Ybbs an der Donau

Zwischen Strudengau und Nibelungengau, Juni 2022

Ybbs an der Donau ist eine Stadtgemeinde im Mostviertel des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich mit über 5600 Einwohnern und liegt auf einer Höhe von 224 m ü. A. im südwestlichen Teil des Bezirks Melk. Die Lage am Übergang von Strudengau und Nibelungengau, nordwestlich der Mündung der Ybbs unmittelbar an der Donau ist seit 2011 mit einem Hochwasserschutz gesichert.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Beim Einzug des Habsburgers König Rudolf I. 1276 fiel die Stadt vom Böhmenkönig und Herzog von Österreich Ottokar II. Přemysl ab und öffnete Rudolf die Tore. Insbesondere Rudolfs Enkel Herzog Friedrich der Schöne war der Stadt gewogen. Als sich 1309 der Adel Österreichs und einige Städte gegen Friedrich erhoben, hielt ihm Ybbs die Treue. Im Gegenzug bestätigte er den Bürgern zu Ybbs 1310 den Gemeindewald, der an das Freyensteiner Gebiet grenzte und den Konrad von Summerau, Herr der Burg Freyenstein, sich angeeignet hatte. 1314 verlieh Friedrich der Schöne nach seiner Wahl zum König der Stadt das Uferrecht. Mit diesen und den nachfolgenden Privilegien begann ein „goldenes Zeitalter“ für Ybbs. Besonders wichtig für die Stadt war die Urkunde aus dem Jahr 1317, mit der Friedrich den „getreuen lieben burgern ze Ybse und der stat daselbs“ den Blutbann verlieh. Ybbs wurde damals also fraglos als Stadt betrachtet.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Johann Michael Angsthammer bürgl. Gastgeber zum rothen Thurm ist der Stifter dieser unbefleckten Empfängnis-Maria welche gesetzt wurde den 14ten Juli 1810
Renovirt am 8ten Dez. 1860 durch Ther. Speiser, 15ten Aug. 1970 durch Stadtgem. Ybbs

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Linzer Tor: An dieser Stelle stand das Stadttor zur Straße nach Linz. Der Mauerquerschnitt zeigt die gewaltige innere Stadtmauer. Sie zieht sich heute noch durch die Häuser am Stadtgraben.

Hier, beim ehemaligen Linzertor, einem von vier Toren entlang der Ybbser Stadtmauer kann man den früher wasserführenden Stadtgraben noch qut erkennen. Zwischen Stadtmauer und Wassergraben gab es außerdem eine Zwingmauer, hinter der wilde Hunde gehalten wurden. War der Feind doch bis hierher gelangt, konnte er von oben beschossen und bezwungen werden - daher der Name. Auch die Bezeichnung Hundezwinger geht darauf zurück. Später nannte man das Linzertor, das in die Vorstadt Trewald führte, auch Roter Turm, weil es teilweise mit gebrannten Ziegeln erneuert worden war. Die Tore wurden nachts bewacht. 1649 wird in den Stadtratsprotokollen festgehalten, dass "Statthorwärthl" notwendig seien, von denen jeder bei seinem Tor wegen der ,heüffigen Bettelleith" fleißig Obacht gebe und keinen hereinlasse, außer der Stadtrichter erteilte die Erlaubnis.

Die Türmer oder Nachtwächter hatten sogenannte ,unehrliche", also unehrenhafte Berufe: Sie wurden gesellschaftlich verachtet. Weil sie ihren Beruf nachts ausübten und sich der nächtlichen Geistersphäre aussetzten, haftete ihnen etwas Unheimliches an - sie waren den Menschen nicht ganz geheuer. Dagegen kamen sie auch mit ihrem Spruch nicht an: "Die finstere Nacht, die tritt herein, Gott wird euch allen gnädig sein!"

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

LANDESFÜRSTLICHE BURG
Mittlere drei gotischen Stadtburgen der Babenbergischen Stadtbefestigung. Im 17. Jhdt. als Renaissanceschloß neu erbaut (Sitz des kaiserlichen Pflegers und Landesfürsten).

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Der Burgplatz wird von der mächtigen, einst landesfürstlichen Burg beherrscht. Im 14. Jahrhundert, nachdem die Habsburger die mittelalterliche Burg an der Donau an das Domkapitel Passau verkauft hatten, errichtete man hier in der Oberstadt eine neue weitläufige Burganlage. Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete der Landesfürst anstelle des durch Hochwasser schwer geschädigten Bauwerks den noch heute bestehenden würfelförmigen Renaissancebau. Mit ihren vier Ecktürmen sah die Burg damals recht stattlich aus - so bestätigt es auch ein
Gemälde aus der Barockzeit. Als 1868 beim Backen von Sonnwendkrapfen nahe dem Hauptplatz ein verheerendes Feuer ausbrach, brannte der größte Teil der Stadt ab - mit ihr die markanten Ecktürme der Burg, die nicht mehr aufgebaut wurden. Seither hat Ybbs eine Burg ohne Türme.

1521 hielt hier der junge, in Spanien aufgewachsene Habsburger Ferdinand I., ein Enkel Kaiser Maximilians, als frisch gekrönter Landesfürst auf der Reise von Worms nach Wien seinen ersten Landtag für Ober- und Niederösterreich ab. Nur der spanischen Sprache mächtig, nahm er, aus Sorge, Wien nicht mehr vor einem Aufstand der Stände erreichen zu können, schon in Ybbs die Huldigungen des Klerus, des Adels, der Ritter und der Städte entgegen. Ein Ereignis, das als Landtag von Ybbs in die Geschichte einging.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Hauptplatz und Kilianbrunnen
Der Hauptplatz verbindet die Obere und Untere Stadt. Am südlichen Ende steht das Rathaus mit seinem rechteckigen Torturm samt neugotischem Dachhelm. Ein Bau aus dem 16. Jahrhundert, das zeigen die Tonnengewölbe im Inneren des Hauses. Der Renaissancebrunnen mit seiner Figur eines mit Schild und Schwert gerüsteten Ritters steht in der Mitte des Hauptplatzes und stammt aus dem Jahr 1613. Bei der Statue, im Volksmund Kilian genannt, handelt es sich um ein Prangermandl, das an die einstigen Gerichtsverhandlungen erinnert. Zur Strafe stellte man hier die Verurteilten öffentlich zur Schau und gab sie der Verspottung preis. Erhalten ist noch eine schwere Steinkugel mit Kette, mit der die Verurteilten am Pranger festgehalten wurden. Hier beim Brunnen fand auch die öffentliche Schranne - die Verlesung des Todesurteils - statt.

PALAIS GATTERBURG rechts:
Einst Stadtpalais der Grafen Gatterburg. Krone und Initialien im Oberlichtgitter des Eingangstores erinnern daran.
Im Kern ist das Gebäude spätgotisch, die Fassade stamnmt aus der Barockzeit.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Das kostbare Brunnenwasser war in Zeiten ohne Wasserleitung für die Stadtbevölkerung besonders wichtig und durfte nicht verunreinigt werden. Trotzdem ließen Bürger ihre Wäsche durch Dienstboten im Brunnen auswaschen: Die Seifenlauge machte das Wasser ungenießbar. In den Stadtratsprotokollen zwischen 1702 und 1710 wurden die Maßnahmen festgehalten: Wenn jemand erwischt würde, wie er im Brunnen seine Wäsche wasche, dann käme der Gerichtsdiener und würde die Wäscheschaffeln zerschlagen. Um Schaden zu vermeiden, wäre es besser, sich an das Verbot zu halten und die Wäsche wie üblich einfach in der Donau zu waschen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Wegen der verkehrspolitisch günstigen Lage zogen schon die Heere des Zweiten (1147–1149) und Dritten Kreuzzugs (1189–1192) unmittelbar an der Siedlung vorbei. Ein umfangreicher Personen- und Warenverkehr auf der Donau kurbelte auch Siedlungstätigkeit und Wirtschaft an. Nicht zuletzt war auch die Lage am Ausgang des Strudengaues mit seinen ehemals gefürchteten Stromschnellen für das Wachstum entscheidend. Im Mittelalter wurde der Ost-West-Warenverkehr hauptsächlich auf der Donau abgewickelt. Ybbs war einer der bedeutendsten Donauhäfen und neben Linz und Klosterneuburg eine der drei Hauptmautstätten. Eine vom Erzberg kommende Eisenstraße erreichte ebenfalls bei Ybbs die Donau. Seit 1639 war Ybbs auch Salzladestatt für das Salz aus dem Gebiet um Gmunden. 1858 wurde die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die Westbahn, eröffnet, 1951 erfolgte die Elektrifizierung. Der Bau der Westbahn und die zunehmende Motorisierung hatten für Ybbs durchaus negative Auswirkungen, der Hauptverkehr zog an der Stadt vorbei und sie verlor an Bedeutung.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Zwischen dem 11. November 1907 und dem 22. September 1953 verkehrte in Ybbs mit der Ybbser Straßenbahn eine der kürzesten Straßenbahnlinien der Welt. Sie hatte eine Spurweite von 760 mm, war 2,94 Kilometer lang und verband die Stadt mit dem Bahnhof an der Westbahn. Heute verkehrt der Verkehrsbetrieb der Stadtgemeinde Ybbs an der Donau mit 7 Bussen und einem Kleinbus auf 5 Linien.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Stadtptarrkirche St. Laurenz
Die Stadtpfarrkirche steht auf den Resten der romanischen Ipsburg, die wiederum auf den Grundfesten einer römischen Wehranlage erbaut worden war. Schießscharten am Turm an der Westfront zeugen von der einstigen Bestimmung. Das dreischiffige, gotische Langhaus wurde 1466 bis 1485 vom Wiener Dombaumeister Laurenz Spenning errichtet. Nach einem verheerenden Brand 1716 wurde der vernichtete Tum 1721 wieder aufgebaut - mit barockem Zwiebelhelm. Auch der Innenraum wurde barockisiert: mit einem beinahe zu mächtigen Hochaltar, einem Geschenk des Stiftes Seitenstetten.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Der Stadtbrand 1868 beschädigte die Kirche abermals. Ihm fiel auch der imposante Torturm zum Opfer, der die Grenze zwischen Kirchen- und Hauptplatz markiert hatte. Befragt, ob sie den ursprünglich gotischen oder wieder einen barocken Kirchturmhelm wollten, entschieden sich die Ybbser für den neugotischen Stil. Ab 1874 hatte die Kirche wieder ihr ursprüngliches Aussehen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Pfarrkirche Ybbs an der Donau bildet die Nordseite des Kirchenplatzes in der Stadtgemeinde Ybbs an der Donau im Bezirk Melk in Niederösterreich. Die auf den heiligen Laurentius von Rom geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Ybbs in der Diözese St. Pölten. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Die spätgotische Staffellanghauskirche mit einem Rechteckchor hat einen vorgestellten Westturm. Die Kirche ist mit einer barocken Portalmauer mit den Aufsatzstatuen Sebastian, Madonna und Florian mit dem Haus Kirchengasse Nr. 2 baulich verbunden.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die bedeutende barocke Einrichtung entstand von 1716 bis 1730. Der 1722 geweihte Hochaltar hat einen monumentalen Aufbau mit je zwei Freisäulen unter einem konkav einschwingenden Gebälk und Volutenaufsatz, er zeigt das Bild hl. Laurentius und im Oberbild Maria Immaculata. Die Hängekanzel mit aufwändigem Dekor entstand um 1730.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

1718 musste das Gewölbe der Kirche, das zwei Jahre zuvor durch den Brand schwer beschädigt worden
war, ausgebessert werden. Dabei fiel der "Maurer Gesöll" Andreas Gruber vom Gerüst und kam zu Tode. So
ist es im damaligen Sterbebuch nachzulesen, An der Außenwand und im Inneren der Kirche geben noch
heute alte Grabsteine Zeugnis darüber, dass sich rund um die Kirche jahrhundertelang ein Friedhof befand.
Ein besonders schöner gotischer Grabstein ist jener des Ritters Hanns von Ybbs, verstorben anno 1368.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Hochaltar der Stadtpfarrkirche zum "Hl. Laurentius" in Ybbs/Donau

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die barocke Orgel erbaute B. Heintzler um 1723/1725. 1874 erhielt es ein Werk von Franz Strommer, das 1954 von Gregor Hradetzky umgestaltet wurde. In das historische Gehäuse fügte Orgelbau Pieringer 2012 ein neues Werk ein.

W.A. Mozart hinterließ bei seinem Besuch 1767 auf der barocken Orgel seine Initialen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Fertigstellung des Gewölbes der Stadtpfarrkirche zum "Hl. Laurentius" im Jahre 1512

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Marienaltar in der Stadtpfarrkirche zum "Hl. Laurentius" in Ybbs/Donau

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Sebastian- und Sakramentsaltar in der Stadtpfarrkirche zum "Hl. Laurentius" in Ybbs/Donau

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Stadtpfarrkirche zum "Hl. Laurentius" in Ybbs/Donau mit Volksaltar "Tisch des Brotes", Kanzel, Kreuzaltar, Hochaltar und Marienaltar mit Taufbecken

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Ölbergdarstellung aus der Zeit um 1450 mit lebensgroßen Figuren - "Jesus und die Apostel Petrus, Jakobus
und Johannes im Garten Getsemani". Die Figuren sind Original aus Ton, nur Petrus (vorne liegend mit dem Schwert) wurde vermutlich bei einem der Stadtbrände (1716 und 1868) zerstört und in Holz nachgefertigt.
Lange Zeit war der gemalte Hintergrund weiß übermalt und wurde erst im Jahre 2009 wieder freigelegt.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Der Hauptplatz geht nach Norden in den Kirchenplatz und nach Osten in den Schiffmeisterplatz über. Er stellt die Stadtmitte dar und fällt zum Schiffmeisterplatz hin schräg ab. In seinem Zentrum befindet sich der Stadtbrunnen aus dem Jahr 1613 mit der Figur eines mit Schild und Schwert gerüsteten Ritters – im Volksmund „Kilian“ genannt –, bei dem es sich um eine Prangerfigur handelt. Das Rathaus auf dem Hauptplatz ist ein Bau aus dem 16. Jahrhundert. Dies zeigen die Tonnengewölbe im Inneren des Hauses. Es trägt einen rechteckigen Torturm mit neugotischem Dachhelm. Die heutige klassizistische Fassade bekam es nach dem Stadtbrand 1868. Am Hauptplatz befindet sich auch das Palais Gatterburg, das einzige erhaltene barocke Gebäude der Stadt.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Stadtbefestigung Ybbs an der Donau beim Durchgang vom Kirchenplatz zur Donaulände

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Stadtbefestigung Ybbs an der Donau beim Durchgang vom Kirchenplatz zur Donaulände - Gegenschuss mit Pfarrkirche St. Lorenz

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

PASSAUERKASTEN
Ist das älteste Bauwerk von Ybbs. Als repräsentativer Saalbau Teil der alten Ybbser Stadtburg aus dem 13. Jhdt. Später vom Bistum Passau als Speicher für die jährlichen Abgaben verwendet.

Nachdem die römische Verteidigungsanlage im 9. Jahrhundert verfallen war, nutzten die Karolinger diesen Standort 15 Meter über der Donau für eine Wehranlage. Im 11. Jahrhundert kamen die Babenberger in den Besitz der Burg, 1278 die Habsburger. Der Passauer Kasten ist das älteste Gebäude der Stadt und in Österreich auch das älteste noch erhaltene Haus direkt an der Donau. Noch heute erinnern seine romanischen und gotischen Fenster an den ehemaligen Palastbau einer mittelalterlichen Burg: Zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert reichte die sogenannte Ipsburg bis hinauf zum Salzamtsgebäude mit dem Areal der Kirche und der Barbara-Kapelle. Später verwendeten die Passauer Bischöfe den Palastbau der Burg als Speicher, woher auch der Name Passauer Kasten rührt.

Vor beinahe 1000 Jahren hielt sich der Kindkönig Heinrich IV. mit seiner Muter Agnes in der Ipsburg auf. Er war unter ihrer Vormundschaft als Dreijähriger zum römisch-deutschen König ernannt worden, was weder alle Bischöfe noch Reichsgranden guthießen. So war der junge König in höchster Gefahr und reiste damals von Burg zu Burg, um seinen Aufenthaltsort vor den Feinden, die ihm seinen Thron streitig machen wolten, zu verschleiern. Vorübergenend hatte seine Mutter auch die Ipsburg als sicheren Ort für sie beide auserkoren.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Donaulände an der Donau mit Pfarrkirche St. Lorenz

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Pulverturm
Hier am südöstlichen Ende des mittelalterlichen Ybbs endete die Befestigung der Stadt zur Donau hin. Ab da säumten weite Wiesenflächen das Donauufer. Friedrich lll. gab den Bau des Wehrturms bereits um 1490 in Auftrag, aber der zog sich hin bis sein Urenkel Ferdinand I. 1523 an die Stadt herantrat, den Turm endlich fertigzustellen, "da er die ganze Stadt und Mauer hält". Später diente der Pulverturm, in dem nie Pulver gelagert
war, mitunter auch als Gefängnis: Beschuldigte wurden hier eingespert, bis sie ein Geständnis ablegten. Dazu weiß auch der Stadtrat eine Geschichte zu erzählen.

Als 1713 ein Feuer in der Stadt Ybbs ausgebrochen war, das mehrere Häuser vernichtet hatte, wurde die Frau des Uhrmachers verdächtigt, schuld daran zu sein. Sie gab zu, beim Braten nit Schmalz am offenen Feuer die Küche verlassen zu haben, bestritt aber, den Brand ausgelöst zu haben. Der Uhrmacher und seine Frau wurden getrennt voneinander arretiert: die Frau im sogenannten Dienerhaus und der Uhrmacher für mehrere Tage im Pulverturm. Nach ihrem Geständnis mussten sie die Stadt für immer verlassen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Skatepark Ybbs
An der Donaulände in Ybbs entstehen 2016 ein neuer Skaterpark mit Baskettballanlage und ein neuer Bewegungspark. Die Skateranlage grenzt an den Ybbser Hafen und ist für die Öffentlichkeit, Schulen, Vereine frei nutzbar. Genau wie der Bewegungspark wird auch die neue Skateranlage als Schul-Wahlfach in Ybbser Schulen integriert, zB als neues Wahlfach „Skateranlage mit Basketballplatz“ in der Sportmittelschule Ybbs.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Nibelungengau mit Stadtpfarrkirche St. Laurentius an der Donaulände, Donau, Donaubrücke Persenbeug und Schloss Persenbeug

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Hochwassermarken am Salzamt
Ab 1639 war Ybbs Salzladestätte. Im Salzamtsgebäude wurde Salz aus dem Salzkammergut vor der Einschiffung gelagert und das donauabwärts transportierte Salz verzollt. In seinen Kellermauern fand man bis zum Umbau des Gebäudes Spuren des zersetzenden Salzes. An der Fassade zur Donaulände hin sind die Hochwassenmarken von außergewöhnlichen Überschwemmungen der letzten 500 Jahre angebracht. 1875 war zwar eine erste Donauregulierung vollendet, Hochwässer blieben trotzden nicht aus: Um die 9 Meter stieg die Donau 1899 und 1954. Also hoffte man 1959, dass mit der Fertigstellung des ersten österreichischen Donaskraftwerks Ybbs-Persenbeug die Hochwassergefahr gebannt sein würde. Weit gefehlt: Die Überflutung 2002 mit 9,76 Metern ist noch allen in Erinnerung. Erst dank eines neu erbauten Hochwasserschutzes ist Ybbs nun vor den Wassermassen geschützt: 2013 konnte ein ähnlich hohes Hochwasser abgewehrt werden.

Eines der gewaltigsten Hochwässer war jenes 1501. Da der Höchststand des Donauwassers am 15. August mit dem Fest Maria Himmelfahrt zusammentraf, ging es als Himmelfahrtsgieß in die Geschichte ein. Der "Wasserguß der Thonau" umspülte damals die Dächer der Unteren Stadt und hatte Ybbs in einer wirtschattlich ohnehin schwiesigen Zeit hart getroffen. Der Stadtrat musste in einem Schreiben König Maximilian um Hilfe und Bestätigung der Stadt-Privilegien bitten: So würden sich wieder wohlhabende Leute ansiedeln und der alte Wohlstand könnte wiederhergestellt werden.

ALTES SALZAMT rechts: Ybbs zählte ab 1639 zu den wenigen Salzladestätten an der Donau. Als Konservierungsmittel war Salz ein wichtiges Handelsgut und wurde hier auf die Donauschiffe verladen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Ybbser Donau Panoramablick

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

SANDTÖRL
War schon in früher Zeit Ausgang zur Donau und für Schiffsreisende wichtiger Zugang zur Stadt. 1713 ist das Datum einer Renovierung.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Das Sandtörl war ein wichtiger Zugang zur Schiffsanlegestelle und die Reinhaltung des Platzes der Stadtverwaltung ein besonderes Anliegen. Als die Verunreinigung unerträgliche Ausmalße erreichte, stellte man 1716 zur Abschreckung einen Schandbaum auf: Man grub beim "Sandthürl" einen "Stockh" ein. Anwohner, die weiterhin "Müst, Rübenschöller undt andern Unrrath daselbst niderwerffen", wurden dort "an den Stockh gespörrt" - und einen Tag lang dem öffentlichen Gespött preisgegeben.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

ALTER PFARRHOF
Ursprünglich Wirtshaus "um Bären". Nach dem Stadtbrand 1716 war das Gebäude bis zur Errichtung des neuen
Pfarrhofes (1954) Wohnsitz des Stadtpfarrers.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Fahrradmuseum mit Ausstellungsstücken bis zurück in das Jahr 1883 - velohistorisches Panoptikum für Jung und Alt. Ausgestellt werden historische Originale, hölzerne Laufräder, spektakuläre Hochräder, die unvergänglichen Waffenräder, Rennräder, Kinderräder und viele mehr. Ihre Geschichte(n) haben sie immer mit dabei, als leichtes Gepäck oder schwer wiegendes Zubehör: Da geht es um Demokratie und Unabhängigkeit, um Emanzipation und Frauenrechte, um sportliche Ambitionen oder ganz einfach nur Spaß und Fröhlichkeit.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Mozartsaal
Das Haus Herrengasse 23 war einst der Gasthof ,Zur Goldenen Sonne" und gehörte zu Lebzeiten von Wolfgang Amadeus Mozart dem kaisertreuen Wirtspaar Pez. Die Stuckdecke im Mozartsaal erinnert an Kaiser Karl VI., einen besonderen Gönner der Stadt. Nach einem Brand im Jahre 1716 hatte er durch großzügige Steuererlässe den Wiederaufbau des Gebäudes und den Bau einer prunkvollen Barockfassade ermöglicht. Letztere fiel aber bereits 1868 einem weiteren Stadtbrand zum Opfer. Der Name des Mozartsaals bezieht sich hingegen auf ein anderes Ereignis. Lassen wir den Stadtrat berichten:

1762, auf einer Herbstreise von Passau nach Wien, machte der sechsjährige Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner Familie auch in Ybbs halt für eine Rast im ehemaligen Franziskanerkloster außerhalb des Stadttors, in deren Kapelle er eine Messe mit seinem Orgelspiel begleitete. "Er tummelte sich vorzüglich auf der Orgel", berichtete Vater Leopold Mozart einem Freund davon per Brief. Vieles spricht dafür, dass Mozart nicht im ungeheizten Kloster, sondern im damals viel behaglicheren Gasthof "Zur Goldenen Sonne" Quartier bezog.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Eingang Oberer Stadtgrabenweg, der Burgplatz und Kaiser-Josef-Platz verbindet.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

KLOSTERTOR -WEINMAUT
Der Name erinnert an das einst vor dem Stadttor gelegene Kloster (1291). Die Weinmaut stammt aus dem 13. Jhdt. Hier wurde die Maut für alle auf dem Wasser beförderten Waren (auch Wein) eingehoben.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Weinmaut
800 Jahre lang war Ybbs ein Mautort. Alle Schiffe, die Waren donauauf- oder donauabwärts transportierten, mussten anlanden und Wassermaut bezahlen. Es waren gute Einkünfte, die der Stadt damals Reichtum und Ansehen brachten. Auch wenn einige Schiffe versuchten, die Maut zu umgehen: So wurden die Waren manchmal in Donaudorf oder Sarling über wassergefüllte Gräben direkt in Keller, von dort an Land und erst später wieder heimlich auf das Schiff gebracht. Besonders gewinnbringend waren die Abgaben für Salz aus dem Salzkammergut oder für Wein aus der Wachau. Daher trägt das Mauthaus heute noch den Namen Weinmaut. Reformkaiser Joseph II. hob 1783 die Maut auf.

Jeder Schiffsreisende war froh, wenn er die gefürchteten Stromschnellen des Strudengaus gut überwunden hatte und das Wandbild des Heiligen Christophorus an der Weinmaut erblickte. Denn wie hieß es einst: Wenn man das Bildnis des Christophorus gesehen hatte, würde man am gleichen Tag nicht unvorbereitet sterben.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Kirchengasse 15 mit Zunftzeichen beim Kaiser-Josef-Platz vor der Stadthalle Ybbs an der Donau

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Wandbild in der Kirchengasse bei der Weinmaut.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

KAISER JOSEF II
Am 5. November 1789 besuchte Kaiser Josef II, der Sohn Maria Theresias, Ybbs.
Dieses Bronzestandbild aus dem Jahre 1887 soll daran erinnern. Restauriert 2006

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Ybbser Stadthalle wurde am 8. Jänner 1965 unmittelbar neben dem Stadtgraben und dem Schwalleck eröffnet. Dieses architektonisch typische Gebäude der 60-iger Jahre, von DI Leo Kammel erbaut, liegt als eines von nur zwei Hallen in Österreich direkt an der Donau. Als beliebter Veranstaltungsort mit herausragendem Donaublick genutzt, wurde sie in den letzten Jahren generalsaniert.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Das Turbinenlaufrad wurde 1958 in Genua von der Firma Ansaldo erzeugt und 1959 in Ybbs-Persenbeuug in Betrieb genommen. Dieses italienische Produkt hat im Gegensatz zu den anderen von der Firma Voith eingebauten Laufrädern 6 statt 5 Laufradschaufeln. Im Zuge der Effizienzsteigerung werden sämtliche alten Kaplan-Turbinen ausgetauscht und dadurch die Gesamtleistung des Kraftwerks erhöht.

Hersteler: Ansaldo (Genua)
Laufraddurchmesser: 7,6 m
Gewicht: 115 Tonnen
Schluckvermögen: 350 m3/sec.
Leistung: 33.759 KW (ca. 44.000 PS)
Betriebsstunden: 438.290 h

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Beförderung vom Kraftwerk zum Aufstellungsort erfolgte mit einer 4-achsigen Zugmaschine und einem 20-achsigen Tieflader. Ein 500 Tonnen Autokran mit 105 Tonnen Ballast versetzte das Laufrad an seinen neuen Standort an der Donaulände. Das neue Wahrzeichen verbindet die Donaustadt Ybbs noch enger mit dem Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Schiffsanleqestelle
Die mittelalterliche Stadt Ybbs war von einer mächtigen Stadtmauer und einem wasserführenden Stadtgraben umgeben. Das Donauwasser wurde beim Schwalleck in den Graben eingeleitet und floss beim Pulverturm wieder in die Donau zurück. Zur Donau war die Häuserfront geschlossen, hier konnte man damals nicht einfach entlang spazieren. Eine große, ebene Uferfläche zwischen Schwalleck und Passauer Kasten eignete sich aber zum Anlegen der Schiffe. Dort befand sich auch die Mautstelle. Jahrhundertelang war Ybbs außerdem eine wichtige Anlegestelle für Personenschiffe, die sich donauaufwärts mit Pferdekraft und flussabwärts mit der Strömung der Donau bewegten. Oft handelte es sich um sogenannte "Ulmer Schachteln": einfach konstruierte, bis zu 30 Meter lange Boote, die - aus Ulm kommend - nur mit Stangen gelenkt wurden.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

SCHWALLECK
Rest eines fünfeckigen Befestigungsturmes, der zur Stadtmauer gehörte. An ihm vorbei wurde Wasser aus der
Donau in den Stadtgraben um die Stadt herum geleitet.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

SALZAMT- ALTE SCHULE
Spätgotisches Gebäude mit markanten Erkern. In diesem Gebäude wurde der Salzhandel kontrolliert und Maut dafür eingehoben. Von 1871-1952 Ybbser Bürgerschule

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Im südwestlichen Teil der Altstadt steht die Burg, ein Renaissancebau, in dem sich heute die Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Stadt Wien befindet.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Werbung für das Fahrradmuseum beim Therapiezentrum Ybbs

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Donau ist rund 2.850 Kilometer lang und damit, nach der Wolga, der zweitlängste Fluss Europas. Sie durchfließt von ihren Quellen im Schwarzwald in Deutschland bis zu ihrer Mündung im Schwarzen Meer zehn Länder, an ihren Ufern liegen vier europäische Hauptstädte. Als einziger Fluss Europas fließt sie von Westen nach Osten. Das war nicht immer so, mehrfach wechselte die Urdonau ihre Fließrichtung. Im Jungtertiär vor 15 Millionen Jahren floss sie von Osten nach Westen.

Von Anbeginn der Zivilisation ist die Donau einer der bedeutendsten europäischen Verkehr- und Handelswege, entlang deren Ufern das dünn besiedelte Land urbar gemacht wurde. Über viele Jahrhunderte war die Donau Grenze und Verbindung der griechisch-byzantinischen und römischen Antike mit den Steppenvölkern. Im 3. Jahrhundert war sie die Nordgrenze des römischen Reiches. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war die Donau einer der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege Europas. Sie verbindet bis heute den romanischen, germanischen, slawischen und magyarischen Kulturraum.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Im Lauf der Jahrtausende änderte der unbändige Fluss seinen Verlauf mehrfach. Die Donau fließt auf einer Länge von rund 350 Kilometern durch Östereich. Auf dieser Strecke hat sie das größte Gefälle ihres ganzen Verlaufes, 150 Meter. Sie fließt durch enge Schluchten vorbei an Schlössern, Klöstern und Ruinen durch weite Becken mit alten Städten und Dörfern, durch Wien bis zur Pannonischen Pforte.

In den Beckenlandschaften breitete sich die Donau einst zu einem Gewirr von Haupt- und Nebenarmen mit Totwassern und Inseln aus. Früher war die Donau ein wilder, ungezügelter Fluss, der seinen Verlauf immer wieder veränderte. Der Strudengau, die Strecke zwischen Grein und Persenbeug, war eine der gefährlichsten Abschnitte für die Schifffahrt. Ab dem 16. Jahrhundert versuchte man mit örtlich begrenzten Maßnahmen die Schiffahrtsrinne - "Naufahrt" genannt - sicherer zu machen. Erst im 19. Jahrhundert wurden an der Donau große Regulierungen in Angriff genommen, mit dem Ziel, die Schifffahrtsverhältnisse und den Hochwasserschutz zu verbessern.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Das Schloss Persenbeug ist ein Schloss in der niederösterreichischen Gemeinde Persenbeug-Gottsdorf. Die erste geschichtliche Erwähnung des Schlosses findet sich im Jahre 907. Der Bayer Sieghart, Graf zu Sempt und Ebersberg, ergriff von „Bösenberg“ Besitz und befestigte es.

Anno 1045 erlosch das Geschlecht der Sempt-Ebersberger mit dem Tode Adalberos II. am 27. März 1045. Am 27. Mai darauf fand eine von der Witwe organisierte feierliche Nachlassregelung auf der Burg statt, bei der auch König Heinrich III. anwesend war. Da brach der Boden des Rittersaales wegen Überlastung ein, so dass die ganze Gesellschaft abstürzte; der König kam mit leichten Verletzungen davon, Bischof Bruno von Würzburg und Abt Altmann von Ebersberg mussten dabei ihr Leben lassen; auch Richlind, die Witwe Adalberos II., des letzten Ebersbergers, soll dabei umgekommen sein.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Donau in ihrer Urwüchsigkeit weitgehend unberührt. Doch immer wieder überfluteten verheerende Hochwasser die ständig wachsenden Agrar- und Wohnflächen. Die erste große Donauregulierung fand bei Wien statt, der Donaukanal wurde gebaut und das Flussbett begradigt. Eine letzte Veränderung erfuhr die Donau durch die Errichtung der Kraftwerke. Viele Schifffahrtshindernisse wurden beseitigt und der Hochwasserschutz verbessert, neue Erholungsgebiete entstanden.

Als zweitlängster Strom Europas ist die Donau mit einer schiffbaren Länge von 2.415 Kilometern eine der bedeutendsten Wasserstraßen des Kontinents. Auf ihrem Weg vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer verbindet sie zehn Anrainerstaaten, wobei sechs dieser Staaten bereits Mitglieder der Europäischen Union sind. Dies lässt künftig eine noch stärkere Nutzung der Donau als Transportachse erwarten. Derzeit werden auf der gesamten Donau und ihren schiffbaren Nebenflüssen pro Jahr rund 50 Millionen Tonnen an Gütern bewegt. Betrachtet nach dem Verkehrsaufkommen der einzelnen Donau-Anrainerstaaten konnte im Jahr 2010 Rumänien mit 21,6 Millionen Tonnen die größten Transportmengen verzeichnen, gefolgt von Serbien mit 14,3 Millionen Tonnen und Österreich mit 11,3 Millionen Tonnen. Neben der Güterschifffahrt stellt die Personenschifffahrt auf der Donau einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Zusätzlich zur Ausflugsschifffahrt bilden Flusskreuzfahrten seit einigen Jahren einen stark boomenden Markt. Im Jahr 2011 kamen in Summe 124 Stück dieser "schwimmenden
Hotels" auf der Donau zum Einsatz.

Die Verbindung der Donau mit den westeuropäischen Ländern und dem Rhein als bedeutendster europäischer Wasserstraße ist durch den 171 Kilometer langen Main-Donau-Kanal gegeben, der 1992 eröffnet wurde. Damit
entstand eine wahrlich europäische Wasserstraße mit einer Länge von rund 3.500 Kilometern zwischen Nordsee und Schwarzem Meer, die fünfzehn europäische Staaten auf dem Wasserweg verbindet. Die Europäische Union hat im Jahr 2004 die Wasserstraße Donau als Teil des Rhein/Maas-Main-Donau-Korridors in ihre Verkehrsnetzplanungen integriert. Im Rahmen der Strategie der Europäischen Union für den Donauraum spielt der Fluss als Rückgrat der Region und aufgrund seiner zahlreichen Nutzungsformen wie beispielsweise Transport, Energiegewinnung, Tourismus, Erholungs und Lebensraum eine zentrale Rolle.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

1922 entwarf der Schweizer Ingenieur Oskar Höhn die ersten Pläne für ein Kraftwerk am Standort Ybbs-Persenbeug. Zehn Jahre später erhielt er die Konzession für den Bau. Das Projekt konnte aber aufgrund der starken wirtschaftlichen Depression nicht sofort realisiert werden. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich erwarb die Rhein-Main-Donau AG die Entwürfe und übernahm das Bauprojekt.
Noch während des 2. Weltkrieges (1939-1945) begann man mit umfangreichen Vorbereitungsarbeiten. Rund 1.000 Zwangsarbeiter wurden für den Kraftwerksbau eingesetzt. 1943/44 musste das Projekt kriegsbedingt eingestellt werden. Nach dem 2. Weltkrieg kam es 1947 zur Verstaatlichung der Elektrizitätswirtschaft und zur Gründung der Österreichischen Donaukraftwerke AG (kurz DoKW). Die DoKW konnte die Arbeiten an der Baustelle jedoch nicht gleich weiterführen, da die Anlage nach Kriegsende von der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken als Deutsches Eigentum reklamiert wurde. Erst nach langen Verhandlungen gelang 1953 die Freigabe zur Fertigstellung.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Eine unabhängige Kommission von Historikerinnen und Historikern hat das Schicksal der bei Kraftwerksbauten
in der NS-Zeit und während des II. Weltkrieges ausgebeuteten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter umfassend
erforscht. Während der ersten Bauphase des 1939 begonnenen Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug wurden ab 1941 bis zur Einstellung der Arbeiten 1944 mehrheitlich in das "Deutsche Reich" zwangsverpflichtete Arbeitskräfte eingesetzt.

Beinahe die Hälfte der rund 1000 Zwangsarbeiter, die ausschließlich Männer waren, stammten aus Italien, Bulgarien sowie dem besetzten Protektorat "Böhmen und Mähren". Außerdem wurde der Einsatz von sogenannten stigmatisierten Ostarbeitern aus der Sowjetunion sowie verfolgten Arbeitern und Personen aus den okkupierten Staaten Griechenland und Polen nachgewiesen. Seit 1942 wurden britische und sowjetische Kriegsgefangene zum Arbeitseinsatz verpflichtet, ab September 1943 wurden auch Italiener ausgebeutet.

Dem Leid und der Traumatisierung dieser in der Wiederaufbaugeschichte der II. Republik oft bewusst vergessenen
Menschen, die das nationalsozialistische Regime auf diese Baustelle verschleppt oder gelockt hat, soll hier besonders gedacht werden. Die Erinnerung an den Terror des NS-Regimes bleibt auch an diesem Ort wach.

Kommission von Historikerinnen und Historikern und dem Ludwig Boltzmann Institut für Seschichte und Gesellschaft im Auftrag von VERBUND

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Beförderung von Gütern auf Flüssen, Seen und Meeren ist eine der ältesten Methoden des Gütertransports durch den Menschen. Das hat einen guten Grund: Wasserstraßen sind die natürlichsten und leistungsfähigsten Verkehrsträger - sie müssen nicht erst künstlich geschaffen werden und große Gütermengen können darauf über weite Strecken mit geringem Energie- und Personalaufwand befördert werden.

Bereits in der Steinzeit ist eine primitive Ruderschifffahrt im Donauraum belegbar: Flöße und Boote aus Holz konnten flussabwärts treibend mit Rudern gesteuert werden. Die Römer bedienten sich der einheimischen Schiffbautradition, brachten aber erstmals ein auf dem Heck aufliegendes Steuerruder zum Einsatz. Wahrscheinlich geht auch das Treideln von Schiffen auf die Römer zurück, worunter man das Ziehen von Schiffen stromaufwārts durch Menschen oder Zugtiere versteht.

Die mechanische Krafterzeugung an Bord von Flussschiffen wurde erst durch die Kombination von Dampfmaschine und Schaufelrad möglich. Auf der Donau begann die Dampfschifffahrt im Jahre 1830. In nur wenigen Jahrzehnten entwickelte sich die Erste Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft (DDSG) zur größten Flussreederei der Welt. Im 20. Jahrhundert wurde schließlich der Dampfer vom Motorschiff verdrängt. In der Güterschifffahrt setzte sich in den 1950er-Jahren mehr und mehr die Schubschifffahrt auf Kosten der bis dahin üblichen Schleppschifffahrt durch. Beladene Schiffe ohne eigenen Antrieb wurden nun nicht mehr gezogen, sondern von einem Schubschiff geschoben, was den Energie- und Personalaufwand und somit auch die Transportkosten erheblich reduzierte.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Im Kraftwerk Ybbs-Persenbeug erzeugen insgesamt sieben große Maschinen mit Kaplan-Turbinen elektrischen
Strom. Sechs davon wurden Ende der 1950er Jahre mit vertikaler Welle eingesetzt und auf zwei Maschinenhallen
aufgeteilt. Sowohl im nördlichen als auch im südlichen Krafthaus befinden sich je drei "stehende" Turbinen. Sie haben eine Leistung von jeweils 32.000 Kilowatt und einen Wasserdurchfluss von 350.000 Liter in der Sekunde.

In den 1990er Jahren wurde im Unterwasserbereich eine weitere Maschinenhalle errichtet. Sie beherbergt die in
Ybbs-Persenbeug einzig horizontal ausgerichtete Kaplan-Rohrturbine. Der Einbau der siebten Maschine erfolgte
ohne Beeinträchtigung des laufenden Kraftwerksbetriebs und stellte technisch sowie planerisch eine Meisterleistung dar. Die "liegende" Maschine zählt mit einem Laufrad-Durchmesser von 7,5 m zu den größten Kaplan-Rohrturbinen Europas. Sie hat eine Leistung von 48.000 Kilowatt und einen Wasserdurchfluss von 500.000 Liter pro Sekunde.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Schleusenanlage ermöglicht es Schiffen, den aufgestauten Wasserbereich von 10,9 Metern zu überwinden. Sie besteht aus zwei Kammern mit einer Breite von je 24 Metern und einer Länge von je 230 Metern. Neben dem Schiffsverkehr dient die Schleuse auch zur Hochwasser- und Eisabfuhr. Eine Schleusung dauert ca. 20 Minuten und ist fur alle Schiffe kostenlos. In Ybbs-Persenbeug werden pro Jahr ca. 11.000 Schleusungen durchgeführt. In der Hauptsaison werden ca. 35 Schiffe pro Tag geschleust.

Auf ihrem Weg vom Schwarzwald (Deutschland) bis zur Mündung ins Schwarze Meer (Rumänien und Ukraine) passiert die Donau zehn Staaten. Damit ist sie der internationalste Strom der Welt. Die Donau ist Teil des europäischen Wasserstraßennetzes. Zusammen mit dem Rhein bildet sie die wichtigste Binnenwasserstraßenachse auf dem europäischen Festland, den Rhein-Main-Donau-Kanal.

An der gesamten Donaustrecke befinden sich 18 Flusskraftwerke, davon neun an den 350 km der österreichischen Donau. Diese werden von der Verbund AG betrieben, die auch für die Wartung und Instandhaltung der Schleusenanlagen zuständig ist. Die Schleusenanlagen dienen in erster Linie zur Abwicklung des Schiffsverkehrs, aber auch zur Hochwasser- und Eisabfuhr. Die Anlage Persenbeug wurde im Zuge der Erbauung des Kraftwerkes errichtet und im Jahr 1958 für den Schiffsverkehr geöffnet.  Sie besteht aus zwei Kammern mit einer Breite von je 24 Metern und einer nutzbaren Länge von je 230 Metern. Jede Schleusenkammer kann einen vollständigen Schubverband bestehend aus einem Schubschiff mit vier Schubkähnen von je 1.800 Tonnen Tragkraft aufnehmen. Die Schleuse Persenbeug passieren jährlich rund 11.000 Schiffe, in der Hauptsaison täglich etwa 33 Schiffe. EineSchleusung dauert ungefähr 20 Minuten, dafür sind ca. 70.469 m Wasser erforderlich.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Francis-Turbine
Die Entwicklung der Francis-Turbine beruht auf dem britischen Erfinder James Francis (1815-1892). Seine Wasserturbine, deren spiralförmige Zuleitung einem Schneckenhaus ähnelt, besitzt gekrümmte Laufradschaufeln,
die nicht verstellbar sind. Francis konstruierte den ersten Leitapparat. Damit können sämtliche Leitschaufeln gleichzeitig verstellt und der Wasserzufluss so reguliert werden, dass die Drehzahl der Maschine konstant gehalten werden kann. Der Generator (Stromerzeuger) kann dann ohne Zwischenschalten eines Getriebes angetrieben werden. Die Francis-Turbine eignet sich besonders für mittlere Fallhöhen (70 bis max. 700 m) und mittlere (5 bis 70 m/sec), weitgehend konstante Durchflussmengen. Sie ist der am weitesten verbreitete Turbinentyp und wird in Lauf- und Speicherkraftwerken verwendet.

Pelton-Turbine
Das Prinzip der Pelton-Turbine geht auf den Amerikaner Lester Pelton (1829-1908) zurück. Die Pelton-Turbine
gleicht am stärksten dem klassischen Wasserrad. Dabei trifft das Wasser aus Düsen auf bis zu 40 Schaufelblätter, die in jeweils zwei becherförmige Halbschalen geteilt sind. Der in der Mitte mit hoher Geschwindigkeit auftreffende Wasserstrahl wird um fast 180° umgelenkt, wodurch beinahe die gesamte Energie an die Turbine abgegeben wird. Diese Turbinenart ist ideal für extrem große Gefälle bis über 1000 m und geringe Wassermengen. Sie kommt deshalb vorwiegend in Kraftwerken im Hochgebirge zum Einsatz. Ihr Vorteil besteht darin, dass sich jede Düse individuell regeln lässt und Schwankungen der Wassermengen somit kein Problem darstellen.

Kaplan-Turbine
Die Kaplan-Turbine, benannt nach dem österreichischen Ingenieur Viktor Kaplan (1876-1934), ist eine Weiterentwicklung der Francis-Turbine. Die geniale Neuerung besteht darin, dass nicht nur die Leitschaufeln, sondern auch die Laufradschaufeln verstellbar sind. Dadurch kann dieser Turbinentyp, dessen Laufrad an eine Schiffsschraube erinnert, optimal an die vorhandenen Wassermengen und die Fallhöhe angepasst werden. Die Kaplan-Turbine, die entweder vertikal oder horizontal eingebaut wird, findet vorwiegend in Flusskraftwerken Verwendung, da sie auch bei niedriger Fallhöhe und schwankendem Wasserdurchfluss gut arbeitet.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Der Nibelungengau ist der Name eines Donauabschnittes in Niederösterreich zwischen dem Strudengau oberhalb im Westen und flussabwärts der Wachau im Osten. Er beginnt mit den Ortschaften Persenbeug bzw. Ybbs und endet bei Emmersdorf an der Donau bzw. Melk. Der Nibelungengau bildet zusammen mit der Wachau die Tourismusregion Wachau-Nibelungengau.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Nach Abschluss der Wasserrechtsverhandlungen lief am 1. Oktober 1954 der Baustellenbetrieb in Ybbs-Persenbeug offiziell an. Das Kraftwerk wurde in Nassbauweise, das heißt im bestehenden Strombett der Donau, errichtet. Da die Wasserabfuhr bei Hochwasser sowie die Schiffbarkeit der Donau während der gesamten Zeit garantiert werden mussten, wurde das Kraftwverk in mehreren Abschnitten gebaut. Nach Fertigstellung der Schleusenanlage und des Südkrafthauses konnten bereits ab 1957 drei Maschinen Strom für Österreich erzeugen. Gleichzeitig wurde in mehreren Schritten die Wehranlage fertiggestellt. Zuletzt wurde mit dem Nordkraftwerk die Lücke zur Schleusenanlage geschlossen. Hier hob man drei weitere Turbinen ein, wovon die letzte im Juni 1959 in Betrieb ging. Das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug gilt bis heute als Prestigeobjekt der Nachkriegszeit und Symbol für den Wiederaufbau Österreichs.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

1955 und 1956 überfluteten zwei katastrophale Donau-Hochwasser alle Baugruben. Ein Großteil der Einrichtungen wurde dabei schwer beschädigt bzw. vollständig zerstört, wodurch das Kraftwerksprojekt immer wieder zurückgeworfen wurde. Die beiden Hochwasser und lange Kälteperioden im Winter selbiger Jahre führten in Summe zu einer fast viermonatigen Einstellung der Arbeiten. Die Bauverzögerungen konnten aber durch den tatkräftigen Einsatz von bis zu 4.500 Arbeitskräften in Spitzenzeiten aufgeholt werden.

Durch den Stau der Donau wurde der Wasserspiegel um etwa elf Meter gehoben. Es entstand ein ca. 33 Kilometer langer Rückstauraum. Zum Schutz der Anrainer im Staubereich mussten Deiche und Pumpwerke errichtet werden. Zudem wurden wertvolle landwirtschaftliche Flächen eingedeicht und Uferstraßen im gesamten Staugebiet aufgehöht. Ebenso betroffen von dem Anstieg des Donau-Wasserspiegels waren 150 Bauten. Dazu zählte auch das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss Donaudorf, welches gesprengt wurde.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Um die Wasserkraft effizienter zu nutzen, wurde eine siebte Turbine notwendig. 1993 bis 1995 ergänzte VERBUND das Kraftwerk mit einem neuen Maschinensatz in einem eigenen Krafthaus am Sūdufer. Im Gegensatz zu den sechs bisherigen - stehend eingebauten - Turbinen liegt diese horizontal. Der Einbau der Maschine ohne Beeintrachtigung des Betriebes war weltweit einzigartig und fand internationale Anerkennung. Turbine 7 war bei der Errichtung die größte Kaplan-Rohr-Turbine Europas und erzeugt durchschnittlich 76 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

VERBUND investierte im Zuge des Projektes Ybbs 2020 rund 144 Mio. Euro in die Modernisierung und Effizienzsteigerung am Standort Ybbs-Persenbeug. Dabei wurden die Turbinenlaufräder, Generatoren und Transformatoren erstmalig bei allen Maschinen ausgetauscht sowie die Leittechnik und Steuerung verbessert.
Maschine 7, die leistungsstärkste im Kraftwerk, war im Jahr 2012 die erste, die auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. Sie sollte für jene Zeit gerüstet sein, ab der beginnend mit 2014 die Modernisierungsarbeiten bei den vertikalen Maschinen folgten. Der An- und Abtransport der tonnenschweren Maschinenteile erfolgte mittels Portalkran, Schwimmkran und Spezialtransporter. Die alten Kaplan-Turbinen wurden eingeschmolzen. Einzig Maschine 5, ein italienisches Fabrikat, blieb verschont. Sie wurde als Schauturbine an der Donaulände in Ybbs aufgestellt.

Vor der Modernisierung versorgte das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug ca. 380.000 Haushalte mit Strom. Durch den Tausch elektrischer und mechanischer Komponenten konnte eine Erzeugungssteigerung von etwa 6% (ca. 77 Mio. Kilowattstunden) erzielt werden. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von etwa 22.000 Haushalten und damit einer Stadt wie Krems. Die Maßnahmen ermöglichten ohne baulichen Eingriff in die Umgebung nicht nur die Stromerzeugung aus Wassserkraft signifikant zu steigern, sondern auch jährlich zusätzlich 62.000 Tonnen an CO2-Emissionen einzusparen.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Ybbs-Persenbeug ist Österreichs ältestes und viertstärkstes Donaukraftwerk. Das jüngste Kraftwerk Freudenau ging 1998 im Stadtgebiet von Wien in Betrieb. Als das leistungsstärkste Kraftwerk gilt mit neun Kaplan-Rohrturbinen Altenwörth. Das Kraftwerk Aschach weist die größte Fallhöhe auf (15,3 Meter). Mit Jochenstein liegt ein Grenzkraftwerk zur Hälfte in Österreich. Alle österreichischen Donaukraftwerke mit Ausnahme von Jochenstein werden von der VERBUND-Tochtergesellschaft VERBUND Hydro Power betrieben. Sie erzeugen zusammen mehr als 12 Milliarden Kilowattstunden und decken damit ca. 20% des österreichischen Strombedarfs.

Typ: Kaplan-Turbine, Drehstromgenerator
Anordnung: senkrecht
Nennleistung in Kilowatt (kW): 32.300
Nenndurchfluss in Kubikmeter pro Sekunde (m3/s): 350
Durchmesser Laufrad in Meter: 7,4
Enddrehzahl in Umdrehungen pro Minute: 68,2
Nennleistung in Kilovoltampere (kVA): 45.000
Nennspannung in Volt (V): 10.300
Der Nenndurchfluss von 350 m/s entspricht 350.000 Milchpackungen oder 2.333 volle Badewannen in der Sekunde. Die Leistung 32.300 Kilowatt entspricht 43.300 PS, das ist etwa die 50fache Leistung eines Formel-1-Rennautos und das 400fache eines durchschnittlichen Familienautos.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Am 3. Dezember 1800 kaufte Kaiser Franz I. von Österreich das Schloss und das Gut Persenbeug als freien Privatbesitz. Über mehrere Erbgänge kamen die Herrschaften Persenbeug und Gutenbrunn in den Besitz Kaiser Franz Josephs I., der sie im Jahre 1916 an seine Tochter Marie Valerie weitergab. Am 17. August 1887 wurde auf Schloss Persenbeug der letzte Kaiser von Österreich, Karl I., geboren. Marie Valerie heiratete 1890 den Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana (1866–1939). Als Besitzer von Schloss Persenbeug und Schloss Rorregg, wie auch von Schloss Wallsee und der Kaiservilla in Bad Ischl, folgten ihre Kinder, darunter Hubert Salvator Habsburg-Lothringen. Heute ist das Schloss im Besitz ihrer Nachkommen aus den Familien Habsburg-Lothringen und Waldburg-Zeil.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022

Die Donau ist mit einer Gesamtlänge von 2.850 Kilometern der zweitlängste Strom Europas. Sie entspringt im Schwarzwald und mündet ins Schwarze Meer. Durch Österreich fließt die Donau 350 Kilometer und überwindet dabei ein Gefälle von insgesamt 150 Metern - das stärkste während ihres ganzen Verlaufes. Sie gleicht damit einem Gebirgsfluss und kann daher ideal fur die Stromerzeugung genutzt werden.

 Ybbs an der Donau, Juni 2022




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: