Weiz

Oststeiermark, Februar 2022

Weiz ist eine Stadt mit knapp 12.000 Einwohnern in der Oststeiermark und die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes in Österreich. Sie ist die einwohnermäßig größte Stadt der Region Oststeiermark bzw. die achtgrößte Stadt der Steiermark und gilt auf Grund mehrerer Industrieunternehmen als Industriestadt.

 Weiz, Februar 2022

Die heutige Taborkirche ist eine römisch-katholische Kirche am Hauptplatz von Weiz in der Steiermark. Geweiht ist sie dem Heiligen Thomas von Canterbury und wird nach ihm auch St.-Thomas-Kirche genannt. Das Gebäude steht, wie auch das angrenzende Taborhaus, die Reste der Tabormauern und die Mariensäule, unter Denkmalschutz.

 Weiz, Februar 2022

Die Weizer Gemeindeverwaltung und das Büro des Bürgermeisters sind im Rathaus angesiedelt. Weil sich dieses aber auf einer Anhöhe am westlichen Ende des Hauptplatzes befindet und damit für Rollstuhlfahrer nur schwer erreichbar ist, wurde das Bürgerservice im Oktober 2016 aus Gründen der Barrierefreiheit aus dem Rathaus ausgesiedelt und ins Parterre des Kunsthauses verlegt.

 Weiz, Februar 2022

1689 wurde das Taborhaus an Stelle der Kirchenfestung mit Toranlage, Wehrtürmen, Mauern und Graben erbaut. Seit 1753 Sitz eines Benefiziaten, 1689 bis 1872bürgerliche Marktschule, erste Musikschule, zuletzt Kindergarten (bis 1955).
Davor ein Peter-Rosegger-Denkmal, Darstellung als kleiner Waldbauernbub.

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Am 11. Mai 1188 übergab Luitold III. von Gutenberg dem Stift Göß Rechte und Besitzungen in Weiz. Vor 40 ritterlichen Zeugen stellte er in der Taborkirche die entsprechende Urkunde aus, in der sowohl die Kirche als auch Weiz das erste Mal genannt wurden. Der Name „Taborkirche“ ist 1644 genannt. Seit 1753 ist St. Thomas Benefizium, seit 1791 Kuratbenefizium, gehört heute zum Dekanat Weiz der Diözese Graz-Seckau und wird von einem Administrator geleitet.

 Weiz, Februar 2022

Die heutige Taborkirche ist eine römisch-katholische Kirche am Hauptplatz von Weiz in der Steiermark. Geweiht ist sie dem Heiligen Thomas von Canterbury und wird nach ihm auch St.-Thomas-Kirche genannt.

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Der Hochaltar stammt vermutlich aus der Werkstatt Veit Königers. Das Altarbild wurde von Josef Adam Ritter von Mölckh im Jahr 1771 gemalt. Das Gemälde zeigt den hl. Thomas von Canterbury. Er ist als Mittler und Fürsprecher von der Heiligen Dreifaltigkeit dargestellt und weist als Patron der Marktkirche auf Weiz, das der Maler in seinem damaligen Bestand wiedergegeben hat. Die beiden Figuren seitlich des schlichten Säulenaufbaus stellen links den heiligen Philippus Neri und rechts den hl. Paulus mit Buch und Schwert dar.

In der Leibung zum Hochaltar – erst anlässlich der Erweiterung im 14. Jahrhundert aufgebrochen – stehen auf Konsolen zwei barocke Statuen: links der Schutzpatron gegen Feuer Florian und rechts der Pestheilige Sebastian.

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Das erste Joch im Kirchenschiff zeigt die Marter des hl. Achatius und seiner zehntausend Getreuen. Sie werden auf dem Berg Ararat in eine mit Dornen und spitzen Pfählen gespickte Schlucht gestürzt. Zwei darüber schwebende Engel setzen dem in Kreuzform gepfählten Heiligen die Krone des Märtyrers aufs Haupt. Von den Schriftbändern ist nur mehr das obere lesbar.

Daneben befinden sich Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons Sanct Thomas Cantuar (mittelalterlicher Name Canterburys): der Erzbischof bei der österlichen Fußwaschung, beim Gebet, seine Ermordung in der Kathedrale und seine Aufbahrung. Die Darstellung des dritten Heiligen auf der Halbsäule in Form einer Statue kann man mit dem Schicksal des Thomas von Canterbury vergleichen. Johannes von Nepomuk war Generalvikar des Erzbischofs von Prag und geriet wie Thomas in politische Auseinandersetzungen. König Wenzel I. ließ ihn foltern und 1393 von der Brücke in die Moldau werfen. Beide Heiligen wurden auf Anordnung ihrer Könige ermordet.

 Weiz, Februar 2022

1697 stiftete Propst Ernst von Pöllau der Kirche die Kanzel. Bei der letzten Innenrenovierung wurde diese etwas höher gesetzt und die Treppe entfernt, um mehr Sitzgelegenheiten zu schaffen.

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Weiz liegt am Weizbach, einem Nebenfluss der Raab, wenige Kilometer südlich der Weizklamm und etwa 25 Kilometer nordöstlich von Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark. Weiz liegt am Fuße des Zetz und des Patschaberg im Grazer Bergland.

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Fassade am Weizer Hauptplatz

 Weiz, Februar 2022

Jährlich finden in Weiz das Mulbratlfest sowie das Altstadtfest statt. Weiters gibt es in Weiz noch verschiedene andere Veranstaltungen, wie etwa der Weizer Sommermarkt, der Nikolomarkt oder das Biofest.

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Fassade am Weizer Hauptplatz

 Weiz, Februar 2022

Weiz ist das wirtschaftliche Herz der gesamten Region. Im Zentrum der österreichischen Elektroindustrie, mit den Nachfolgebetrieben der ehemaligen ELIN UNION - Siemens AG Österreich Transformers Weiz, Andritz HYDRO und ELIN Motoren - sowie der internationalen Knill-Gruppe haben sich zusätzlich mehrere Großbetriebe des Autozulieferungskonzerns MAGNA sowie Bauunternehmen wie LIEB-Bau-Weiz sowie Strobl Bau niedergelassen.

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Kunsthaus Weiz: Der moderne Neubau mit riesigen Glasfronten wurde 2005 von Architekt Dietmar Feichtinger errichtet.

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Unübersehbarer Stolperkopf beim Kunsthaus Weiz

 Weiz, Februar 2022

Als transparenter Glas-Körper integriert sich das Kunsthaus in die historischen Bestand der Weizer Altstadt. Der Bau überrascht als "große Geste" in einer kleinen, mittelalterlichen Struktur. Das Gebäude ist zweigeschossig angelegt, wobei das gesamte Erdgeschoss Flächen für Handel und Gastronomie bietet. Das Obergeschoss bildet den wesentlichen Kern des Kunsthauses, welches Veranstaltungssaal, Foyer und Ausstellungsflächen aufnimmt.
Eine neu geschaffene Gasse an der Längsseite des Kunsthauses, welche ebenso transparent, nimmt die Struktur des Kunsthauses auf und spiegelt diese wider, sodass sich das Haus sein eigenes Gegenüber zu schaffen scheint, und seine solitäre Wirkung aufhebt.

 Weiz, Februar 2022

Das Schloss Radmannsdorf wurde von 1555 bis 1565 von Otto von Radmannsdorf erbaut. Von 1623 bis 1773 wurde das Schloss vom Jesuitenorden genutzt. 1782 erwarb Graf Khevenhüller-Metsch von Thannhausen das Schloss. Von 1842 bis 1858 wurde das Gebäude als militärische Kadettenschule verwendet. Ab 1859 befand sich das Schloss im Besitz der Stadtgemeinde Weiz, heute gehört es der BIG und ist Sitz des Bezirksgerichts Weiz.

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Die Anlage besteht aus einem dreigeschossigen rechteckigen Hauptbau mit zwei übereckgestellten Erkertürmen. Ein quadratischer Eingangsturm ist der Vorderfront vorgesetzt, an dessen NW-Ecke ein Flankenturm anschließt, der im Verband der ehemaligen Umfassungsmauer stand. An der Rückseite wurde im 1. Viertel des 17. Jahrhunderts ein rechtwinkelig abgesetzter zweigeschossiger Anbau zugefügt, der einen kleinen Arkadenhof umschloss.
Kunstreich verzierte Türportale sowie zwei- und dreiachsigen Rennaissance-Fenster aus der dell´Allio-Schule verraten hier wirkende Comasken (italienische Steinmetze).

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Renaissancefenster über dem Haupteingang vom Schloss Radmannsdorf. Trotz Umbauten für Amts- und Wohnräume wurde die Hauptfront im wesentlichen bewahrt.

 Weiz, Februar 2022

Der weiße Turm ist einer der zwei übriggebliebenen Türme des Schloss Radmannsdorf. Fürher war er ein Wehrturm, welcher später dann als Getreidespeicher verwendet wurde. Heute befindet sich ein Proberaum für kleinere Bands in seinem Inneren.

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Der Weiße Turm ist ein ehemaliger Getreidespeicher (Kasten) der Herrschaft Radmannsdorf.

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ördlich des Schlosses, an den Ecken der ehemaligen Mauereinfriedung stehen noch heute ein quadratischer und ein oktogonaler Wehrturm – der sogenannte "Rote Turm" – des späten 16. Jahrhunderts, ersterer mit Getreideschüttboden.

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Die römisch-katholische Basilika am Weizberg liegt auf einer Anhöhe im Osten der Stadt Weiz in der Steiermark.

 Weiz, Februar 2022

Der Weg auf den Weizberg ist mit Kreuzwegstationen gestaltet.

 Weiz, Februar 2022

Wann die erste Kirche auf dem Weizberg errichtet wurde, ist unklar. Man vermutet die Mitte des 11. Jahrhunderts. Es handelte sich dabei um eine dreischiffige romanische Basilika mit einem zweigeschoßigen Ostturm. Sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts (1357?) durch den Zubau eines Chores erweitert.

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Mit Datum vom 6. Dezember 2017 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben und ist damit die fünfte Kirche in der Diözese Graz-Seckau, die diesen Titel führen darf. Die beiden Türme sind zweigeschoßig und 44 Meter hoch. Sie tragen nach dem Brand von 1792 ihre charakteristischen Notdächer.

 Weiz, Februar 2022

Spätbarocke Pfarr- und Wallfahrtskirche zur "Schmerzhaften Mutter auf dem Weizberg"
Baubeginn 1756. Einweihung am 22. Juli 1776. Baumeister Josef Hueber, Fresken und Altarbilder von Josef Adam von Mölk. Gesamtrenovierung der Kirche, Neugestaltung des Presbyteriums und Errichtung der Emanuelkapelle 1998 bis 2005. Erhebung zur Basilika Minor am 6. Dezember 2017 durch Papst Franziskus.

 Weiz, Februar 2022

Josef Hueber, der Baumeister der Weizbergkirche, wurde 1715 oder 1716 in Wien geboren, erlernte das Maurerhandwerk und arbeitete auf der Wanderschaft bei großen Baumeistern. 1741 legte er in Graz die Meisterprüfung ab. Sein bedeutendstes und reifstes Werk wurde die Weizbergkirche. Sie krönt seinen Ruf, der größte Barockbaumeister der Steiermark zu sein.

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Die 1775 fertiggestellte Kanzel stammt von dem Bildhauer Jakob Peyer. Von ihm sind auch die beiden Seitenaltäre. Sie sind der Heiligen Anna und dem Heiligen Josef geweiht. Die großen Altarbilder stammen von Ritter von Mölk.

 Weiz, Februar 2022

Der Hochaltar von Veit Königer: Von Veit Königer stammt der prächtige Hochaltar, auf dem die schon vorher erwähnte Pietà aufgestellt ist.
Veit Königer wurde 1729 zu Sexten in Südtirol geboren, heiratete die Tochter des Bildhauers Schokotnig in Graz und hinterließ ein reiches Werk. Der Hochaltar in der Weizbergkirche zählt wohl zu seinen reifsten Leistungen.
Der gewaltige Hochaltar, dessen Tischlerarbeiten von Johann Hermann ausgeführt wurden, besteht aus einer halbkreisförmigen Säulenstellung auf einem sockelartigen Unterbau mit einem Gebälk, über dem sich ein Volutengewinde gleichsam als letzte Fortsetzung der Gewölbebogen aufbaut. Durch diese Gliederung wird eine räumlich wirkende Tiefe des Altarraumes erreicht.

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Die Orgel der Weizbergkirche wurde 2001 durch die Firma Mathis Orgelbau errichtet und verfügt über 31 Register auf drei Manualen und Pedal.

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Dreifaltigkeits- und Taufkapelle: Die ostliegende Kapelle ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht und war der Dreifaltigkeitsbruderschaft für ihre Andachten vorbehalten. Seit hier bei der Renovierung im Jahre 2001 das Taufbecken aufgestellt wurde, dient sie als Taufkapelle.

Über einer guten Schutzengeldarstellung unter einem von vier Säulen getragenen Baldachin erhebt sich das große Altarbild. Dieses zeigt in den Wolken des Himmels und von Engeln umgeben die Heiligste Dreifaltigkeit in barocker Darstellung.

Zu beiden Seiten des Altarbildes sind der Wetterpatron, der hl. Donatus, mit einem Blitze tragenden Engelsbuben und der Feuerpatron, der hl. Florian, mit dem Wasserkübel dargestellt.
Das Deckenfresko zeigt mit dem Bild der Anbetung der Heiligen Drei Könige" das Festgeheimnis des 6. Jänner (Erscheinung des Herrn).

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Abendmahlskapelle: Der Altar in der Nordkapelle des großen Mitteljoches war der Fronleichnamsbruderschaft zugedacht und erinnert im Altarblatt an die Einsetzung der Eucharistie beim letzten Abendmahle am Gründonnerstag. Über dem reich verzierten Tabernakelaufbau steht unter einem Baldachin die Statue des hl. Antonius von Padua mit dem Jesuskinde.

Zu beiden Seiten des Altarbildes sind Fresko-Bilder der beiden Pestheiligen Sebastian (mit abgelegter Rüstung und Pfeilen in der Hand) und Rochus (mit Pestbeule auf dem Oberschenkel). Beide werden als Fürsprecher bei schweren Krankheiten angerufen.
Das Deckernfresko zeigt uns im Bild der ,,Anbetung der Hirten" das Festgeheimnis von Weihnachten.

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Eingangshalle und Kreuzkapelle: Das Deckenbild der Eingangshalle gibt die Begegnung des kreuztragenden Heilands mit seiner Mutter Maria wieder. Dieses Fresko leitet über zur Kreuzkapelle. Hier erhebt sich über dem Altar ein eindrucksvoll geschnitztes Kreuz, das von Engeln mit den Leidenswerkzeugen umgeben ist. Das Deckenbild zeigt die Grablegung des Herrn.
In der Kreuzkapelle befindet sich auch das Taufbecken aus der romanischen Vorgängerkirche. Es ist somit das älteste erhaltene Stück der Weizbergkirche und erinnert an ihre über neunhundertjährige Geschichte.

Orgel: Am 9. Juni 2001 fand die Weihe der neuen Orgel der Weizbergkirche statt. Sie wurde in das alte, gründlich restaurierte barocke Gehäuse aus dem Jahre 1780 eingebaut und ersetzt die pneumatische Orgel aus dem Jahre 1909. Der Schweizer Orgelbauer Hermann Mathis schuf eine Orgel mit 31 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Das dazugehörige Pfeifenwerk befindet sich im Gehäuse des Rückpositivs, im Hauptgehäuse, sowie dahinter in zwei vom Kirchenraum aus nicht sichtbaren neuen Gehäusen.

Die Disposition der Orgel ist in Übereinstimmung mit dem historischen Gehäuse barock orientiert und in vernünftigem Maße mit zusätzlich romantischen Stimmen versehen. Somit wird die Interpretation einer großen Zahl stilistisch unterschiedlicher Orgelkompositionen aus mehreren Jahrhunderten ermöglicht. Die Orgel eignet sich daher bestens nicht nur für die liturgischen Feiern, sondern auch für Konzerte.

 Weiz, Februar 2022

Der Freskenschmuck der Kirche: Am 31.12.1769 beauftragte Dechant Schmutz den Maler Joseph Adam Ritter von Mölck aus Tirol die Kirche mit Fresken auszumalen und die Altarblätter für die 6 Seitenaltäre zu schaffen. Als Honorar wurden 3.000 fl. vereinbart. Diesen Auftrag vollführte der Meister 1771 mit seinen 3 Gesellen in 221 Tagen. Joseph Mölck schuf in der Weizbergkirche wohl eines seiner besten Werke.
Die Deckengemälde der fünf Hauptgewölbe behandeln die großen Marienfeste des Kirchenjahres.

Das Deckenbild der Eingangshalle gibt die Begegnung des kreuztragenden Heilands mit seiner Mutter Maria wieder.

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Das vierte Deckengemälde zeigt "Maria Geburt" (8. Sept.). Der Maler hat in der Gruppierung der Personen eine
Dreiteilung vorgenommen: Links im Wochenbett die Mutter Anna, in der Bildmitte voll Dankbarkeit der Vater Joachim mit dem Kinde Maria, darüber Gott Vater auf einen von Engeln gehaltenen blauen Schild mit dem Namenszug "Maria" weisend und der Heilige Geist, als dessen Braut das Kind erkoren wurde. Rechts schleudert ein Engel einen Blitz gegen den in die Tiefe stürzenden Satan, dessen Herrschaft mit der Geburt der Gottesmutter vernichtet scheint.

Das Fresko über dem Musikchor stellt "Maria Verkündigung" (25. März), das fünfte große Marienfest des Kirchenjahres dar. Eigentlich ist es ja - wie auch "Maria Lichtmess"- ein Fest des Herrn.

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Im großen Gewölbe des Hauptjochs wird das Fest "Maria Lichtmess" (2. Februar) dargestellt. Der Künstler führt uns in den Tempel von Jerusalem, den er als großen Kuppelraum mit der Sicht in das Allerheiligste wiedergibt. Mit dieser "Scheinkuppel" wollte der Künstler die Flachkuppel der Kirche nach barocker Art illusionistisch erhöhen und so den Zentralraumgedanken des Baumeisters mit einer Scheinarchitektur unterstützen. Das Fest "Maria Lichtmess" (Darstellung des Herrn) war in der bäuerlichen Bevölkerung von großer Bedeutung. An diesem Tag bekamen die Mägde und Knechte ihren Jahreslohn ausbezahlt und sie konnten ihren Arbeitsplatz wechseln.

Auf den Zwickeln des Gewölbes malte Mölck die vier Evangelisten mit ihren Symbolen:
Der hl. Matthäus wurde von Jesus von der Zollbank weg zum Apostel berufen. Er schrieb das erste Evangelium und verbreitete die Botschaft Jesu in Palästina und Ägypten. Da er sein Evangelium mit der menschlichen Abstammung Jesu beginnt, wird ihm als Sinnbild ein Engel mit Menschengestalt gegeben.
Der hl. Markus war Schüler des Apostels Petrus und Begleiter des hl. Paulus auf dessen erster Missionsreise. Er wird als Gründer der Kirche von Alexandria in Ägypten verehrt und verfasste das 2. Evangelium. Da dieses am Beginn von der Stimme des "Rufers in der Wüste" beginnt, ist sein Symbol der Löwe.
Der hl. Lukas verfasste das dritte Evangelium und die Apostelgeschichte. Er war Begleiter des Apostels Paulus auf dessen Missionsreisen, von Beruf wahrscheinlich Arzt und nach der Legende auch Maler. Sein Symbol ist das Rind.
Der hl. Johannes, der Lieblingsjünger des Herrn und Bischof von Ephesus, schenkte uns als Apostel der Gottesliebe das vierte Evangelium. Wie ein Adler - sein Sinnbild - der Sonne zufliegt, so erhebt sich sein Geist zur Wahrheit des ewigen Lichtes in der Kirche Christi.

Unter den Evangelisten sind zwischen den rötlichen Dreiviertelsäulen die großen lateinischen Kirchenväter dargestellt. Der hl. Papst Gregor der Große, dargestellt mit Tiara und Dreibalkenkreuz, regierte die Kirche von 590 bis 604. Er gab dem Gottesdienst eine klare Form und gilt als Begründer des "Gregorianischen Choralgesanges". Er veranlasste die Missionierung der Angelsachsen und legte den Grund zum späteren Kirchenstaat.
Der hl. Ambrosius (t 397), den man am Bienenkorb erkennt, war der Sohn eines Präfekten von Gallien, kam als Advokat nach Mailand und wurde vom Volk einhellig zum Bischof gewählt. Er wurde zum großen Lehrer der sozialen Tat im Geiste Jesu und mahnt zur Sanftmut und Herzensgüte. Im "Ambrosianischen Lobgesang" (,Großer Gott, wir loben dich") ehren wir sein Andenken.
Der hl. Hieronymus (340 bis 420) gilt als der Gelehrteste unter den Kirchenvätern. Seine Lebensarbeit galt der Übersetzung der Heiligen Schrift aus dem Urtext in das Lateinische ("Vulgata"). Er wird als Einsiedler mit Pilgerhut und Stab dargestellt.
Der hl. Augustinus (354 bis 430) ist wohl einer der größten Denker unserer Kirche überhaupt. Nach seiner bewegten Jugendzeit, die er in seinen "Confessiones" schildert, kam er nach Mailand, wurde von Bischof Ambrosius 387 getauft, erhielt die Priesterweihe und wurde 395 Bischof von Hippo in Nordafrika. Danach folgte die Zeit des großen Schaffens, in der er ein geistig-philosophisches System mit der Gnadenlehre aufbaute. Sein Symbol ist das flammende Herz nach seinem Wort: "Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir!"

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Rosenkranzaltar: Der Kanzel gegenüber steht der Rosenkranzaltar. In einer Nische sitzt Maria als Rosenkranzkönigin und übergibt mit ihrem göttlichen Kinde Rosenkränze an den hl. Dominikus und die hl. Katharina von Siena. Sie haben sich mit dem Dominikanerorden um die Verbreitung des Rosenkranzgebetes sehr verdient gemacht. Die Altarumrahmung bilden Darstellungen der 15 Rosenkranzgeheimnisse, die in vergoldete Rokokorahmen gefasst sind. Die Marienstatue und die Engelköpfe hat 1939 der Bildhauer P. Neuböck geschaffen.

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Kanzel von Jakob Peyer: Ein ebenfalls bewundertes Glanzstück der Kirche ist die 1775 vollendete Kanzel. Sie ist das Werk des Bildhauers Jakob Peyer, der ein Schüler Josef Schokotnigs war und für viele Kirchen gearbeitet hat. Dr. Kohlbach bezeichnet die Kanzel der Weizbergkirche als ,vielleicht die eleganteste, die Peyer schuf".

Sehr interessant ist ihr Aufbau gestaltet. Über dem Schalldach schwebt als Sinnbild des dreieinigen Gottes ein flammendes Dreieck mit dem Gottesnamen JHWH (Jahwe) in hebräischer Schrift. Darunter steht Mose mit den 10 Geboten, die für alle Völker und Rassen gültig sind. Diese sind durch die vier Gestalten am Rand des Kanzeldaches verkörpert. Ein schwarzer Häuptling symbolisiert Afrika. Europa wird von einem Ritter in glänzender Rüstung dargestellt. Er hat Krone, Zepter und Schwert auf ein Kissen gelegt. Ein Mongole vertritt Asien und endlich ein Indianerhäuptling Amerika. Sie sind eine Allegorie der vier damals bekannten Erdteile. An der Kanzelbrüstung sind die drei göttlichen Tugenden durch die Symbole Kelch für den Glauben, Anker für die Hoffnung und das flammende Herz für die Liebe dargestellt.

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Den Mittelpunkt des Altares bildet die Gnadenstatue der Schmerzhaften Gottesmutter, die von einem Baldachin überdeckt wird. Sie ist ein Werk des "Meisters von Neustift" aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts. Seitlich des Gnadenbildes knien der Lieblingsjünger Johannes und die Büßerin Maria Magdalena. Sie sind mit der Pieta aus Steinguss geschickt zu einer Gruppe verbunden, um den Größenunterschied der kleinen Statue aus der alten Kirche mit den Figuren des neuen Hochaltares auszugleichen. Den Hintergrund bildet das Kreuz mit einem von einem Dornenkranz umfassten Herz, mit Lanze und Schwamm. Trauernde Engel tragen Hammer und Zange, das Schweißtuch der Veronika mit Jesu Bildnis und die Nägel.

Die Figuren zwischen den beiden äußeren Säulen stellen Josef von Arimathäa und Nikodemus dar, die den Leichnam des Herrn vom Kreuz abgenommen, in den Schoß seiner Mutter gelegt und dann bestattet haben. In den Fensternischen stehen die beiden Frauen Maria Salome und Maria Cleophas mit den Salbgefäßen für das Begräbnis.

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Über dem Gnadenbild lesen wir die Inschrift: ,Attendite et videte si est dolor sicut dolor meus" (, Merket auf und sehet, ob ein Schmerz gleich ist meinem Schmerz!"). Die Tafel wird von Engeln gehalten, die durch ihre Anordnung zur lockeren Bekrönungsgruppe überleiten. Gott Vater mit dem Erdball, von einer Engelschar umgeben, schwebt auf einem Wolkenthron und darüber der Heilige Geist in Taubengestalt.

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Der Altartisch steht frei und seine Vorderseite ist mit Marmorinkrustationen verziert. Der von Landschauer aus Graz reich vergoldete Tabernakelaufbau wird von einer Darstellung des Gotteslammes auf dem Buch mit sieben Siegel bekrönt, vor dem sich Cherubine anbetend neigen.
Vor dem Hochaltar hängt die vom Erbauer der Kirche, Dechant Paul Schmutz, gestiftete und vom Gürtlermeister Elsner aus Graz verfertigte Herzampel fiür das ewige Licht. Die drei Herzflächen tragen die Namenszüge Jesus", Maria" und den Spruch "Wo mein Schatz ist, da ist mein Herz!"
Zu beiden Seiten des Hochaltares sind über den Apostelkreuzen die Bilder der Apostelfürsten Petrus und Paulus zu sehen. Die Wandfresken im Presbyterium zeigen das Traumbild des hl. Josef mit der Aufforderung des Engels, mit Maria und dem Kinde das Land des Herodes zu verlassen. Gegenüber ist die Flucht nach Agypten dargestellt.

Das Bild im Chorraumjoch vor dem Hochaltar stellt 2Maria Himmelfahrt" (15.August) dar und erinnert an das
Patrozinium der alten Kirche. Der Himmel scheint geöffnet. Gott Vater sitzt als Schöpfer mit der Erdkugel auf der Höhe des Wolkenthrones. Im hellen Licht des Strahlenkranzes schwebt die Taube des Hl. Geistes. Christus schreitet vor dem Kreuz über Wolken seiner von Engeln geleiteten Mutter entgegen und lädt sie ein, auf dem bereitstehenden Thron als Königin des Himmels Platz zu nehmen und die Krone des ewigen Lebens entgegenzunehmen. Um das leere Grab sind die Apostel gruppiert.

 Weiz, Februar 2022 Weiz, Februar 2022

Bei einem Kirchenrundgang gibt es 14 Kapellen und Altäre, sowie 13 Deckenfresken zu besichtigen.

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Der rechte Anbau beim Presbyterium diente früher als "Wachskammer" bzw. als Abstellraum und wurde 1998 als Werktagskapelle neu gestaltet. Ermöglicht wurde die weithin beachtete moderne Ausgestaltung durch die Stiftung des Ehepaares Karin und Manfred Gingl nach der Taufe ihres Kindes Emanuel. Aus diesem Grund wird die Kapelle auch "Emanuelkapelle" genannt.

Im Altarbild weist eine hohe Stele in den grünen Horizont. Stelen sind Mahnmale, Stätten des Gedächtnisses. In diese Stele ist ein kopfloser Körper gezeichnet. An der streng nach oben weisenden Form ist ein Kreuzansatz in der Mitte erkennbar. Wir können das Gebet aus dem 12. Jh. beten: ,Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, keine Füße, nur unsere Füße.."

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PAPST-FRANZISKUS-NISCHE
Papst Franziskus gilt als 266. Papst seit dem heiligen Petrus. Für ihn gehören Zärtlichkeit, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität zu den wichtigsten Werten im gesellschaftlichen und religiösen Umgang der Menschen miteinander und deren Umwelt. Sie sind dem zugemauerten Tor - Symbol für Egoismus und Ausschließung - eirngefügt und bilden das notwendige Korrektiv gegen eine vom Papst befürchtete "Globalisierung der Gleichgültigkeit". Die dazwischen angebrachten Ketten stehen zeichenhaft für die Verkettung möglichen Unheils, wenn diese Werte zu verschwinden drohen. Der davor aufgestellte Metallbehälter ist mit Ketten und Steinen gefüllt. Der Steine und Ketten bedienen wir uns oft als Instrumente von Selbst- und Fremdverletzung, von Selbst- und Fremdfesselung.

So wünschten viele von Beginn an Papst Franziskus in Ketten gefesselt zu sehen und warfen Steine nach ihm, um seine Bemühungen um Reformen in der Kirche zu verhindern. Doch mögen Steine und Ketten bleiben, wo sie für immer hin gehören: hinter Gittern. Bedingung für die Gestaltung der Nische war die weitgehende Beibehaltung des originalen Zustandes des Torbogens in Form und Material.
Parallel zum Mahnmal "Porajmos" gegenüber, ist der erneute Einsatz von Metall naheliegend, um die beiden Installationen aufeinander abzustimmen. ldee und Entwurf: Willi Fink

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Im Mai 2011 wurde neben der Basilika am Weizberg ein Mahnmal errichtet um der systematischen Ermordung der Roma und Sinti in der Zeit des Nationalsozialismus zu gedenken. Es wurde vom Grazer Künstler Walter Kratner gestaltet und zeigt eine zerbrochene Radachse eines Güterwaggons, die als Sinnbild für Deportation und Genozid zu verstehen ist. Dahinter befindet sich eine orangefarbene Tafel mit dem Schriftzug „Porajmos“.

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Schwebebalken von Walter Krainer für den Spirituellen Weg errichtet.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: