wurde er neu konzipiert und in Naturpark Heidenreichsteiner Moor
umbenannt. Er gilt als Beispiel für Moore, die behutsam dem Tourismus
geöffnet wurden, während gleichzeitig Konzepte zur Erhaltung und
schonenden Nutzung umgesetzt werden.
Begrüßungsteam beim Naturparkzentrum.
Etwa zwei Drittel der Moorflächen sind mit Fichten, Föhren und Birken
bewaldet, etwa zehn Hektar sind offene Moorflächen. Es finden sich
Torfmoose, Wollgras, Pfeifengras, Heidelbeere, Moorbeere, Moosbeere und
Sonnentau.
Ergänzend zum Naturpark hat die Stadtgemeinde Heidenreichstein ein in
Europa einzigartiges Moor- und Torfmuseum eingerichtet, das bereits mit
nationalen und internationalen Preisen, unter anderem 1991 in Helsinki
mit einem europäischen Museumspreis, ausgezeichnet wurde.
Es wird versucht, die Entstehung der Moore im mitteleuropäischen Raum
zu veranschaulichen. Flora und Fauna in diesen Gebieten werden
vorgestellt, ebenso die wirtschaftliche Nutzung und die medizinische
Bedeutung von Torf. Weitere Abschnitte sind dem Naturschutz, den
Märchen und Sagen rund um Moorlandschaften sowie die Nachbildung einer
Moorleiche samt Schilderung der Unfälle die zu Todesfällen im Moor
führen können.
Der Naturpark wurde 2005 vom Verband der österreichischen Naturparke
(VNÖ) zum Österreichischen Naturpark des Jahres ernannt, weil es
gelungen ist, den Spagat zwischen Schutz der sensiblen Moorlandschaft
und Öffnung für Besucher zu bewältigen.
Der Naturparkverein erhielt 2007 den Hans Czettel Förderungspreis für
besondere Leistungen im Natur- und Umweltschutz in Niederösterreich im
Zusammenhang mit den das ganze Jahr über stattfindenden vielfältigen
Veranstaltungen im Naturpark.
Es wurden der etwa 2,8 Kilometer lange Moorpfad und der etwa
3,2 Kilometer lange Teichweg beschildert. Informationen über zehntausend
Jahre Vegetationsgeschichte stehen auf Schautafeln bereit. Es besteht
die Möglichkeit, auf einem Prügelsteg unmittelbar über die offene
Moorfläche zu gelangen. Ergänzend wurden ein Aussichtsturm, ein
Baumhoroskop und eine Moortretanlage eingerichtet.
Litschau, tschechisch: Ličov, ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Gmünd in
Niederösterreich. Sie ist die nördlichste Stadt in Österreich.
Der Herrensee, ursprünglich Herrenteich genannt, ist ein Gewässer auf
530 m ü. A. in der Stadtgemeinde Litschau im nördlichen Waldviertel im
österreichischen Bundesland Niederösterreich. Das Gewässer wurde durch
Aufstauung des Reißbaches für die im nördlichen Waldviertel verbreitete
Teichwirtschaft angelegt. Es ist 1600 Meter lang und umfasst eine
Fläche von ca. 24 Hektar. Er ist auch bei Anglern wegen seines
Reichtums an „Edelfischen“ sehr beliebt.
Als Wahrzeichen der Stadt gilt der alte Schlossturm – auch Hungerturm genannt. Seit 2007 ist Litschau Luftkurort.
Das Schloss Litschau wurde um das Jahr 1260 gebaut. Es befindet sich
seit 1763 im Besitz der Familie Seilern-Aspang und ist nicht öffentlich
zugänglich.
Am westlichen Ende des Litschauer Stadtplatzes thront das Schloss auf
einem Felsen. Das heutige Erscheinungsbild wird durch mehrere
Erweiterungen, die im Laufe der Zeit vorgenommen wurden, geprägt. So
bestehen neben der eigentlichen Kernburg an der höchsten Stelle des
Felsens noch das nebenan stehende so genannte Neue Schloss aus dem 18.
Jahrhundert, ein am Fuß des Felsens errichteter Meierhof sowie mehrere
Wirtschaftsbauten.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Litschau steht in der Mitte des
Stadtplatzes der Stadt Litschau in Niederösterreich. Die Pfarrkirche
hl. Michael gehört zum Dekanat Gmünd in der Diözese St. Pölten. Die
Kirche steht unter Denkmalschutz.
Gmünd ist eine Stadt im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich
mit über 5000 Einwohnern. Sie ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft des
Bezirkes Gmünd. Infolge des Vertrags von Saint-Germain (1919) musste
Österreich nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie einen Teil seines
Territoriums an die Tschechoslowakei abtreten, darunter auch die für
Gmünd wichtigen Vororte Unter-Wielands und große Teile der Böhmzeil,
die seit 1920 České Velenice heißt.
Die Sgraffito-Häuser am Stadtplatz stammen aus dem 16. Jahrhundert, wie
sie in ähnlicher Art auch in Weitra vorhanden sind. Außerdem findet man
am Stadtplatz das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Alte
Rathaus, die alte Schranne.
Die Pfarrkirche St. Stephan ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude
in Gmünd in Niederösterreich. Sie ist dem Heiligen Stephanus geweiht.
Die Pfarrkirche St. Stephan befindet sich im Nordosten der
Marktsiedlung an einer Geländestufe über dem Fluss Lainsitz. Es handelt
sich um eine dreischiffige Anlage mit einem Westturm.
Das Kreuzrippengewölbe stammt aus der Zeit um 1400. Die Wandmalereien,
die teilweise erst Anfang des 20. Jahrhunderts und in den 1980er Jahren
freigelegt wurden, datieren auf das 14. und 15. Jahrhundert. Die
Glasmalereien aus dem Jahr 1903 schuf die Tiroler Glasmalerei.
Die neugotischen Altäre sind Werke des Bildhauers Johann Schönbauer aus
Böhmisch Krumau. Am Hochaltar befinden sich Schreinfiguren, die die
Heiligen Laurentius, Stephanus und Leopold darstellen. Im Gesprenge
steht der Heilige Josef mit dem Jesuskind auf den Armen. Der linke
Seitenaltar ist ein Marienaltar, der rechte ein Florianialtar. Auf der
Kanzel sind Evangelisten-Reliefs und auf dem Taufstein ein neugotischer
Aufsatz mit einer Johannes-der-Täufer-Figur angebracht.
In ihrem Kern ist die Pfarrkirche St. Stephan ein romanisches Gebäude
mit nur einem Kirchenschiff, das zwischen Ende des 12. und Anfang des
13. Jahrhunderts erbaut wurde. An der Stadtmauer gelegen, diente die
Kirche auch der Befestigung der Stadt. Vermutlich in der zweiten Hälfte
des 13. Jahrhunderts wurde sie seitlich erweitert. Ihr Chor datiert
ursprünglich auf den Beginn des 14. Jahrhunderts. Urkundlich erwähnt
wurde die Kirche 1278/1280 als Sitz eines Vikariats und 1382 als Sitz
einer eigenständigen Pfarre. Im 15. Jahrhundert wurden die
Seitenschiffe und die Wölbung des Mittelschiffs ausgebaut. Bis 1794 war
die Pfarrkirche von einem Friedhof umgeben.
Der bei einem Brand im Jahr 1852 zerstörte Ostturm wurde nicht wieder
aufgebaut, an seiner Stelle erhielt die Pfarrkirche St. Stephan in den
Jahren 1852 bis 1854 ihren Westturm. 1903 bekam die Kirche ihre
neugotische Einrichtung. Restaurierungen erfolgten 1953 und 1978. Der
Chor wurde 1981/1982 nach Plänen des Architekten Clemens Holzmeister
erweitert. Im Jahr 2008 wurde der Platz vor der Kirche nach Clemens
Holzmeister benannt.
Die Orgel hat 14 Register, 3 Koppeln und 1.040 Pfeifen und wurde von
den Gebrüder Krenn gebaut (1968). Der Turm enthält 5 Glocken.
Hier war mal eine Haltestelle vom Elektrischen Oberleitungs-Automobil-Verkehr der Stadt Gmünd.
Die Palmenhaus Gmünd steht im Südosten vom Schloss Gmünd beim
Schlosspark in der Stadtgemeinde Gmünd und steht unter Denkmalschutz.
Krems an der Donau ist mit 25.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt
Niederösterreichs und liegt an der Donau 70 km westlich von Wien. Als
Statutarstadt erfüllt sie sowohl die Aufgaben einer Gemeinde als auch
eines Bezirks, darüber hinaus ist sie Verwaltungssitz des Bezirks
Krems-Land. Die Stadt ist heute Handelsstadt, Kulturstadt sowie Schul-
und Universitätszentrum.
Das Wahrzeichen der Stadt Krems ist das Steiner Tor, ein erhalten
gebliebenes Stadttor, das im Jahr 2005 aufwändig restauriert wurde.
Die Altstadt von Krems gehört zum UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Wachau, das im Jahr 2000 anerkannt wurde.
Bürgerspitalkirche Hl. Philipp und Jakob: Die Kirche wurde 1470 unter
Friedrich III. erbaut und liegt an der Oberen Landstraße im Zentrum von
Krems. Der Hochaltar stammt von 1860/82, geschaffen von Johann Bernhard
Grabenberger mit den Statuen der Heiligen Nikolaus und Wolfgang von
Matthias Schwanthaler.
Sowohl im Stadtteil Krems als auch im Stadtteil Stein sind geschlossene
Altstadtbestände vorhanden. Da sich in den letzten 50 Jahren der
Hauptschwerpunkt des Handels und Gewerbes in den Stadtteil Krems
beziehungsweise die Einkaufszentren am östlichen Stadtrand
zurückgezogen hat, ist der Stadtteil Stein baulich weitgehend
unverändert geblieben.
Blick in die Kirchengasse zum Pfarrplatz.
Das Bürgerhaus 'Zum goldenen Reichsadler', stammt aus dem Jahre 1689
und steht in der Kremser Altstadt an der Untere Landstraße 5 unter Denkmalschutz.
Die Pfarrkirche St. Veit in der Stadt Krems an der Donau ist eine
römisch-katholische Kirche. Sie wird auch „Dom der Wachau“ genannt.
Nach außen stellt sich die Kirche als strenger, frühbarocker Bau dar,
die Inneneinrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Wesentlich war die
Tätigkeit des Passauer Bildhauers und Architekten Joseph Matthias Götz
(Hochaltar, Chorgestühl, Kanzel) ab 1733 und die Ausgestaltung der
Kirche mit Deckenfresken. Sie stammen von Martin Johann Schmidt
(„Kremser Schmidt“) und wurden im Jahre 1787 geschaffen, das
Hochaltarbild schuf 1734 Johann Georg Schmidt („Wiener Schmidt“), ein
älterer Zeitgenosse ohne verwandtschaftliche Beziehung.
Die heutige Form der St. Veits Kirche geht auf den barocken
Kirchenneubau in den Jahren 1616 bis 1630 zurück. Von der ursprünglich
romanischen Kirche wird angenommen, dass sie auf eine Schenkung Kaiser
Heinrichs II aus dem Jahr 1014 zurückgeht. Der Hl. Vitus wird 1178 als
Namenspatron der Kirche erstmals genannt.
In ihrer heutigen Form repräsentiert die Pfarrkirche einen neuen
Kirchentyp, der ohne die Stützpfeiler der Gotik auskommt. Die
Seitenkapellen sind durch massive Quermauern voneinander getrennt, die
bis unter das Hauptdach ragen. Damit konnte das Gewölbe ausladender und
weiter als in der Renaissance gebaut werden.
Kanzel: J.M. Götz, 1735, Passau. Verklärung Jesu, Gleichnis von Sämann
(Rückwand), Brüstung: Durchzug durchs Rote Meer, Tod Sauls, Bekehrung
des Saulus, Gastmahl des König Balthassar.
Hochaltar: 1733 von Josef Götz, Passau. Finanziert durch eine Schenkung
der Bürgerin Anna Maria Muhr. Oben Aufnahme Mariens; Altarbild:
Martyrium des hl. Vitus; Joh. Georg Schmidt; Statuen (links beginnend):
Johannes d. Täufer, Petrus, Stephanus, Florian (röm. Soldat), Paulus,
Josef.
Deckenfresken: Von J .M. Schmidt (Kremser Schmidt) 1787 gemalt. Die
Themen vorne beginnend: Anbetung der Eucharistie, Liebe, Glaube,
Hoffnung, Hl. Cäcilia.
Der Seitenaltar aus schwarzem Marmor im linken Querschiff befand sich
ursprünglich in der „Bründlkapelle“ des Kapuzinerklosters Und, die 1796
bei der Klosteraufhebung hierher übertragen wurde. In ihm fand auch die
kleine Marienstatuette (böhmisch, um 1420) ihre Aufstellung, die als
Gnadenbild „Maria Bründl“ den Mittelpunkt der Marienverehrung im
Kloster Und bildete.
Die Orgel von 1986 wurde von Orgelbaumeister Gerhard Hradetzky erbaut.
Sie verfügt über 43 Register, die auf drei Manuale und Pedal verteilt
sind.
Der Stausee Ottenstein ist der oberste der drei Kampstauseen im
niederösterreichischen Waldviertel und ein beliebtes Freizeit- und
Ausflugsziel. Der Stausee ist vor allem im Sommer ein beliebtes
Ausflugsziel und belebt den Tourismus der Region. Entlang der
bewaldeten Ufer gibt es zahlreiche Rad-, Wander- und Reitwege. Die
fjordartigen Buchten sind teilweise nur mit dem (Leih-)Boot zu
erreichen und ermöglichen besonders viel Ruhe und sehenswerte Orte.
Die Burg Lichtenfels ist die Ruine einer Höhenburg bei
Peygarten-Ottenstein im Waldviertel, Niederösterreich, zur Stadt
Zwettl-Niederösterreich gehörend. Ursprünglich auf einem bewaldeten
Felskopf eines Berghangs erbaut, liegt sie heute auf einer Halbinsel
des Stausees Ottenstein im Waldviertel. Sie gehört zur Ortschaft
Friedersbach.
Die Burg Lichtenfels gehörte zu den kleineren Besitztümern, die an die
Besitzungen der Kuenringer grenzte und aus dem Besitz der deutschen
Könige stammte. Diese hatten im 12. Jahrhundert das Gebiet an kleine
Adelshäuser vergeben, um das Gebiet des Kamps urbar zu machen.
Ursprünglich gehörten diese noch nicht zum Herzogtum Österreich,
sondern kamen erst 1156 dazu.
Urkundlich ist in diesem Gebiet Hartung von Rauheneck und seine Söhne
Albero, Otto und Ortlof 1136 nachgewiesen. Dieser bekam dieses Gebiet
von Herzog Heinrich Jasomirgott als Lehen und erbaute Mitte des 12.
Jahrhunderts die Burg. Die Rauhenecks, deren Beiname "die Tursen" (=
Riesen) war und die in Niederösterreich weit verzweigt waren, hatten
bis 1335 das Lehen, bevor es an den Herzog heimfiel.
Der Bekannteste der Rauhenecks war Hugo der Turs von Rauheneck. Dieser
schien in der ersten österreichischen Urkunde, die in deutscher Sprache
abgefasst wurde, von 1248 auf.
Spätere Lehnsinhaber waren die Herren von Kapell, Georg von Dachsberg
und Jörg von Rappach bis 1437. In dieser Zeit diente die Burg als
Versteck der Kostbarkeiten und der Bibliothek des Stiftes Zwettl vor
den plündernden Hussiten während der Kämpfe von 1427/28.
In den nächsten zwei Jahrhunderten wechselten die Lehnsherren häufig.
Erst 1623 kaufte Hans Unterholzer von Kranichberg Burg und Herrschaft
Lichtenfels vom Kaiser als freies Eigen. 1628 vereinigte er sie mit
seiner Herrschaft Rastenberg. 1774 wurde alles von der Familie des
Freiherrn von Bartenstein übernommen. Von da an verfiel die Burg.
Infolge der Dachsteuer kaufte 1790 das Stift Zwettl einen Teil des
Daches. Nachdem der letzte Bewohner 1804 ausgezogen war, verfiel die
Burg zusehends.
Seit 1872 ist die ehemalige Herrschaft Lichtenfels im Besitz der gräflichen Familie Thurn-Valsassina.
Harmanschlag ist eine der 13 Ortschaften im Gemeindegebiet der Marktgemeinde St. Martin (auch Sankt Martin).
Im Sommer sind die Schneekanonen und Schifahrer nicht zu sehen, somit lässt sich der Arra ungestört erklimmen.
Harmanschlag liegt im nordwestlichen Waldviertel (Niederösterreich)
unweit der Grenze zu Tschechien. Die Pisten der Arralifte liegen auf
einer Seehöhe von 734-857m und sind zur Gänze maschinell beschneit und
sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Den Gästen
stehen 2 Schlepplifte, 5 Abfahrten und 2 Flutlichtanlagen zur Verfügung.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Harmanschlag steht im Ort
Harmanschlag in der Marktgemeinde St. Martin in Niederösterreich. Die
Pfarrkirche hl. Wenzel gehört zum Dekanat Gmünd in der Diözese St.
Pölten. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Die von einem Friedhof umgebene erhöht stehende Pfarrkirche hat einen
mächtigen romanischen Westturm mit einem gotisierenden
Schulterbogenportal. 1746 wurde der Turm erhöht und erhielt rundbogige
Schallfenster und einen barocken Glockenhelm. Das Langhaus – im Kern
romanisch – und der einjochige Chor mit Fünfachtelschluss und
Strebepfeilern haben gotisierende Spitzbogenfenster aus 1894/1895.
Das Langhaus als ehemaliger romanischer Saalraum wurde um 1500 zu einer
zweischiffigen dreijochigen Halle mit einem gotischen
Kreuzrippengewölbe aus zwei Achteckpfeilern und Wandpfeilern umgebaut
und 1894/1895 mit einer dritten Achteckstütze und einem
Rippendreistrahl zum eingezogenen abgefasten Triumphbogen um ein
östliches Joch erweitert.
Die Orgelempore hat eine neugotische Holzbrüstung. Die Orgel
baute Lukas Koller (1839). Der Chor aus 1894/1895 hat ein
Kreuzrippengewölbe auf polygonalen Konsolen. Die Glasmalereien aus 1895
sind ornamental und im Chorschluss figural mit Josef, Wenzeslaus und
Anna.
Die neugotischen Altäre und die Kanzel schuf der Bildhauer Ludwig
Linzinger (1895). Der Hochaltar als freistehender Tabernakelaltar und
die Seitenaltäre als dreiteilige Retabel mit Nischenfiguren tragen
links Barbara, Maria und Agnes und rechts Florian, Herz Jesu, Leonhard.
Die Kanzel auf einem Steinfuß zeigt Reliefs der Evangelisten und den
lehrenden Christus. Das Kruzifix ist aus der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts. Der romanische Taufstein steht im Turmerdgeschoß. Die
Kreuzwegbilder sind aus 1883.
Pfarrkirche hl. Wenzel in Harmanschlag
Zwettl-Niederösterreich (meist nur in der Kurzform Zwettl) ist eine
Stadtgemeinde im nordwestlichen Niederösterreich. Mit über 10.000
Einwohnern und einer Fläche von 256 km² zählt sie zu den flächenmäßig
größten Gemeinden Österreichs. Zwettl ist auch die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Der Hundertwasserbrunnen am Hauptplatz von Zwettl wurde 1994 von dem
österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfen. Seine
Hauptelemente sind zwei Brunnensäulen mit Auffangschalen und ein
Pavillon.
Die Katholische Pfarrkirche Zwettl-Niederösterreich befindet sich am
Anfang der Landstraße im Bereich des ehemaligen Unteren Tores der
mittelalterlichen Stadtmauer. Sie wird erstmals 1280 als ecclesia
inferiora (‚untere Kirche‘) erwähnt und in einer Urkunde des Jahres
1352 als Frauenkirche genannt. Ihre genaue Bauzeit ist nicht bekannt.
Vermutlich wurde sie bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
als Pfeilerbasilika mit drei Schiffen im spätromanischen Stil errichtet
und später mehrfach umgebaut und erweitert.
Das Langhaus, im Ursprung eine dreischiffige, spätromanische Basilika,
erhielt 1483–1490 seine vierjochige Einwölbung: Im Mittelschiff
Netzrippengewölbe auf Ringkonsolen; in den niedrigeren Seitenschiffen
sind die beiden östlichen Joche kreuzrippengewölbt, die beiden
westlichen Joche und die Seitenkapellen sternrippengewölbt. Das
Hauptschiff ist mit den Seitenschiffen durch breite Spitzbogenarkaden
auf abgefasten Pfeilern verbunden.
Der spätbarocke Hochaltar nimmt den gesamten Chorschluss ein. Er
verfügt über einen Säulenaufbau aus Stuckmarmor, ein spätbarockes
Altarbild Mariä Himmelfahrt, einen sarkophagförmigen Altartisch sowie
ein von Engelfiguren flankiertes Tabernakel.
Die Kirche verfügt über mehrere Figuren, Kreuze und Bildnisse aus
verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte. Dazu zählen unter anderem
ein Herz Jesu von Thomas Demez aus dem Jahr 1900, ein
Maria-mit-Kind-Bildnis, eine bemerkenswerte gotische Halbfigur des hl.
Josef, eine in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschaffene
Sandsteinfigur Schmerzensmann, ein Kruzifix vom Ende des 19.
Jahrhunderts, eine Figur Christus an der Geißelsäule vom Anfang des 18.
Jahrhunderts sowie ein Fragment eines romanischen Frieses mit den
Darstellungen Lamm Gottes, Segnende Hand Gottes und Heiliger Geist in
der südlichen Vorhalle.
Orgel in der Stadtpfarrkirche Zwettl zu Maria Himmelfahrt
Die dreijochige Westempore ist im Mitteljoch sternrippengewölbt und in
den Seitenjochen kreuzrippengewölbt. Die kreuzgratgewölbten Emporen der
Seitenschiffe sind im Jahr 1680 entstanden. Sie verfügen über
halbkreisförmige Öffnungen zum Schiff. Der einjochige Chor ist leicht
erhöht und durch Kreuzrippen eingewölbt.
Zunftzeichen entlang der Zwettler Landstraße
Die römisch-katholische Bürgerspitalskirche St. Martin in der
niederösterreichischen Stadt Zwettl befindet sich an der Ecke
Schulgasse/Klostergasse. Der gotische Bau aus den Jahren 1438–1448 ist
gemeinsam mit dem dahinterliegenden Bürgerspitalsgebäude von einer
Mauer umgeben. Sie ist der Nachfolgebau einer älteren Martinskapelle,
die bei der Hussitenbelagerung 1427 zerstört worden war.
Das ursprünglich flachgedeckte Langhaus wurde 1603 zu einer
dreischiffigen, vierjochigen Halle umgebaut und eingewölbt. Sein
Kreuzgratgewölbe mit gotisierenden Stuckrippen ruht auf achtseitigen
Pfeilern mit Kämpferkapitellen. Darunter erhebt sich auf
Achtseitpfeilern eine dreibogige spätgotische Orgelempore mit
Kreuzrippenunterwölbung. Der Triumphbogen ist spitzbogig. Der
spätgotische Chor ist einjochig. Er verfügt über einen
Fünfachtelschluss, ein Kreuzrippengewölbe mit Runddiensten und ein
umlaufendes Kaffgesims. Zu den weiteren Merkmalen zählt eine
spätgotische, quadratische Sessionsnische. Zur
stichkappentonnengewölbten Sakristei führt ein spätgotisches,
verstäbtes Portal mit beschlagener Schmiedeeisentür.
Die ursprünglich im Turm der Kirche befindlich gewesenen drei Glocken
aus 1779, 1818 und 1881 waren den Kriegen zum Opfer gefallen.
Anlässlich des Jubiläums des 700-jährigen Bestehens der
Bürgerspitalfondsstiftung Zwettl – die sich jetzt "Zwettler
Bürgerstiftung - Seniorenzentrum St. Martin" nennt – wurden im Jahre
1998 drei Glocken angeschafft und in der nunmehr mehr als 50 Jahre
leeren Glockenstube des Turmes der Martinskirche untergebracht.
Der frühbarocke Hochaltar mit Knorpelwerkdekor stammt aus dem Jahr
1678. Am Altarbild ist die Hl. Dreifaltigkeit dargestellt. Das
Oberbild, ein Werk des 19. Jahrhunderts, zeigt den hl. Martin. Die
Seitenfiguren stellen die Hll. Martin und Georg dar. Diese wurden um
1525 geschaffen. Am Aufsatz befinden sich Engelfiguren vom Ende des 17.
Jahrhunderts.
Zur weiteren Ausstattung zählen eine Orgel mit einem Gehäuse aus dem
Jahr 1842, ein barockes Kruzifix aus der Zeit um 1700, das ehemalige
Seitenaltarbild Anbetung der Könige aus der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts sowie das Chorgestühl und der Sakristeischrank aus
derselben Zeit.
Die Dreifaltigkeitssäule (auch: Pestsäule) in der Altstadt von Zwettl
ist ein Denkmal im Stil des Barock, das von dem Eggenburger Bildhauer
Johann Caspar Högl 1727 geschaffen wurde. Der prismatische
Sandsteinpfeiler erhebt sich über einem mächtigen Volutensockel, ist
mit Wolkengirlanden dekoriert und von einer Steinbalustrade umgeben. Er
verfügt über Reliefs der hll. Rosalia, Johannes Nepomuk und Donatus
sowie über flankierende Figuren der hll. Sebastian, Rochus und Florian.
Er wird von einer Figurengruppe der Dreifaltigkeit bekrönt.